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02.06.2017, 20:56 Uhr | SoundOfSilence
Hallo

Vor ein paar Monaten hatte ich mich schonmal mit einem Problem hier an das Forum gewendet und wollte das jetzt wieder tun in der Hoffnung, dass ich ein paar Ratschläge bekommen kann oder vielleicht auch einfach jemand der das hier liest und mich ein bisschen versteht.
Ich bin 18 Jahre alt und wohne noch bei meinem Vater und unser Verhältnis ist sehr angespannt und schwer ich kann nach wie vor nicht wirklich gut mit ihm reden und das ist irgendwie auch mit mein Problem. Es gibt nämlich etwas was er erfahren muss da ich es nicht mehr sehr lang verheimlichen kann. Ich bin in der 17. Woche schwanger. Dass ich schwanger bin weiß ich schon lang und ich hab mich auch bewusst dafür entschieden das Kind zu behalten obwohl die Umstände einfach total unpassend sind um es nett auszudrücken. Ich geh noch zur Schule hab also mein Abitur noch nicht fertig und kann finanziell dem Kind nicht wirklich was bieten im Moment aber abtreiben kam für mich einfach nie wirklich in Frage. Der Vater von dem Kind weiß dass ich schwanger bin und war aber so geschockt als ich es ihm gesagt hab dass er sich seitdem total von mir distanziert und zurückgezogen hat. Ich glaub nicht dass ich auf ihn zählen kann. Wir haben nur das eine Mal miteinander geschlafen und hatten davor und haben auch jetzt natürlich keine Beziehung. Ich bin bestimmt nicht stolz darauf, wie es gekommen ist aber ich will jetzt das Beste daraus machen. Es gibt auch ein paar Freundinnen die Bescheid wissen aber mehr Leute wissen es noch nicht. Natürlich muss ich es meinen Lehrern auch sagen und so weiter und das ist für mich eigentlich auch nicht das Problem, der einzige Grund warum ich es denen nicht schon gesagt habe ist, dass ich bedenken hatte dass die Schule meinem Vater Bescheid sagt und das wollte ich nicht. Ich weiß dass ich es ihm sagen muss weil ich es einfach auch langsam nicht mehr verstecken kann und es ja immer offensichtlicher werden wird. Aber ich weiß einfach nicht wie ich es ihm beibringen soll ohne dass es in einem Riesenstreit endet. Mein Papa kann durchaus aggressiv werden und das will ich einfach vermeiden. Er hört mir ja so schon kaum zu bei einem normalen Thema und ich hab einfach Angst wie er reagiert, wie es dann weitergehen wird, ob er mich einfach rausschmeißen wird ...
Ich hab bald einen Termin bei einer Beratungsstelle für Schwangere aber solange möchte ich eigentlich nicht mehr warten.
Vielleicht kann mir ja jemand einen Rat geben wie ich das Gespräch anfangen sollte, wann ich es ihm sagen könnte und was ich machen soll oder kann wenn er blöd reagieren sollte.
Oder eine Meinung ob ich doch noch warten sollte bis ich bei der Beratungsstelle war.

Danke schonmal fürs lesen!
Liebe Grüße
SoundOfSilence
24.05.2018, 15:39 Uhr | bke-Stephan
Hallo SoundOfSilence,

ich finde es völlig "normal" dass es Dir geht, wie es Dir gerade geht. Bei allem was passiert ist finde ich, funktionierst Du noch ganz gut, schreibst hier im Forum, bekommst Besuch von einer Freundin. Gehst arbeiten. Das ist schon ganz schön viel. Es wird eine Weile brauchen, bis du die Sonnenstrahlen wieder sehen kannst, die dennoch scheinen, ob Du sie sehen kannst, oder nicht. Bis dahin ist es ok, eine dicke Sonnenbrille zu tragen.

Wenn Dir die Besuche auf dem Friedhof nicht gut tun wäre es vielleicht gut, nicht mehr, oder seltener hinzugehen. Das ist bestimmt auch schwer, aber vielleicht nicht ganz so heftig?

Und ich habe noch einen Gedanken: Wenn Du vor Dir selbst wegrennst, vielleicht kannst Du Dir jemand suchen, die oder der mit Dir rennt? Dafür gibt es Fachleute die das gut können.

Viele mitfühlende Grüße,

bke-Stephan
Zuletzt editiert am: 24.05.2018, 16:09 Uhr, von: bke-Stephan
24.05.2018, 14:03 Uhr | SoundOfSilence
Hallo Kira, danke dir noch für deine letzte Nachricht.

Mit mir schweigt oder redet niemand zusammen, ich bin eigentlich immer allein. Niemand hält mich länger als 20 Minuten aus, ich halte mich ja nicht mal selbst aus. Wenn ich könnte würde ich vor mir selbst weglaufen. Es wird nicht besser, egal ob ich an sie denke oder nicht, ob ich ihre Sachen anschaue oder nicht oder ob ich über sie schreibe oder nicht. Nichts was ich mache hilft auch nur ein kleines bisschen. Ich gehe jeden Tag auf den Friedhof, obwohl es jedes mal so ist, dass ich danach zu Hause zusammenbreche, weil ich sie nicht wieder mit nach Hause nehmen kann. Jeden Morgen denke ich, es wird dieses mal anders, dieses mal werde ich dort stehen und es wird besser sein danach als gestern. Aber das wird es nicht. Ich weiß nicht wie es jemals wieder ein Leben werden soll. Ich hab angefangen in einer Fabrik in der Qualitätskontrolle Nachtschichten zu arbeiten, aber nicht weil ich es will, sondern weil ich das Geld brauche. Und weil ich nicht weiß, was ich überhaupt will, deshalb ist es völlig egal was ich arbeite. Nachts arbeiten ist gut, das nimmt mir die langen traurigen Nächte in denen ich eh nicht schlafen kann. Und die Arbeit ist einsam, das ist auch gut. Ich sitze alleine in einer lauten Produktionshalle an einem Tisch und muss mit niemandem reden. Irgendwie lebe ich einfach weiter, aber es ist trotzdem kein Leben mehr. Eine Freundin meinte letztens in einem kurzen verzweifelten Versuch, mich aus meiner Wohnung zu kriegen zu mir, dass ich mich nicht verlieren soll, bevor sie wieder ging, weil ich nicht mit gehen wollte. Ich glaube dafür ist es zu spät.

SoundOfSilence
01.05.2018, 22:05 Uhr | bke-Kira
Hallo SoundOfSilence,

ich habe erst jetzt gelesen, was deiner Tochter passiert ist. Das tut mir so leid!!!

Mein herzliches Beileid.

Es tut mir leid und es fehlen auch mir die Worte dafür.

Es fühlt sich unheimlich traurig an.

Ich hoffe, dass du jemanden bei dir hast, um taub sein zu dürfen, um nicht alleine zu sein und um weinen oder stumm sein zu dürfen. Mit deinen Gefühlen bist du auch hier willkommen.

Mitfühlende Grüße und viel Kraft wünscht dir

bke-Kira
01.05.2018, 19:29 Uhr | SoundOfSilence
Hallo Lorenz und Blümchen und danke fürs schreiben.

Ja, ich überlege es mir mit der Trauergruppe vielleicht nochmal, aber jetzt möchte ich da nicht hin. Ich kann und ich mag nicht über sie reden und noch viel weniger möchte ich hören dass es anderen genauso geht und ihre Traurigkeit sehen und spüren... Ich kann mir nicht vorstellen dass mir das hilft. Es hört sich an wie die Hölle.

Ich bin die letzten paar Tage so verzweifelt... Weil ich einfach nicht weiß was ich gegen den Schmerz machen soll. Er zerfrisst mich so sehr und wenn er weg geht bin ich nur noch taub. Ich kanns einfach nicht in Worte fassen wie es sich anfühlt... Es ist so anders. Als meine Mama gestorben ist war ich auch traurig, aber das ist was anderes. Ich bin nicht traurig... Ich kann nicht sagen was ich bin.

SoundOfSilence
21.04.2018, 20:26 Uhr | bke-Lorenz
Hallo SoundOfsilence,

auch ich habe eben erst erfahren, was euch, dir und deiner Tochter widerfahren ist und es tut mir unendlich leid. Was du jetzt erlebst, lässt sich mit Worten nicht ausdrücken. Das Ausmaß deiner Verzweiflung und der Perpektivlosikeit passt zu dem, was du erlebst hast und durchmachen musst. Genießen -egal was- geht jetzt gar nicht. Sich über irgendetwas freuen auch nicht. Die Versuche sind bestimmt anstrengend und mühsam. Und wirklich Lust auf etwas haben ebenfalls nicht.

Weißt du, liebe SoundOfsilence, mit der Lust würdest du dich auch völlig überfordern. Dennoch ist es auch wichtig, nach und nach wieder Dinge zu tun, ohne Lust zu haben. Das ist lebenswichtig. Ab und an den einen oder anderen Kontakt aufnehmen oder ja -auch wenn es für dich nicht vorstellbar ist- dich mit Menschen auszutauschen, die ebenfalls eine so schlimme Erfahrung gemacht haben und nun mit ihr weiter leben müssen. Es geht nicht darum, zu vergessen, es geht vielmehr darum, das Erlebte nach und nach ins Leben zu integrieren und einen "guten Ort" dafür zu finden, wo man es bei sich hat, es einem jedoch nicht laufend zum Stolpern bringt. Das ist möglich, braucht jedoch seine Zeit. Und dazu sind Menschen hilfreich, denen du vertrauen kannst.

Oft sind sind auch Menschen, die man nicht persönlich kennt, eben z. B. in einer Selbsthilfe- oder Trauergruppe sehr hilfreich. Nicht umsonst gibt es diese Angebote. Meines Erachtens lohnt es sich wirklich, sich einfach mal darauf einzulassen und sich die Chance zu geben, davon zu profitieren. Gehen kannst du ja jederzeit.

Überleg's dir einfach nochmal, okay?

Ich wünsche dir, dass du bald wieder einen kleinen Funken Zuversicht für dein Leben entdecken kannst, denke an euch beide und schicke dir Grüße *bye*,
bke-Lorenz
21.04.2018, 19:59 Uhr | Bluemchen2001
Hallo,
Mein Beileid . Es tut mir leid was du durchmachen musst.
Gruß Blümchen
21.04.2018, 19:23 Uhr | SoundOfSilence
Danke Meret und Steff, dass ihr mir geschrieben habt.

Ich hatte noch einmal ein Gespräch mit der Fürsorgerin, ja. Dort ging es eigentlich nur darum, dass es Möglichkeiten gibt mich professionell in dieser Zeit zu begleiten und dass ich mich melden soll, wenn ich etwas davon in Anspruch nehmen möchte, dass sie mich dann vermitteln könnte. Ich hab danach aber nie wieder angerufen, ich will auch gar nicht zu irgendeiner Trauergruppe oder ähnlichem.

Mir kommt alles sinnlos vor, ich kann nicht einfach wieder so leben wie davor, ich weiß nicht wie das gehen soll. Ich hab auch gar keine Lust auf irgendetwas. Ich möchte mich nicht mit Freunden treffen die eh nicht wissen was sie jetzt mit mir anfangen sollen, ich will auch nicht alleine etwas unternehmen. Ich hab keine Lust das schöne Wetter zu genießen, das gibt mir nichts. Ich möchte nicht essen, ich möchte nicht schlafen. Ich weiß generell nichts mit mir anzufangen und wenn ich etwas machen will geht mir gleich die Motivation und die Kraft aus, weil es eh sinnlos ist. Meistens liege oder sitze ich nur alleine da, schaue ins Leere oder schaue der Uhr zu wie die Zeit vergeht. Zu mehr bin ich meistens gar nicht fähig. Ich kann gar nicht beschreiben wie kaputt ich mich fühle.

SoundOfSilence
15.04.2018, 17:54 Uhr | bke-Meret
Hallo SoundOfSilence,
auch ich war schockiert und traurig darüber zu lesen, dass deine Kleine nicht wieder gesund werden konnte. Die letzten Wochen müssen für dich sehr anstrengend gewesen sein und vermutlich kann kaum jemand verstehen, was du gerade durchmachst.
Hoffentlich ist jemand bei dir, der dir hilft, den Alltag zu bewältigen und vielleicht nur da ist, damit du nicht alleine bist. Bist du noch im Kontakt mit der Fürsorgerin, die du mal erwähnt hattest? Oder gibt es sonst jemanden in einer Beratungsstelle, die oder der dich in deiner Trauer begleitet und mitträgt?
Mitfühlende Grüße schickt dir
bke-Meret
15.04.2018, 15:46 Uhr | Steff-14
Liebe Soundof..mein Beileid ich habe gerade erst gelsen was passiert ist. Es tut mir so unendlich leid für dich. Man weiß garnicht was man da schreiben kann. Ich Wünsche dir von Herzen, dass du nicht den Mut verlierst, weiter zu kämpfen. Ich schicke dir eine große Portion kraft. In Gedanken ganz bei dir. Steff
15.04.2018, 14:58 Uhr | SoundOfSilence
Hallo Jana,

Es ging ihr auch besser, als ich den letzten Post geschrieben hatte. 2 Tage später bekam sie einen Krampfanfall, dann noch einen. Ihre Blutwerte wurden wieder schlechter. Die letzten 2 Tage war sie isoliert, ich durfte sie nicht einmal mehr auf den Arm nehmen. Selbst das Zimmer durfte ich nur mit dieser Intensivstationskleidung betreten. Sie hat gekämpft, das hab ich gesehen, aber sie war einfach nicht stark genug. Noch zu schwach und zu klein für die ganze Tortur.

Meistens gibt es gar keine Worte die mich trösten. Wenn ich sie so unendlich vermisse und sie einfach wieder zurück haben will gibt es nichts was mich trösten könnte.
Wenn ich nicht unendlich traurig und verzweifelt bin überkommt mich maßlose Wut auf alles und jeden und am meisten auf mich selbst. Es ist so unfair dass sie gehen musste.
Und danach fühle ich mich einfach nur noch leer.

Meine Freunde wissen zur Zeit wohl nicht wirklich was mit mir anzufangen in der Situation,das ist aber okay, ich mit ihnen auch nicht.

Danke für dein Beileid

SoundOfSilence
06.04.2018, 20:58 Uhr | bke-Jana
Hallo SoundOfSilence,

irgendwie kann ich kaum begreifen, was du da schreibst.
Deine Tochter ist gestorben? Obwohl sie auf dem Weg der Besserung war?
Puh... *crying*
Was für eine Tragödie... Das tut mir so unendlich leid und mir fehlen die Worte.

Du hast Worte eines unbekannten Verfassers gefunden, die tröstlich sein sollen.
Das Leben ist manchmal so unfair.
Ich finde, es gibt kaum Worte des Trostes.

In Gedanken bei dir.
Ich hoffe sehr, du hast jetzt Menschen um dich, die das Unbegreifliche mit dir aushalten und still und leise bei dir sind.

Liebe Grüße
bke-Jana
06.04.2018, 20:11 Uhr | SoundOfSilence
Still, seid leise,
es war ein Engel auf der Reise.
Sie wollte ganz kurz bei dir sein,
warum sie ging, weiß Gott allein.
Sie kam von Gott, dort ist sie wieder.
Sie sollte nicht auf unsre Erde nieder.
Ein Hauch nur bleibt von ihr zurück,
in deinem Herz ein großes Stück.
Sie wird für immer bei dir sein
vergiss sie nicht, sie war so klein.
Geht nun ein Wind an mildem Tag,
so denk: Es war ihr Flügelschlag.
Und wenn du fragst: Wo mag sie sein?
So weiß: Engel sind niemals allein.
Sie kann jetzt alle Farben sehn,
und barfuss durch die Wolken geh'n
Bestimmt lässt sie sich hin und wieder
bei anderen Engelkindern nieder.
Und wenn du sie auch sehr vermisst
und weinst, weil sie nicht mehr bei dir ist,
so denk: Im Himmel, wo es sie nun gibt
erzählt sie stolz: Ich werde geliebt!

Verfasser unbekannt


Danke dir noch Kira für deine Antwort letztes Mal. Ich hatte mich dann auch noch einmal mit der Fürsorgerin 2 Tage später getroffen und ihr erzählt, dass ich denke mehr Hilfe brauche im Moment und mir so schreckliche Vorwürfe mache. Sie hat gemeinsam mit mir auch einen finde ich guten Weg gefunden gehabt, den wir gehen wollten, wenn meine kleine Maus wieder zu Hause ist.
Doch mein kleiner Engel musste viel zu früh lernen zu fliegen... Und ich weiß nicht, wie mein Leben jetzt weiter gehen soll. Alles so leer und trostlos in mir.

SoundOfSilence
17.03.2018, 20:35 Uhr | bke-Kira
Hallo SoundOfSilence,

du hast ja in der letzten Zeit wirklich viel durchgemacht! Und dein Kind auch. *whistle* Ich glaube dir, dass du an deine Grenzen gekommen bist. Du teilst mit deinem Kind deine Kraft.

Zum Glück ist deine Tochter auf dem Weg der Besserung!

Deine Vorwürfe dir selbst gegenüber und deine Gedanken sind sehr verständlich. Sei gut zu dir selbst! Was könntest du für die Zukunft daraus lernen? Was war vor der Erkrankung vielleicht zu viel gewesen - für dich oder für die Tochter? Was könntest du in der Zukunft anders machen?

Es ist so wichtig, dass du gut auf dich selbst aufpasst. Dann kannst du auch auf deine Tochter gut aufpassen.

Wäre es vielleicht hilfreich für dich zu überlegen, was du als Mutter im Moment brauchst, wenn du nach Hause kommst und welche Unterstützung du vielleicht benötigst? Für die Kinder ist es immer sehr wichtig, dass die Eltern stabil sind und rechtzeitig merken, wenn sie an ihre Grenzen kommen oder Hilfe brauchen.

Und ich glaube dir, dass du gerade jetzt eine gute Freundin oder andere Frauen, Mütter brauchst, um dich etwas zu entlasten und dir etwas Mut und Hoffnung zu holen. Und einfach mal zu reden, darüber zu schreiben, im Austausch zu bleiben. Das ist so heilend!

Ich versende dir ganz viel Mitgefühl und hoffe, dass deine Tochter bald gesund wird.

Stärkende Grüße

bke-Kira
17.03.2018, 18:39 Uhr | SoundOfSilence
Hallo Gregor,

Danke dir noch für deine Antwort, auch wenn das Danke mal wieder etwas spät kommt.
Mir geht es die letzten Tage überhaupt nicht gut.
Meine Kleine ist seit Montag im Krankenhaus und auch wenn mir immer wieder alle Ärzte und Schwestern sagen, dass sie in den Besten Händen ist und es ihr langsam besser geht ertrage ich es kaum, sie so zu sehen, wie sie leidet. Und ich kann effektiv nichts für sie tun damit es ihr besser geht.
Dabei hatte es am Anfang gar nicht so dramatisch ausgesehen. Sie war letzten Sonntag sehr unruhig und hat oft geschrien, was sie sonst nur sehr wenig tut, doch da sie sich immer relativ gut beruhigen lies, hab ich mir nicht viel dabei gedacht und nahm an, dass sie einfach einen "schlechten Tag" hat. In der Nacht hatte sie urplötzlich hohes Fieber, hat viel gequängelt und hat sich auch nicht mehr beruhigen lassen. Deswegen bin ich am Montag morgen gleich mit ihr zum Arzt, auch wenn sie wieder ruhiger wurde, aber ich hab ihr trotzdem angesehen, dass irgendwas nicht stimmt, sie war zwar ruhig, aber nicht "normal ruhig" sondern eher apathisch.
Der Arzt hat sie gründlich untersucht und uns sofort an das nächste Kinderkrankenhaus überwiesen. Verdacht auf Hirnhautentzündung.
Im Krankenhaus hat sich der Verdacht bestätigt, dass sie eine bakterielle Hirnhautentzündung hat. Sie wurde sofort stationär aufgenommen, isoliert und man hat mit der Antibiotikatherapie angefangen. Die hat aber leider nicht so gut angeschlagen und sie bekam noch eine Sepsis. Die ersten Tage ging es ihr sehr schlecht, sie war so schlapp. Sie ist normalerweise ein richtiger Sonnenschein, lächelt viel, beobachtet immer total aufmerksam alles was um sie herum los ist...
Jetzt geht es ihr langsam zwar wirklich besser, sie schläft immer noch sehr viel, aber wenn sie wach ist, schreit sie langsam weniger und auch das Fieber ist mittlerweile unter Kontrolle.
Aber die letzten Tage haben mich so unglaublich viel Kraft gekostet, dass ich schon langsam körperlich merke, wie ich an meine Grenzen komme. Die ständige Angst, was mit ihr passiert, die Qual sie so leiden sehen zu müssen und die Vorwürfe die ich mir mache, dass ich vielleicht etwas falsch gemacht habe und es meine Schuld sein könnte dass es ihr so schlecht geht machen mich fertig.
Die Ärzte haben mir zwar erklärt, dass die Meningokokken Meningitis die sie hat oft davor ohne irgendwelche Symptome verläuft und es den Patienten akut aus heiterem Himmel erst schlecht geht, aber trotzdem nagt es an mir, ob ich aufmerksamer hätte sein müssen.

Und die einzige Person, die mir gerade etwas Halt geben könnte ist bis Mittwoch noch in Schottland... Die Sozialarbeiterin vom Jugendamt weiß zwar Bescheid und sie hat mich diese Woche auch schon angerufen, mit ihr zu sprechen tat zwischendurch auch für kurze Zeit gut, sie ist in manchen Dingen schon eine große Hilfe, aber sie ist niemand, der mir Kraft geben oder mich stützen könnte... So jemanden könnte ich aber gerade ganz gut gebrauchen.

SoundOfSilence
15.01.2018, 18:06 Uhr | bke-Gregor
Hallo SoundofSilence,

gerade weil Deine Tochter Dich braucht, solltest Du ab und zu an Dich denken und gut für Dich sorgen!!! Es gilt der Satz "den Kindern geht es gut, wenn es den Eltern gut geht"

Und ich glaube es ist auch wichtig, dass Kinder ein gutes Vorbild dafür brauchen, gut für sich zu sorgen. Eine Mutter, die an sich denkt und gut auch für sich sorgt ist also sogar DOPPELT wichtig!

Viele Grüße

bke-Gregor *bye*

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