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27.01.2018, 13:58 Uhr | HannaTMLN
Hallo!
Ich habe Montag ein Vorgespräch bzw. Erstgespräch für eine Psychotherapie. Das geht dabei um eine Psychoanalyse oder tiefenpsychologische Therapie. Also die Therapeutin ist für beide Therapieformen ausgebildet.
Nun habe ich noch nie so eine Therapie gemacht, sondern bis jetzt nur eine Ergotherapie und eine Psychopharmakotherapie und alle sechs Wochen in etwa ein Gespräch mit dem Psychiater, weil mir der auch die Tabletten verschreibt.
Wie läuft so ein Erstgespräch ab? Und was will die Therapeutin da wissen? Also was muss man da sagen?
Liebe Grüße
03.02.2018, 20:52 Uhr | bke-Lorenz
Hallo HannaTLMN,

musst es auch nicht erklären, Hauptsache du weißt, es gibt diese Möglichkeit und du könntest sie getrost nutzen. Ob du sie irgenwann nutzen wirst, ist deine Entscheidung. Also keine Notwendigkeit für anstengende Erklärungen *wink*.

Viele Grüße *bye*
bke-Lorenz
03.02.2018, 20:09 Uhr | HannaTMLN
Ich weiß es nicht. Nur irgendwie macht das Angst, also die Therapeutin. Also ich fand sie nett und das war gut. Aber dass sie sagte, ich soll im Notfall anrufen, macht Angst. Ich kann das irgendwie nicht erklären und das klingt jetzt echt blöd; aber ich kann das gar nicht.
02.02.2018, 18:52 Uhr | bke-Claudia
Hallo Hanna,
da gibt es eine Therapeutin, die dich in 7 Wochen in die Therapie nimmt.
Das ist doch eine gute Nachricht. Sie wäre im Notfall auch jetzt schon da. Wieso meinst du, dass du das nie nutzen würdest?
Was wäre komisch?
Ich wünsche dir, dass du den Mut findest, Angebote auch anzunehmen.
bke-Claudia
02.02.2018, 18:25 Uhr | HannaTMLN
Ich war gestern in der Sprechstunde bei einer anderen Therapeutin. Und da kann ich in sieben Wochen eine regelmäßige Therapie machen. Aber wenn etwas ist, kann ich sie auch vorher anrufen. Nur einen Therapieplatz kann ich erst in paar Wochen kriegen. Aber das ist eigentlich so auch gut. Sie meinte auch nochmal, dass ich mich wirklich trauen soll, dann auch anzurufen oder eine Nachricht zu schreiben. Ich würde das zwar nie machen, aber ich habe zu ihr gesagt, dass ich das tue. Das war nicht richtig, ich weiß, aber ich meine, ich war das erste Mal da, bin nicht wirklich Patientin und irgendwie käme mir das komisch vor. Allgemein finde ich telefonieren komisch. Sie hat sich gestern nur Sorgen gemacht, weil ich irgendwie komplett abwesend wirkte (dank Tabletten) und meinte, ich sollte nochmal zum Arzt. Ich war heute auch bei meinem Psychiater und nehme jetzt eine niedrigere Dosis und soll das ausschleichen und kriege dann ein anderes Medikament. Aber ich war gar nicht ansprechbar und dann hat die Therapeutin den Psychiater angerufen. Deswegen habe ich da auch so schnell einen Termin für heute morgen gekriegt. Und im Großen und Ganzen ist das gut.
31.01.2018, 16:16 Uhr | bke-Lorenz
Hallo HannaTLMN,

weißt du, du liegst gar nicht so falsch mit deinem Wunsch bezüglich einer Therapie: "...dass ich mir die Illusion gemacht habe, dass irgendwie dann jemand da ist, wo ich sein darf und der mir bisschen den Rücken stärkt." Ich sehe genau das schon als einen wesentlichen und realistischen Bestandteil einer Therapie und überhaupt nicht als Illusion!

Wenn ich dich richtig verstanden habe, hast du jetzt keinen weiteren Termin mehr bei der Therapeutin und lediglich den Hinweis, dass ein Klinikaufenthalt gut wäre. Stehst jetzt irgendwie alleine da mit dieser Information... *unsure*.

Hast du schon eine Mailberatung? Ich könnte mir vorstellen, dass das eine gute Möglichkeit wäre, mit einer Beraterin sehr schnell in Kontakt zu kommen und deine Situation etwas beleuchten und nach und nach für ich zu klären. Manchmal fällt es einem auch leichter, zu schreiben, was in einem vorgeht, als es auszusprechen. Kannst es ja mal probieren. Wie du eine Mailberatung beginnst, findest auf der Startseite der bke-Jugendberatung.

Viele Grüße und ein paar gute Gedanken *bye* ,
bke-Lorenz
30.01.2018, 22:57 Uhr | HannaTMLN
Leider ist das die einzige Therapeutin, die möglich gewesen wäre. Und irgendwie frustriert das gerade total, auch wenn das völlig ungerechtfertigt ist. Nur irgendwie ist das so enttäuschend: Ich habe drei Monate gewartet, dann ein Erstgespräch - und da kriege ich kaum was raus bzw. nicht genug, um einen Therapieplatz zu kriegen. Und dann nur Klinik als Empfehlung. Und das jetzt noch woanders zu versuchen und wieder drei Monate Wartezeit - das macht irgendwie nur fertig. Außerdem muss ich danach ja auch mal weg und das Leben irgendwie richtig hinkriegen, wenn ich mit der Schule fertig bin.
Jetzt während der Abiphase in die Klinik wird schwierig, glaube ich. Dann würde ich die Prüfungen nicht packen. Und zu wiederholen kann ich mir nicht leisten bzw. da würden meine Eltern auch nicht mitmachen. Und ausziehen kriege ich finanziell nicht hin (habe halt auch nur einen 450 Euro Job und komme auch nicht immer auf die 450 - und mehr arbeiten packe ich nicht). Deswegen muss das Abi irgendwie gehen.
Nur irgendwie enttäuscht das, dass so ein klares "Das, was Sie brauchen, kann ich Ihnen nicht geben" war. Und irgendwie hätte ich alle drei Wochen besser gefunden als gar keine Therapie - und wenn es nur gewesen wäre, um irgendwie die nächste Zeit hinzukriegen, sozusagen als Überbrückung.
Ich weiß, das ist albern. Aber eigentlich bin ich nur wütend auf mich, dass ich mir die Illusion gemacht habe, dass irgendwie dann jemand da ist, wo ich sein darf und der mir bisschen den Rücken stärkt. Und ich weiß, dass das nicht der Sinn der Therapie sein sollte. Nur irgendwie packe ich das Leben im Moment nicht alleine.
Ich weiß nicht. Aber gefühlt sind meine Eltern nur gegen mich und das halte ich nicht aus. Ich werde mit meinem Abischnitt gar nichts vernünftiges studieren können bzw. ich will eigentlich gar kein Studium machen, sondern eine Ausbildung. Und ich kann den das überhaupt nicht erklären, dass Schule bei mir schon seit längerer Zeit nur nebenher läuft und nur in Ordnung. Dabei kriegen die auch nichts auf die Reihe. Nur Hauptsache ist, dass sie wenigstens stolz von ihrer Tochter erzählen können und überall prahlen können, wie toll sie als Eltern sind. Dabei haben wir gar keine Ahnung voneinander. Wir reden nicht mal mehr wirklich und das geht seit paar Jahren so. Und irgendwie interessieren die sich nur für die Schule und gar nicht für mich. Also das müssen sie auch nicht. Aber dann sollen sie sich aus der Schule auch raus halten.
30.01.2018, 19:12 Uhr | noratheexplora
Es ist denke ich völlig okay, wenn man beim ersten Gespräch nicht gleich alles gesagt bekommt. Man muss sich ja auch erstmal kennen lernen und Vertrauen aufbauen. Mach dich deswegen nicht selbst schlecht.

Ist das denn die einzige Therapeutin, die dir zur Verfügung steht?
29.01.2018, 21:38 Uhr | bke-Fiona
Hallo hannatmnl,

schade, dass du nicht öfter Stunden bei der Therapeutin haben kannst - dass du sie sympathisch fandest klingt sehr gut!

Wie sternchen schon geschrieben hat, ist es auch in Ordnung, wenn du erstmal wenig sagen kannst - auch darüber könntest du mit der Therapeutin reden, und dir Zeit lassen um sie kennen zu lernen, dann kann das mit dem Sprechen besser werden.

Du schreibst, dass du bald deine Abiturprüfung hast, bis dahin willst du durchhalten - ichhoffe, du bekommst das hin.

Wenn nicht ist das auch kein Beinbruch - dann ist ein Umweg über eine Klinik vielleicht auch ein guter Weg, um gut auf die Füße zu kommen.

Ich wünsch dir viel Kraft,

liebe Grüße, bke-fiona
29.01.2018, 21:03 Uhr | HannaTMLN
Hi,
danke für die Antworten!
Irgendwie war das nicht so super. Also die Therapeutin war zwar nett, aber sie könnte mir eben auch nur im Abstand von ca. drei Wochen einen Therapieplatz anbieten. Und sie meinte, das ist nicht genug.
Ich hatte da auch das totale Blackout. Am Anfang ging das. Aber sobald das um die Familie ging, konnte ich gar nicht sprechen. Irgendwie ging das plötzlich nicht und ich hatte nur das Gefühl, dass ich umklappe.
Und ich weiß, dass alle paar Wochen nicht ideal sind. Aber ich dachte, das ist besser als keine Therapie.
Und irgendwie packe ich das nicht. Ich musste ihr am Ende sagen, dass ich mich nicht umbringe. Und das mache ich auch nicht. Nur ich weiß irgendwie nicht, was ich machen soll. Ich kann im Moment nicht in die Klinik. Erstens arbeite ich nur auf 450 Euro Basis und kriege kein Krankengeld. Und außerdem habe ich bald Abiprüfungen. Die gehen auch irgendwie. Aber ich kann eigentlich gar nicht mehr, weil ich total isoliert bin und irgendwie sogar zu scheiße für eine Therapie. Nur ich kann nicht mehr mit Menschen sprechen. Ich habe ewig nichts gesagt außer bei der Arbeit oder in der Schule, aber nie was, was mit mir zu tun hat. Und ich konnte das nicht. Und ich weiß, dass sie das nicht so meinte. Aber ich konnte nicht mehr sprechen. Irgendwie war das zu viel. Sonst redet niemand mit mir und ich mit jemandem und das dann auf einmal ging nicht.
28.01.2018, 15:08 Uhr | Sternchen155
Hallo Hanna,

ich bin bei einem Therapeuten, der tiefenpsychologisch arbeitet. Bei dem Erstgespräch hat er mir Fragen gestellt, die oft in so Fragebögen drinstehen, die manche stattdessen verwenden weil es schneller geht. Es sind so Fragen wie:

- Name, Alter, Herkunft
- Warum möchtest du eine Therapie machen?
- Was machst du grade schulisch/beruflich?
- Fragen zur Familiensituation
- Fragen zum Alltagsleben
- Fragen zu Interessen, Hobbies
- Symptomabfrage
- Frage ob man raucht oder Alkohol trinkt und ob man andere Suchtmittel zu sich nimmt
usw

Mein Therapeut hat auch Fragen zu meiner Kindheit gestellt und diesbezüglich auch noch mit meiner Mutter gesprochen
und er hat auch sich kurz vorgestellt und auch schon in der zweiten Probesitzung eine stabilisierende Übung mit mir gemacht und hat abgeklärt ob bei mir eine stationäre und eine zusätzlich medikamentöse Behandlung sinnvoll wäre.

Er hat aber nicht all diese Fragen gleich in der ersten Sitzung gestellt und es war auch überhaupt kein Problem wenn ich nicht antworten konnte oder wollte.

Und wichtig war auch gleich von Anfang an klarzustellen, dass niemand etwas von dem Inhalt des Gespräches und von dessen Stattfinden mitbekommt. Weder die Eltern noch sonst wer.

In der ersten Sitzung haben wir uns erstmal lockerer unterhalten und dann kamen erst die Fragen. Er sagte auch ganz offen, dass ich noch zu Kollegen schauen kann wenn ich das möchte.

Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen

LG
Stern
27.01.2018, 21:01 Uhr | noratheexplora
Hallo, ich habe damals zwar eine andere Therapieform gemacht, aber ich denke, das Erstgespräch könnte ähnlich sein. Bei mir war es so, dass wir erstmal über meine Symptome, therapeutische Vorgeschichte (ob ich schonmal in Therapie war), und körperliche Beschwerden geredet haben. Ab wann ich denke, dass ich diese Symptome habe, wie es mein Leben beeinflusst hat (wie ich in der Schule war, ob ich mich von anderen Menschen isoliert habe etc.). Ob ich Selbstmordgedanken hatte/ habe. Ob ich will, dass meine Eltern davon erfahren oder vielleicht auch ein Gespräch mit meinen Eltern und der Therapeutin zusammen haben will.

Ich wünsche dir viel Glück für dein Erstgespräch!
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: noratheexplora
27.01.2018, 15:38 Uhr | bke-Gregor
Hallo Hanna,

ich sehe Du bist neu im Jugendforum, deshalb im Namen aller Moderatoren: Herzlich willkommen!!!

Ich wünsche Dir viele gute Anregungen und hilfreiche Antworten!

Zum Beginn einer Therapie, sowohl einer Verhaltenstherapie, wie auch einer analytischen Therapie, stehen 4 sogenannte "Probationsstunden". Dabei geht es vor allem darum sich zu "beschnuppern", kennen zu lernen und nachzuspüren, ob man sich vorsellen kann mit diesem Therapeuten eine längere und meist ziemlich intensive Zeit zu verbringen.

Ich glaube dazu ist es hilfreich, sich einfach mal auf die Fragen des Therapeuten einzulassen und eine gute Vorbereitung ist sicherlich zu überlegen, was bisher problematisch in Deinem Leben war und was sich durch die Therapie verändern soll. Dazu gehört vielleicht auch, ihm oder ihr von Deinen Befürchtungen hinsichtlich der Therapie zu erzählen.

Ich wünsche Dir eine gute Erfahrung - vielleicht magst Du ja hier davon berichten wie es war!

Viele Grüße und eine schönes Wochenende

bke-Gregor *bye*

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