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17.05.2019, 21:32 Uhr | TheDreamcatcher
Hey ihr,

ich hab heute auch mal ein Anliegen. Ich leide schon seit einigen Jahren an einer Depression und mittlerweile hat die Erkrankung sich mehr oder weniger chronifiziert. Es ist schon mal schlimmer und mal besser, ich hatte bestimmt zwischendurch auch mal ein paar Tage oder ein, zwei Wochen, in denen ich keine Symptome hatte, aber an sich sind sie mehr oder weniger durchgängig da. Ich schaffe trotzdem meinen Alltag und mag mein Leben, wie es gerade ist, aber die Erkrankung schränkt mich eben auch immer wieder ein. Besonders belastend finde ich die Gedächtnisprobleme. Ich vergesse Dinge selten komplett, aber kann mir oft die Details nicht merken. Zum Beispiel, wem ich was von mir und meiner Geschichte erzählt habe oder das, was mir andere erzählen. Die letzten Wochen hatte ich extrem viel Stress und da merke ich auch, dass mich meine Gedächtnisprobleme in der Uni sehr einschränken. Es gibt Phasen, in denen ich keinen sinnvollen deutschen Satz aufs Papier bringe, mir Wörter oder Formulierungen nicht mehr einfallen oder ich im Seminar gar nicht zuhören kann. Das belastet mich sehr, weil ich mich früher sprachlich so gut ausdrücken konnte. In ein paar Wochen muss ich zwei Klausuren schreiben, für die ich extrem viel auswendig lernen muss und das konnte ich noch nie gut, aber im Moment weiß ich gar nicht, wie ich das hinkriegen soll, weil mein Gedächtnis wirklich ein Sieb ist, gerade was Informationen betrifft, die ich nicht interessant finde oder nicht anwenden kann.
Und ich fühle mich einfach nicht gut aufgeklärt, da alles, was ich von Fachmenschen immer höre ist, dass Depressionen sehr gut behandelbar sind, aber nie hat mir jemand gesagt, wie lange es dauert, wirklich gesund zu werden und was für Langzeitfolgen möglicherweise auftreten können.

Deshalb wollte ich mal nachfragen, ob es jemandem von euch ähnlich geht, vielleicht auch durch eine andere psychische Erkrankung ausgelöst, wie ihr damit umgeht und mich einfach ein bisschen austauschen. :)

Liebe Grüße
Dream
22.06.2019, 19:16 Uhr | TheDreamcatcher
Hallo bke-Hana,

danke für deine liebe Nachricht. Ich war dann noch mit Freunden am Wasser, um da zu lernen. Wir haben zwar mehr gequatscht als gelernt, aber ich hab zumindest ein bisschen was geschafft und defintiv mehr als wenn ich zuhause geblieben wäre. Das hat mir ganz viel Stress genommen und obendrein hatte ich noch eine schöne Zeit. :)

LG Dream
22.06.2019, 16:11 Uhr | bke-Hana
Hallo Dreamcatcher,

oh je, das klingt hart und nach ganz viel Druck.

Der Stress und deine inneren Botschaften lassen deine Konzentrationsfähigkeit vermutlich auch nicht grade wachsen. Wohl eher im Gegenteil: Also wenn ich mich als "Totalversagerin" fühlen würde, dann würde sich meine Konzentration auch radikal reduzieren - gen Null sozusagen. Mich dazu aufraffen, mich an den Schreibtisch zu setzten könnte man dann auch vergessen.

Ich denke nicht dass du zu dumm bist. Eher bist du zu viel mit diesem negativen Gedanken beschäftigt, könnte das sein? All diese negativen Aspekte lassen den Lernstoff wie in einem dicken Nebel versinken. So scheint kaum noch etwas vom Stoff zu dir durchdringen zu können.

Es mag sein, dass deine Konzentration grade ziemlich geschwächt ist. Vielleicht hängt das mit den negativen Selbst-Suggestionen oder auch Depressionen zusammen oder es gibt andere Gründe. Das heißt noch lange nicht, dass du eine Versagerin bist.

Ich wünsche dir, das du heute noch ein bisschen an dich und deine Fähigkeiten glauben kannst und deine Motivation dadurch wieder steigen kann.
Viele Grüße,
bke-Hana
22.06.2019, 12:00 Uhr | TheDreamcatcher
Die letzten Tage klappt das Lernen bei mir so gar nicht und so langsam bin ich kurz vorm Verzweifeln, weil ich immer noch nichts kann, es auch einfach nicht schaffe, mich dranzusetzen und mich zu konzentrieren.
Die erste Klausur habe ich hinter mir, aber ich weiß nicht, ob ich sie bestanden habe. Und es läuft darauf hinaus, dass ich in der zweiten definitiv durchfallen werde... ich fühle mich wie eine Totalversagerin, weil ich es einfach nicht schaffe zu lernen. Ich fühle mich so dumm..
19.05.2019, 20:46 Uhr | TheDreamcatcher
Hey Julian, danke für deine Tipps :)
18.05.2019, 15:33 Uhr | Julianus
Also ich habe keine Depressionen, glaube ich, deswegen weiß ich nicht, ob das hilfreich ist was ich dir empfehlen kann. Aber ich habe mir in den letzten Jahren ein paar gute Strategien zum Lernen von (Song-)Texten angeeignet und fand das sehr hilfreich. Mittlerweile muss ich mich nicht mehr so drauf konzentrieren und es geht fast automatisch. Ist aber schwerer, wenn einen das, was man lernen muss, nicht interessiert. Aber du kannst es trotzdem mal probieren, vielleicht hilft es dir für die Uni. Google mal nach "Gedächtnistraining" und "Mnemotechniken". Die Ersatzwortmethode funktioniert z.B. gut für Namen und Vokabeln.
Hilfe!!!!!
18.05.2019, 14:57 Uhr | TheDreamcatcher
Alles gut, Lady. Trotzdem danke! :)

Danke euch beiden für eure Antworten :)
Termine zum Beispiel schreibe ich mir immer auf, weil ich die sofort wieder vergessen würde. Und ab und zu auch mal Dinge, die ich noch erledigen muss.

Ja das stimmt, Schülerin, dass im Moment einfach andere Dinge wichtig sind und das versuche ich mir auch immer wieder zu sagen, gerade auch was die Uni angeht.
Was mir da hilft, ist mir ganz bewusst eine Stunde Zeit zu nehmen, um was für die Uni zu schaffen und dann wieder eine Pause zu machen. So schaffe ich wenigstens irgendwas, auch wenn das im Moment immer noch zu wenig ist und ich für eine zweite Stunde später am Tag oft trotzdem keine Konzentration mehr habe.

Und ja das stimmt, Sternliebhaber und ich frag mich, wieso so wenige darüber reden...

Liebe Grüße
Dream
Zuletzt editiert am: 18.05.2019, 14:58 Uhr, von: TheDreamcatcher
18.05.2019, 12:57 Uhr | schuelerin
Hallo Dreamcatcher,

das Problem habe ich auch immer wieder. In schwierigen Phasen habe ich das so gehandhabt, dass ich die Dinge, die ich in dem Moment als wichtig empfand, kurz notiert habe. Dadurch konnte ich es mir teilweise besser merken und ansonsten hätte ich ja die Notiz.
Manchmal ist es auch oke, nicht alles festzuhalten. Schließlich gibt es ja gerade genug, das den Platz einnimmt. Aber bei wichtigem kannst du ja mal versuchen, wie es dir damit geht, es aufzuschreiben.

Liebe Grüße,
Schuelerin
Jeder Lauf hat ein Ziel, auch wenn du es noch nicht siehst.
18.05.2019, 12:42 Uhr | Sternliebhaber
Hallo Dreamcatcher,

ich erlebe etwas ähnliches, allerdings eher im Zusammenhang mit meiner ES. Ich kann mich seitdem ich die habe immer schwerer konzentrieren, schweife leichter ab und vergesse eben auch ab und zu Dinge oder merke sie mir erst gar nicht. Ich hab manchmal echt das Gefühl, ich hätte mir das Gehirn weggekotzt.
Leider bin ich auch ziemlich ratlos, wenn es darum geht das wieder in den Griff zu bekommen. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es vielen Betroffenen so geht, trotzdem wird irgendwie kaum darüber gesprochen.

Liebe Grüße,
Sternliebhaber
18.05.2019, 11:19 Uhr | Lady-Secret
Sorry
18.05.2019, 11:17 Uhr | TheDreamcatcher
Ne ich habe mir keine verschreiben lassen, habe nie Psychopharmaka genommen. Aber darum ging es mir mit meiner Frage auch gar nicht, sondern um die Gedächtnisprobleme :)
18.05.2019, 11:15 Uhr | Lady-Secret
xxxSorryxxx
Zuletzt editiert am: 18.05.2019, 11:32 Uhr, von: Lady-Secret
18.05.2019, 11:09 Uhr | TheDreamcatcher
Hey Gregor,

ich nehme keine Medikamente und möchte das auch nicht, solange es ohne geht. Aber ich mache eine Therapie und hab da auf jeden Fall schon viel über mich gelernt, aber dennoch das Gefühl, bisher nicht mal die Häfte des Weges geschafft zu haben.
Es ist schon ein paar Jahre her, aber ich war schon mal bei einem Psychiater und habe mich da nicht gut beraten gefühlt. Er hatte eine total undifferenzierte Sicht auf Antidepressiva, hat mich kaum über Nebenwirkungen aufgeklärt oder darüber, dass diese Medikamente längst nicht so gut wirken wie es immer gesagt wird. Er wirkte eher wie ein Vertreter der Pharmaindustrie. Klar kann ich nicht von einem Psychiater auf alle schließen, aber deren Beruf ist es ja, psychische Erkrankungen mit Medikamenten zu behandeln und ich kann mir gerade nicht wirklich vorstellen, dass es bei einem anderen anders wäre, zumal es mir ja nicht darum geht, Medikamente verschrieben zu bekommen.

Danke für deinen Tipp mit dem sozialpsychiatrischen Dienst, da werde ich mich mal informieren und ich würde mich trotzdem auch noch freuen, von anderen Betroffenen zu lesen. :)

Liebe Grüße
Dream
18.05.2019, 06:53 Uhr | bke-Gregor
Guten Morgen Dreamcatcher,

ich finde Deine Frage sehr nachvollziehbar, aber auch schwierig, zumal Du nicht schreibst, ob Deine Depressionen mit Medikamenten behandelt wird. Ich glaube Deine Sorgen wären gut bei einem Experten/einer Expertin aufgehoben, in der Regel ein Psychiater, die oder der Dich mit Fachwissen und Erfahrung beraten kann. Auch der sozialpsychiatrische Dienst an Deinem Wohnort oder Selbsthilfegruppe haben oft gute Informationen zu solchen Fragen.

Dir ein schönes Wochenende und liebe Grüße

bke-Gregor *bye*

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