Hallo zusammen,

ich hätte eine Frage an diejenigen, die auch eine Therapie machen. Wenn euer Therapeut/eure Therapeutin im Urlaub ist, wie überbrückt ihr denn diese Zeit? Habt ihr Tipps wie ihr mit Krisen in dieser Zeit umgeht? Wendet ihr euch dann an jemand anderen oder haltet ihr das einfach alles aus?

Meine Therapeutin wird den ganzen Oktober nicht da sein und ich bin irgendwie ziemlich beunruhigt, weil 4 Wochen schon echt lang sind. Zwei Wochen oder so, das geht irgendwie. Das ist absehbar, aber je länger es ist, desto unberechenbarer wird diese Zeit.

Allein die Tatsache, dass das meine Routine verändert hat mich schon ein paar Tage innerlich durchdrehen lassen. Ich brauche das irgendwie, dass immer alles gleich abläuft.

Vielen Dank schonmal und liebe Grüße
Mina

Hey Mina,

ich bin seit Sommer auch in einer Beratungsstelle und die ersten Termine hab ich kaum den Mund aufbekommen. Ich hatte auch totalen schiss und sie hat dann einfach viele Fragen gestellt. Sie kennt solche Situationen ja und wusste was sie machen muss.
Hauptsache dir hat der Termin irgendwas gebracht und nichts schlimmer gemacht

lg Lia

Hi Lia,

danke! Jetzt bin ich echt totmüde. Das war so anstrengend, aber eigentlich war die Beraterin ganz lieb. Ich glaub, die hat gemerkt, dass ich voll Panik hatte.
Verrückt, wie viele liebe Menschen es gibt, wenn man sie in sein Leben lässt.

Liebe Grüße
Mina

Hey Mina,

toll das du es geschafft hast dir einen Termin geben zu lassen!!
Klar bist du nun aufgeregt und hast schiss, wäre bei mir nicht anders...
Ich hoffe du bist Stolz auf dich

lg Lia

Jetzt habe ich für die Zeit, während meine Therapeutin im Urlaub ist zwei Termine in einer Beratungsstelle gemacht. Der eine ist gleich, aber irgendwie mag ich jetzt doch nicht mehr. Jetzt hab ich total Angst.

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Mir hat in solchen Zeiten durchaus schon die bke geholfen..Mailberatung, Chat, ein paar User mit denen man sich gut versteht und nen wenig mehr Kontakt hat.

Ansonsten könntest du da auch mit deiner Thera selbst Ideen sammeln, wie du die lange Zeit gut überbrücken kannst. Hast du sie denn mal drauf angesprochen?

Lupa

Hallo Mina,

Also, ich denke, dass es etwas völlig normales ist, sich Gedanken zu machen, wie das ist, wenn die Therapeutin im Urlaub sein wird. Es verunsichert einen ja schon, dass sie nicht da ist, wenn man sie brauchen könnte, auch wenn man noch gar nicht weiß, ob man sie tatsächlich braucht.
Eine Möglichkeit wäre, dass Du mit Deiner Therapeutin darüber sprichst, was der Gedanke an ihre Abwesenheit in Dir auslöst. Vielleicht hilft schon das reden und klar bekommen, im Sinne von "was genau befürchte ich?"
Es kann ja sein, dass ihr gerade gut zusammen arbeitet und Du den Eindruck hast, die Gespräche helfen Dir, vorwärts zu kommen, und es ist schade, dass Du nicht weiter kommst. Da könntest Du (zusammen mit der Therapeutin) überlegen, was Du schaffen möchtest in der Zeit ihres Urlaubs, und dann arbeitest Du alleine auf dieses Ziel hin. Ich mach mit meiner Therapeutin zB jede Woche aus, was ich mir bis zum nächsten Mal vornehme, und dann besprechen wir, wie es war, ob es geklappt hat, was es gebracht hat oder warum es nicht geklappt hat und wie ich es beim nächsten Mal schaffen kann.
Eine möglichkeit wäre aber, dass Du Sorge hast, alleine nicht klar zu kommen, weil es Dir schlecht geht und/oder ihr gerade eher dabei seid, mehr Stabilität herzustellen. Da könntest Du mit Deiner Therapeutin besprechen, welche anderen Anlaufstellen es gibt, wenn es Dir schlecht geht und Du alleine nicht zurehct kommst. Wen gibt es noch, mit dem Du vielleicht reden könntest? Gibt es vielleicht andere Ansprechpersonen, zB Hausarzt, Psychiater, Klinikambulanz, Schulsozialarbeit, Vertrauenslehrer, Beratungsstelle (oder Mailberatung?) Wenn es um konkrete Befürchtungen geht, zB dass Du dich verletzen könntest, wenn deine Therapeutin nicht da ist, dann könntest Du Alternativen/Skills erarbeiten.
Mir hilft es immer, eine Liste mit angenehmen Aktivitäten zu haben, auf die ich bei Bedarf schauen kann und aus der ich mir - je nach Situation - das raussuche, was mir gerade gut tut und worauf ich Lust habe.
Meine Therapeutin war im Sommer auch vier Wochen im Urlaub, und da hatte ich auch echt Bammel. Aber ich habe mir dann gesagt, vielleicht passiert ja gar nichts schwieriges, vielleicht "vermisse/brauche" ich sie gar nicht. Ich hab mir auch in Erinnerung gerufen, dass ich agnz lange zurehct gekommen bin, ohne dass ich sie hatte, und das einfach auch als Chance gesehen, mich auszuprobieren, was klappt und was eher nicht, wo brauche ich noch Unterstützung?
Vielleicht hat ja noch jemand anderes Ideen?

viele herzliche Grüße,
Schäfchen

Hallo Mina,

als eine der hiesigen Moderator*innen begrüße ich dich ganz herzich im Jugendforum der bke-Onlineberatung.

Sicherlich kennt der eine oder die andere Leser*in deines Beitrags die von dir geschilderte Überbrückungsphase während des Urlaubes einer unfreiwilligen Pause der Psychotherapie. Alleine der Gedanke an die Nicht-Verfügbarkeit einer wichtigen Ansprechperson kann ja schon eine Menge auslösen, auch veränderte Abläufe bringen so manches mal ziemlich durcheinander.

So wünsche ich dir hier Erfahrungen und Umgehensweisen mit dieser "Durststrecke" sowie Anregungen, die hilfreich und stützend für dich sein können.

Einen guten Austausch dir und allen, die sich beteiligen mögen,
bke-Hana