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06.06.2021, 17:19 Uhr | Naira03
Einen schönen guten Tag.
Ich starte dieses Thema aus gleichnamigen Anlass: Ich habe Angst vor der Selbsthilfe.
Es würde den Rahmen sprengen, daher versucheich wirklichnur an der Oberflächezu kratzen(hatte bei der einen Stelle nur knapp die 10000 Zeichenbegrenzung einhalten können, jetzt noch kürzer. Wenn ich diese Version trotzdem hochladen darf, kann ich dies tun).
Seit ich 6 Jahre alt bin streiten sich meine Eltern und durch ihre Aussagen habe ich schon in diesem Alter Suizidgedanken verinnerlicht(bin mittlerweile17 ½). In der Zeit, als mein Bruder geboren wurde (vor 11 Jahren) ging es, aber jetzt? Mein Vater ist sehr impulsiv, wird laut. Meine Mutter wird kalt, abweisend. Sie können nicht zusammen reden (sehr kompliziert), in einem Raum sein ect, lästern inkl.. Mein Bruder bekommt davon zwar mit, aber nicht so ich. Ich bin involviert, zwischen den Fronten. Egal ob verbal oder bei WhatsApp Nachrichten, wenn ich gerade woanders bin. Da nehmen sie sich nichts. Was der andere verkehrt macht, naja, das bekomme ich ab.
Und es macht mich fertig. Ich bin nicht ich, dieser Platz, der sich mein Zuhause schimpft ist toxisch. Schlaf- und Konzentrationsmangel. Ich als eigentlich sehr kreative Person habe kaum Lust zu malen.

Seit 4 Jahren habe ich meinen Freund, der weiß von dem ganzen Theater, woe auch seine Eltern. Eine große Stütze, ohne ihn wäre ich nicht mehr. In diesem Zeitraum ist es schlimmer geworden, er wird teilweise auch zwischen die Fronten gezogen, was ich hasse. Da Sie wissen, wie es ist, haben Sie mir schon öfters angeboten zu Ihnen zu kommen. Wenn ich hier raus will, könnte ich wohin . Wenn ich bei ihm bin geht es mir viel besser, außer nach Telefonaten(Mutti, wenn es schlimm ist) oder Nachrichten(von Papa). Sie haben mir auch schon seit langem den "24H-Abhol/Rausholservice" angeboten, sich ich traue mich nicht, diesen zu nutzen.


Mein Problem: Seit über 10 Jahren versuche ich alles zusammen zu halten, versuche Harmonie und Ordnung in dieses nicht zu rettende Chaos zu bringen. Ich lasse mir Notlügen einfallen, falls es eine Situation entschärft. Jegliche Versuche der beiden sind gescheitert, wie Paartherapie oder sich "Deadlines" setzten. Dich daran gehe ich kaputt. Meine schulischen Leistungen hat es zum Glück noch nicht getroffen, aber manche Lehrer bekommen schon mit,was los ist. Ich weiß, dass ich "hier" nicht mehr kann, dass es keine Lösung ist. Doch ich gebe Ihnen stets eine neue Chance. Was hält mich hier... Frage ich much auch immer öfter.

Für mich (und auch in den Augen derer, denen ich mich anvertraue) ist die einzige Option, nicht noch mehr kaputt zu gehen, zu meinem Freund zu ziehen. Doch ich habe Angst vor diesem Schritt übers JA. Nicht wegen mir, sondern wegen meinen Eltern. Ich würde mir Vorwürfe machen, wenn es dadurch noch schlimmer wird. Daher vertraue ich mich auch selten wen an. Ich möchte keine Last sein.
Versteht ihr was ich meine? Ich bin mittlerweile an einem Punkt, wo ich WILL, dass es besser wird. Doch ich habe Angst davor. Warten, bis ich im Dezember 18 werde könnte ich vielleicht, vielleicht nicht. Selbst dann würde mein "Algorithmus" greifen, dass sie "so viel für mich tun" und ich für sie da sein muss, damit ihr Problem nicht schlimmer wird. Das versuche ich nämlich aussichtslos: Das Problem meiner Eltern zu entschärfen, obwohl es nicht meines ist.
Zuletzt editiert am: 06.06.2021, 17:37 Uhr, von: Naira03
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
20.02.2022, 20:20 Uhr | Naira03
Guten Abend!

Erstmal danke für die Tonne, Pia! Die befüllt sich ganz gut (gut oder nicht gut? Egal ^^)
Rausgehen hatte tatsächlich nicht geklappt, auch gestern nicht.
Dafür konnte ich mich doch nochmal zum malen aufraffen, hab einiges noch geschafft. Hatte am Freitagabend aber den Fehler gemacht und Kaffee mit Milch zu trinken. Jo, eigentlich Teetrinker und auch wenn ich offiziell nichts weiß, scheine ich Milch nicht (mehr) zu vertragen. Mir gings physisch grottig wie noch nie, bin erst am Samstag gegen 4:45Uhr eingeschlafen (Übelkeit, Beine wie Pudding), schon ne Stunde später nach nem Albtraum aufgewacht, der mich einfach nur fertig gemacht hat :( naja, Einschlafmeditation, Tee und unruhig eingeschlafen, traumlos. Der Samstag ging, abends wurde es nochmal schlimmer, hab mich aber größtenteils ausgeruht. Heute war es wieder ein Stück besser.
Zumindest hinsichtlich der Geschichte, ich hab ja erwähnt, dass sich die Tonne fleißig füllt. Psychisch war heute wieder... Niveau von Freitag, nur eher mit Muttern als mit Vattern. Ihr ging/ geht es selber nicht gut, in der Wolle hatten sie sich auch. Eine Zeit x vorm Abendessen bin ich runter um zu helfen, und hörte es nur krachen. Stellte sich raus: der Geschirrspüler war nicht ausgeräumt. Jede Gabel, jedes Messer so laut wie möglich eingeräumt, Teller hab ich übernommen (laut für mich, meine Ohren waren jedenfalls nicht amüsiert). Wenn ich das gemacht hätte.. ihhh, ganz kritisch.
Sie hatte dann auch die Brotdosen von meinem Bruder und mir rausgenommen, nur hatte in meiner die kleine Gabel gefehlt. ... wo die wäre, wenn ich erst mein eigenes Geld verdiene, dann [vergessen]. Oder sie hatte was mit Blätterteig gemacht. Oma fragte, was sie feines gemacht hat. Statt das Gericht zu benennen: naja, musste das machen eh es vergammelt. (Name) wollte ja eigentlich was mit Nutella und dem Teig machen. JA SORRY, tut mir selber leid.

Das waren nur 2-3 kleine Einblicke von heute... zusätzlich kommt nun der "Mappenstress" dazu... den mache ich mir aber größtenteils selber.

Und genau das macht es so schwer für dich, weil da doch Dinge sind, die dich halten.

Das stimmt und das zu wissen ist ... hmmm... eine Sache wäre mein Bruder. Ich möchte ja auf ihn aufpassen. Auf der anderen Seite sind da "materielle" Abhängigkeiten. Kann man sich streiten ob die zu 100% ehrlich gemeint sind oder da nicht doch was hinter steckt. BITTE denkt NICHT, dass ich undankbar bin! Ich freue mich zum Beispiel sehr über das Art Supplies Abonnement oder das Auto, gerade in der ländlichen Gegend ein Retter, auch für Musikschule und hast'e nicht gesehen. Dennoch, so quch mein Vater am Freitag während unserer "Auseinandersetzung": Ich gehe arbeiten, damit DU Benzin hast, bezahle DEIN Auto mit ab während meins kaputt ist.... a(n Freitag zu denken... nicht nur wegen der Aussage, da gab es eine, die war meilenweit schlimmer). Ich bin dankbar, fühle mich dadurch aber mehr abhängig, möchte keinen enttäuschen.

Was denkst du, wie lange hältst du die Situation noch aus und was müsste passieren, damit du dich um DICH kümmerst?
, auch mit dem Satz davor. Die Zeit ist denke ich schon längst gekommen. Ich kann mich in den Räumlichkeiten nicht wohlfühlen, schlafe tendenziell schlechter als anderswo und kann mich kaum konzentrieren. Nachteilhaft für die Schule, aber wofür gibt es Nachtschichten.
Was muss noch passieren? Ich weiß es nicht, aber die Frage ist omnipräsent. Jedesmal denke ich mir, dass es nicht schlimmer werden kann, dann eine Zeit x verhältnismäßig Ruhe und wieder bam! Und jedesmal denke ich: jetzt ist der Punkt, ABER (jetzt zu den Abschnitt zur "Abhängigkeit" zurück)
Ein Beispiel, was mir seit dem Lesen nicht aus dem Kopf geht: mein Freund und ich fahren nach der Schule meist zusammen los. Bei der Umgehungsstraße muss er nach rechts, ich nach links (oder geradeaus, wenn zu viele LKWS, dass ist aber das kleine Problem). Jedes Mal würde ich den Blinker rechts setzen, doch nein... ich blinke links, stehe neben ihm und denke mir: jetzt kannst du auch nur nach links und die ganze Rückfahrt geht es mir mies (gilt übrigens auch für die Zeut mit dem Moped, nur da fahr ich keine Umgehungsstraße xD)

Und genau dieses analysieren und zu wissen was falsch ist und welche Möglichkeiten es gibt, das macht mich verrückt. Keine Ahnung...

Mist, ganz schön viel Text. Ein paar Tränen zwischendurch (wo finde ich den MiMiMi Antrag?), doch ich denke, dass es ein Stück weit geholfen hat.

Danke und viel Kraft an alle!

Nachtrag/Änderungsgrund: meine mutti hat sich entschuldigt. Ich konnte aber nichts als ein trockenes "ist schon okay" hervorbringen
Zuletzt editiert am: 20.02.2022, 20:47 Uhr, von: Naira03
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
18.02.2022, 14:51 Uhr | bke-Pia
Liebe Naira03,

du klingst so klar, kannst gut analysieren, was gerade (wieder) passiert ist und wie sehr du da mitten drin hängst, ohne etwas dafür zu können. Auch klar klingt für mich, dass du eine mögliche Lösung, nämlich zu gehen, kennst. Und genau das macht es so schwer für dich, weil da doch Dinge sind, die dich halten. Veränderung kostet immer sehr viel Kraft, und besonders viel Kraft kostet Veränderung, die man selbst anstoßen müsste, damit sich eben etwas tut. Aber immerhin weißt du, was du ändern könntest, wenn du es wolltet und vielleicht ist einfach noch nicht die Zeit dafür gekommen. Was denkst du, wie lange hältst du die Situation noch aus und was müsste passieren, damit du dich um DICH kümmerst?

Dass du direkt nach der Situation heute keinen Kopf mehr für deine vorgenommenen Dinge hast, kann ich gut verstehen. Vielleicht hilft es doch, trotz miesem Wetter eine kurze Runde hinauszugehen oder falls es wegen des Sturms nicht möglich ist, eben diesen dafür zu nützen, einen Schwall frische Luft ins Zimmer zu lassen, um wieder einen kühleren Kopf zu bekommen? Gerne stelle ich dir auch eine große Tonne zur Verfügung, in die du all deine Gedanken, die dir gerade nicht gut tun, hineinkloppen kannst...Was du mit der Tonne machst, darfst du entscheiden, vielleicht bleibt sie gut verschlossen in deiner Nähe (du hast selbstverständlich einen Schlüssel dafür) oder vielleicht findest du ganz weit weg von dir einen Platz für sie...

Liebe Grüße

bke-Pia

(edit. Rechtschreibung)
Zuletzt editiert am: 18.02.2022, 14:56 Uhr, von: bke-Pia
18.02.2022, 14:20 Uhr | Naira03
Danke bke-Hana, mir fehlt das Schreiben hier, das Loswerden. Auch danke für den Tipp der Email-Beratung, werde es wieder in Angriff nehmen.

Du hast es treffend geschrieben: Es ist eigentlich die Aufgabe meiner Eltern... Schön wäre es wenn sie es einsehen ohne dann wieder: Aber der andere [....]. Hätte der Hund nicht gesch* hätte er den Hasen auch gekriegt.

Die Frage, warum ich die Angebote nicht nutze ist für mich immer präsent. Gerade eben würde ich am liebsten die Sachen ins Auto schmeißen und fahren oder irgendwen anrufen oder oder oder. Doch es gibt Dinge, die mich halten. Wieder stelle ich mich zurück.
Und es nervt mich, dass ich all das weiß und erkenne. Daher hatte ich das Wort "feige" genutzt, wenn es auch bessere gegeben hätte.

Gerade war mal wieder eine sehr unschöne Situation und nach den Tagen, wo ich wirklich Ferien machen konnte (hatte eine sehr schöne Zeit mit meinem Freund von Montag bis Donnerstag früh) wollte ich für die Schule was machen beziehungsweise die Projekte für meine Mappe weiter nach vorne treiben. Doch ich kann jetzt nicht malen, zumindest nicht an diesen Projekten. Also andere anfangen vielleicht, die mich gerade widerspiegeln. Und Schule? Dann wird der Aufsatz in der Nacht geschrieben. Jetzt würde ich am liebsten irgendwo hin, alleine. Wäre das Wetter nicht so bescheiden und mein Moped hier würde ich damit fahren, einen freien Kopf bekommen. Hauptsache was machen, wo ich die Gedanken wegschmeißen kann, die ich nicht haben möchte. Selbst eine Meditation oder so würde jetzt gerade nicht helfen.

Mal schauen... Kopf hoch und durch, irgendwie

Danke und viel Kraft an alle
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
29.01.2022, 16:21 Uhr | bke-Hana
Hallo Naira,

schön, dass du nach der längeren Pause wieder im Forum schreibst, herzlich willkommen zurück.

Du hast in deinem Thread die Situation in deiner Familie beschrieben, die nach wie vor von den Konflikten zwischen deinen Eltern geprägt ist. Es tut mir leid, dass du da derartig hineingezogen wirst.

Schon seit längerem überlegst du, dich durch einen Auszug aus dieser Lage zu lösen und fragst dich, was dich daran hindert, da es ja Angebote an dich gibt. Also, aus meiner Sicht geht es dabei jedenfalls nicht darum, dass du feige bist oder dumm. Dein Festhalten scheint eher mit deiner großen Sorge und deinem Verantwortungsgefühl zusammenzuhängen, du du schon als kleines Kind gespürt hast. Eigentlich hast du die Antwort auch bereits formuliert: Seit vielen Jahren versuchst du, die giftige Atmosphäre zwischen deinen Eltern zu entschärfen und ackerst dafür, alles irgendwie zusammenzuhalten. Das ist echt eine riesige Bürde, die du da trägst und ich denke, das ist viel zu viel Verantwortung für dich als Tochter und unmöglich zu bewältigen. Das ist und bleibt die Aufgabe deiner Eltern.

Naira, ich wünsche dir, dass du dich zu diesem Thema im Forum austauschen magst. Vielleicht unterstützt dich das, etwas mehr inneren Abstand zu bekommen oder dich sogar mit der Zeit von deiner Rolle Stück für Stück verabschieden und deinen eigenen Weg gehen zu können. Du könntest zusätzlich auch eine Mailberatung beginnen. Da hättest du Raum und Zeit für dich, um den für dich richtigen Weg zu finden.

Viele Grüße
bke-Hana
29.01.2022, 13:26 Uhr | Naira03
Wo fang ich an. Mittlerweile bin ich 18, mobil und könnte offiziell aus dieser "Familie" raus. Trotzdem schaffe ich es nicht, auch wenn ich nun schon lange weiß, dass mir dieser toxische Ort und die Leute absolut nicht gut tun.

Der Sommer war schön, war bis auf ein paar Tage durchgehend bei meinem Freund, was für eine Wohltat (auch wenn wir in dieser Zeit unseren Hund einschläfern lassen mussten. Sie fehlt mir).
Schule läuft, 12. Klasse halt: stressig. Und ich merke immer mehr, dass ich an diesem Ort hier nicht lernen kann. Mein Freund hatte schon vor 1-2 Jahren angeboten, spätestens zum/vorm abi zu ihm zu ziehen, mehrfach betont wir holen wenn ich möchte alles ab.

Und ich hab es versucht, zu manifestieren, dass ich nicht schuld daran bin, dass sich meine Eltern nicht mehr können, aber beide zu "unfähig" sind, selbst einen Schlussstrich zu ziehen. An manchen Tagen klappt das ganz gut. Doch dann passiert sowas wie bei xpress yourself geschrieben und ich denke mir: ja, warum hau ich nicht ab, wie mein Vater es "wohlwollend" in seiner Rage gesagt hat.

Das schlimme für mich: ich kenne die Mittel, hier weg zu kommen. Habe Unterstützung. Weiß, dass es nicht gut für mich ist und sie mich von sich abhängig machen teilweise (Auto ist zwar meins, aber von Ihnen finanziert, Art supplies Abonnement etc. Gerade bei letzterem ist es aber eher zur Unterstützung meiner Kunst (oder doch nicht). Trotzdem bin ich der Feigling, der es nicht fertig bringt

Nachtrag: Meine Mutter hat gerade selber gesagt, was mich hier noch hält (ging drum, dass ich zu meinem Freund möchte, da wir beide zu einem Geburtstag eingeladen sind).... ja, was hält mich hier noch.
Zuletzt editiert am: 29.01.2022, 13:39 Uhr, von: Naira03
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
20.06.2021, 22:55 Uhr | Naira03
@Pusteblume

Danke für deinen Post.
Noch mehr sauer/ geschockt können sie nicht sein. Mit meinem Vater geht es im Moment... aber meine Mutti (s. Xpress yourself)....

Wenn du nicht auf dich schaust, kannst du nicht auf andere schauen, denn du solltest dir selbst das Wichtigste sein!

Der Spruch ist sehr sehr schön und einfach passend. Danke *happy*

Oh ja das kenne ich. Ein Tag ist schön und man will daran festhalten, dass es wieder so wird und dieser eine Tag immer wieder kommt, aber dann kommt wieder ein nicht so toller Tag.


Es kann an einem Tag umschwenken, so wie heute.... auch wieder der Verweis auf Xpress. Es nimmt einfach die Energie.

Hoffe, dir geht es gut. Ich umarme dich fest

@bke-Pia

Vielen Dank für die Idee mit der anonymen Beratung, dass könnte vielleicht wirklich etwas Sicherheit vermitteln. Werde mal die Tage recherchieren.

Du hast es schön formuliert,
eine "ungesunde" Vermittlerrolle
.... so fühlt es sich an.


Ich versuche mal zu schlafen.... bin aufgewühlt
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
20.06.2021, 13:53 Uhr | bke-Pia
Liebe Naira03,

ich habe gerade in deinem Thread ein wenig nachgelesen. Ich finde es sehr stark von dir, wie du dich mit deiner schwierigen Situation auseinandersetzt und kann den Userinnen voll und ganz zustimmen, dass es an der Zeit ist, dass du auf dich selbst achtest. Und zwar ganz ohne schlechtes Gewissen. Du bist über die Jahre in eine "ungesunde" Vermittlerrolle gedrängt worden und ich wünsche dir, dass du Menschen hier und vor allem auch in deinem Umfeld vor Ort hast, die dich dabei unterstützen, aus dieser Rolle wieder herauszukommen.

Eine Idee kam mir noch, als du nach Erfahrungen zum Prozedere des Jugendamtes gefragt hast: Es gibt auch die Möglichkeit, dich beim Jugendamt erstmal anonym beraten zu lassen, was für Möglichkeiten es in deiner Situation gibt und was die einzelnen Schritte wären, die auf dich zukommen würden. Vielleicht könnte dir das ein wenig Sicherheit geben?

Liebe Grüße

bke-Pia
20.06.2021, 11:30 Uhr | Pusteblumen
Hallo, liebe Naira,

so schön zu hören, dass das Wochenende bei deinem Freund dir ein schönes Gefühl gegeben hat! *smiling*
Halte an dem Gefühl fest und denke immer dran, wenn du traurig bist! Es gibt Menschen, die dir die schönen Gefühle geben und zeigen!

Ich glaube deine Eltern wären erstmal geschockt und würden vllt auch rumschreien und sauer sein, aber liebe Naira, es geht um dich! Es geht darum, dass du dieses schöne Gefühl von „zuhause sein“ wiederbekommst! Du darfst nicht zu sehr auf die anderen schauen.
Wenn du dich nicht auf dich schaust, kannst du nicht auf andere schauen, denn du solltest dir selbst das Wichtigste sein!
Der Spruch hat mir oft geholfen. Es ist grade die Zeit, wo du an dich denken musst!

Deine Noten haben (noch) nicht gelitten, aber dir gehts nicht gut und der Druck steigt ja immer mehr, grade wenn die Situation nochmal schärfer geworden ist! *woot*

Oh ja das kenne ich. Ein Tag ist schön und man will daran festhalten, dass es wieder so wird und dieser eine Tag immer wieder kommt, aber dann kommt wieder ein nicht so toller Tag.
Liebe Naira, glaube an dich und tu das, was dir helfen wird und gut tun wird! Blende die anderen aus und denke an dich, denn DU BIST DAS WICHTIGSTE FÜR DICH! Auch wenn es Angst macht und noch ungewiss ist. So gehts nicht mehr und es kann nur besser werden und nach Abstand könnt ihr wieder eine schöne und vor allem gesunde Beziehung zueinander aufbauen.
Ich wünsche es dir von Herzen! *hug*

Alles liebe
Puste
20.06.2021, 10:12 Uhr | Naira03
Hallo Pusteblume,

Vielen Dank für deine Nachricht und Erfahrungen, die du schreibst *happy*

Du hast recht, was kann noch schlimmer werden? Ich habe das ganze Wochenende bei meinen Freund verbracht, wir sind viel Moped gefahren und es war toll... ich hatte, was ich bei mir nicht habe, dieses Zuhause-Gefühl.

Auch die Angst mit dem Bild verschaffen verstehe ich. Hast du Angst, dass deine Eltern ausrasten? Dass , das JA nichts macht und du da bleiben musst?
Wenn du ehrlich bist und deine Sorge mit ihnen teilst werden sie handeln!


Genau das ist es, diese Ungewissheit, dass es noch... naja, du weißt schon.. mit meiner Mutti ist es sowieso im Moment sehr schwierig (habe dazu was in dem Bereich "liebe+Beziehung" glaube geschrieben).... Wie nehmen sie es auf ect, das Karussell dreht sich. Ich kann mir dann was anhören, es würde so viel dran hängen.

Abstand wäre so toll...Auch in Hinsicht auf Schule: Ich schreibe nächstes Jahr Abi und bis jetzt haben meine Leistungen zwar nicht gelitten, aber diese Situation ist ja nochmal schärfer... selbst heute, wo ich zurück muss.... Diese Stimmung ist echt schwer zu beschreiben.

Wenn ich ehrlich bin manifestiert es sich immer mehr... gerade diese Zeit... aber dann, wenn auch nur 1Tag oder so "schön" ist, will ich wieder und wieder ne Chance geben...

Vielen Dank nochmal für deine Schilderung *hypocritically*

Alles Gute dir,
Naira
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
15.06.2021, 05:59 Uhr | Pusteblumen
Guten Morgen Naira03,

ich hab mir deinen ganzen Thread nochmal durchgelesen und bei mir war es damals so. Das JA kam zu uns nachhause und hat erstmal mit mir und meinen Eltern gesprochen und dann mit mir alleine. Ich konnte damals alles erzählen, was ich sagen wollte und sie waren mega lieb und haben auch lieb reagiert. Ich hatte nur einwenig zu viel Angst und möchte dir sagen: „Hab keine Angst, liebe Naira!! Sie wollen das beste für dich und dir helfen!“

Nun zum letzten Beitrag…. *whistle*

Es hat nichts mit Angsthase zu tun! Alles neue macht Angst! Du bist zuhause gewohnt und auch wenn man dir die Hände reicht und für dich da ist und dich bei den Schritten unterstützt (finde ich übrigens mega toll!! :) macht es Angst, weil es ungewiss ist. Du weißt nicht, was danach kommt und es ist noch schwarz, aber kann es noch schlimmer werden?

Auch die Angst mit dem Bild verschaffen verstehe ich. Hast du Angst, dass deine Eltern ausrasten? Dass , das JA nichts macht und du da bleiben musst?
Wenn du ehrlich bist und deine Sorge mit ihnen teilst werden sie handeln!

Du bist aber nicht, der der für die Eltern sorgen musst! Sie sind erwachsen und müssen für dich sorgen und dir zuhören bei deinen Problemen, nicht andersrum!!
Sie machen dir Druck und sind gewohnt, dass du bestimmte Sachen machst, aber liebe Naira, nur weil sie gewohnt sind, dass du das mit der Wäsche machst ist es nicht richtig, verstehst du?

Dieses hin und her kenne ich, aber schau in die Zukunft, denke daran, was besser werden kann! Vielleicht würde euch ein Abstand gut tun? Vielleicht könnt ihr euch dann besser wieder annähern?

Ich wünsche dir so sehr, dass du den Schritt wagst, für dich sorgst und auf dich schaust, anstatt auf andere, denn du solltest dir das Wichtigste sein! *hug*

Liebe Grüße
Pusteblume
14.06.2021, 23:07 Uhr | Naira03
Hallo Silbermond *happy*
Vielen Dank für deine Antwort und ich entschuldigen mich für meine verspätete Reaktion *whistle*

Ich hoffe, dir und allen anderen im Forum geht es gut *hug*

Ja, dieser Schritt einzugestehen, dass man (oder in dem Fall ich) nicht Verursacher der Situation ist, ist schwer.... fällt es mir immer noch, obwohl ich versuche zu sagen: es ist nicht mein Fehler.

Mein Freund, seine Familie und bestimmte Freunde aus einer Mittelalter-Gruppe/ Leos sind wirklich eine große Unterstützung, haben mich teilweise auch auf dieses Forum aufmerksam gemacht und Hilfe zugesichert. Das Gefühl ist toll, zu wissen, dass Leite hinter mir stehen (und das allgemein, nicht nur auf mich bezogen!). Alleine gehen tue ich nicht: Diese Leute haben teilweise schon bestimmte Ängste geräumt, mir allgemein mehr Selbstbewusstsein gegeben. Doch trotz allem bin ich ein "Angsthase".

Vor diesem "Bild verschaffen und dann entscheiden".... Davor habe ich (jetzt im Moment) mehr Angst als vor einem eventuellen Auszug , wenn ich ehrlich sein muss: Was denken dann meine Eltern? Was, wenn ich nicht gehen darf? Was? Warum?.... es lässt sich kaum in Worte fassen.

Das "Nein"/"Stopp" fällt mir verhältnismäßig schwer... meine Eltern sind dann beide nch dem Motto: Mir hört keiner zu, selbst meine Tochter nicht. Was soll das usw. Gab erst so ne Situation, war nicht so schön.

Und dann meist wegen KLEINIGKEITEN. Meine Mama war etwas "agro, weil ich die Wäsche von meinem Vater aus der Machg der Gewohnheit heraus mit gelegt habe. Dann kam sinngemäß: Der macht nichts und dann legst du ihm noch die Wäsche...

Es ist ein auf und ab. An manchen Tagen bin ich Entschluss, den Schritt übers JA zu wagen.... sobald aber 1 Sekunden Harmonie ist halte ich daran fest. Es ist so paradox zu wissen, dass es bescheiden ist, aber doch daran zu halten.

Liebe Grüße und eine virtuelle Umarmung zurück *hug*

An der Stelle ein großes allgemeines Danke!
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
07.06.2021, 18:58 Uhr | -Silbermond-
Liebe Naira,

auch von mir Herzlich Willkommen im Forum! Schön, dass du dich getraut hast, hier von deinem Problem zu schreiben!

Es tut mir sehr leid, wie es dir Zuhause geht. Das muss ziemlich schwer für dich sein und es ist schade, dass du von den Streitigkeiten deiner Eltern so viel abbekommst. Du hast wirklich jedes Recht, dir die Hilfe und Unterstützung zu suchen, die du brauchst!!

Es ist gut, dass du deinen Freund und deine Thera an deiner Seite hast - ich denke, dass ist ein ganz wichtiger Halt, den du auch brauchst. Du bist also nicht alleine, das ist schon mal ganz viel wert.

Ich kann deine Angst davor den Schritt über das JA zu gehen, nachvollziehen. Das kostet ganz viel Mut und Überwindung. Ich glaube aber, dass dir nochmal ein bisschen mehr klar werden muss, dass du wirklich keine Verantwortung trägst. Wie du schon schreibst, ist der ständige Streit das Problem deiner Eltern - du kannst da gar nichts für und auf deinen Schultern sollte nicht so viel Verantwortung lasten, dass du Angst hast, dass du es mit einem Auszug noch verschlimmerst. Deine Eltern haben kein Recht, dir zu drohen, nur damit du Angst bekommst - das geht gar nicht! Achte auf DICH - auf dein Wohl, denn deine Eltern haben das anscheinend leider nicht im Blick. Und du erkennst ja selber, dass es so nicht mehr weiter geht (übrigens auch ein guter Schritt, das "einzusehen"!).
Es wäre gut, wenn du diese Entscheidung weiterer Schritte nicht alleine treffen müsstest. Wer kann dir dabei eine Stütze sein? Deine Thera? Vllt. kannst du mit ihr auch ein paar Ängste aus dem Weg räumen? Vllt. könntest du oder deine Thera sich auch erstmal beraten lassen?
Ich habe keine Erfahrung mit dem JA, aber ich glaube, die würden sich erstmal ein Bild von deiner Situation verschaffen und dann beurteilen, was für eine Maßnahme sinnvoll wäre..

Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und hoffe, dass du bald die Unterstützung bekommst, die du dir wünscht und die gut für dich ist!!

Denk daran, du bist wertvoll, du darfst "Nein bzw. Stopp" sagen, es ist wichtig, dass es DIR gut geht!

Ganz liebe Grüße und eine virtuelle Umarmung, wenn du magst *hug* ,
Silbermond
.・✫・゜・。Ich schicke dir einen Engel, und sei er noch so klein, er möge immer bei dir sein.・。.・゜✭・
06.06.2021, 19:25 Uhr | Naira03
Danke für das nette Willkommen. Ja, es fällt mir schwer, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Wie auch bei meinem ersten Beitrag als auch bei der darin angesprochen Email ging es nicht gut im Sinne von: Ich kann es auch einfach nicht abschicken. Die Amgst vor der Selbsthilfe stammt gewissermaßen auch mit von meinen Eltern (sonst kommt die Polizei, wenn du das abschicken, habe ich gesagt bekommen, als einer der beiden mich "erwischt hat, woe ich eine Audio unter Tränen aufgenommen habe)

Das Paradoxon ist, dass ich weiß, dass es nichts mit Egoismus zu tun hätte, aber ich kann es irgendwie nicht. Ich versuche so oft wie möglich bei meinem Freund zu sein, klappt auch ganz gut, weil meine Physiotherapeutin seine Mutti ist. Aber zu oft geht auch nicht ("Bist ja lieber da als bei uns", " Wenn du bei deinem Freund bist muss irgendwie ne andere Person da sein, die viel mehr mithilft" and so on). Nach außen heile Welt geben.... nach innen..hmmm....
Wenn ich wirklich übers JA gehe, kommt dann jemand zu mir nach "Hause" und beurteilt das? Hat jemand dieses Prozedere schon durch und könnt mir (nur wenn man möchte!) dazu Auskunft geben?


Wie steht ihr zu Angst vor Selbsthilfe? Vielleicht kann man hier unabhängig von meiner Situation Inspirationen sammeln, eben um sich Selbsthilfe zu suchen :)
"I don't ride a bike to add days to my life. I ride a bike to add life to my days."
06.06.2021, 18:04 Uhr | bke-Milah
Hallo liebe Naira,

dir ein herzliches Willkommen hier im Forum. Nun hast du ja Angst vor der Selbsthilfe und hast es dennoch geschafft, danach zu suchen - hier im Selbsthilfe-Forum. Das finde ich sehr mutig von dir. Bisher hast du mit viel Energie versucht, innerhalb der Familie für Zusammenhalt und Harmonie zu sorgen und hast dabei feststellen müssen, dass du damit an deine Grenzen kommst. Das ist auch nicht verwunderlich, denn diese Verantwortung ist viel zu schwer für dich.
Bei deinem Freund hast du einen Ort gefunden, wo du dich wohlfühlen kannst und darauf solltest du dich auch zunehmend konzentrieren. Und das hat auch nichts mit Egoismus zu tun, nein eigentlich war und ist es die Verantwortung deiner Eltern, dir und auch deinem Bruder zu Hause einen sicheren Ort zu bieten.
Wie gesagt, ich finde es mutig von dir, dich hier mit anderen User*innen über deine Situation und deinen Gefühlen austauschen zu wollen. Ein wirklich guter Ort fürs Geben und Nehmen.

Herzliche Grüße
bke-Milah und vom gesamten Moderatorenteam

Treffer: 15

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