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Ich bin total verwirrt und überfordert. Ich bekomme meinen Alltag nicht mehr hin und tue alles, um nicht in die Arbeit zu müssen, weshalb ich jetzt schon fast einen Monat krankgeschrieben bin. Ich will nicht mehr weitermachen, aber ich weiß auch nicht was ich stattdessen machen soll. Warum ist es so schwierig etwas zu finden, das ich durchziehen kann und das mich psychisch nicht total fertig macht? Alles was ich will ist es abzubrechen und in eine Klinik zu gehen. Aber abbrechen kann ich es nicht, wenn ich keinen Plan B habe und in einer Klinik bekomme ich keinen Platz, weil die Wartezeiten natürlich super lang sind. Ich habe einfach keine Kraft mehr und habe das Gefühl alles um mich rum verschwindet langsam. Ich weiß nicht mehr, was mir Spaß macht und kann auch für nichts mehr Kraft aufbringen. Alles in mir und um mich herum ist Chaos. Ich habe das Gefühl niemand versteht wie es mir wirklich geht und wie einsam und verloren ich mich wirklich fühle. Ich bin wieder in meinem schwarzen Loch und niemand kann mich da raus holen, außer ich selbst. Aber was, wenn ich es einfach nicht mehr schaffe? Ich habe Angst und es passiert so viel und gleichzeitig fühle ich mich einfach nur leer. Wann hört es endlich auf so schwierig zu sein? Ich bekomme keinen Tag hin ohne irgendwem zu schreiben, keinen Tag, den ich ohne Hilfe durchstehe. Ich hoffe es wird irgendwann einfacher. Ich hoffe ich kann irgendwann einfach nur leben ohne jeden Tag kämpfen zu müssen. Irgendwann.
Was den Freund von mir angeht, wir haben jetzt deutlich weniger Kontakt und er hat sich in letzter Zeit wirklich gut an das gehalten, was wir ausgemacht hatten. Auch was seinen Alkoholkonsum angeht, hat er diese Woche bis heute nichts getrunken, was es deutlich angenehmer mit ihm gemacht hat. Wir haben uns jetzt immer nur auf ein paar Stunden getroffen und sind rausgegangen, haben Tischtennis gespielt, etc. Das hat echt gut getan ihn wieder nüchtern zu sehen, ihn anwesend zu sehen und wirklich was mit ihm machen zu können. Ich hoffe das bleibt auch so...Bzw. kommt wieder öfter vor.
ich komme mal zuerst auf deine Frage zur Vereinbarkeit von Krankengeldbezug und Nebenjob zu sprechen. Leider kann ich hier nur spekulieren. Ich gehe davon aus, dass du bei dem von dir beschriebenen Status keiner Tätigkeit nachgehen darfst, bei der du Geld verdienen würdest. Wenn ich dich richtig verstanden habe, geht es dir aber auch eher darum, ehrenamtlich tätig zu sein. Du möchtest dadurch unter Leute kommen, etwas zu tun zu haben und dir sozusagen etwas Gutes tun. Das klingt, als könnte so eine Aktivität deine Genesung sogar unterstützen. Unter diesem Aspekt könnte man dir einen solchen Job ja gradezu anraten.
Um auf der sicheren Seite zu sein würde dir empfehen, mit deinem Arzt/deiner Ärztin darüber zu sprechen und eine Bescheinigung zu erfragen, die in eine solche Richtung geht. Wenn dann aus medizinischer Sicht etwas gegen ein Ehrenamt spricht, wirst du es sicherlich erfahren. Vielleicht kann dir ja bei einem Anruf oder Besuch in der Praxis sogar etwas zur rechtlichen Lage gesagt werden.
Nun auch noch ein paar Sätze zu deinem Thema mit dem Freund. Offen gestanden finde ich dessen Art und Weise mit dir umzugehen arg grenzüberschreitend. Dass du dich Anfangs auf vieles eingelassen hast heißt noch lange nicht, dass er sich jetzt alles erlauben und deine Signale missachten darf. Du hast ihm deutlich ein Stoppschild aufgezeigt und gehe davon aus, dass er ganz genau verstanden hat, was du nicht willst. Dass er dennoch so weiter agiert, halte ich für überaus respektlos.
Kein Wunder, dass dir jetzt die Motivation für ein Treffen fehlt. Hmh, aber anscheinend wirst du dich heute dennoch für einige Zeit mit ihm treffen. Gut, dass du zumindest die Übernachtung abgesagt hast. Auch das ist ja ein deutliches Signal.
Ich möchte dich ermutigen, weiterhin klar zu sagen und zu zeigen, was du willst und was NICHT. Und wenn er das weiterhin trotz aller Versprechungen nicht respektiert - hmh, vielleicht würde es dann notwendig, erst mal ganz den Kontakt abzubrechen, oder was meinst du?
Viele Grüße
bke-Hana
erstmal lieben Dank für deine Nachricht! Genau, ich warte auf die Rückmeldung von zwei weiteren Kliniken und ich denke, ich werde dafür noch ca. eine Woche warten, denn es ist ja gerade auch noch Ostern etc. Danach wollte ich mich umschauen. Das Problem ist nur, ich bin ja momentan arbeitslos, bin aber krankgeschrieben, wodurch ich keine Probleme bekomme was die Versicherung etc. angeht und ich bekomme Krankengeld. Mit der Klinik, in der ich davor war, habe ich es so ausgemacht gehabt, dass ich mich bis zum Aufenthalt in der nächsten Klinik einfach krankschreiben lasse, damit ich eben Krankengeld bekomme und keine Probleme mit der Versicherung bekomme. Heißt das ich kann dann nicht einmal eine Nebenbeschäftigung suchen? Ich bin sehr verwirrt und unsicher deswegen um ehrlich zu sein. Aber für´s erste warte ich eh erstmal die Rückmeldungen ab.
Und was das andere Thema betrifft: Ich habe mit ihm geredet und ihm gesagt, dass ich definitiv Abstand brauche und dass es sowas von nicht in Ordnung ist, wenn er mich zu irgendetwas drängt etc. Auch, dass ich es nicht packe, ihn ständig besoffen anzutreffen habe ich ihm erklärt. Er hat es ganz okay aufgenommen und hat sich auch tausendmal dafür entschuldigt, dass er mich zu irgendetwas gedrängt hat und dass er weiß, dass das nicht in Ordnung ist. Schön und gut, aber als wir das nächste Treffen ausgemacht haben (wir haben dafür telefoniert) war er schon wieder komplett dicht und hat mich direkt wieder gefragt, ob wir dann wieder kuscheln können. Hat wieder tausend mal nachgefragt und bitte bitte bitte??!! Also hat er es anscheinend doch nicht verstanden? Ich weiß es nicht. Ich habe auf alle Fälle Abstand eingenommen, aber am liebsten würde ich den Kontakt einfach ganz abbrechen. Andererseits verstehen wir uns ja so auf freundschaftlicher Ebene trotzdem ganz gut. Ich weiß nicht, ich gebe mir irgendwie immer noch selbst die Schuld daran, weil ich mich am Anfang auf ALLES eingelassen habe mit ihm und ihn total idealisiert habe und jetzt stehe ich da und bereue das alles. Jetzt rede ich ihn in meinem Kopf total schlecht, was auch einfach nicht fair ist. Ich bin einfach total überfordert, was die Situation angeht. Heute haben wir wieder was ausgemacht. Eigentlich wollte er wieder übernachten, aber das habe ich wieder abgesagt und ihm gesagt wir können uns auf ein paar Stunden treffen. Eigentlich ganz okay, aber ich habe echt null Motivation. Oh man. Wieso ist das immer so kompliziert bei mir? Oder mache ich mir das alles einfach immer zu kompliziert?? Ich weiß es nicht...
Ich wüsste um ehrlich zu sein nicht wo ich andere Menschen kennenlernen könnte. Ich habe zwar jetzt mit einem Sport angefangen, aber da weiß ich noch nicht, ob ich mit irgendwem verstehen könnte. Aber mal sehen.
ich beginne mal mit meinen Ideen und wünsche dir weitere von anderen User*innen.
Irgendwie wartest du auf eine Antwort aus einer Klinik, wirst du dort aufgenommen?
Ok, wenn ja, dann verstehe ich, dass du vorsichtig bisst bei der Suche nach einer Beschäftigung. Allerdings vermute ich, dass es im Tierheim fast immer geht und momentan sicher auch bei der Betreuung von ukrainischen Kindern oder auch Familien. Das fiel mir jetzt so spontan ein.
Bei deinem anderen Thema kam bei mir die Frage auf, was macht denn Freundschaft aus, ein Geben und Nehmen, für einander da sein. So liest sich das nicht, sondern eher sehr einseitig. Du gibst, aber bekommst nichts und willst auch gar nichts mehr geben. Das liest sich mehr nach emotionaler Ausnutzung als nach Freundschaft????
Vielleicht wird es Zeit, sich umzuschauen, gibt es noch andere Menschen, die du kennenlernen könntest?
Ich wünsche dir noch unterstützende Beiträge der anderen.
bke-Claudia
ein Gefühl für sich selbst zu haben, für seine Stärken und Schwächen ist nicht etwas was man einfach irgendwann "geschafft" hat, ich meine das ist ein lebenslänglicher Prozeß. Und in diesem Prozeß ist die Jugendzeit für die meisten die Zeit, in der sich viele in Frage stellen, zweifeln, an mangelndem Selbstwergefühl leiden.
Wie wir uns selbst sehen, bewerten und einordnen, bestimmt wie (wertvoll) wir uns fühlen. Eine gesunde Selbstwahrnehmung führt daher in der Regel automatisch zu einem gesunden Selbstwertgefühl (und umgekehrt), während eine negative Selbstwahrnehmung eine positive Einstellung zu uns selbst verhindert. Wenn du Dein Selbstwertgefühl stärken möchtest, ist es gut auf Deine Wahrnehmung zu achten.
Das heißt: Wer gibt Dir welche, direkte und indirekte Rückmeldungen (Familie, Verwandte, Freunde, Geschwister, Schule) nehme ich nur die negativen Rückmeldungen wahr oder auch die positiven? Dazu kommt: Wie denke ICH über MICH? Sehe ich nur was ich nicht oder noch nicht kann, sehe ich nur was schief geht, nörgel ich gedanklich ständig an mir herum? Wie freundlich gehe ich mit mir selber um? Aber auch: Wie gut kann ich meine Schwächen annehmen, mir Fehler verzeihen, über "Ticks" lachen?
Und vielleicht gehört auch dazu sich zu fragen, was ich von meinen Eltern über meinen Wert erfahren habe. Bin ich nur wertvoll wenn ich gehorche/gute Noten schreibe/artig bin/keine Probleme mache/niemand enttäusche usw.
So weit ein paar Anregungen zu einem weiten Feld.....
Liebe Grüße
bke-Gregor
Ich schreibe zur Zeit echt viel und versuche vieles an mir zu reflektieren und ich komme immer wieder auf dasselbe Thema: Selbstwertgefühl. Ich habe das Gefühl ich habe kein Selbstwertgefühl und das Problem ist, dass das in meinen Augen die Grundlage für so ziemlich alles ist. Und ich frage mich zur Zeit einfach, was erstens einmal die Ursachen dafür sein könnten, dass ich so ein geringes Selbstwertgefühl habe und zweitens wie man daran arbeiten kann, wenn man, um daran zu arbeiten, ein positives Selbstwertgefühl braucht. Wie schafft man das? Wo fange ich an?
Ich denke es ist eine gute Vorbereitung hier, um in die andere Klinik zurückzugehen.
In der Visite wurde fast nichts besprochen, gerade weil ich da erst zwei Tage da war und einfach noch überhaupt nicht angekommen war. Da wusste ich nicht einmal direkt was ich fragen sollte und hätte wahrscheinlich auch die Fragen nicht einmal verstanden hahah.
du bist in eine andere Klinik verlegt worden. Seither ist noch nicht viel Zeit vergangen und es lag auch noch das Wochenende dazwischen. Da läuft in meiner Erfahrung sowieso alles etwas anders, als unter der Woche. Es ist also ganz normal, dass du noch nicht ganz durchblickst und dich noch nicht angekommen fühlst.
Magst du noch etwas Geduld haben und dir ein bisschen Zeit geben, bis du deinen Kopf (und vielleicht auch den Bauch, der gibt oft auch hilfreiche Rückmeldung) wieder gefunden und etwas sortiert hast?
Vielleicht lassen sich einige deiner Fragen ja auch in der Visite klären? Schreib doch 2-3 Punkte auf, die dir wichtig wären, zu besprechen? Dann entfallen sie dir nicht, wenn plötzlich etliche fremde Menschen bei dir im Zimmer stehen...
Ich wünsche dir ein gutes Ankommen!
Liebe Grüße,
bke-Ina
Ja mir kann auf alle Fälle etwas per Post geschickt werden, das stimmt :) Danke für eure Tipps, sowohl Wärmflasche, als auch Sudoku, ein Malbuch und Bücher etc. sind auf alle Fälle eingepackt.
Ich habe tatsächlich noch nicht mit meinem Chef geredet, weil er nicht so positiv gegenüber psychischen Krankheiten eingestellt ist, habe ich mich noch nicht getraut. Aber da ich die Ausbildung wahrscheinlich eh nicht weitermachen möchte, werde ich in der Klinik mal einen Plan erstellen und schauen, wie ich das alles genau hinbekomme...
Treffer: 70
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