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27.02.2022, 12:14 Uhr | 0livia
Hey,
ich bin Olivia und bin 18 Jahre alt. Ich weiß gerade echt nicht mehr weiter und fühle mich total alleine. Die Person, der ich vertraue, hat kaum noch Zeit für mich und ich habe das Gefühl, dass sie bald den Kontakt abbrechen wird. Bei dieser Person handelt es sich um die Sozialpädagogin an meiner Schule. Ich habe mich ihr mit der Hilfe meiner (ehemaligen) Lehrerin anvertraut und sie ist mir momentan echt wichtig. Sie weiß, dass ich starke Suizidgedanken habe, mich selbst verletze und das ich keine Therapie machen möchte. Der Grund, weshalb ich keine Therapie machen möchte, ist, dass mein Kopf es mir sozusagen verbietet. Hört sich wahrscheinlich total dumm an, aber es ist tatsächlich so. Mein Problem ist momentan einfach, dass ich so starke Suizidgedanken habe, dass ich meinen Plan fast umgesetzt hätte und jetzt möchte ich es auch immernoch machen. Ich nehme aber keine professionelle Hilfe an und auch das ist ein Problem und somit kann es mir niemals besser gehen. Ich kann echt nicht mehr, vor allem wenn die Sozialpädagogin kaum noch Zeit hat. Unser Verhältnis war mal ganz anders, aber es hat sich leider verändert, was aber wahrscheinlich seine Gründe hat. Das belastet mich aber so sehr, dass halt auch dadurch die Gedanken schlimmer werde. Ich weiß echt nicht, was ich jetzt machen soll, weshalb ich jetzt auch wieder starken Druck habe mich selbst zu verletzen...

Liebe Grüße
23.03.2022, 17:47 Uhr | 0livia
Hallo Fiona,

ich weiß aber nicht, wie ich das schaffen soll und ich glaube, dass ich das nicht kann. Wie soll ich mich denn auf das Gute einlassen, wenn ich so unfassbare Angst davor habe und es nicht zulassen kann?

Ja, dass wäre vielleicht möglich, aber auch davor habe ich Angst. Ich bin ehrlich, ich habe Angst vor meinem Leben. Ich sehe keinen Sinn mehr zu leben. Ich weiß, man versucht mir zu helfen und ich versuche es so das anzunehmen, aber es funktioniert nicht. Ich glaube langsam wirklich, dass ich bescheuert bin...

Es muss irgendwann mit der Therapeutin funktionieren. Mir bleibt ja nichts anderes übrig. Ich denke vertrauen könnte ich ihr und mir fällt es bei fremden Leuten sowieso viel leichter über meine Probleme zu reden, aber bei der Therapeutin ist das ganz anders. Da fühle ich mich gezwungen und so macht das keinen Sinn.

Dankeschön!

Liebe Grüße
23.03.2022, 16:07 Uhr | bke-Fiona
Hallo olivia,

hier kommen einige Gedanken die ich beim Lesen hatte -

wie wäre es denn, wenn du dich doch auf das Gute einlassen würdest - es kann doch eigentlich nur besser werden, und du könntest doch dann eigentlich nur gewinnen?

Da braucht es natürlich einiges an Kraft und Mut dazu : )

Die positive Stimme könnte dann auch wieder lauter werden , - du hast die Stimme in deiner Erinnerung - mit deinen Träumen und Wünschen.

Du kannst gut mit der Sozialpädagogin über dich sprechen - vielleicht wäre das ja auch mit der Therapeutin möglich, die du natürlich erst kennen lernen musst und zu der du - wenn es geht - noch Vertrauen bekommen musst.

Deshalb wünsche ich dir , dass das Gespräch gut läuft und du einen kleinen Lichtschimmer hast, dass du bei ihr weitermachen kannst.

Hier kommt eine Riesenladung Rückenwind für dich mit : )

liebe Grüße, bke-fiona
22.03.2022, 23:38 Uhr | 0livia
Lieber Lorenz,

schade, dass du es nicht verstehen kannst, aber das ist okay. Leider versteht es ja fast keiner. Vielleicht bin ich auch einfach extrem bescheuert und deswegen versteht man mich nicht. Das wäre für mich gerade die beste Erklärung dafür.

Hmm, schade dass du es nicht als das gleiche sehen kannst. Für mich ist es einfach so, dass wenn es mir gut geht, dann kann es ja passieren das ich dann in ein noch tieferes Loch falle. Wenn es mir schlecht geht, dann fühle ich mich sicherer. Besser kann ich es wirklich nicht erklären. Tut mir leid. Mir fehlt auch einfach die Kraft dazu.

Natürlich kann man die Aussage auch umdrehen, aber das ändert gerade nichts an meinen Gedanken. Ich kann auch nicht nach dieser Pro-Leben-Variante leben, da es für mich zu schwierig ist. Ich denke nur noch negativ und kann deswegen nicht positiv denken bzw. mit positiven Gedanken leben. Es fällt mir einfach zu schwer, tut mir leid.

Es hat seine Gründe, weshalb ich es definitiv nicht verdient habe. Ich habe unfassbare Schuldgefühle, mit denen ich nicht umgehen kann und die haben mich dazu gebracht, dass ich mir sage, dass ich es nicht verdient habe glücklich zu sein.

Hmm, ja vielleicht gibt es diese Stimme, aber die versteckt sich seit langer Zeit und möchte sich anscheinend nicht zeigen. Ich habe auch schon versucht mit Erinnerungen an schöne Sachen diese Stimme zu finden. Das funktioniert aber nicht, weil ich dann eher denke, dass es sowieso nie wieder so sein wird. Ich werde es vielleicht nochmal probieren, wenn ich die Kraft dazu habe, aber momentan habe ich die Kraft überhaupt nicht dazu.

Nein, dass verpflichtet mich zu nichts. Ob ich es aber überhaupt schaffe nach der Stimme zu suchen ist jetzt die andere Frage. Momentan kann ich das nicht machen, da es mich unfassbar unter Druck setzt, dass ich morgen zur Therapie muss und das stresst mich dann auch noch lange Zeit danach, was mir meine ganze Kraft raubt.

Ich fühle mich echt schlecht, dass diese Nachricht wahrscheinlich sehr negativ wirkt. Das tut mir echt leid...

Liebe Grüße
22.03.2022, 19:57 Uhr | bke-Lorenz
Liebe Olivia,

vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Nach dem Lesen deines Posts von heute bin ich erstmal ganz ruhig geworden, hatte nicht so wie sonst oft gleich im Kopf, was ich schreiben könnte. Habe auch überlegt, ob ich in deinen Austausch mit bke-Claudia überhaupt "reinpfuschen" soll, mich dann jedoch dafür entschieden.
Deine für dich persönlich "guten Gründe" sind für mich teilweise nachvollziehbar. Dein zuerst genannter Grund, also die Sorge vor der Enttäuschung, falls es dir nach dem "Gut Gehen" wieder schlechter gehen sollte, kann ich durchaus nachvollziehen, gleichzeitig jedoch nicht verstehen. Das ist für mich nicht das Gleiche. Hört sich für mich so "absolut" an, wie ein innerer Glaubenssatz, der quasi zum Selbstläufer geworden ist. Nur meine Wahrnehmung.

Dein nächster Grund, der es dir verbietet, dass es dir gut gehen darf, dein Erleben, nur für andere Menschen und nicht für dich zu leben, ist zunächst auch nachvollziehbar für mich. Die Worte " ich meine, warum soll es mir besser gehen, wenn ich sterben möchte? Das macht für mich keinen Sinn" machen mich etwas stutzig. Man könnte deine Aussage auch umdrehen: Ginge es dir besser (bzw. du würdest das erst einmal zulassen), würde der Gedanken ans Sterben möglicherweise in den Hintergrund treten. Was hältst du von dieser Pro-Leben-Variante?

Dein zuletzt genannter Grund bereitet mit ernsthaft Kopfzerbrechen *speechless* ...Kein Mensch (insbesondere in deinem Alter) "verdient" es, nicht glücklich zu sein. Woher kommt denn diese Erkenntnis? Welcher Richter auch immer auf der Welt hätte denn das Recht, so etwas zu sagen? Warum um Himmels Willen gehst du in die vermeintliche Rolle dieses Richters oder dieser Richterin dir selbst gegenüber*shocked* ?

"Es kann schon sein, dass es auch eine positive Stimme in meinem Kopf gibt. Diese Stimme zeigt sich aber wenn dann schon lange nicht mehr und ich weiß auch nicht..." Hm..., es kann also offensichtlich sein, dass diese Stimme in deinem Kopf gibt. Oder vielleicht auch irgendwo außerhalb deines Kopfes? Vielleicht gibt es ja auch Hinweise bei dir, z.B. in deinem Zimmer, bei deinem persönlichen Gegenständen oder sonst wo in deinem Umfeld, die zeigen, dass diese Stimme in der Vergangenheit mal gesprochen hat. Irgendwelche Erinnerungen an Zeiten, in denen es dir gut ging? Forsche doch mal etwas nach, fühle dich jedoch nicht dazu verpflichtet, okay?

Meinen Auftrag hier -und da bin ich absolut ehrlich zu dir- sehe ich schon darin, nicht gegen, sondern für das Leben zu schreiben. Daher würde ich auch gerne weiter nach dieser positiven Stimme forschen, alle möglichen Schubladen öffnen, unter jedem Stein schauen, um sie aufzuspüren. Das verpflichtet dich ja zu nichts, oder?

Ich wünsche dir einen möglichst guten Abend und sende dir viele Grüße,
*bye* bke-Lorenz
Zuletzt editiert am: 22.03.2022, 20:27 Uhr, von: bke-Lorenz
22.03.2022, 17:41 Uhr | 0livia
Liebe Hana,

ja, dass stimmt auch. Die Gespräche tun mir auch ganz gut, obwohl ich ja nicht komplett ehrlich sein kann. Ich hatte aber heute wieder ein Gespräch mit ihr und habe dann danach darüber nachgedacht, dass ich ihr vielleicht in einem Text schreibe, was momentan so los ist. Ich möchte ihr das auch gerne sagen, aber ich habe momentan irgendwie Probleme damit, deswegen hatte ich auch die Überlegung mit dem Text.

Ich kann die Gründe hier gerne versuchen zu erklären. Bis jetzt hat es aber fast noch keiner wirklich verstanden. Aber ich versuche es nochmal zu erklären:
Grund 1: Ich habe Angst davor, dass es mir besser geht. Ich habe es halt schon oft erlebt, dass aus einer guten Situation oder einer tollen Zeit etwas schlechtes wurde. Damit meine ich zum Beispiel die Zeit, als ich meinen Vater vor 2 Jahren kennengelernt habe. Ich hatte große Hoffnungen, dass ich nach 16 Jahren endlich einen Vater habe, der sich für mich interessiert und ich auch mal etwas mit ihm machen kann. Er hat mir auch große Hoffnungen gemacht und meinte auch, dass ich meine Halbschwester kennenlernen kann, aber dazu ist es nicht gekommen. Er hat nach wenigen Monaten den Kontakt abgebrochen bzw. er hat mich blockiert. Es gab aber keinen Grund dafür, was mich umso mehr verletzt hat. Meine komplette Hoffnung wurde mir plötzlich genommen und dadurch ging bzw. geht es mir sehr schlecht. Sowas ist mir auch schon oft passiert, dass aus schönen Dingen, was schlechtes wurde, weshalb meine Angst vor dem " Gut gehen" immer schlimmer wird.
Grund 2: Ich habe keinen Willen mehr zu leben. Ich lebe nur noch für andere und nicht mehr für mich selbst. Dadurch sehe ich auch keinen Grund darin, dass es mir besser gehen sollte, wenn ich ja überhaupt nicht mehr leben möchte. Ich meine, warum soll es mir besser gehen, wenn ich sterben möchte? Das macht für mich keinen Sinn.
Grund 3: Ich finde, dass ich es nicht verdient habe glücklich zu werden. Ich habe Fehler in meiner Vergangenheit gemacht, die ich mir niemals verzeihen kann. Somit sehe ich es so, dass es eine verdiente Strafe für mich ist, dass es mir schlecht geht und es mir nicht besser gehen darf, weil es auch einfach meine Schuld ist.
Das sind vor allem meine Gründe, die dagegen sprechen. Ich hoffe, dass es einigermaßen verständlich ist, da das alles nur kurz gefasst ist.

Es kann schon sein, dass es auch eine positive Stimme in meinem Kopf gibt. Diese Stimme zeigt sich aber wenn dann schon lange nicht mehr und ich weiß auch nicht, wie sie sich überhaupt zeigen soll. Ich schaffe es einfach nicht positiv zu denken, weil ich mich auch schon immer schlecht geredet habe.

Ja, dass ist auch das Ziel meines Umfelds. Also eigentlich ist das wahrscheinlich eine ganz gute Idee, aber ich weiß nicht wie das funktionieren soll. Das einzige, was ich halt möchte, ist, dass ich über meine Probleme reden kann und das kann ich ja auch mit der Sozialpädagogin machen. Die Therapeutin hat ja definitiv besseres zutun, als nur mit mir darüber zu reden, mir dann aber nicht helfen zu können, weil ich die Hilfe nicht haben möchte. Deswegen hätte ich auch überhaupt keine Idee, wie die Therapie dann funktionieren könnte.

Ich habe es auch nicht so aufgenommen, dass du mich zu irgendwas überreden möchtest. Ich sehe es eher so, dass man versucht mir Tipps zu geben, wofür ich auch dankbar bin, obwohl ich meistens nichts davon umsetzen kann.

Liebe Grüße
21.03.2022, 20:56 Uhr | bke-Hana
Liebe Olivia,

es freut mich, dass dir der Kontakt mit der Sozialpädagogin gut tut. Auch, wenn du ihr gegenüber nicht ganz ehrlich sein magst, so scheinst du dich in Gesprächen mit ihr auch immer mal wieder entlasten zu können. Irgendwie wirkt es jedenfalls auf mich, als würde dir das gut zu tun.

Beim Lesen deines Posts und früherer Beiträge von dir bin ich an deinen Aussagen dazu hängen geblieben, dass es dir aber nicht gut gehen darf. Das scheint fast so etwas wie eine innere Überzeugung von dir zu sein, für die du ganz bestimmt sehr triftige Gründe hast. Die würden mich sehr interessieren, falls du sie hier benennen möchtest.

Offen gestanden, ich hoffe du magst das hier hören, fällt es mir schwer zu nehmen, dass das deine einzige und hunderprozentige Überzeugung ist. Ich habe mich beim Überdenken deiner Worte gefragt, ob es neben dieser offenbar sehr starken Stimme in dir, dass "Gut gehen" nicht sein darf, nicht auch noch andere Anteile oder Stimmen in dir geben könnte, die etwas anders wollen. Die vielleicht danach streben in eine innere Balance zu kommen, gerne zu leben und das Leben zu genießen.

Ich muss zugeben, dass ich dir eine Therapie gönnen würde, in der du z.B. solche Aspekte beleuchten kannst. Dein Ziel müsste es ja auch nicht sein, dass es dir in Zukunft gut geht, das ist ja wohl eher das Ziel deines Umfeldes. Wer weiß, vielleicht könntest du ganz eigene Therapieziele für dich entwickeln, die ganz anderer Art wären?

Hmh, du merkst schon: ich bin ein wenig verführt, mich in die Reihe derjenigen einzureihen, die für eine Therapie sprechen. Zu meiner Ehrenrettung muss ich allerdings anführen, dass ich dich auf keinen Fall gegen deinen Willen überreden will. Puh, wie komme ich jetzt aus der Nummer wieder raus? Verstehe meine Worte einfach als bke-Hana-Haltung, die nicht zu deiner werden muss *wink*

Viele herzliche Grüße dir
bke-Hana

kleine Fehlerteufel beseitigt und deshalb editiert von bke-Hana
Zuletzt editiert am: 21.03.2022, 21:18 Uhr, von: bke-Hana
19.03.2022, 00:26 Uhr | 0livia
Liebe Hana,

also für mich ist es so, dass ich selber entscheiden habe, mit Hilfe meiner Lehrerin, zu der Sozialpädagogin zu gehen. Im Endeffekt habe ich es aber freiwillig gemacht, aber ich wurde dabei unterstützt. Zur Therapeutin wollte ich aber nicht gehen und das wurde nicht wirklich akzeptiert, also habe ich mich darauf eingelassen hinzugehen.

Der Kontakt zur Sozialpädagogin tut mir gut, weil ich mit ihr über alles reden kann. Momentan habe ich aber Angst ehrlich zu ihr zu sein, also bin ich es auch nicht. Wenn ich mit ihr rede, dann geht es eigentlich immer um sehr ähnliche Anliegen. Dabei handelt es sich um Geschehnisse aus meiner Vergangenheit. Wir reden aber auch über das selbst verletzen und die Suizidgedanken.
In der Therapie wäre es halt so, dass man da ja versuchen möchte, dass es mir irgendwann besser geht. Das möchte ich aber nicht mehr, was viele verschiedene Gründe hat. Dadurch habe ich halt ein großes Problem damit, eine Therapie zu machen.

Ich bin mir nicht sicher, ob sowas möglich wäre mit der Therapeutin. Momentan kann ich mir das wirklich überhaupt nicht vorstellen und ich möchte die Therapie auch abbrechen. Nach 5 Terminen entscheiden wir sowieso, ob ich die Therapie mache oder nicht. Jetzt gerade würde ich definitiv nein sagen und deswegen kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ich irgendwann so ein ähnliches Verhältnis zu ihr haben könnte, wie zur Sozialpädagogin.

Liebe Grüße
18.03.2022, 21:05 Uhr | bke-Hana
Liebe Olivia,

gut, dass du das richtig gestellt hast mit der Sozialpädagogin einerseits und mit der Therapeutin andererseits. Wenn ich es richtig verstanden habe, bist du mit der einen in Kontakt, weil du selbst es willst und sie als eine Ansprechpartnerin gewählt hast. Zu der anderen gehst du offenbar, weil andere es für gut heißen. Jedenfalls nicht, weil du es möchtest. Ich kann gut verstehen, dass du nicht unter Zwang eine Therapie machen willst.

Mich würde jetzt interessieren, wo du jenseits von Freiwilligkeit und Unfreiwilligkeit den Unterschied zwischen den beiden Personen oder auch zwischen den beiden Professionen siehst. Worin tut die Sozialpädagogin dir womöglich gut und was veranlasst dich, den Kontakt mit ihr zu suchen oder diesen zumindest nicht ganz schlecht zu finden? Was ist in den Gesprächen mit ihr dein Anliegen, wenn es ein solches gibt - und was ist oder wäre in der Therapie so anders?

Vielleicht magst du diese Fragen beantworten, entweder ganz für dich oder hier.

Ich habe mich auf jeden Fall gefragt, ob etwas ähnliches wie mit der Sozialpädagogin, und das mit einer zuverlässigen Kontinuität, vielleicht auch mit der Therapeutin entstehen könnte. Gespräche in der Art, wie sie dir und deinen Bedürfnissen entsprechen und nicht denjenigen, die irgendetwas für oder von dir wollen.

Genau das wünsche ich dir und sende dir ganz herzliche Grüße

bke-Hana
18.03.2022, 19:14 Uhr | 0livia
Liebe Nana,

vielleicht habe ich mich unverständlich ausgedrückt, aber ich gehe unfreiwillig zur Therapeutin. Zur Sozialpädagogin gehe ich aber freiwillig. Mein Problem ist aber, dass ich eigentlich nie eine Therapie machen wollte, was auch seine Gründe hat. Ich wurde dazu überredet, aber ich finde es nicht fair, dass ich die Therapie für andere machen soll. Es war diese Woche schon schlimm genug und am Ende habe ich auch einen Lebensvertrag unterschrieben. Ich möchte eigentlich nicht nochmal hingehen, aber am Mittwoch sehen wir uns wieder.

Es fühlt sich aber echt falsch an, weil krank war ich ja nicht. Ich habe mich lange nicht mehr so schlecht gefühlt, wie heute.
Ich werde es am Montag versuchen. Am liebsten höre ich dann Rock Musik. Ich weiß nur leider nicht, wie solche Musik mir helfen soll. Mir hilft in letzter Zeit überhaupt nichts mehr und ich habe auch keine Kraft mehr etwas auszuprobieren.

Liebe Grüße
18.03.2022, 18:04 Uhr | bke-Nana
Liebe Olivia,

manchmal ist "ich lasse mir nichts anmerken" gar kein schlechter Weg.

Ich finde es beachtlich, dass du überhaupt zu der Sozialpädagogin gehst, wenn auch nicht freiwillig. Auch finde ich es überhaupt nicht schlimm, dass du nicht viel von dir erzählst. Sie ist schließlich eine fremde Person, noch. Doch vielleicht entwickelt sich zwischen euch irgendwann Vertrauen und du wagst es, die ein oder andere wichtige Information preiszugeben. Es ist eine Chance, nicht mehr, nicht weniger. Und du hast dich entschieden, diese Chance zumindest zu testen. Respekt.

Das ist ok, wenn du heute nicht in der Schule warst. Am Montag gehst du in die Offensive. Wie klingt das? du kannst dich gerne dafür ein wenig musikalisch einstimmen. Was hörst du denn so, wenn du "aggro" bist?
Aggressive Musik hilft gegen Angst - so nebenbei als Tipp für alle *wink*

Dann wünsche ich einen schönen Abend in Kampfstimmung
LG bke-Nana
18.03.2022, 16:21 Uhr | 0livia
Hey,

ich dachte ich schreibe hier nochmal, was die letzte Zeit so passiert ist. Leider verschlechtert sich momentan alles, aber ich lasse es mir nicht anmerken und das funktioniert auch relativ gut. Vor kurzem hatte ich dann auch wieder ein Gespräch mit der Sozialpädagogin, jedoch hatte ich Schwierigkeiten ehrlich zu ihr zu sein, da ich Angst hatte. Diese Woche hatte ich auch meine erste Therapiestunde. Ich habe mich nicht wohl gefühlt, weil ich das nicht freiwillig mache. Ich mache das alles nur, damit es anderen besser geht und sie sich keine Sorgen mehr machen. Ich weiß aber nicht, wie das funktionieren soll, wenn ich mich in der Therapie nicht wohl fühle und nichts von mir erzähle. Die Therapeutin weiß zwar jetzt von meinen Suizidgedanken, meinem Plan und von dem Selbstverletzenden Verhalten, weil sie gefragt hat und ich nichts gesagt habe. Dadurch konnte sie es sich schon denken. Am Ende musste ich dann auch noch einen Lebensvertrag unterschrieben. Das hat mich alles echt überfordert und ich habe auch unfassbare Angst vor dem nächsten Termin. Dadurch, dass es mir so schlecht geht, habe ich es heute nicht geschafft zur Schule zu gehen. Ich habe mich total hilflos gefühlt, da ich keinen hatte, der mir hätte helfen können. Meine Sozialpädagogin ist krank und die andere Sozialpädagogin, die wir noch haben, hatte leider keine Zeit. Ich bin jetzt echt wieder an einem Punkt, wo ich aufgeben möchte. Egal was ich versuche, es funktioniert sowieso nicht...

Liebe Grüße
05.03.2022, 23:20 Uhr | 0livia
Hallo Fiona,

ich versuche auch Hilfe anzunehmen und deswegen habe ich mich auch der Sozialpädagogin anvertraut, aber sie kann mir nicht helfen. Ich könnte wahrscheinlich niemals beim Notarzt anrufen. Davor hätte ich zu große Angst.

Manchmal wäre aufgeben aber wirklich viel einfacher und ich kann auch kaum noch glauben, dass es noch tolle Momente im Leben gibt. Irgendwie muss ich es aber versuchen, damit sich keiner mehr Sorgen macht.

Liebe Grüße
05.03.2022, 22:03 Uhr | bke-Fiona
Hallo olivia,

du bist ganz schön Tapfer und willst dich nicht unterkriegen lassen!

wenn es dir - wie du schreibst - immer weniger gut geht ist es wichtig, dass du Hilfe annimmst - wenn es gar nicht mehr geht ruf jemand der dir hilft am Leben zu bleiben ,einen Notarzt , jemand der dir helfen kann.

Es kann für dich besser werden!

Gib nicht auf, es lohnt sich für viele gute Momente die noch kommen werden.

liebe Grüße, Fiona
05.03.2022, 21:56 Uhr | 0livia
Hallo Fiona,

das versuche ich auch, aber es wird immer schwieriger und ich kann das nicht mehr. Ich tue vor meinen Freunden auch immer so, als wäre alles gut und das fällt mir mittlerweile extrem schwer, weshalb ich lieber nichts unternehmen möchte.

Also das mit dem zeichnen habe ich schon probiert. Ich finde nur leider keine Motivation mehr dafür. Das mit der Musik kann ich ausprobieren bzw. das probiere ich hin und wieder auch schon. Ja, ich habe eine Katze bzw. vier und zwei Hunde. Sie sind mir auch unfassbar wichtig, aber selbst das sehe ich kaum noch als gute Momente, was ziemlich schade ist. Ich gebe mir echt so viel Mühe und trotzdem schaffe ich nichts mehr. Naja, vielleicht habe ich es einfach verdient, dass es so läuft.

Dankeschön und liebe Grüße :)
05.03.2022, 20:41 Uhr | bke-Fiona
Hallo olivia,

du hast viel Zuneigung in deinem Herzen : ), du magst deine Haustiere, und du versucht so gut es geht Zeit mit deinen Freunden zu verbringen.

Das mit den guten Momenten - vielleicht nimmst du dir für jeden Tag etwas vor, was dir gefällt, zum Beispiel, dass du dir ein Lied aussuchst, das du magst, oder dir selber ein Bild malst oder auch das Schnurren deiner Katze (sofern du eine hast) genießt : )

hier kommt für morgen ein Sonnenstrahl mit,

liebe Grüße bke- fiona

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