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11.02.2006, 17:57 Uhr | bke-jossek
Hallo liebe Leute,

an dieser Stelle möchte auch ich mal einen thread eröffnen. Angeregt wurde ich durch zwei Beiträge hier. Einmal war es das topic: "Aufbauende Songtexte" von bke-lene und das andere war es das posting der Zen-Geschichte von nessi.
Da ich ein grosser Fan von Geschichten und Geschichtenerzählen bin, dachte ich mir, dass es eine Anregung auch für viele andere sein könnte, hier eine eigene Rubrik zu eröffnen.
Vielleicht habt ihr ja auch Lust daran mitzuwirken und eure schönsten, komischsten, lustigsten, nachdenklich-machenden, kürzesten Geschichten; welche, die euch begleitet haben und nützlich oder hilfreich waren, welche die euch immer wieder einfallen usw. Einfach Geschichten, die ihr mögt und liebt. Und wer Lust hat, kann gerne auch ein paar Sätze dazu schreiben, warum er oder sie gerade die Geschichte ausgewählt hat und welche Bedeutung die Geschichte in seinem oder ihrem Leben gespielt hat... Auch Märchen sind erwünscht. Denkbar wäre es auch, einzelne Geschichten miteinander zu diskutieren.
Vielleicht kommt so eine ganz hübsche Sammlung zusammen, die auch allen anderen eine Bereicherung sein können.
Jedenfalls habe ich mir vorgenommen, hier jede Woche eine Geschichte zu posten.
Den Anfang möchte ich mit der folgenden Geschichte machen. Ausgewählt habe ich diese, weil ich sie mich doch immer wieder schmerzlich daran erinnert, wie sehr mein Verhalten anderen gegenüber doch allzu häufig durch meine eigenen eingeschränkten Vorstellungen und Sichtweisen bestimmt wird. Vielleicht geht es ja dem oder der ein oder anderen ähnlich. Manche werden die Geschichte sicherlich auch schon kennen:

Hammer-Geschichte von P. Watzlawick
Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich. Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen? Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. - Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an: "Behalten Sie Ihren Hammer".
(aus P. Watzlawick: Anleitung zum unglücklich sein.)

Viel Spass
Jossek
25.09.2016, 08:39 Uhr | emvie
An einem Sommertag mitten im Wald um die Mittagszeit
stecken die Vögel ihre Köpfe unter die Flügel und halten Mittagschlaf.
Der Buchfink streckt sein Köpfen hervor und fragt:
„Was ist das Leben?“

Alle sind betroffen über diese schwere Frage.
Eine Rose entfaltet gerade ihre Knospe,
schiebt behutsam ein Blatt ums andere heraus und sagt:
„Das Leben ist Entwicklung und Entfaltung.“

Weniger tief veranlagt ist der Schmetterling.
Lustig fliegt er von einer Blume zur anderen,
nascht da und dort und sagt:
„Das Leben ist lauter Freude und Sonnenschein.“

Drunten am Boden schleppt sich eine Ameisemit einem Strohhalm,
zehnmal länger als sie selbst, und sagt:
„Das Leben ist nichts als Müh‘ und Plag‘.“

Geschäftig kommt eine Biene von einer honighaltigen Blume zurück und meint dazu:
„Das Leben ist ein Wechsel von Arbeit und Vergnügen.“

Wo so weise Reden geführt werden,
steckt der Maulwurf seinen Kopf aus der Erde und sagt:
„Das Leben ist ein Kampf in der Dunkelheit.“

Die Elster, die selbst nichts weiß und nur vom Spott der anderen lebt, sagt:
„Was ihr für kluge Reden führt! Man könnte meinen, ihr seid sehr gescheit!“

Es hätte nun einen großen Streit gegeben,
wenn nicht ein feinerRegen eingesetzt hätte.
Und der Regen sagt mit leiser Stimme:
„Das Leben besteht aus Tränen, nichts als Tränen.“

Dann zieht der Regen weiter zum Meer.
Dort branden die Wogen und werfen sich mit aller Gewalt gegen die Felsen,
klettern daran in die Höhe und werfen sich dann wieder mit gebrochener Kraft
ins Meer zurück und stöhnen:
„Das Leben ist ein stetes vergebliches Ringen nach Freiheit.“

Hoch über ihnen zieht majestätisch ein Adler seine Kreise und frohlockt:
„Das Leben ist ein ständiges Streben nach oben.“

Nicht weit davon steht eine Weide, die der Sturm schon zur Seite geneigt hat.
Sie sagt: „Das Leben ist ein Sich-Neigen unter eine höhere Macht.“

Dann kommt die Nacht -
In lautlosem Flug gleitet ein Uhu durch das Geäst des Waldes und krächzt:
„Das Leben heißt, die Gelegenheit nutzen, wenn die anderen schlafen.“

Schließlich wird es still im Wald.
Auf dem Weg von einem Fest nach Hause
kommt ein Mensch und murmelt vor sich hin:
„Das Leben ist ein ständiges Suchen nach Glück
und eine Kette von Enttäuschungen.“

Auf einmal flammt die Morgenröte auf in ihrer vollen Pracht und sagt:
„Wie ich, die Morgenröte, der Beginn des kommenden Tages bin,
so ist das Leben der Anbruch der Ewigkeit.“
„Deshalb halte ich auch in der Nacht die Augen offen“, sagt der Feldhase,
„um die Ewigkeit, wenn sie anbricht, nicht zu verschlafen“.

(Arnold Mettnitzer; nach einem Waldmärchen aus Schweden)
29.09.2015, 21:09 Uhr | Emelie-
Seesterne retten

Ein furchtbarer Sturm kam auf. Der Orkan tobte. Das Meer wurde aufgewühlt und meterhohe Wellen brachen sich ohrenbetäubend laut am Strand. Nachdem das Unwetter langsam nachließ, klarte der Himmel wieder auf.

Am Strand lagen aber unzählige von Seesternen, die von der Strömung an den Strand geworfen waren. Ein kleiner Junge lief am Strand entlang, nahm behutsam Seestern für Seestern in die Hand und warf sie zurück ins Meer.

Da kam ein Mann vorbei. Er ging zu dem Jungen und sagte: "Du dummer Junge! Was du da machst ist vollkommen sinnlos. Siehst du nicht, dass der ganze Strand voll von Seesternen ist? Die kannst du nie alle zurück ins Meer werfen! Was du da tust, ändert nicht das Geringste!"

Der Junge schaute den Mann einen Moment lang an. Dann ging er zu dem nächsten Seestern, hob ihn behutsam vom Boden auf und warf ihn ins Meer. Zu dem Mann sagte er: "Für ihn wird es etwas ändern!"



(gefunden in: Porter, Patrick: Entdecke dein Gehirn,
Junfermann, 1997; Geschichte gekürzt und überarbeitet)
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Emelie-
Sag mal, ist da noch ein Platz frei, zwischen den Stühlen? Es ist Platz genug, sich fehl am Platz zu fühlen...
30.05.2014, 23:59 Uhr | bke-Micha
Hallo,
für alle, die sich hier eingefunden haben, ihre Offenheit, aber auch ihre Versuche aus der Sackgasse herauszufinden, mit anderen teilen.

Eine Gute-Nacht-Geschichte als Dankeschön (war früher schon einmal hier veröffentlicht):

Der Indianer und die Wölfe

Eines Abends erzählte ein alter Cherokee-Häuptling seinem Enkel eine Legende: "Mein Sohn, in jedem von uns tobt der Kampf zweier Wölfe. Der eine Wolf ist böse. Er ist Ärger, Neid, Eifersucht, Sorge, Bedauern, Gier, Arroganz, Selbstmitleid, Schuld, Missgunst, Minderwertigkeit, Lügen, falscher Stolz und Egoismus. Der andere Wolf ist gut. Er ist Freude, Frieden, Liebe, Hoffnung, Gelassenheit, Demut, Güte, Wohlwollen, Mitgefühl, Großzügigkeit, Wahrheit und Glaube." Der Enkel dachte darüber nach und fragte seinen Großvater: "Und welcher Wolf gewinnt?" Der alte Cherokee antwortete: "Es wird der Wolf gewinnen, den du fütterst."

(Quelle ist mir unbekannt)

Viele Grüße
bke-Micha
17.02.2013, 17:01 Uhr | bke-Victor
Eine sehr schöne Geschichte, die einem das Herz abwechselnd schwer macht und gleich wieder leicht. Ich werde das Gefühl nicht los, dass eine gewisse Livia die Urheberin der Geschichte ist. *wink*
Victor
16.02.2013, 21:20 Uhr | Livia-
Das einsame Herz

Das schlug 100.000 Mal am Tag - nicht mehr und nicht weniger. Es schlug nun einmal so viel, wie es nötig war. Das Herz war nicht von der gleichen feuerroten Farbe wie all die anderen Herzen, sondern besaß nur ein schwaches blaßrosa. Das schlimme war, daß es mit der Zeit immer mehr an Farbe verlor. Der Lebenskampf hatte es geschwächt und obwohl es noch nicht sehr alt war, hatte es schon viele Falten.
Eines Tages war es auf die Idee gekommen, einen Verschlag um sich zu bauen. So suchte es den härtesten Stein für die Wände, das massivste Holz für das Dach und den stärksten Stahl für die Tür.
Nur so, dachte das Herz, konnte niemand mehr hinein zu ihm und es verletzen - niemand konnte es mehr zerreißen. Endlich war es sicher.
Nun saß das kleine Herz in seinem Verschlag, lugte hinaus durch die Fugen im Stein und hörte über sich das Knacken des Holzes. Es war ziemlich dunkel und kalt, dachte sich das Herz. Aber es schloß einfach die Augen und tat, was es immer tat - schlagen. 100.000 Mal am Tag. Vor lauter Langeweile zählte das Herz jeden Schlag mit, bis es ihm überdrüssig wurde. So vergaß es manchmal einen Schlag zu tun.
Das Herz fragte sich, was es überhaupt noch für einen Sinn hatte zu schlagen.
Was das Herz vergessen hatte, war, daß es sich zwar in Sicherheit vor allem Bösen befand, es niemand mehr verletzen und enttäuschen konnte, daß aber auch niemand mehr hineinkommen würde, der mit ihm lachen täte, jemand, der Purzelbäume mit ihm schlagen würde und es wärmte.
Nach einiger Zeit fing das Herz an darüber nachzudenken.
Es merkte, einen fatalen Fehler begangen zu haben. Mit aller Kraft versuchte es, die Stahltür aufzudrücken, doch sie war zu schwer, als daß sie sich bewegen ließ.
So begann es, gegen die Steinwände zu hämmern, doch außer daß sich ein paar Brocken lösten, passierte nichts. Der Stein war zu gewaltig. Als es sich am Dach zu schaffen machte, zog es sich nur einen dicken Splitter zu.
Panikartig saß das kleine Herz in seinem selbst gebauten Gefängnis und schlug mindestens doppelt so schnell wie sonst. Wie konnte es nur den Schlüssel in all seiner Trauer vergessen ? Das Herz verfluchte sich für sein elendes Selbstmitleid.
Wie gern würde es sich jetzt den Stürmen des Lebens hingeben, sich vor Angst zusammenkrampfen, vor Freude hüpfen, wenn es nur könnte.
Es schaute durch das Schlüsselloch hinaus in die Welt und sah die anderen Herzen. Einige waren blaß, so wie es selbst. Sie schlichen durchs Leben, geduckt und allein. Andere wiederum sprangen in leuchtendem Rot - Hand in Hand über Stock und Stein, unerschrocken und gestärkt vom anderen.
Doch was das Herz dann sah, ließ es staunen und es konnte seine Tränen nicht verbergen. Da lagen Herzen im Staub mit Füßen getreten.
Sie waren weiß und regten sich kaum noch. Sie schlugen vielleicht noch 20 Mal am Tag.
Niemand kümmerte sich um sie, denn auch sie hatten einmal den Schlüssel ihres Gefängnisses so gut versteckt, daß niemand ihn fand.
Da fühlte das Herz zum 1. Mal, daß es ihm noch gar nicht so schlecht ging. Noch war es rosa und noch fühlte es etwas. Es musste nur diesen Schlüssel finden zu seiner Stahltür. So machte es sich auf die Suche und probierte alle Schlüssel, die es finden konnte. Es probierte sogar Schlüssel, von denen es von Anfang an wußte, daß sie nicht passen würden.
Nach einiger Zeit merkte das Herz, daß es wieder einen Fehler begangen hatte.
Es war zu unüberlegt, zu krampfhaft an die Sache gegangen.
Es verstand, daß man das Glück nicht erzwingen kann.
Frei ist man nur, wenn man frei denken kann. Das Herz entspannte sich erst einmal und beschäftigte sich mit sich selbst. Es schaute in den Spiegel und begann sich so zu akzeptieren, wie es war, blaßrosa und faltig.
Es spürte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und eine innere Gewissheit, daß es auf seine Art und Weise wunderschön war.
So fing es an zu singen, erst ganz leise und schnurrend und nach und immer lauter und heller, bis es ein klares Zwitschern war, wie das eines Vogels am Himmel.
Durch den hellen Ton begann der Stein an einer Stelle nachzugeben.
Mit riesengroßen Augen starrte das Herz auf diese Stelle, wo ein goldenes Schimmern zu erkennen war.
Das Herz traute seinen Augen nicht. Da war der Schlüssel, den es damals mit in den Stein eingemauert hatte. Das hatte es durch all seinen Schmerz und Selbstmitleid vergessen und jetzt, wo es den Schlüssel in der Hand hielt, fiel es ihm wieder ein, wie es ihm vor all den Jahren so sicher erschien, ihn nie wieder zu brauchen.
Langsam und voller Bedacht den Schlüssel nicht abzubrechen, steckte das Herz ihn ins Schloß.
Mit lautem gequietsche schob sich die schwere Stahltür zur Seite. Das Herz machte einen Schritt nach draußen, schloß die Augen und atmete tief die frische Luft ein.
Es streckte die Arme aus, drehte und wendete sich, blickte nach oben und nach unten und hörte gespannt mal hierhin und mal dorthin.
Das Herz dachte, wie schön das Leben doch sei, machte einige Hüpfer und begab sich auf den Weg, um Freunde zu finden.
Den 1. den es traf war eine lustiger Geselle, der das Leben zum Schießen komisch fand und über 1000 Freunde hatte.
Nachdem das Herz einige Zeit mit ihm verbrachte, mit ihm alle erdenklich lustigen Sachen anstellte, merkte das Herz, daß diesem "Freund" einiges fehlte ; -
der Tiefgang.
Was war das für ein Freund, mit dem es nur lachen, aber nie weinen konnte ?
Mit dem es nur durch "Dick", aber nie durch "Dünn" gehen würde.
So zog das Herz weiter, allein, aber reich an einer neuen Erfahrung.
Bis es auf eine Gruppe anderer Herzen stieß. Es wurde direkt freundlich in ihre Mitte aufgenommen.
Es war ein ganz neues Gefühl von Zugehörigkeit.
Da war nun eine große Gruppe, wie eine Familie, die zusammen hielt, wo alle gleich waren. Jeden Morgen standen sie zusammen auf, tranken den gleichen Tee, aßen vom gleichen Brot und gestalteten jeden Tag gleich.
Das Herz war glücklich - eine Zeitlang, bis es spürte, daß auch dies nicht das richtige Ziel sein konnte, denn auch seinen vielen neuen Freunden fehlte etwas - die Individualität.
In ihrer Mitte gab es keinen Platz für jemanden, der eigenständig war und sein Leben selbst planen wollte. Also löste das sich das Herz auch aus dieser Verbindung und genoß sein eigenes Leben.
Es ging über 112 Wege, um 203 Kurven und 24 Berge und Täler, bis es an einem Haus ankam, das mit Stacheldraht umzogen war.
Aus dem Schornstein quoll Rauch, das hieß, daß tatsächlich jemand in diesem Haus leben würde.
In einem Haus, das nicht einmal Fenster hatte.
Bei dem Anblick fiel dem Herz ein, wie es selbst einmal gelebt hatte.
Wie sehr es damals gehofft hatte, daß jemand ihm helfen würde und doch niemand sein stummes Flehen erkannt hatte.
Es wußte, daß es ihm aus eigener Kraft gelungen war und es war sehr stolz darauf.
Aber wie konnte es diesem armen Herzen helfen, aus seinem Verlies zu kommen ?
So besorgte sich das Herz eine Drahtschere und versuchte, den Stacheldraht zu durchtrennen. Aber nach einiger Zeit verließen es die Kräfte.
Auch dieses Herz hatte keine Mühe gespart, für sich den stärksten Stacheldraht zu finden.
Obwohl das Herz das andere nicht sah und auch nicht hörte, sondern nur ahnen konnte, was das für ein Herz war, fühlte es eine starke Bindung zu ihm.
So grub es ein Loch im Boden unter dem Stacheldraht, um dem anderen wenigstens nah zu sein.
So stand es vor seinem Haus, vor der gleichen dicken Stahltür wie einst seiner und begann zu reden.
Tagelang, nächtelang stand es einfach nur da und redete.
Es erzählte von seinem Schicksal. Erzählte ihm, was ihm alles in seinem Leben widerfahren war und es hörte ein Schluchzen hinter der dicken Tür. Unermüdlich sprach das Herz weiter. Über die lustigen Sachen, die es mit seinem 1. "Freund" erlebt hatte, über die Wärme , die es bei seiner Familie erfahren hatte, und es vernahm ein leises Glucksen von innen. Erst leise, bis es immer lauter sich in ein gellendes Lachen verwandelte.
Plötzlich sprach das Herz hinter der Stahltür zu ihm.
Es wollte hinaus zu ihm und es sehen.
Es wollte mit ihm gehen und mehr von dem Lachen und Weinen.
Es wollte sich an seine Schulter lehnen, sich an es drücken und es nie wieder verlassen.
Das Herz war glücklich, endlich so jemanden gefunden zu haben, aber was sollte es nur tun ?
Wie auch bei ihm früher, wußte das andere Herz nicht mehr, wo es den Schlüssel versteckt hatte.
So faßte das Herz den Entschluß loszugehen, um den Schlüssel zu suchen.
Nur wo sollte es anfangen ?
Es lief ziellos umher, suchte hinter Büschen, auf Bäumen, tauchte in Seen danach; fragte alle, die seinen Weg kreuzten, aber niemand wußte Rat und nirgends fand es den Schlüssel.
So ging es mit schwerem Herzen zurück zu der kleinen Hütte. Krabbelte durch das Loch unterm Zaun, um die schlechte Nachricht zu überbringen.
Doch zu seinem Erstaunen fand es die schwere Stahltür geöffnet.
Wie war das möglich gewesen ? -dachte das Herz.
Plötzlich hörte es eine freundliche und liebevolle Stimme hinter sich.
Da sah es ein kleines blaßrosa Herz stehen mit glühenden Wangen. " Ich habe hier auf dich gewartet " sagte das kleine Herz. " Ich habe erkannt, daß man es im Leben nur aus eigener Kraft schaffen kann, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Doch so viel Kraft konnte ich nur durch dich erlangen. Durch deine Liebe zu mir und meiner Liebe zu dir habe ich den Schlüssel zur Tür meines Herzens gefunden,
der mir gleichzeitig die Tür meines Verlieses öffnete "
Sie nahmen sich an die Hand und gingen von nun an alle Wege gemeinsam, ihr Herzschlag im gleichen Rhythmus...bis an ihr Lebensende.

~Verfasser/in unbekannt~
Mir ist es egal, ob du schwarz, weiß, hetero, bisexuell, schwul, lesbisch, klein, groß, dick, dünn, reich oder arm bist. Solange du nett zu mir bist, bin ich nett zu dir. So einfach ist das.
12.12.2012, 17:24 Uhr | sappy
Das ist ne super Geschichte, sie passt auch einigermaßen zur Weihnachtszeit und es gibt sie als Film - wer den noch nicht kennt, unbedingt mal angucken!!!

Tim Burton's Nightmare Before Christmas

Es war Spätherbst im Halloweenland,
und die Luft, die war recht kühl.
Vor dem Mond, da saß ein Skelett,
allein auf einem Hügel.
Er war groß und dünn und trug nen Schlips.
Jack Skellington wurd er genannt.
Er war müd und gelangweilt in Halloweenland.
Nichts ändert sich je.
"Ich will nicht der sein, der allen nur Angst macht.
Ich will nicht das sein, was rumpelt in der Nacht.
Mich langweilen meine Furcht erregenden Blicke,
meine Füße schmeren von den Skelett-Tänzen und sind dicke.
Ich mag keine Friedhöfe, ich brauch was Neues jetzt,
nicht nur, dass man die Leute mit "Buh!" vergrätzt!"
Da stieg aus dem Grab, säuselnd und dünn,
ein winselnder, jammernder, jaulender Dschinn.
Es war ein Geisterhündchen, mit schwachem Gebell,
seine Laternennase schien im Dunkeln ganz hell.
Es war Jacks Hund Zero, der beste Freund seines Lebens.
Doch auf Jacks Anerkennung wartet Zero vergebens.
Die ganze Nacht und durch den Tag
lief Jack seinen Wanderweg.
Er war von Bestürzung geplagt.
Tief im Wald dann, kurz vor der Nacht,
hat Jack eine unglaubliche Entdeckung gemacht.
Kaum20 Fuß von dem Fleck, wo er stand,
waren 3 riesige Türen in der Baumwand.
Er stand davor und war völlig perplex,
sein Blick von einer der Türen verhext.
Überwältigt und aufgeregt und von Sorgen gezwirbelt
öffnet Jack die Tür, in einen weißen, stürmischen Wirbel.
Jack wusste nicht, dass er sich befand
mitten in einem Ort namens Weihnachtsland!
Eingetaucht in Licht, war Jack nicht länger gequält.
Er hatte endlich das Gefühl, das er gewählt.
Und damit seine Freunde ihn nicht Lügner nannten,
nahm er die gefüllten Socken, die am Feuer sich spannten.
Er nahm Zuckerzeug und Spielzeug, das auf den Regalen sich türmte
und ein Bild vom Weihnachtsmann, wie er mit den Elfen stürmte.
Er nahm Kerzen und Schmuck und den Stern von dem Baum, oh je
und vom Weihnachtsland-Schild nahm er das große "W".
Er nahm alles, was glitzert und glänzt, sogar eine handvoll Schnee.
Er nahm alles und wurd nicht gesehn und brachte alles zurück nach Halloween.
Zurück in Halloween starren Jacks Kollegen ungeniert
und mit Verwunderung auf seine Weihnachtssouvenirs.
Mit diesem wundersamen Anblick rechnete so keiner.
Die meisten freuten sich, bei einigen klapperten die Gebeine!
Die nächsten paar Tage, bei Donner und Blitz,
saß Jack allein und zerbrach sich den Grips.
!Warum dürfen sie lachen und Freude verteilen,
während wir auf dem Friedhof Panik und Angst verbreiten?
Ich könnte der Weihnachtsmann sein und Freude bringen!
Warum darf er sich jedes Jahr neu verdingen?"
Von der Ungerechtigkeit erbost, saß Jack da, auf eine Lösung erpicht.
Dann hatte er eine Idee: "Ja... ja... warum nicht?"
Im Weihnachtsland fertigte der Weihnachtsmann Spielzeug an,
als er ein leises Geräusch vernahm.
Er öffnete die Tür und zu seiner Überraschung sah er komische kleine Kreaturen in seltsamer Verkleidung.
Sie waren ziemlich hässlich und eher zierlich als toll.
Sie öffneten die Bündel und "Süßes oder Saures!" erscholl.
Dann kam der verwirrte Weihnachtsmann in einen Sack,
wurd gebracht nach Halloween, zum Kopf der Sache, Jack.
In Halloween versammelten sich alle auf Zehen,
denn sie hatten nie den Weihnachtsmann gesehen.
Und wie sie vorsichtig den alten Mann anstarren dann,
erzählt Jack dem Weihnachtsmann seinen meisterlichen Plan:
"Mein lieber Herr Nikolaus, ich finds zu beklagen,
dass Ihr der Nikolaus seid in diesen Tagen!
Aber jetzt verteil ich Geschenke und bringe Freude sodann.
Wir tauschen die Plätze - ich in dieses Jahr der Weihnachtsmann!
Ich werd voller Weihnachtswünsche sein! Du darfst im Sarg liegen,
Türen knarren und "Buh!" schrein!
Bitte, Herr Nikolaus, denkt nichts Böses von meinem Plan,
denn ich werd der beste Weihnachtsmann sein, der ich kann!"
Auch wenn Jack und die Freunde dachten, sie machen das gut,
war ihr Bild von der Weihnacht doch ziemlich makaber.
Am Weihnachtstag war alles gepackt und wären fast losgerannt,
als Jack sein Rentier an den Sargschlitten spannte.
Aber am Heiligabend, sie waren schon fast dabei,
kam ein Halloweennebel auf, eieiei.
Jack sagte:"Wir können nicht weg, der Nebel ist zu dicht.
Es gibt keine Weihnacht und ich in der Nikolaus nicht."
Ein kleines leuchtenes Licht drang durch das Grau.
-Es war Jacks Hund Zero, schau!
Jack sagte:"Zero, mit deiner Nase so hell,
kannst du nicht meinen Schlitten führen schnell?"
Gebraucht zu werden war Zeros größter Wunsch
und er flog mit Freude nach vorn, ganz ohne Flunsch.
Und als der Skelettschlitten sich auf Geisterfahrt macht,
kichert Jack:"Frohes Fest allen Leuten und allen eine gute Nacht!"
Es war der Albtraum vor Weihnacht und im ganzen Haus
war keine Kreatur friedlich, nicht mal ne Maus.
Die Strümpfe am Kamin, mit Sorgfalt gehangen,
machen beim Öffnen durch Angst sehr befangen!
Die Kinder, eingekuschelt in ihre Betten,
hatten Albträume von Monstern und bösen Skeletten.
Dr Mond fiel auf den frisch gefallenen Schnee,
warf ein unheimliches Licht auf die Stadt im Handumdreh.
Und das Lachen des Weihnachtsmanns klang jetzt wie Stöhnen und Pochen
und die klingelnden Glöckchen wie klappernde Knochen.
Und da kam vor ihren fragenden Augen nicht nett,
war ein Sargschlitten mit Rentierskelett.
Ein Fahrerskelett, so hässlich und krank,
sie wussten sofort, für den Nikolaus ist das zu schlank!
Von Haus zu Haus mit echter Freude, verteilt Jack fröhlich Geschenke und Spielzeuge.
Von Dach zu Dach springt er und hüpft,
hintelässt Geschenke wie aus einer Gruft!
Nicht ahnend, dass sie Welt in Panik und Schrecken,
verbreitet Jack fröhlich seine Art von Freude und Keckem.
Er besucht das Haus von Susie und Dave;
sie bekamen einen Gumby und Pokey aus dem Grab.
Dann weiter zu dem Haus der kleinen Jane Neeman;
sie bekam eine Puppe von Dämonen bessesen.
Ein Monsterzug mit Tentakelgleisen, eine grässliche Puppe mit Axt ganz aus Eisen;
eine menschenfressende Pflanze, als Kranz aufgemacht
und ein Vampirteddybär, der mit scharfen Zähnen lacht.
Es gab Terrorgeschrei, aber Jack hörte es nicht.
Sein eigener Weihnachtsgeist macht ihn dicht!
Jack sah schließlich nach unten aus seiner finstren Höh
und sah die Aufregung, den Lärm, die Lichter im Schnee.
"Na, sie feiern, das sieht lustig aus!
Sie danken mir für die gute Arbeit, ich geh jetzt nach Haus!"
Aber was er für ein Feuerwerk guten Willens ansah,
waren Kugeln und Raketen, die töten sollte, trara!
Dann, mitten in der Salve Artilleriefeuer,
drängt Jack Zero zu steigen noch höher.
Und weg flogen sie, wie eine Distel im Tross,
bis sie getroffen wurden von einem gut gezielten Geschoss.
Und wie sie auf den Friedhof fielen, von allen außer Acht,
hörte man:"Frohes Fest allen Leuten und gute Nacht..."
Jack kletterte auf ein großes Holz aus Stein
und nahm den unglaublichen Schaden in Augenschein.
"Ich dachte, ich könnt Weihnachtsmann sein, echt."
Jack war vor großem Kummer ganz schlecht.
Er wusst nicht wohin, da sah er nach oben,
dann sank er zusammen und fing an zu weinen und toben.
Und als Zero und Jack da auf dem Boden, enttäuscht,
hörten sie plötzlich ein bekanntes Geräusch.
"Mein lieber Jack", sagte der Weihnachtsmann, "ich begrüße dein Ziel.
Ich weiß, du wolltest keine Verwüstung, nicht so viel.
Und so bist du traurig und dehr deprimiert,
aber Weihnachten ist für dich das falsche Gefährt.
Ich hoffe, du weißt, Halloween ist der rechte Platz für dich.
Es gibt noch vieles, Jack, was ich zu sagen hätte,
aber ich bin jetzt in Eile, denn es ist Weihnachtstag, jede Wette."
Er sprang in seinen Schlitten und mit Zwinckern im Blick
sagt er:"Frohes Fest", und verabschiedet sich Nick.
Wieder zu Hause war Jack traurig, aber dann , wie im Traum so schön,
brachte der Weihnachtsmann Weihnachten ins Land von Halloween.
-ENDE-

hoffe, es gefällt *laughing*
06.06.2012, 18:41 Uhr | Melanie
Der kleine Pilz

Es war einmal ein kleiner Pilz, der wuchs am Stamm einer riesigen alten Eiche. Es war ein sehr schöner Pilz, mit roter Kappe und lustigen weißen Punkten, doch er war auch sehr einsam, denn weit und breit war kein anderer Pilz zu sehen, und die Tiere des Waldes mieden ihn.
Das störte den kleinen Pilz aber nicht weiter, denn er hatte ein Ziel. Jede Nacht, wenn es dunkel wurde im Wald und die Nachtjäger die Tagtiere ablösten, blickte er sehnsüchtig hinauf durch die Äste der Eiche, direkt zu den Sternen, die dort oben hingen. Wie sehr wünschte er sich, einen dieser so wundersam funkelnden Sterne zu besitzen! Bestimmt würden ihn dann alle bewundern, und nicht mehr so unbeachtet links liegen lassen.

So mühte er sich Tag für Tag damit ab, möglichst schnell zu wachsen. Er wollte so groß werden wie die Eiche, und deshalb gierte er nach jedem Sonnenstrahl, jedem Mineral der Erde, jedem Tautropfen. Doch so fleißig er auch Nährstoffe sammelte, es wollte ihm einfach nicht gelingen, mehr als nur ein paar Millimeter zuzulegen. Niedergeschlagen mußte er eines Abends, die Sterne hatten gerade wieder ihre Plätze in den Ästen der Eiche eingenommen, einsehen, daß er ohne Hilfe nie so groß werden würde wie die Eiche. Er wußte einfach nicht so gut wie die Eiche, wie man denn nun ordentlich wuchs. Aber vielleicht konnte sie es ihm ja verraten!

Er nahm all seinen Pilzmut zusammen und räusperte sich.
Liebe Eiche, ich habe eine Frage an dich. Du bist so groß und stark, und ich nur so klein und kümmerlich. Verrate mir dein Geheimnis. Wie kann ich so hoch wachsen wie du?
Die alte Eiche ließ ihre Blätter im Wind rauschen, und es klang wie ein Lachen.
Oh, kleiner Pilz, rauschte sie weiter, Ich bin ein Baum, du ein Pilz. Bäume werden groß und stark, denn sie dienen den Vögeln der Luft als Heimat. Ihr Pilze jedoch habt eure Aufgabe nahe dem Boden. So war es schon immer, und so wird es immer bleiben. Ich kann dir nicht helfen. Aber, sage mir, warum will ein kleiner Pilz wie du so hoch hinaus?

Der Pilz wurde noch röter als sonst, und selbst seine kleinen weißen Punkte schimmerten leicht rosa.
Ich möchte so gerne einen Stern besitzen. Sag, kannst du mir nicht einen abgeben von denen, die jede Nacht in deinen Ästen hängen?
Das Rauschen der Blätter wurde lauter und unbeherrschter, und die ganze Eiche bog sich leicht.
Oh, kleiner Pilz, du mußt noch viel lernen. Ich mag groß und stark sein, doch bis zu den Sternen reichen auch meine Äste nicht.

Das Rot des Pilzes verfärbte sich fast ins Purpurne. Jetzt war er wirklich wütend, und das ist selten bei Pilzen, denn sie haben ein sehr ruhiges Gemüt.
Du bist ja nur zu geizig, mir einen der Sterne abzugeben, obwohl du doch so viele hast. Und Angst hast du auch, ich könnte wachsen und sie dir stehlen. Aber warte nur, ich werde es dir schon zeigen!
Und von diesem Tag verdoppelte der Pilz seine Bemühungen, zu den Sternen zu wachsen.
Doch es war zwecklos, er blieb so klein wie eh und je. Ganz deprimiert ließ er eines Abends den Kopf hängen, als ein kleines Eichhörnchen vorbeitippelte. Es war auf dem Heimweg in sein Nest und bemerkte wohl den kleinen Pilz. Eichhörnchen sind von Natur aus sehr nachbarschaftlich, und so fragte es den kleinen Pilz:

Kleiner Pilz, was läßt du den Kopf so hängen?
Der kleine Pilz blickte auf und sah das Eichhörnchen. Da keimte eine neue Hoffnung in ihm auf.
Liebes Eichhörnchen, du bist eines der begabtesten Klettertiere im Wald. Willst du mir helfen?
Das Eichhörnchen tippelte etwas näher.
Sicher, wenn ich kann. Was soll ich tun? fragte es.
Trag mich hinauf, zum Wipfel der Eiche, bat der kleine Pilz hoffnungsvoll.
Da schüttelte das Eichhörnchen traurig den Kopf.
Kleiner Pilz, wenn ich dich mit nach oben nehmen würde, müßtest du sterben. So, wie ich mein Nest in der Eiche brauche, so brauchst du die Erde, und die kann ich nicht mit mir nehmen. Aber sag mir, warum willst du unbedingt so hoch hinaus?

Der kleine Pilz erinnerte sich gut daran, wie die Eiche ihm die gleiche Frage gestellt und ihn dann ausgelacht hatte. Doch das Eichhörnchen war viel freundlicher, und so antwortete er:
Ich möchte zu den Sternen. Jede Nacht sehe ich sie da oben hängen, und sie leuchten so fröhlich. Ach, könnte ich ihnen doch nur nahe sein.

Das Eichhörnchen lachte leise, aber auf eine sehr freundliche und zurückhaltende Art. So wurde der Pilz nicht ganz so wütend wie bei der Eiche.
Oh, kleiner Pilz, die Sterne sind noch viel, viel höher als die Äste der Eiche oder sonst eines Baumes. Glaube mir, ich bin weit herumgekommen und an vielen Bäumen hinaufgeklettert, die mächtiger und höher waren als diese Eiche. Doch keiner von ihnen war hoch genug. Keiner reichte bis zu den Sternen. Gib deinen Traum auf, er ist zum Scheitern verurteilt.
Nein! schrie da der kleine Pilz, ich werde meine Sterne erreichen, auch ohne deine heuchlerische Hilfe, du wirst schon sehen. In Wahrheit bist du doch nur zu faul, ganz nach oben zu klettern. Aber ich brauche dich nicht. Ich komme alleine klar!
Bestürzt blickte das Eichhörnchen ihn noch kurz an, dann zuckte es mit den Schultern und huschte die Eiche hinauf.

Einsam wie nie zuvor blieb der kleine Pilz zurück. Ein paar Tage versuchte er, dem Boden zu entkommen und das Laufen zu lernen, aber auch dieser Plan schlug fehl. So stand er ein paar Abende später immer noch vor der Eiche, mit hängendem Kopf, und blies Trübsal, als er ein leises Wispern und Rascheln zu seinem Fuße bemerkte. Vorsichtig lugte er unter seiner Kappe hervor und entdeckte tausende und abertausende Ameisen, die damit begannen, an ihm vorbei eine Ameisenstraße zu bauen. Das freute den kleinen Pilz sehr, denn so hatte er ein wenig Gesellschaft. Es dauerte nicht lange, da war die Straße fertig, und die Arbeiter begannen, allerlei Blätter, kleine Äste und tote Insekten zu ihrem Bau zu tragen. Da keimte ein letztes Mal Hoffnung im keinen Pilzherz auf, und er rief:

Ameisen, Ameisen, ihr seid meine letzte Hoffnung. Geschwind, klettert die Eiche hinauf und bringt mir die Sterne herunter. Ich bin sicher, ihr schafft das, was Eiche und Eichhörnchen nicht konnten.
Der Strom der Ameisen brach nicht ab, und der kleine Pilz glaubte schon fast, sie hätten ihn nicht gehört oder sogar absichtlich überhört. Doch dann bemerkte er im Rascheln und Wispern, das von den tausend und abertausend kleinen Ameisen ausging, fast so etwas wie eine große Stimme, zusammengesetzt aus tausenden Bruchstücken kleiner Ameisenstimmen.

Kleiner Pilz, gerne würden wir dir helfen, raunten sie, und deine Worte schmeicheln uns, aber jedes Kind weiß doch, daß die Sterne riesige Feuerbälle sind, größer als die Eiche, ja, sogar größer als der ganze Wald. Die können selbst wir nicht tragen. Tut uns leid.
Nun war der kleine Pilz wirklich wütend. Hatte sich denn die ganze Welt gegen ihn verschworen? Er schimpfte auf die Ameisen ein, nannte sie Drückeberger, Ignoranten und schlimmeres, bis sie ihre Straße von ihm wegverlegten und nie wieder gesehen waren.

Wütend befahl der kleine Pilz den Sternen, zu ihm hinunter zu fallen, doch diese wollten nicht auf ihn hören. So war der kleine Pilz wieder ganz allein, und diesmal schien es keine neue Hoffnung zu geben.
Da kamen eines Tages Menschen durch den Wald. Sie hatten einen großen Korb dabei, und hin und wieder bückten sie sich und warfen etwas in ihn hinein. Neugierig beobachtete der kleine Pilz diese Wesen, wie sie immer näher kamen. Einer der kleineren Menschen fand etwas, nicht allzuweit entfernt, und hob es auf. Doch ein großer Mensch sah das und sprach mit lauter Stimme zu dem kleineren, so daß dieser das Gefundene wegwarf, in Richtung des kleinen Pilzes.

Dieser staunte nicht schlecht, als er erkannte, daß es ein Pilz war, einer mit roter Kappe und weißen Punkten. Zuerst freute er sich sehr, denn nun war er nicht mehr allein. Aber der andere Pilz reagierte nicht, wenn er ihn ansprach. Da wurde dem kleinen Pilz klar, daß der andere Pilz tot war, und eine große Angst ergriff ihn. Der andere Pilz war frei von der Erde, aber er war ohne Leben. Hatte das Eichhörnchen doch Recht gehabt? Und vielleicht auch all die anderen, die Eiche, die Ameisen? Nein, das durfte nicht sein. Sollte er denn wirklich sterben, so, wie dieser Pilz, ohne die Sterne berührt zu haben?
Als diesmal die Nacht hereinbrach, wagte der kleine Pilz gar nicht, unter seiner Kappe hervorzuschauen. Der Tod konnte ja hinter jeder Ecke lauern. Doch dann…

Neben sich sah der kleine Pilz etwas blinken und blitzen. Vorsichtig lugte er unter seiner Kappe hervor.Es war eine Vollmondnacht, und das Mondlicht schien durch die Zweige der Eiche direkt auf den toten Pilz. Strahlend und funkelnd reflektierten dessen weißen Punkte das Licht, sahen aus wie kleine Sterne.
Da lachte der kleine Pilz, und lachte und lachte. Tagein, tagaus hatte er versucht, die Sterne zu erreichten, und all die Zeit hatte er sie auf seinem Kopf getragen.

( verfasser unbekannt )
Todesstrafe für ALLE Kinderschänder auf der gesamten Welt!

Alles ist zerstört, kaputt

Meine Hände zittern.. ,
verurteilt mich nicht, weil ich keine Gefühle ausdrücken kann, und auch nicht verstehen kann.
02.06.2012, 19:02 Uhr | Livia-
Zwei Wölfe!

Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Es war schon dunkel geworden und das Feuer knackte, während die Flammen in den Himmel züngelten.

Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens: "Weisst du, wie ich mich manchmal fühle? Es ist, als ob da zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen würden. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend."

Der Junge fragte: "Welcher der beiden wird den Kampf um dein Herz gewinnen?".
"Der Wolf, den ich füttere", antwortete der Alte!

(Quelle unbekannt)
Mir ist es egal, ob du schwarz, weiß, hetero, bisexuell, schwul, lesbisch, klein, groß, dick, dünn, reich oder arm bist. Solange du nett zu mir bist, bin ich nett zu dir. So einfach ist das.
30.05.2012, 09:34 Uhr | Melanie
Ein Märchen (Der Baum)

Es war einmal ein Gärtner. Eines Tages nahm er seine Frau bei der Hand und sagt: "Komm, Frau, wir wollen einen Baum pflanzen". Die Frau antwortete:"Wenn du meinst mein lieber Mann, dann wollen wir einen Baum pflanzen". Sie gingen in den Garten und pflanzten einen Baum.
Es dauerte nicht lange, da konnte man das erste grün zart aus der Erde sprießen sehen. Der Baum, der eigentlich noch kein richtiger Baum war, erblickte zum ersten Mal die Sonne. Er fühlte die Wärme ihrer Strahlen auf seinen Blättchen und streckte sich ihnen hoch entgegen. Er begrüsste sie auf seine Weise, liess sich glücklich bescheinen und fand es wunderschön, auf der Welt zu sein und zu wachsen.

"Schau", sagte der Gärtner zu seiner Frau, "ist er nicht schön unser Baum?" Und seine Frau antwortete: "Ja lieber Mann, wie du schon sagtest: Ein schöner Baum!"

Der Baum begann größer und höher zu wachsen und reckte sich immer weiter der Sonne entgegen. Er fühlte den Wind und spürte den Regen, genoss die warme und feste Erde um seine Wurzeln und war glücklich. Und jedes Mal, wenn der Gärtner und seine Frau nach ihm sahen, ihn mit Wasser tränkten und ihn einen schönen Baum nannten, fühlte er sich wohl. Denn da war jemand, der ihn mochte, ihn hegte, pflegte und beschützte. Er wurde lieb gehabt und war nicht allein auf der Welt.

So wuchs er zufrieden vor sich hin und wollte nichts weiter als leben und wachsen, Wind und Regen spüren, Erde und Sonne fühlen, lieb gehabt werden und andere lieb haben. Eines Tages merkt der Baum, dass es besonders schön war, ein wenig nach links zu wachsen, denn von dort schien die Sonne mehr auf seine Blätter. Also wuchs er jetzt ein wenig nach links.

"Schau", sagte der Gärtner zu seiner Frau, "unser Baum wächst schief. Seit wann dürfen Bäume denn schief wachsen, und dazu noch in unserem Garten? Ausgerechnet unser Baum! Gott hat die Bäume nicht erschaffen, damit sie schief wachsen, nicht wahr, Frau? Seine Frau gab ihm natürlich recht. "Du bist eine kluge und gottesfürchtige Frau", meinte daraufhin der Gärtner. "Hol also unsere Schere, denn wir wollen unseren Baum gerade schneiden".

Der Baum weinte. Die Menschen, die ihn bisher so lieb gepflegt hatten, denen er vertraute, schnitten ihm die Äste ab, die der Sonne am nächsten waren. Er konnte nicht sprechen und deshalb nicht fragen. Er konnte nicht begreifen. Aber sie sagten ja, dass sie ihn lieb hätten und es gut mit ihm meinten. Und sie sagten, dass ein richtiger Baum gerade wachsen müsse. Und Gott es nicht gern sähe, wenn er schief wachse. Also musste es wohl stimmen. Er wuchs nicht mehr der Sonne entgegen. "Ist er nicht brav, unser Baum?" fragte der Gärtner seine Frau. "Sicher lieber Mann", antwortete sie "du hast wie immer recht. Unser Baum ist ein braver Baum."

Der Baum begann zu verstehen. Wenn er machte was ihm Spass und Freude bereitete, dann war er, anscheinend ein böser Baum. Er war nur lieb und brav, wenn er tat, was der Gärtner und seine Frau von ihm erwarteten. Also wuchs er jetzt strebsam in die Höhe und gab drauf acht, nicht mehr schief zu wachsen. "Sieh dir das an", sagte der Gärtner eines Tages zu seiner Frau, "der Baum wächst unverschämt schnell in die Höhe. Gehört sich das für einen rechten Baum?" Seine Frau antwortete: "Aber nein, lieber Mann, das gehört sich natürlich nicht. Gott will, dass Bäume langsam und in Ruhe wachsen. Und auch unser Nachbar meint, dass Bäume bescheiden sein müssten, ihrer wachse auch schön langsam." Der Gärtner lobte seine Frau und sagte, dass sie etwas von Bäumen verstehe und dann schickte er sie die Schere holen, um dem Baum die Äste zu stutzen.

Sehr lange weinte der Baum in dieser Nacht. Warum schnitt man ihm einfach die Äste ab und wer war dieser Gott, der angeblich gegen alles war, was Spass machte?

"Schau her Frau" sagte der Gärtner, "wir können stolz sein auf unseren Baum." Und seine Frau gab ihm, wie immer, recht. Der Baum wurde trotzig. Nun gut, wenn nicht in die Höhe, dann eben in die Breite. Sie würden ja schon sehen wohin sie damit kommen. Schließlich wollte er nur wachsen, Sonne, Wind und Erde fühlen, Freude haben und Freude bereiten. In seinem Inneren spürte er ganz genau, dass es richtig war, zu wachsen. Also wuchs er jetzt in die Breite.

"Das ist doch nicht zu fassen". Der Gärtner holte empört die Schere und sagte zu seiner Frau: "Stell Dir vor unser Baum wächst einfach in die Breite. Das könnte ihm so passen. Das scheint ihm ja gerade zu Spaß zu machen, so etwas können wir auf keinen Fall dulden!" Und seine Frau pflichtete ihm bei: "Das können wir nicht zulassen, dann müssen wir ihn eben wieder zurechtstutzen."

Der Baum konnte nicht mehr weinen, er hatte keine Tränen mehr. Er hörte auf zu wachsen. Ihm machte das Leben keine rechte Freude mehr. Immerhin, er schien nun dem Gärtner und seiner Frau zu gefallen. Wenn auch alles keine rechte Freude mehr bereitete, so wurde er wenigstens lieb gehabt. So dachte der Baum.

Viele Jahre später kam ein kleines Mädchen mit seinem Vater am Baum vorbei. Er war inzwischen erwachsen geworden. Der Gärtner und seine Frau waren stolz auf ihn. Er war ein rechter und anständiger Baum geworden. Das kleine Mädchen blieb vor ihm stehen. "Papa findest du nicht auch, dass der Baum hier ein bisschen traurig aussieht?", fragte es. "Ich weiß nicht", sagte der Vater. „Als ich so klein war wie du , konnte ich auch sehen, ob ein Baum fröhlich oder traurig ist. Aber heute sehe ich das nicht mehr. "Der Baum sieht wirklich ganz traurig aus." Das kleine Mädchen sah mitfühlend den Baum an. "Den hat bestimmt niemand richtig lieb. Schau mal, wie ordentlich der gewachsen ist. Ich glaube, der wollte mal ganz anders wachsen, durfte aber nicht. Und deshalb ist er jetzt traurig."

"Vielleicht", antwortete der Vater versonnen. "Aber wer kann schon wachsen wie er will?" "Warum denn nicht?", fragte das Mädchen. "Wenn jemand den Baum wirklich lieb hat, kann er ihn auch so wachsen lassen, wie er selber will, oder nicht? Er tut doch niemanden etwas zuleide." Erstaunt und schließlich erschrocken blickte der Vater sein Kind an. Dann sagte er: "Weisst du, keiner darf so wachsen, wie er will, weil sonst die anderen merken würden, dass auch sie nicht so gewachsen sind, wie sie eigentlich mal wollten".

"Das verstehe ich nicht, Papa!" "Sicher, Kind, das kannst du noch nicht verstehen. Auch du bist vielleicht nicht immer so gewachsen, wie du gerne wolltest. Auch du durftest nicht." "Aber warum den nicht, Papa? Du hast mich doch lieb und Mama hat mich auch lieb, nicht wahr?"

Der Vater sah sie eine Weile nachdenklich an. "Ja", sagte er dann, "sicher haben wir dich lieb." Sie gingen langsam weiter und das kleine Mädchen dachte noch lange über dieses Gespräche und den traurigen Baum nach.

Der Baum hatte den beiden aufmerksam zugehört, und auch er dachte lange nach. Er blickte ihnen noch hinterher, als er sie eigentlich schon lange nicht mehr sehen konnte. Dann begriff der Baum... und er begann hemmungslos zu weinen.

In dieser Nacht war das kleine Mädchen sehr unruhig. Immer wieder dachte es an den traurigen Baum und schlief schließlich erst ein, als bereits der Morgen zu dämmern begann. Natürlich verschlief das Mädchen an diesem Morgen. Als es endlich aufgestanden war, wirkte sein Gesicht blass und stumpf.
„Hast du etwas Schlimmes geträumt?“ fragte der Vater. Das Mädchen schwieg, schüttelte dann den Kopf. Auch die Mutter war besorgt: „Was ist mit dir?“
Und da brach schließlich doch all der Kummer aus dem Mädchen. Von Tränen überströmt stammelte es: „Der Baum! Er ist so schrecklich traurig. Darüber bin ich so traurig. Ich kann das alles einfach nicht verstehen.“ Der Vater nahm die Kleine behutsam in seine Arme, ließ sie in Ruhe ausweinen und streichelte sie nur liebevoll. Dabei wurde ihr Schluchzen nach und nach leiser, und die Traurigkeit verlor sich allmählich. Plötzlich leuchteten die Augen des Mädchens auf, und ohne dass die Eltern etwas begriffen, war es aus dem Haus gerannt.

Wenn ich traurig bin und es vergeht, sobald mich jemand streichelt und in die Arme nimmt, geht es dem Baum vielleicht ähnlich – so dachte das Mädchen. Und als es ein wenig atemlos vor dem Baum stand, wusste es auf einmal, was zu tun war. Scheu blickte die Kleine um sich. Als sie niemanden in der Nähe entdeckte, strich sie zärtlich mit den Händen über die Rinde des Baumes. Leise flüsterte sie dabei: „Ich mag dich, Baum. Ich halte zu dir. Gib nicht auf, mein Baum!“ Nach einer Weile rannte sie wieder los, weil sie ja zur Schule musste. Es machte ihr nichts aus, dass sie zu spät kam, denn sie hatte ein Geheimnis und eine Hoffnung. Der Baum hatte zuerst gar nicht bemerkt, dass ihn jemand berührte. Er konnte nicht glauben, dass das Streicheln und die Worte ihm galten – und auf einmal war er ganz verblüfft, und es wurde sehr still in ihm.

Als das Mädchen wieder fort war, wusste er zuerst nicht, ob er lachen oder weinen sollte. Dann schüttelte er seine Krone leicht im Wind, vielleicht ein bisschen zu heftig, und sagte zu sich, dass er wohl geträumt haben müsse. Oder vielleicht doch nicht? In einem kleinen Winkel seines Baumherzens hoffte er nur, dass es kein Traum gewesen war. Auf dem Heimweg von der Schule war das Mädchen nicht allein. Trotzdem ging es dicht an dem Baum vorbei, streichelte ihn im Vorübergehen und sagte leise: „Ich mag dich, und ich komm bald wieder.“ Da begann der Baum zu glauben, dass er nicht träumte, und ein ganz neues, etwas seltsames Gefühl regte sich in einem kleinen Ast. Die Mutter wunderte sich, dass ihre Tochter auf einmal so gerne einkaufen ging. Auf alle Fragen der Eltern lächelte die Kleine nur und behielt ihr Geheimnis für sich.

Immer wieder sprach das Mädchen nun mit dem Baum, umarmte ihn manchmal, streichelte ihn oft. Er verhielt sich still, rührte sich nicht. Aber in seinem Innern begann sich etwas immer stärker zu regen. Wer ihn genau betrachtete, konnte sehen, dass seine Rinde ganz langsam eine freundlichere Farbe bekam. Das Mädchen jedenfalls bemerkte es und freute sich sehr. Der Gärtner und seine Frau, die den Baum ja vor vielen Jahren gepflanzt hatten, lebten regelmäßig und ordentlich, aber auch freudlos und stumpf vor sich hin. Sie wurden älter, zogen sich zurück und waren oft einsam. Den Baum hatten sie so nach und nach vergessen, ebenso wie sie vergessen hatten, was Lachen und Freude ist – und Leben. Eines Tages bemerkten sie, dass manchmal ein kleines Mädchen mit dem Baum zu reden schien. Zuerst hielten sie es einfach für eine Kinderei, aber mit der Zeit wurden sie doch etwas neugierig. Schließlich nahmen sie sich vor, bei Gelegenheit einfach zu fragen, was das denn soll.

Und so geschah es dann auch. Das Mädchen erschrak, wusste nicht so recht, wie es sich verhalten sollte. Einfach davonlaufen wollte es nicht, aber erzählen, was wirklich war – das traute es sich nicht. Endlich gab die Kleine sich einen Ruck, dachte: „Warum eigentlich nicht?“ und erzählte die Wahrheit. Der Gärtner und seine Frau mussten ein wenig lachen, waren aber auf eine seltsame Weise unsicher, ohne zu wissen, warum. Ganz schnell gingen sie wieder ins Haus und versicherten sich gegenseitig, dass das kleine Mädchen wohl ein wenig verrückt sein müsse. Aber die Geschichte ließ sie nicht mehr los. Ein paar Tage später waren sie wie zufällig in der Nähe des Baumes, als das Mädchen wiederkam. Dieses Mal fragte es die Gärtnersleute, warum sie denn den Baum so zurechtgestutzt haben. Zuerst waren sie empört, konnten aber nicht leugnen, dass der Baum in den letzten Wochen ein freundlicheres Aussehen bekommen hatte. Sie wurden sehr nachdenklich. Die Frau des Gärtners fragte schließlich: „Meinst du, dass es falsch war, was wir getan haben?“„Ich weiß nur“, antwortete das Mädchen, „dass der Baum traurig ist. Und ich finde, dass das nicht sein muss. Oder wollt ihr einen traurigen Baum?“„Nein!“ rief der Gärtner. „Natürlich nicht. Doch was bisher gut und recht war, ist ja wohl auch heute noch richtig, auch für diesen Baum.“ Und die Gärtnersfrau fügte hinzu: „Wir haben es doch nur gut gemeint.“„Ja, das glaube ich“, sagte das Mädchen, „ihr habt es sicher gut gemeint und dabei den Baum sehr traurig gemacht. Schaut ihn doch einmal genau an!“ Und dann ließ sie die beiden alten Leute allein und ging ruhig davon mit dem sicheren Gefühl, dass nicht nur der Baum Liebe brauchen würde.

Der Gärtner und seine Frau dachten noch sehr lange über dieses seltsame Mädchen und das Gespräch nach. Immer wieder blickten sie verstohlen zu dem Baum, standen oft vor ihm, um ihn genau zu betrachten. Und eines Tages sahen auch sie, dass der Baum zu oft beschnitten worden war. Sie hatten zwar nicht den Mut, ihn auch zu streicheln und mit ihm zu reden. Aber sie beschlossen, ihn wachsen zu lassen, wie er wollte. Das Mädchen und die beiden alten Leute sprachen oft miteinander – über dies oder das und manchmal über den Baum.

Gemeinsam erlebten sie, wie er ganz behutsam, zuerst ängstlich und zaghaft, dann ein wenig übermütig und schließlich kraftvoll zu wachsen begann. Voller Lebensfreude wuchs er schief nach unten, als wolle er zuerst einmal seine Glieder räkeln und strecken. Dann wuchs er in die Breite, als wolle er die ganze Welt in seine Arme schließen, und in die Höhe, um allen zu zeigen, wie glücklich er sich fühlt. Auch wenn der Gärtner und seine Frau es sich selbst nicht trauten, so sahen sie doch mit stiller Freude, dass das Mädchen den Baum für alles lobte, was sich an ihm entfalten und wachsen wollte.

Voll Freude beobachtete das Mädchen, dass es dem Gärtner und seiner Frau beinahe so ähnlich erging wie dem Baum. Sie wirkten lebendiger und jünger, fanden das Lachen und die Freude wieder und stellten eines Tages fest, dass sie wohl manches im Leben falsch gemacht hatten. Auch wenn das jetzt nicht mehr zu ändern wäre, so wollten sie wenigstens den Rest ihres Lebens anders gestalten. Sie sagten auch, dass sie Gott wohl ein wenig falsch verstanden hätten, denn Gott sei schließlich Leben, Liebe und Freude und kein Gefängnis. So blühten gemeinsam mit dem Baum zwei alte Menschen zu neuem Leben auf.

Es gab keinen Garten weit und breit, in welchem ein solch schief und wild und fröhlich gewachsener Baum stand. Oft wurde er jetzt von Vorübergehenden bewundert, was der Gärtner, seine Frau und das Mädchen mit stillem, vergnügtem Lächeln beobachteten. Am meisten freute sie, dass der Baum all denen Mut zum Leben machte, die ihn wahrnahmen und bewunderten.

Diesen Menschen blickte der Baum noch lange nach – oft bis er sie gar nicht mehr sehen konnte. Und manchmal begann er dann, so dass es sogar einige Menschen spüren konnten, tief in seinem Herzen glücklich zu lachen.

(© Heinz Körner aus "Die Farben der Wirklichkeit")
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: Melanie
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Alles ist zerstört, kaputt

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28.05.2012, 23:17 Uhr | zucchini
Und hier nochmal eine, die ich besonders schön finde.


Das perfekte Herz


Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.

Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.
Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken...Genau gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?

Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen."

"Ja", sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"

Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.
Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit
die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.

Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.

(Verfasser unbekannt)
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: zucchini
"Das Leben ist nichts anderes, als die endlose Probe einer Vorstellung die niemals stattfindet"
Die fabelhafte Welt der Amélie
28.05.2012, 23:11 Uhr | zucchini
Die sieben Weltwunder

Eine Schulklasse wurde gebeten zu notieren, welches für sie die Sieben Weltwunder wären.

Folgende Rangliste kam zustande:

Pyramiden von Gizeh
Taj Mahal
Grand Canyon
Panamakanal
Empire State Building
St. Peters Dom im Vatikan
Grosse Mauer China

Die Lehrerin merkte beim Einsammeln der Resultate, dass eine Schülerin noch am Arbeiten war.
Deshalb fragte sie die junge Frau, ob sie Probleme mit ihrer Liste hätte.

Sie antwortete: "Ja. Ich konnte meine Entscheidung nicht ganz treffen.
Es gibt so viele Wunder."

Die Lehrerin sagte:
"Nun, teilen Sie uns das mit, was Sie bisher haben und vielleicht können wir ja helfen."

Die junge Frau zögerte zuerst und las dann vor.

"Für mich sind das die Sieben Weltwunder:

Sehen
Hören
sich Berühren
Riechen
Fühlen
Lachen ...
... und Lieben

Im Zimmer wurde es ganz still.
Diese alltäglichen Dinge, die wir als selbstverständlich betrachten und oft gar nicht realisieren, sind wirklich wunderbar. Die kostbarsten Sachen im Leben sind jene, die nicht gekauft und nicht hergestellt werden können.

Beachte es, genieße es, lebe es und gib es weiter.

(Verfasser unbekannt)
"Das Leben ist nichts anderes, als die endlose Probe einer Vorstellung die niemals stattfindet"
Die fabelhafte Welt der Amélie
08.05.2012, 08:31 Uhr | Melanie
Ein von einem Hund geschriebener Brief

An mein ehemaliges Herrchen: Als ich noch ein Welpe war, unterhielt ich dich mit meinen Spielen und brachte dich zum Lachen. Trotz einiger durchgekauter Schuhe und geschlachteter Sofakissen, wurde ich dein bester Freund. Aber wenn du mal böse mit mir warst, dann sagtest du nur: „Wie konntest du nur?" - dann gabst du aber schnell nach und drehtest mich auf den Rücken um mir den Bauch zu kraulen. Mit meiner Stubenreinheit, tja, das dauerte etwas länger, du warst immer so furchtbar beschäftigt... aber auch das haben wir zusammen irgendwann in den Griff bekommen. Ich erinnere mich noch ganz genau an all die schönen Nächte, in denen ich mich dann ganz eng an dich kuschelte und den Geschichten und Geheimnissen deines Lebens zuhörte. Ich dachte damals, dass das Leben schöner nicht sein könnte. Wir machten lange Spaziergänge durch den Park und drehten große Runden mit deinem Auto und ab und zu holten wir uns auch Eis. Ich bekam dann immer die Waffel, denn Eiscreme ist schlecht für Hundezähne - sagtest du.

Allmählich fingst du dann an und verbrachtest immer mehr Zeit auf der Arbeit und basteltest an deiner Karriere. Ich wartete oft genug dann stundenlang auf dich und tröstete dich über Enttäuschungen und auch Liebeskummer hinweg. Ich tadelte dich niemals wegen irgendwelcher schlechten Entscheidungen und überschlug mich jedes Mal fast vor Freude, wenn du endlich nach Hause kamst. Irgendwann brachtest du "Sie" dann mit. Nun, sie ist kein "Hundemensch", aber immerhin heute deine Frau und ich habe sie in unserem Heim willkommen geheißen und gehorchte ihr auch. Ich war glücklich, wenn du nur glücklich warst. Dann kamen irgendwann die Menschenbabys und ich teilte deine Freude und Aufregung. Mich faszinierte ihre rosa Haut und dieser süßliche Geruch und am liebsten hätte ich sie bemuttert, genau wie ihr auch.... aber ihr hattet ja Angst dass ich ihnen wehtun könnte. Es ergab sich dann so, dass ich die meiste Zeit in einem anderen Zimmer verbrachte, oder draußen in meiner Hütte war. Ich wollte sie doch auch nur lieben, aber ich wurde durch sie zu einem Gefangenen der Liebe. Aber sie wurden größer und ich wurde ihr bester Freund. Sie krallten sich in meinem Fell fest und zogen sich mit ihren wackeligen Beinen an mir hoch. Sie pieksten mit ihren Fingern in meine Augen und inspizierten meine Ohren und sie küssten auch meine Nase. Ich aber liebte alles an ihnen, sogar ihre groben Berührungen.... denn deine Berührungen waren so selten geworden.

Es hat mal Zeiten gegeben, da zogst du stolz ein Foto von mir aus deiner Tasche und erzähltest Geschichten über mich, wenn du gefragt wurdest ob du einen Hund hast. Wenn du heute mal gefragt wirst ob du einen Hund hast, dann antwortest du vielleicht noch gerade mit "Ja" und wechselst dann das Thema. Im Laufe der Zeit bin ich von "deinem Hund" zu nur "einem Hund" geworden und genau genommen, ist dir jede Ausgabe für mich nur noch ein Dorn im Auge.

Jetzt hast du eine neue Berufsmöglichkeit bekommen und ihr zieht in eine neue Stadt und in eine neue Wohnung, Tierhaltung ist leider nicht erlaubt. Für deine Familie hast du sicher die richtige Entscheidung getroffen.... aber es hat Zeiten gegeben, da war auch ich deine Familie. Ich freute mich auf die Autofahrt, bis wir im Tierheim ankamen... es roch nach anderen Hunden, Katzen und es roch auch nach Angst und Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die Formulare aus und meintest das sie schon ein schönes Zuhause für mich finden würden. Sie zuckten mit den Achseln und warfen dir einen gequälten Blick zu, aber du bemerktest es nicht einmal. Du musstest jeden einzelnen Finger deines Sohnes von meinem Halsband lösen, er krallte sich an mir fest und schrie.... "Sie dürfen mir meinen Hund nicht wegnehmen". Er weinte ganz bitterlich und ich machte mir ernsthafte Sorgen über die Lektion die du ihm gerade erteilt hattest....die Lektion über Freundschaft und Liebe und Loyalität. Zum Abschied hast du noch kurz meinen Kopf getätschelt und jeden Kontakt mit meinen Augen gemieden. Großzügig hast du auf Leine und Halsband verzichtet. Nachdem du dann fort warst, sagte eine der Damen, dass du schon Monate von dem Umzug gewusst hättest und dich nicht um ein neues Zuhause für mich gekümmert hättest. Sie schüttelten den Kopf und sagten: "Wie konnte er nur". Man kümmert sich im Tierheim um mich und natürlich bekomme ich auch regelmäßig zu essen, aber irgendwie habe ich einfach keinen Appetit mehr. Nur wenn jemand an meinem Zwinger steht, dann gehe ich kurz hin und schaue ob du es vielleicht bist. Ob all dies hier vielleicht nur ein schlimmer Traum ist... ob du es dir vielleicht doch anders überlegt hast. Aber du kommst nicht mehr, nie mehr...

Dann irgendwann kommen sie mich holen, sie kraulen meine Ohren und sagen das alles in Ordnung ist. Nichts ist in Ordnung, ich spüre das. Vor lauter Aufregung klopft mein Herz ganz laut, denn ich spüre auch, dass für den "Gefangenen der Liebe" die Zeit abgelaufen ist..... aber ich spüre auch so etwas wie Erleichterung, denn ohne dich ist für mich doch eh alles sinnlos geworden. Ich spüre noch kurz die Nadel in meiner Vene und höre sie wieder sagen: "Wie konnte er nur". Dann werde ich angenehm müde...

Ich bin jetzt über die Regenbogenbrücke gegangen, an einen besseren Ort. Ich werde dort auf dich warten und ich werde dir dann schwanzwedelnd entgegenlaufen, wenn du kommst. Zum guten Schluss möchte ich dir noch wünschen, dass dir jeder in deinem Leben soviel Liebe und Loyalität entgegen bringen wird wie ich, DEIN HUND.

( Verfasser Unbekannt )
Todesstrafe für ALLE Kinderschänder auf der gesamten Welt!

Alles ist zerstört, kaputt

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30.04.2012, 18:54 Uhr | Livia-
Leben nach der Geburt

Ein ungeborenes Zwillingspärchen unterhält sich im Bauch seiner Mutter.

"Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?" fragt der eine Zwilling.

"Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das was draußen kommen wird." antwortet der andere Zwilling.

"Ich glaube, das ist Blödsinn!" sagt der erste. "Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?"

"So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller als hier sein. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?"

"So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine verrückte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur viel zu kurz."

"Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders."

"Du spinnst! Es ist noch nie einer zurückgekommen von 'nach der Geburt'. Mit der Geburt ist das Leben zu Ende. Punktum."

"Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich weiß, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen."

"Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Wo ist sie denn bitte?"

"Na hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!"

"Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie etwas bemerkt, also gibt es sie auch nicht."

"Doch, manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt...."

Geschichte nach Henry Nouwen
Mir ist es egal, ob du schwarz, weiß, hetero, bisexuell, schwul, lesbisch, klein, groß, dick, dünn, reich oder arm bist. Solange du nett zu mir bist, bin ich nett zu dir. So einfach ist das.
21.04.2012, 22:40 Uhr | bke-Andreas
Ein Mann sass auf dem Dach seines Hauses, weil eine Flutwelle sein Dorf umspülte.
Das Wasser war schon bis zum Dach gestiegen, als eine Rettungsmannschaft in einem Ruderboot daherkam. Sie versuchten mühsam, zu ihm zu gelangen und riefen ihm dann zu: "Komm, steig ins Boot!"
Er antwortete: "Nein nein, Gott wird mich retten!"
Das Wasser stieg höher und höher, und er kletterte höher und höher auf´s Dach.
Obwohl die Wellen hochschlugen, gelang es einem anderen Boot, sich bis zu ihm durchzuarbeiten. Auch diese Mannschaft bat ihn, ins Boot zu steigen und sich retten zu lassen.
Aber er sagte wieder: "Nein, Gott wird mich retten. Ich bete, Gott wird mich retten."
Schließlich schaute nur noch sein Kopf aus dem Wasser. Da kam ein Hubschrauber geflogen. Er blieb über ihm in der Luft stehen, und man rief ihm zu: " Komm, das ist deine letzte Chance, steig ein!
Aber er sagte immer noch: "Nein, nein, nein, Gott wird mich retten."

Schließlich stieg ihm das Wasser über den Kopf und er ertrank.
Als er in den Himmel kam, beklagte er sich bei Gott: "Gott, warum hast du mich nicht gerettet?"
Und Gott sagte: "Das hab ich doch getan. Ich habe dir zwei Ruderboote und einen Hubschrauber geschickt."

(Beck, Zen im Alltag 2000)
14.04.2012, 08:58 Uhr | Livia-
Als ich mich selbst zu lieben begann
Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit,
zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin
und dass alles, was geschieht, richtig ist –
von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiß ich: Das nennt man VERTRAUEN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
konnte ich erkennen, dass emotionaler Schmerz und Leid
nur Warnungen für mich sind, gegen meine eigene Wahrheit zu leben.
Heute weiß ich: Das nennt man AUTHENTISCH SEIN.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen
und konnte sehen, dass alles um mich herum eine Aufforderung zum Wachsen war.
Heute weiß ich, das nennt man REIFE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, mich meiner freien Zeit zu berauben,
und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen.
Heute mache ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiß ich, das nennt man EHRLICHKEIT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich von allem befreit, was nicht gesund für mich war,
von Speisen, Menschen, Dingen, Situationen
und von Allem, das mich immer wieder hinunterzog, weg von mir selbst.
Anfangs nannte ich das „Gesunden Egoismus,
aber heute weiß ich, das ist SELBSTLIEBE.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich aufgehört, immer recht haben zu wollen,
so habe ich mich weniger geirrt.
Heute habe ich erkannt: das nennt man DEMUT.

Als ich mich selbst zu lieben begann,
habe ich mich geweigert, weiter in der Vergangenheit zu leben
und mich um meine Zukunft zu sorgen.
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo ALLES stattfindet,
so lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUSSTHEIT.

Als ich mich zu lieben begann,
da erkannte ich, dass mich mein Denken
armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte,
bekam der Verstand einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute HERZENSWEISHEIT.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen,
Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten,
denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander
und es entstehen neue Welten.
Heute weiß ich: DAS IST DAS LEBEN.


~Charlie Chaplin~
Mir ist es egal, ob du schwarz, weiß, hetero, bisexuell, schwul, lesbisch, klein, groß, dick, dünn, reich oder arm bist. Solange du nett zu mir bist, bin ich nett zu dir. So einfach ist das.

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