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21.03.2023, 21:17 Uhr | LiA202
… das sind die drei Dinge, auf die ich einen Teil meiner Mitschüler und Kollegen leider begrenze. Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich verwundert ihren Lebensstil beobachte und kein Verständnis dafür aufbringen kann. Im gleichen Moment frage ich mich, ob das nicht furchtbar oberflächlich ist und fühle mich nicht dazu gehörig.

Ich mache viel Sport. Regelmäßig feiern gehen, Zigaretten, Alkohol, Tütensuppen, übermäßiger Koffein- und Zuckerkonsum passen nicht in meinen Trainingsplan. Es passt aber nicht nur nicht zu meinem Sport. Seit meiner PTBS- Erkrankung geht es für mich darum, Selbstfürsorge zu erlernen. Der oben genannte Lebensstil hat für mich etwas von purer Selbstzerstörung.
Paradoxerweise werde ich häufig schief angesehen, wenn ich von meinem Sport berichte, als würde ich etwas ganz verrücktes tun. Dabei ist es doch eigentlich „verrückt“, sich nicht zu bewegen und so ungesund zu leben.

Zudem kommt, dass meine Mitschüler und ich einen Gesundheitsberuf erlernen. Jeden Tag sehen wir die Folgen eines langjährig ungesunden Lebensstils: Diabetes Typ 2 mit allen schrecklichen Folgeerkrankungen, Bluthochdruck, Übergewicht, chronische Lungenerkrankungen, Ablagerungen/Verkalkung der Blutgefäße mit ihren Folgen usw…

Es ist für mich so unverständlich, wie man sich so zurichten kann. Ich würde es gerne verstehen, vielleicht um nicht mehr so oberflächlich zu denken und meine Mitschüler und Kollegen zukünftig nicht mehr auf Energydrinks, Zigaretten und Tütensuppen zu begrenzen.

Gerne kann hier ein Austausch gestartet werden. Was sind die Gründe dafür, so schlecht mit sich umzugehen?
Und wie passt dieser Lebensstil mit einer Psychotherapie zusammen, in der es doch darum geht zu lernen, besser mit sich umzugehen?

Liebe Grüße
LiA
22.03.2023, 09:53 Uhr | bke-Lana
Guten Morgen liebe Lia,

wow danke für dieses tolle Thema! Auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich auf deine Fragen eine Antwort geben kann, fühle ich mich eingeladen und möchte meine Gedanken zu deinem Beitrag schreiben:

Erstmal Hut ab, dass du dabei bist zu lernen bewusst und achtsam mit dir und deinem Körper umzugehen. Das erfordert starken Willen und Selbstdisziplin. Besonders am Anfang, wenn man sich für diesen Weg entscheidet.

Es gab irgendwann in deinem Leben einen Moment, wo du dich bewusst dafür entschieden hast und alles dafür getan, dass die Theorie deiner neuen Haltung in die Praxis/Handeln übergeht. Dazu hast du eine Lebensphilosophie entwickelt, die dir und deinem Körper gut tut. Das ist deine und keiner kann es dir nehmen.
Ich glaube, bei vielen Menschen scheitert es tatsächlich an dem Punkt, wenn es darum geht Theorie in die Praxis umzusetzen. Dies aus unterschiedlichen Gründen: Mangel an Zeit sich jeden Tag ein vollwertiges Essen zu zubereiten, zu viel Stress und Hektik, zu wenig bis kein Wille und und und… Manche benutzen es als Ausrede und bei manchen ist es harte Realität, weil zum Beispiel Ressourcen fehlen.

Ich meine, jedem Raucher ist doch klar, wie schädlich es ist. Jeder Raucher kennt Risiken und Folgen. Beim Rauchen gibt es ja körperliche und psychische/emotionale Abhängigkeit/Gewohnheit. Ich kenne keinen Raucher, der es noch nie versucht hat aufzuhören. Aber ich kenne einige, die es nach mehreren Versuchen hinbekommen haben und genug, die es bis heute versuchen, weil da vielleicht noch die Ressourcen fehlen und gar nicht das Bewusstsein ist, dass es nicht gesund ist. Trotzdem sind es keine schlechten Menschen… Sie wissen, dass sie eine Problematik haben (die meisten wissen das und wünschen sich es wäre anders) und können es nicht einfach so ändern. Vielleicht NOCH nicht. Es kann sich ja wenden.

Vielleicht würde es dir in Zukunft helfen, wenn du den Menschen einfach offen, interessiert begegnest. Vielleicht würde Akzeptanz, für jeden einzelnen und deren Entscheidung sein Leben so zu leben, helfen. Das Bewusstsein, dass du das für sie nicht ändern kannst und sie den Weg der Erkenntnis selber gehen müssen.

Ich bin gespannt, wie du es siehst

Liebe Grüße
bke-Lana
21.03.2023, 22:43 Uhr | Sallow
LiA202 schrieb:
Was sind die Gründe dafür, so schlecht mit sich umzugehen?
Und wie passt dieser Lebensstil mit einer Psychotherapie zusammen, in der es doch darum geht zu lernen, besser mit sich umzugehen?


Deine Wertung (fettgedruckt) ist das Problem. Es ist einfach nicht für alle Menschen im Leben das oberste Ziel, möglichst lange und gesund zu leben. Es gibt viele, die sich bewusst oder unbewusst für Genuss, Spaß und Bequemlichkeit entscheiden. Deswegen gehen sie aber nicht schlechter mit sich um, se leben nur laut der Statistik kürzer und weniger gesund.

Das ist aber auch nur eines von vielen Risiken, die man im Leben eingeht. Wenn der junge sportliche Fahrradfahrer vom Linksabbieger übersehen wird, hat er von der statistischen Wahrscheinlichkeit auch nichts. Dann ist er tot und der Autofahrer lebt länger.

Lieben Gruß
Sallow

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