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23.01.2019, 15:53 Uhr | Sany2018
Ich glaube, dass ich bereits einen ähnlichen Beitrag verfasst habe. Allerdings ist der Kontext dieses Mal etwas anders und somit dachte ich, dass das Eröffnen eines neuen Threads sinnvoller ist, als den alten fortzusetzen.

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, habe ich schon länger, mal mehr und mal weniger in der Intensität und dennoch immer spürbar, mit mir zu kämpfen. Seit ziemlich genau drei Monaten habe ich professionelle Hilfe, in Form einer Beratungsstelle, an meiner Seite. Nun ist es so, dass die Lehrerin, die mich vor jenen drei Monaten auf dem ersten Schritt in Richtung Hilfe begleitet hat, das Gespräch mit mir sucht. An sich nicht ungewöhnlich, denn diese Art von Gespräch habe ich die letzten Monate über oft genug führen müssen. Allerdings gibt es jetzt einen bedeutenden Unterschied.

Da ich mittlerweile einige Gespräche in der Beratungsstelle hatte, habe ich logischerweise auch einige Informationen beziehungsweise Ergebnisse mehr, als beispielsweise bei dem letzten Gespräch, darunter auch zwei vermutete Diagnosen, die im Hinblick auf die Schule und das bevorstehende Abitur nicht unbedingt unbedeutend sein können.

Ich frage mich nun, ob ich ihr gegenüber beispielsweise die Diagnosen nennen sollte, um so vielleicht Verständnis für mich, mein Verhalten und meine Situation erlangen zu können, dann aber auf die Gefahr hin, dass sie darauf reagieren könnte in Form von Verhaltensänderungen (in Watte packen, Meiden) oder die Aussprache dessen ungeahnt große Wellen schlagen könnte.

Wir haben innerhalb eines Gesprächs in der Beratungsstelle einmal darüber gesprochen, dass Lehrer nicht unbedingt immer alles wissen sollten, was in dem Fall mich und auch die Hilfe dort angeht, einfach um eine gewisse Distanz zu bewahren, denn sie ist und bleibt meine Lehrerin und nicht meine Psychotherapeutin, quasi ein Selbstschutz für mich als Betroffene, aber auch für sie.

Anderseits glaube ich, dass es auch Entlastung bedeutet könnte, wenn ich ehrlich wäre, denn dann hätte sie den möglichen Grund für meine Verhaltensänderung, nach dem sie immer gesucht und gefragt hat und auch ich hätte eine Erklärung mit der ich ihr gegenüber offen umgehen könnte.

Ich weiß nicht......was meint ihr?
23.01.2019, 20:16 Uhr | dreamingAlex
Ich würde überlegen, inwiefern es dir und deiner Lehrerin hilft, wenn sie von der Diagnose wüsste.

Würdest du dadurch gewisse Vorteile bekommen? Und wenn ja, brauchst du diese? Kommst du ohne die Vorteile nicht auch klar?

Legst du ein Verhalten an den Tag, das sich durch die Diagnose besser erklären lässt und nimmst deiner Lehrerin damit ein paar Unsicherheiten?

Lohnt es sich für die letzten paar Wochen noch, eine doch eher große Sache anzusprechen? Oder ist es gerade für die letzte Zeit wichtig und vor allem ohnehin egal, was deine Lehrer über dich denken, weil du sowieso nicht mehr la nge da bist?

Deine Lehrerin hat dir schon anfangs geholfen; du kannst dich also vermutlich auf ihre Unterstützung und auch ihre Verschwiegenheit verlassen. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, denke ich.
Wenn du dich also dafür entscheidest, ihr von deinen Diagnosen zu erzählen, kannst du sie ja explizit darum bitten, dich nicht anders zu behanden. "Ich bin immer noch der gleiche Mensch; ob meine Besonderheit jetzt einen Namen hat oder nicht"

Die Entscheidung kann ich dir natürlich nicht abnehmen. Ich kenne weder dich, noch deine Lehrerin noch deine Diagnosen. Aber das wären die Fragen, die ich mir stellen würde.

Liebe Grüße
Alex
Oh the wind is gently blowing as the light begins to fade. I'm sick and tired of playin' it all, I'm sick of this parade.
23.01.2019, 16:39 Uhr | bke-Stephan
Hallo Sany,

Du hast in Deinem Posting sehr beeindruckend alle Argumente sachlich und sehr verständlich geordnet vorgebracht. Das ist prima. Was vielleicht weniger gut ist: Du musst jetzt eine Entscheidung treffen. Schauen, was für Dich am Besten passt. Welche Argumente schwerer für Dich wiegen. Ich befürchte, diese Entscheidung musst Du alleine für Dich treffen. So durchdacht, wie Du das geschrieben hast, wird Dir auch eine gute Entscheidung gelingen.

Aber vielleicht gibt es auch noch andere Ideen hier?

Viele Grüße,

bke-Stephan

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