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14.05.2019, 19:53 Uhr | heraswife
Hallo erstmal,
Ich bin neu hier und weiß momentan noch nicht genau wie das hier alles funktioniert. Im Grunde wurde mir diese Seite von einem engen Bekannten angeboten der meine Problemlage kennt. Zur Zeit läuft alles den Bach runter... Die Eltern lassen sich scheiden, meine Abschlussprüfung steht in knapp 2 Wochen an, mein Geldbeutel ist mir verloren gegangen und ich weiß nicht mehr wohin mit mir. Dazu kommt noch das ich gegen meinen Willen arbeiten gehe um ein wenig Geld in der Tasche zu haben. Natürlich bin ich froh ein Dach über dem Kopf zu haben und etwas essen zu können... aber was bringt das alles wenn mir das Dach förmlich auf den Kopf fällt wenn ich zu Hause bin? Was bringt es einen vollen Kühlschrank zu haben wenn ich keinen Hunger verspüre? Das Problem mit meinem Stiefvater geht schon seit dem letzten August so. Ihr müsst wissen das zwischen meinen Eltern einen Altersunterschied von fast 20 Jahren existiert. Mein leiblicher Vater wollte mich nicht und behandelte meine Mutter sehr schlecht als ich noch ein Baby war. Auf einmal verlor mein Stiefvater auch jedes letzte Stück an Liebe zu mir und ich weiß nicht warum... Nun ist er einer von vielen männlichen Personen in meinem Leben der mich nicht haben möchte und mich lieber stehen lässt. Er wurde vor knapp zwei Wochen handgreiflich und hört mir nicht zu wenn ich ihm mein Herz ausschütte. Er hat bald sein 60. Alter erreicht und ist in seiner Ansicht auf die Welt und seine Mitmenschen etwas veraltet. Wir besitzen zwei Autos. Beide Versicherungen für diese laufen über die Rechnungen meiner Mutter ab. Das bedeutet das sie jeden Monat fast im Minus-Bereich liegt... Er erlaubt es uns nicht lange strecken mit dem ''eigentlichen'' Familienwagen zu fahren da es ja angeblich ihm gehört weshalb wir mit unserem bereits 17 Jahre alten Golf durch die Gegend rattern und schon einige mechanische Probleme damit durchstehen mussten. Wieso setzt man als Vater seine Frau und sein Kind in ein unsicheres Auto? Warum lässt er den Schlüssel in der Haustür stecken damit meine Freundin und ich nach einer langen Nacht um ein Uhr am morgen nicht in die Wohnung kommen während meine Mutter woanders bei ihrer Freundin Nachts Unterkunft findet? Ich bin zu dem Entschluss gekommen das ich das alles nicht mehr schaffe.. ich kann mich nicht mehr aufrappeln um in die Schule zu gehen und fehle fast jede Zweite Woche 3 bis 4 mal. Meine Motivation ist im Keller und ich kriege es nicht hin nachmittags oder abends nach einem langen Tag zu lernen während sich meine Eltern brutal und lautstark im Nebenzimmer streiten... Ich besitze momentan einen Nebenjob in einem Restaurant aber werde dort dauernd rumgehetzt und zum Teil von verbitterten Rentnern blöd angemotzt weil ich nun mal nicht mit 7 Biergläsern auf einmal kommen kann. Ich tue das im Grunde nur für das Geld damit ich mir wenigstens ein neues Oberteil in drei Monaten kaufen kann aber nicht einmal das funktioniert. Ich habe bereits 6 Nebenjobs hinter mir und habe so viel gearbeitet... aber fast keinen Cent für mich behalten dürfen. Ich traue mich nicht meiner Mutter zu sagen das ich kündigen möchte weil es ihr so miserabel geht. Sie hat mir versichert das wir spätestens in einem halben Jahr ausgezogen sind. Ich will hier endlich raus. Diese Prüfung ist so wichtig für mich und entscheidet über mein zukünftiges Leben. Ich kann mit meinen Freunden nicht darüber reden und irre dauernd durch social Media Seiten um irgendwie Gesellschaft von anderen Menschen zu kriegen. Aber das war und ist einfach ein dummer Gedanke, das ist mir klar. Wenn da draußen irgendjemand von euch ist der mich verstehen kann oder zu mir Kontakt aufnehmen möchte... bitte hilf mir. Ich möchte nicht auch zu dem Punkt ankommen in dem ich sage das ich nicht mehr leben möchte. Ich war noch nie die Erste Wahl von jemandem... entweder die zweite oder gar keine. Vielen Dank fürs lesen falls du es bis hier her geschafft hast.
Um ein kreatives Leben zu leben, müssen wir die Angst davor verlieren, Fehler zu machen.
15.05.2019, 19:37 Uhr | bke-Claudia
Hallo heraswife,
was könnte denn deine Zweifel bzgl. der Beratungslehrerin verringern? Kennst du sie, hast du schon mal gehört, ob andere dort gern hingehen, gut unterstützt wurden?
bke-Claudia
15.05.2019, 18:58 Uhr | heraswife
Vielen Dank für deine Antwort Kira,
Was das Thema betrifft wurde ich dazu erzogen nie unsichere oder gar riskante Entscheidungen zu treffen. Ich bin in der Lage dazu mich in bestimmten Situationen dazu zu entscheiden einzugreifen oder mich lieber doch fern zu halten. Ich war noch nie jemand dem es schlecht fiel Entscheidungen zu treffen... doch traf ich sie selten für mich selbst, sondern mehr für andere. Ich kann zwischen all den Menschen die ich kenne nur meiner Mutter vertrauen. Jedoch beschäftige ich mich immer damit ob ich sie wirklich jedes mal mit meinen Ängsten oder Problemen aus ihrer guten Laune ziehen sollte. Ihr geht es selber nicht gut und sie hat sooo viel Stress, jedoch habe ich das Gefühl das sie mich als Einzige versteht. Meine Klassenlehrerin hat mir eine Beratungslehrerin angeboten die mir eigentlich helfen könnte, doch irgendwo habe ich leider meine Zweifel. Es lag nie in meiner Absicht dieses private Problem mit der Schule zu verbinden. Natürlich muss ich das nun mal alleine herausfinden.
Um ein kreatives Leben zu leben, müssen wir die Angst davor verlieren, Fehler zu machen.
14.05.2019, 20:46 Uhr | bke-Kira
Guten Abend heraswife,

ich begrüße dich bei uns im Jugendforum!

Schön, dass du zu uns gefunden hast und nach einem Weg suchst um mit deiner Lebenssituation klar zu kommen.

"Ein Dach über dem Kopf zu haben, das auf den Kopf fällt" ist eine eindrucksvolle Formulierung. So erlebst du es offenbar: abhängig sein, ausgeliefert sein, nicht willkommen und nicht geliebt sein...Das tut mir leid, wenn es sich so anfühlt. Irgendwie kommt es mir so vor, als ob du schon lange viel erträgst und einiges gegen deinen Willen mitmachst. Du hast deine Familie und bist auf sie angewiesen. Das verstehe ich. Ich frage mich jedoch auch dabei, was du selbst schon entscheiden kannst und wo du die Grenze ziehen kannst. Es gibt Dinge, wie zum Beispiel Gewalt, die man nicht annehmen kann und so nicht stehen lassen kann! Dann muss man sich helfen lassen und braucht noch jemanden. Du musst es auch nicht alleine durchmachen. Es gibt Anlaufstellen für Mädchen und Frauen und auch andere Beratungsstellen in deiner Nähe. Wen hast du im Moment: in der Familie, in der Umgebung, in der Schule, unter Freunden?

Ich wünsche dir etwas Entlastung hier und viel Mut und Hoffnung für deine weiteren Schritte.

bke-Kira (Moderatorin des Jugendforums)
*bye*

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