Hallo ihr Lieben,
jetzt bitte ich euch auch mal um euren Rat. Vor allem die Studierenden unter euch.
Meint ihr, man kann einzelne Dozenten darüber informieren, dass es einem psychisch nicht so gut geht und man deshalb nicht ganz die Leistung erbringen kann, wie man es möchte oder auch muss? Oder meint ihr eher, dass es die Dozenten gar nicht interessiert, es das Problem des Studierenden selbst ist und die Lehrenden damit nicht nerven sollte? Ich bin hin und her gerissen und weiß nicht, was ich machen soll. Es wären drei Dozenten, mit denen ich evtl sprechen würde. Es ist halt so, dass ich so minimal perfektionistisch bin, dementsprechend immer alle Aufgaben und Texte gründlich bearbeite. Ich fühle mich sehr schlecht, wenn ich es mal nicht so gründlich schaffe und kann mir nicht vorstellen es mal gar nicht zu machen, während das manchmal notwendig wäre. Vllt würde es mir helfen, wenn die Dozenten da informiert wären, ich weiß es auch nicht.

LG Schuelerin

Hey Dream,

es geht mir nicht um die Prüfungen, sondern um die wöchentlichen Aufgaben in den Seminaren.
Ich weiß nicht, ob ich wirklich immer alles schaffen muss. Das denke ich vielleicht nur. Und ich dachte mir, dass ich es vielleicht eher zulassen kann, die Aufgaben mal nicht zu machen, wenn ich das eben abgesprochen habe.

LG

Hey Schuelerin,

ich bin mir gar nicht so sicher, ob es was bringt, zu den Dozenten zu gehen, weil die sich ja auch an die Prüfungsordnung halten müssen.
Es gibt aber auch die Möglichkeit einen Nachteilsausgleich zu beantragen, dafür müsstest du aber auf jeden Fall eine Diagnose haben. Sicher gibt es an deiner Uni Beratungsangebote zu dem Thema. Da würde es sich auf jeden Fall lohnen, mal nachzufragen. Die könnten dir bestimmt auch sagen, ob das sinnvoll ist oder dir vielleicht zum Nachteil geraten könnte. Informieren kannst du dich auf jeden Fall :)

Und musst du denn wirklich alles schaffen? Oder gibt es auch Veranstaltungen, in denen du einfach weniger machen kannst?

LG Dream

Hey Julian,

danke dir. Ja, mein Anliegen wäre, dass ich teilweise eben nicht alle Aufgaben machen kann. Aber egal, ich werde nichts sagen und einfach versuchen, trotz allem weiterhin alles zu schaffen.

Danke für die Buchempfehlung. Werde ich mir mal anschauen.

LG Schuelerin

Hallo schuelerin.

Da ich jemand in der Familie habe, der an der Uni lehrt, würde ich dir auch davon abraten, wenn du dir nicht konkrete Hilfestellung erwartest, aber eben aus anderen Grund, nämlich: Welches Ziel verfolgst du mit der Information? Wenn es um Fristverlängerungen oder sowas geht, wo der Dozent dir konkret helfen kann, kann man sicher die Gründe nennen, ansonsten werden die Dozenten vielleicht gar nicht wissen, was sie dir dazu jetzt sagen und raten sollen. Und die Information bleibt dann aber hängen. Ich würde es also nur verbunden mit einem konkreten Anliegen machen, denke aber, dass du gerade in einem sozialen Studiengang eher auf Verständnis stoßen wirst bei den Dozenten.

Wegen des Perfektionismus will ich dir außerdem noch ein sehr gutes Buch empfehlen, das fand ich sehr hilfreich für die Selbstreflexion: Perfektionismus. Wenn das Soll zum Muss wird von Raphael M. Bonelli.

Viele Grüße
Julian

Hey Dream,

danke für deine Einschätzung. Ja, dann lasse ich es wohl lieber. Bin im sozialen Bereich, meine HS ist so mittelgroß, aber durch die Seminare gibt es teilweise schon auch persönlichere Interaktionen.

Am Perfektionismus zu arbeiten, versuche ich. :)

Ich schaue mal, wie ich alles schaffe.

LG Schuelerin

Hey Schuelerin,

ich finde, das kommt ein bisschen darauf an, was du studierst. Allgemein finde ich es richtig gut, wenn man dazu stehen kann, psychisch krank zu sein, aber an der Uni kommt das nicht immer so gut an. Gerade in sozialen Studiengängen würde ich es nicht sagen, da da erwartet wird, belastbar zu sein.
Dann kommt es auch ein bisschen darauf an, wie groß und persönlich deine Uni und dein Studiengang sind.
Ich glaube ich würde im allgemeinen eher davon abraten, weil es eben sein kann, dass es dir zum Nachteil ausgelegt wird.

Vielleicht wäre es hilfreich, an deinem Perfektionismus zu arbeiten. :) Ich bin da glaube ich ähnlich gestrickt wie du bzw hatte vor allem früher überhöhte Ansprüche an mich selbst und fand es auch nicht leicht, mich davon zu lösen, aber es ist möglich :) und gerade in der Uni ist es ja so, dass man vieles machen kann, aber längst nicht alles machen muss, um zu bestehen oder um eine gute Note zu haben.
Hoffe, meine Antwort hilft dir ein bisschen weiter :)

LG Dream