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01.06.2019, 16:19 Uhr | Sany2018
Draußen sind es knapp 30Grad, ich würde sagen, dass der Sommer 2019 seine ersten Weichen stellt. Eigentlich schön, der Sommer war immer meine liebste Zeit im Jahr, insbesondere als kleines Mädchen.
Den ganzen Tag in der Natur, Eis essen, Ausflüge, die liebsten Kleider und ganz viel Zeit mit Freunden und Familie, ein Traum, zumindest damals.
Die letzten Sommer, insbesondere die letzten beiden, haben ich kaum wahrgenommen, weil, so kurz vor den Sommerferien, immer wichtige Klausuren und Projekte anstanden, dessen Ausgänge maßgeblich über die Versetzung entschieden, also hieß es lernen,lernen, lernen.
In diesem Jahr ist es ein bisschen anders, denn ich habe keine Schule mehr, keine Klausuren und somit muss ich auch nicht mehr lernen, das Einzige, was mich noch mit dem Thema Schule verbindet, sind die Ergebnisse des Abiturs, die Zeugnisvergabe und der Abiball, das alles wird innerhalb der nächsten 4 Wochen passieren und dann wars das mit Schule, für immer, aber darum geht es mir heute nicht.
Denn was ich eigentlich damit sagen möchte ist, dass mir jetzt eigentlich und vor allem theoretisch nichts im Weg steht diesen Sommer zu genießen und ihn so zu verbringen, wie ich ihn als Kind immer geliebt habe. Dieser Sommer sollte mein Sommer werden, so war zumindest mein Plan.
Und dennoch, auch wenn der Sommer noch nicht einmal richtig angefangen hat, bereitet er mir jetzt schon Stress und Ängste und bereits jetzt habe ich “meinen Sommer“ gedanklich quasi wieder über Bord geworfen.
Es macht mich wahnsinnig traurig, wenn ich daran denke, dass alle um mich herum aktiv werden, verreisen, Fahrrad fahren, Grillen, am See sitzen, schwimmen usw. und ich, ich an alldem keine Lust mehr habe, mir schon der Puls steigt, wenn ich nur lese, dass ich irgendwo eingeladen worden bin und ich im selben Atemzug mit einer meiner mittlerweile 100Ausreden absage, ohne richtig darüber nachgedacht zu haben.
Was folgt sind immer Vorwürfe und böse Blicke, kein schönes Gefühl insbesondere, weil man weiß, dass man doch so gerne würde, aber nicht kann, es nicht schafft, nicht aushält und die Ruhe Zuhause, alleine in meinem Zimmer so viel verlockender ist.
Das passiert mittlerweile, leider, wie ein Automatismus bei mir.
So viele Menschen, das Fertigmachen müssen, das dorthin Fahren, das mit aller Mühe Verstecken, wie schlecht es einem innerlich geht, um den anderen den Tag nicht zu vermiesen, das Hoffen, dass es schnell vorbei ist und die Angst, dass es bei der Verabschiedung zu einem „das war schön, das machen wir gleich nächste Woche nochmal“ kommen könnte.
Es ist mir einfach alles zu viel und ich merke wieder, wie ich mich einfach von den Anderen unterscheide, wie ich mich mittlerweile in mir selbst zurückgezogen habe und wie hart und dringend ich an mir arbeiten muss, um endlich wieder richtig leben zu können, so wie alle 19, fast 20 jährigen um mich herum, die ihr Leben in vollen Zügen genießen, stolz sind und all das ausleben, was sie in der Oberstufe nicht ausleben konnten.
Der Sommer verdeutlicht mir das alles noch einmal mehr und diese Einsicht zieht mir so unglaublich runter. Ich weiß, dass ich die Einzige bin, die an dieser Situation etwas ändern könnte, aber es geht nicht, ich habe es versucht und es ist so, so anstrengend für mich und die Quälerei bringt weder mir noch meinem etwas *sad*
01.06.2019, 17:53 Uhr | LuPa23
Hey,
ich war / bin in einer ähnlichen Situation.
hatte mir so viel schöne Sachen vorgenommen, aber dann doch immer abgesagt, so wie du mit 100 zurechtgelegten Ausreden.
Man braucht nunmal aber auch eine Pause manchmal. Ich habe inzwischen begriffen, dass ich diese Pause schon längst gebraucht hätte und schon viel eher auf mich hätte achten müssen, auch einfach mal Zeit für sich in aller Seelenruhe einplanen ist wichtig.
Bei mir ging das über viele Monate hinweg, letztendlich habe ich auch ne Menge Freunde dadurch verloren weil - klar - irgendwann hören sie halt auf zu fragen.
Glücklicherweise gibt es immer noch die richtigen Freunde, denen etwas an mir liegt und heute noch bei mir sind.
Du hast Recht: Nur du kannst das ändern. Und doch, es geht, es funktioniert. Keiner hat gesagt dass es leicht ist und ja, es ist sehr sehr sehr anstrengend so wie fast alles im Leben *wink*
Ich arbeite gerade auch daran, dass es wieder besser wird, dass es aber auch für mich akzeptabel ist. Heißt: Ich treffe mich ab und an mit Freunden, gebe mir aber auch mehr als genug Zeit für mich selbst. Mittlerweile wissen meine Freunde auch Bescheid, dass mir das zu viel ist etc und haben es sehr gut aufgenommen.
Ja, manchmal haperts noch, manchmal passieren wieder Rückschritte, aber so ist es nunmal das gehört dazu und von heute auf morgen geht es nicht.
Mich kostet die Veränderung auch große Anstrengung. Und es tut mir leid, aber wenn man nicht dran arbeitet holt einen die Einsamkeit recht schnell ein und das ist meiner Meinung nach noch anstrengender und ist auch nicht grad das Gelbe vom Ei.
Überleg dir genau was du willst und wie du da rangehen willst. Schritt für Schritt. Vllt weihst du auch wen ein?
Ein Leben in Einsamkeit oder ein Leben, wie es dir gefällt - du hast die Wahl und du musst es umsetzen, kein anderer.

Nimm dir Zeit um drüber nachzudenken
Lupa

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