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03.06.2019, 14:57 Uhr | Sany2018
Vor wenigen Tagen habe ich eine andere Nutzerin des Forums ermutigt sich Hilfe zu holen und im Zuge dessen auch davon berichtet, wie viel mir diese Hilfe, die ich in Anspruch nehmen konnte, mittlerweile gibt und dass sie wie ein Anker für mich fungiert, ohne den ich im Moment nicht kann [...].
Nun so schnell kann es gehen, dass man plötzlich und vollkommen unerwartet wieder alleine ist und nichts und niemanden, keinen Anker, mehr hat, an dem man sich festhalten und auf den man bauen kann [...].
Soeben habe ich die Nachricht erhalten, dass meine Psychotherapeutin längerfristig erkrankt ist und ich somit vorerst auch keine weiteren Termine bei ihr wahrnehmen kann [...].
Sie wissen nicht wie lange, aber sie gehen von Wochen beziehungsweise Monaten aus [...].
Der Schock, wenn man die Auswirkung dieser Nachricht so nennen kann, sitzt tief [...].
Ich fühle mich, als sei mir der Boden unter den Füßen weggezogen worden [...].
Die letzten beiden Wochen, ohne Termin, waren schwer auszuhalten für mich und ich habe jeden Tag, nur mit Mühe und der mit der Aussicht auf den nährkommenden Termin, ausgehalten [...].
Ich weiß im Moment garnicht wohin mit mir, ich möchte weinen und mich verkriechen, der Sinn schwindet [...].
Ich habe so viele Fragen und Gedanken in meinem Kopf, sie erdrücken mich [...].
Das erste, was mir in den Sinn kam, war, dass ich das nicht schaffe, dass ich noch nicht bereit bin, um wieder alleine zu sein, so ganz ohne jenen Anker, und dass ich Angst habe, große Angst [...]
In einem meiner letzten Beiträge habe ich erzählt, dass wir bei meinem letzten Termin heikle Themen angesprochen haben und sie mich danach nicht mehr losließen, wir wollten sie jetzt bearbeiten, jetzt nach dem Abi und vor allem vor dem FSJ, weil nicht sicher ist, ob ich während des FSJs noch kommen kann [...].
Was, wenn ich nicht mehr kommen kann und ich so ein abruptes Ende verkraften muss, wie schon unzählige Male zuvor innerhalb von psychologischen Beratungen [...].
Ich habe so, so, so viel Glück gehabt, dass die Chemie gestimmt hat, dass sie sofort einen Draht zu mir hatte und ich mich wohl und verstanden gefühlt habe, jetzt, nach harter Arbeit ihrerseits und nach vielen Monaten der Beratung, waren wir an dem Punkt, an dem das Vertrauen zu 100% da ist, die Weichen gestellt sind und wir richtig anfangen wollten miteinander zu arbeiten, [...].
Da war etwas zwischen uns, dass ich bei keiner anderen Beratung zuvor je hatte, die perfekte therapeutische Beziehung, so hatte sie immer von der Bindung zwischen uns gesprochen [...].
Das klingt alles so vorwurfsvoll, ich weiß, aber so ist es auf keinen Fall gemeint, aber ich bin so durcheinander gerade und endlos traurig [...].
Sie haben gesagt, ich könne hier und da bei einem Ersatz dazwischen geschoben werden, aber sie könnten nicht richtig mit mir arbeiten, weil sie Klienten haben, die feste Termine haben und die Vorrang hätten [...].
Ich verstehe das, aber was ich mit mir?
Möchte ich das alles nochmal....
das starke somatische Reagieren auf Grund der Angst vor der neuen Situation, die nicht einmal beständig sein wird?
das Überwinden, das monatelange Zurückhalten, bevor ich mich traue, das stille Leiden während es mir immer und immer schlechter geht?
die Sorge, dass die Chemie nicht stimmt, dass ich mich nicht wohl fühle, dass wir nicht miteinander klar kommen und ich nicht nochmal so ein Glück haben werde?
noch eine mögliche Bindung, die ich höchstwahrscheinlich in wenigen Wochen wieder verlieren werde?
noch eine Baustellen, die begonnen, aber nicht zu Ende geführt wird?

Ich kann und will nicht mehr *crying*
24.06.2019, 17:19 Uhr | bke-Stephan
Hi Sany,

mach Dich doch nicht verrückt über das, was vielleicht kommt, sondern nutze das, was da ist (ja, hört sich einfach an, ist es nicht, ist dennoch richtig).

Ich schicke Dir viele mutmachende Grüße,

bke-Stephan
24.06.2019, 09:44 Uhr | Sany2018
Mir ist übel [...].
Der zweite, und hoffentlich letzte, Termin bei der Vertretung rückt näher [...].
Ich weiß, ich bin selbst schuld, ich hätte den Folgetermin auch ablehnen können, aber was wäre meine Alternative gewesen, auf ungewisse Zeit in Gänze alleine sein [...].
Eigentlich bin ich es noch gewohnt, die ersten Wochen mit meiner Psychotherapeutin waren auch von Übelkeit vor jedem Termin begleitet, aber dieses Mal sind es Sorge und Angst, die die Übelkeit verursachen [...].
Zum einen, weil ich mich absolut nicht wohl und geschützt fühle und zum anderen, weil ich schreckliche Angst habe, dass sie mir sagt, dass meine Psychotherapeutin auch im Juli nicht wiederkommen wird [...].
Im Moment klammere ich mich an den Gedanken, dass der Monat, den sie nicht da war, ausreichend sein muss, um gesund zu werden, ich weiß, das ist naiv und sehr egoistisch von mir, aber ich möchte im Moment die konträre Variante nicht an mich heranlassen [...].
Ich versuche derzeit mit aller Kraft nicht daran zu denken, weil ich es eben nicht weiß und mich so vielleicht unbewusst noch stärker runterziehen könnte, mal klappt es besser und mal schlechter, aber es ist schwierig und ich vermisse meine Psychotherapeutin und die Hilfe *sad* [...].
Zuletzt editiert am: 24.06.2019, 09:54 Uhr, von: Sany2018
18.06.2019, 21:19 Uhr | emvie
Liebe Sany,
Ich bin ehrlich, wenn ich an nächste Woche denke, dann habe ich Angst, denn nächste Woche ist der nächste Termin bei der Vertretung und ich denke, dass sich da auch ergeben wird, ob meine Psychotherapeutin im Juli wiederkommt oder nicht. Ich habe Angst, dass dem nicht so ist, wenn ich ehrlich sein soll, wäre das mein persönlicher Horror, was die Hilfe dort angeht, weil mir die Zeit davonrennt und ich, für mich merke, dass ich schon zu lange ohne richtige Hilfe bin. Ich weiß nicht, was wir, vor allem was ich mache, wenn diese Situation tatsächlich eintreten sollte, aber ich hoffe das Beste auch, wenn das vielleicht naiv ist, aber sie hat mir damals beigebracht, dass es nichts bringt, wenn man nur an das schlechte denkt und auch in diesen Gedanken verheddert.
Ich kann das sehr gut nachvollziehen, dass der Gedanken daran, dass deine Psychotherapeutin auf unbestimmte Zeit nicht verfügbar ist/sein wird, ungute Gefühle bei dir auslöst. Ich finde Urlaube von Personen aus meinem Unterstützungssystem schon schwierig, wobei man in diesen Fall vorher meistens noch die Möglichkeit hat, mit dem-, oder derjenigen über seine Gefühle, Ängste und Bedenken zu reden. Du hast es dir erschlossen, deine Gedanken und Gefühle hier im Forum zu teilen und dir zusätzliche Hilfe einzufordern. Könnte es vielleicht auch hilfreich sein, deine Familie und Freunde mit einzubeziehen, sie also nach zusätzlicher (emotionaler) Unterstützung zu fragen? Hast du vielleicht auch Dinge in der Therapie gelernt, die du anwenden und dich unterstützen könnten? Jetzt wäre eigentlich eine gute Gelegenheit, diese anzuwenden.
Versuche auch, vor allem jetzt in der Situation, besonders gut auf dich und deine Bedürfnisse zu achten.
Es ist normal, mehr Schwierigkeiten als sonst zu haben, mit dem Leben fertig zu werden, während deine Therapeutin weg ist. Du hast vielleicht daran gearbeitet, mit schmerzhaften Emotionen und Erinnerungen umzugehen, und jetzt ist die Person, der du vertraust und auf die du dich verlässt, um dir zu helfen, nicht verfügbar. Sei nachsichtig mit dir, wenn du merkst, dass du dich anders fühlst als sonst. Das Verpassen der regelmäßigen Therapiesitzungen erzeugt bestimmt auch viel Stress - umso wichtiger, den Rest deines Lebens möglichst stressfrei zu gestalten. Nimm dir Zeit, dich zu entspannen und versuche, nicht mehr Verantwortungen zu übernehmen, als zu bewältigen kannst.

Heute möchte ich dir gerne eine große Portion Kraft mitschicken!
Gute Nacht und liebe Grüße,
emvie
18.06.2019, 13:14 Uhr | Sany2018
Hallo Emvie,

ich finde es beeindruckend, dass ich anscheinend die Fähigkeit habe, Menschen, mit einigen meiner Texte, Tränen in die Augen zu treiben. Das ist nicht unbedingt meine Intention, denn ich schreibe oft einfach das, was ich fühle und denke. Ich finde, dass man in unseren Situationen teilweise ziemlich oft pragmatische Texte oder Äußerungen entgegengebracht bekommt, vielleicht manchmal auch entgegengebracht bekommen muss, sei es in Form von Anträgen, Diagnosen, Medikamentenanweisungen, Symptomen [...] und da muss das hier nicht auch noch sein, natürlich denke ich darüber nach, was ich schreibe, weil ich weiß, dass Worte sehr viel Kraft haben und sowohl positiv als auch negativ einiges bewirken können, aufgrund dessen überlege ich mir dann doch mehrmals, ob bestimmte Passagen stehen bleiben oder nicht oder, ob ich das jetzt preisgeben sollte oder es beispielsweise im Angesicht der derzeitigen Situation im Forum lieber lasse, aber mein Herz fließt immer mit ein und, dass das einige von euch berührt, das ist überwältigend und ein schönes Feedback für mich. DANKE!

Danke auch für deine Offenheit, die ich im übrigen sehr bewundere, und deine lieben Wünsche, es ist toll zu lesen, dass das Gefühl, das ich während des Schreibens habe auch bei den Empfängern ankommt auch, wenn ich selber oft lange danach graben muss, bis ich es gefunden habe beziehungsweise bis ich es gefunden und als solches wahr/- und auch angenommen habe, wenn ich ehrlich sein soll, ist da natürlich irgendwo viel Mut und Lebenswillen in mir, sonst könnte ich so nicht schreiben, aber ich spüre beides nicht unbedingt so intensiv, wie ich es in meinen Texten ausdrücke und das bedeutet nicht, dass ich euch etwas vormache oder mich selbst beziehungsweise euch damit belüge, es bedeutet, dass ich noch viel Arbeit vor mir habe, um diese Gefühle den schlechten Gefühlen entgegensetzen und sie zukünftig hoffentlich vordergründig betrachten zu können. Dennoch finde ich, dass es hier nicht immer um meinen persönlichen Kampf damit gehen muss auch, wenn mir zum Teil danach wäre, oft bin ich auch “schwach“ geworden und habe es doch getan, weil ich dem Ausdruck verleihen musste oder das Mitteilungsbedürfnis zu groß war und ich dagegen nicht ankam, sodass durchgeblitzt ist, dass auch ich nicht immer nur mutig bin und willensstark um mein Leben kämpfe, aber ich möchte, dass dem ganzen Leid hier nicht noch kontinuierlich meins hinzugefügt werden muss und man sich auch mal in anderer Form austauschen kann, so wie wir das jetzt beispielsweise tun.

Ich weiß, was du meinst. Ich denke, dass es, insbesondere zu Beginn, mehr oder weniger normal ist, dass man sich nur noch als die Krankheit sieht und nicht mehr äußert, dass man beispielsweise Sany sei und 19 Jahre alt, sondern eben Sany und depressiv oder so ähnlich und ich gebe zu, allein das so zu schreiben, bewirkt schon einiges in mir und noch kann ich mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn die Krankheit tatsächlich diagnostiziert werden sollte, aber ich denke, dass von so einer Diagnose eine immense Kraft ausgeht, so wie du auch berichtet hast. Auch die Fragen und Zweifel, vielleicht auch ein zusätzlicher Verlust an Selbstbewusstsein sind, denke ich, vorerst normal, umso wichtiger ist es, dass man innerhalb des Prozesses begleitet wird und eine Anleitung bekommt, um eben nicht mehr in diesem Muster zu denken und wieder zu “ich bin Sany und 19 Jahre alt“ zurückkehren kann und ich bewundere, dass du diesen Prozess Angriff nimmst, auch das zeugt von Stärke liebe Emvie!

Es inspiriert mich sehr von euch und euren Erfahrungen zu lesen und ich bin ungemein dankbar für dieses Forum, das uns die Möglichkeit dazu gibt. Ich hoffe, dass bald wieder alle so von dem Austausch hier profitieren können!

Ich bin ehrlich, wenn ich an nächste Woche denke, dann habe ich Angst, denn nächste Woche ist der nächste Termin bei der Vertretung und ich denke, dass sich da auch ergeben wird, ob meine Psychotherapeutin im Juli wiederkommt oder nicht. Ich habe Angst, dass dem nicht so ist, wenn ich ehrlich sein soll, wäre das mein persönlicher Horror, was die Hilfe dort angeht, weil mir die Zeit davonrennt und ich, für mich merke, dass ich schon zu lange ohne richtige Hilfe bin. Ich weiß nicht, was wir, vor allem was ich mache, wenn diese Situation tatsächlich eintreten sollte, aber ich hoffe das Beste auch, wenn das vielleicht naiv ist, aber sie hat mir damals beigebracht, dass es nichts bringt, wenn man nur an das schlechte denkt und auch in diesen Gedanken verheddert.
18.06.2019, 01:01 Uhr | emvie
Liebe Sany,

beim Lesen deiner Antwort kamen mir dir Tränen. Einerseits, weil sie sehr viel zum Ausdruck bringt, was ich selbst fühle oder gefühlt habe, andererseits weil ich tief bewegt bin davon, wie viel Mut und Lebenswillen du in dir trägst!
Das bedeutet, dass ich erst seit diesen 8 Monate vollkommen, mittlerweile auch emotional, akzeptiere, dass ich diese Hilfe auch annehmen kann und vor allem annehmen darf. Lange Zeit habe ich das nicht gekonnt auch. Lange Zeit habe ich auch gedacht, dass mich das niemals betreffen wird, ich, damals kurz vor dem Abitur, in einer psychiatrischen Beratungsstelle, gegenüber von einer Psychiaterin und angeblich depressiv, traumatisierte und Burnout-gefährdet, niemals, dachte ich mir nur!
Ich musste vor drei Jahren die Schule abbrechen aufgrund meines psychischen Zustandes, inmitten der Phase, in der ich begonnen hatte, mich selbst zu finden und mich von meiner Familie abzulösen. Durch meine Erkrankungen habe ich begonnen, meine ganze Identität in Frage zu stellen, weil ich viele der Fähigkeiten, durch die ich mich definiert habe, verloren hatte. Oft habe ich mich gefragt, wer ich bin, und fand für mich selbst nur eine Antwort: "Ich bin schizophren und traumatisiert!" Heute kann ich das oft schon anders sehen, frage mich trotzdem noch manchmal: Wenn ich in meine Erwachsenenjahre hineinwachse, und glaube, dass ich meine Erkrankung bin, anstatt zu glauben, dass ich ein "normaler", gesunder junger Mensch bin, wie wird das meine Zukunft beeinflussen? Bin ich bereit, Risiken einzugehen und neue Dinge auszuprobieren, wenn ich glaube, dass Stress eine weitere Krankheit auslösen könnte? Und was wäre, wenn meine Erfahrung mit einer früheren Krankheitsfolge untauglich wäre? Wenn ich durch meine Symptome behindert war und eine medizinische Beurlaubung von der Schule genommen habe oder den Beginn meines ersten Jobs verzögert habe, was werde ich dann über meine zukünftige Arbeitsfähigkeit in Zeiten der Not glauben? Werde ich das Selbstvertrauen haben, mich selbst herauszufordern? Werde ich glauben, dass ich zu allem fähig bin, was ich versuchen möchte?

Psychische Probleme reißen einen immer aus dem Leben. Man fühlt sich dann wie in einen Gladiatorenkampf geworfen zu werden - ausgestattet mit einem Löffel. Dann schaue ich hinaus in die Welt, sehe meine Freunde und den Rest der Welt mit ihren Rüstungen und Schwertern, die sich ihren Weg durchs Leben bahnen, während ich von der Ecke aus zuschaue, an die Wand gedrückt, der Löffel fest an meine Brust gepackt.

Wenn du mit dem Gewicht lebst, willst du dich nur leicht fühlen. Sich glücklich und zufrieden fühlen. Um dem ständigen Zustand des Kampfes zu entkommen, in dem du lebst. So habe ich natürlich viele Jahre meines Lebens damit verbracht, dem Glück hinterherzulaufen. Gerade außer Reichweite, schien es mir immer zu entgehen. Also lief ich weiter. Ich jagte weiter.
Und die meiste Zeit war es kein Lauf, sondern ein Vollsprint. Ich bin einem glücklicheren Leben nicht zugelaufen, in dem ich von mir weggelaufen bin. Ich musste/muss mich also Teilen stellen, denen ich niemals begegnen wollte.
Ich stehe ganz am Anfang mit meinen 19 Jahren und vor mir liegt ein langer, noch ungewisser Weg, aber ich möchte ihn gehen, um wieder leben zu können. Auch wenn es mir jetzt wieder schlecht geht und ich wieder deutlich spüre, dass etwas mit mir nicht stimmt und ich ohne Hilfe nicht zurechtkommen, zumindest derzeit nicht, denke ich, dass ich so nicht sterben möchte, ich möchte es wenigstens versucht haben und allein das und meine Familie halten mich von diesem Schritt ab. So viele Menschen denken, dass ich ausnahmslos stark bin, ich bin dankbar, dass es mittlerweile einen Menschen gibt, der sieht, dass da eine Fassade ist, hinter die man blicken können muss, um zu verstehen woher diese vermeintliche Stärke kommt und ich wünsche mir nichts mehr, dass dieser Mensch schnell wieder gesund wird!
Ich wünsche dir sehr, dass du diese Einstellungen beibehältst! Lass dich nicht entmutigen, dadurch, dass die Genesung nicht immer gradlinig verlaufen wird. Es gibt immer Ausschläge nach untern, als auch nach oben - wie man am EKG eines schlagenden Herzens sehen kann - was Leben bedeutet!


Liebe Grüße,
emvie

/Edit: Tippfehler, der den Sinn des Satzes verändert hat/
Zuletzt editiert am: 18.06.2019, 01:38 Uhr, von: emvie
17.06.2019, 21:48 Uhr | Sany2018
Hallo Emvie,

ich kann dich und deine Worte sehr gut verstehen und finde mich in einigen deiner Aussagen sogar wieder!

Ich gehe mittlerweile seit fast 8 Monate in die Beratungsstelle und hatte dort bisher eine Fachärztin als Ansprechpartnerin, leider ist sie auf unbestimmte Zeit erkrankt, wie du vielleicht in einigen meiner vorangegangenen Beiträgen dieses Threads gelesen hast, und deshalb ist jetzt jemand fachfremdes für mich zuständig, das spielt bei dem, was ich dir sagen möchte aber nicht wirklich eine Rolle, mir geht es viel mehr um die 8Monate.

Seit diesen 8 Monaten nehme ich Hilfe an, etwas, was ich mir Jahre lang verwehrt habe, weil ich mich nicht getraut hatte, weil ich Angst hatte, weil ich dachte, dass es nicht schlimm genug sei und es gefühlt noch hundert weitere Gründe gab, die mich so blockierten, dass es nicht ging obwohl ich rational schon lange begriffen hatte, das ich Hilfe brauche. Das bedeutet, dass ich erst seit diesen 8 Monate vollkommen, mittlerweile auch emotional, akzeptiere, dass ich diese Hilfe auch annehmen kann und vor allem annehmen darf. Lange Zeit habe ich das nicht gekonnt auch. Lange Zeit habe ich auch gedacht, dass mich das niemals betreffen wird, ich, damals kurz vor dem Abitur, in einer psychiatrischen Beratungsstelle, gegenüber von einer Psychiaterin und angeblich depressiv, traumatisierte und Burnout-gefährdet, niemals, dachte ich mir nur!
Das war schon ein großer Schock für mich, ich habe ihn bis heute nicht wirklich verdaut und vielleicht hast du ausgedrückt warum das so ist.

Ich denke, dass es wichtig ist, dass diagnostiziert wird, ob und was man hat, denn erst dann kann die richtige Arbeit beginnen, erst dann kann, wie du gesagt hast, richtig geholfen werden, weil man endlich weiß wie und in welcher Form und erst dann kann der Schock verdaut werden, weil er endlich einzuordnen ist und bearbeitet werden kann. Es ist nicht leicht, wenn man der Wahrheit ins Gesicht blicken muss und ich habe tatsächlich Angst vor diesem Moment, aber ich stimme dir zu, dass es auch eine Chance ist. Ich weiß, dass ich nicht die Diagnose sein werde, aber ich denke, dass es Arbeit und Geduld braucht, um das trennen zu können.

Um dieses ganze System von Therapie, Beratungsstelle etc. an sich arbeiten lassen zu können, braucht es in meinen Augen vor allem Vertrauen und das habe ich, im Moment zu der Vertretung, nicht, umso stärker hoffe ich, dass meine Ansprechpartnerin schnell wiederkommt und wir die Diagnostik machen können, um dann zusammenarbeiten und vorankommen zu können. Ich habe mir fest vorgenommen, dass ich mitarbeiten werde und den Weg, an ihrer Hand und irgendwann hoffentlich auch alleine, schon schaffen werde, so wie viele Kämpfer und Kämpferinnen vor mir auch. Vielleicht werde ich sogar daran wachsen. Oft wurde mir gesagt, dass ich Qualitäten habe, die andere nicht unbedingt mit sich bringen, beispielsweise die ausgeprägte Empathie, die macht mich ein Stück weit aus, und ich bin mir fast schon sicher, dass sie mit meinen Problemen zutun hat und sie mich in der Hinsicht privilegieren.

Ich stehe ganz am Anfang mit meinen 19 Jahren und vor mir liegt ein langer, noch ungewisser Weg, aber ich möchte ihn gehen, um wieder leben zu können. Auch wenn es mir jetzt wieder schlecht geht und ich wieder deutlich spüre, dass etwas mit mir nicht stimmt und ich ohne Hilfe nicht zurechtkommen, zumindest derzeit nicht, denke ich, dass ich so nicht sterben möchte, ich möchte es wenigstens versucht haben und allein das und meine Familie halten mich von diesem Schritt ab. So viele Menschen denken, dass ich ausnahmslos stark bin, ich bin dankbar, dass es mittlerweile einen Menschen gibt, der sieht, dass da eine Fassade ist, hinter die man blicken können muss, um zu verstehen woher diese vermeintliche Stärke kommt und ich wünsche mir nichts mehr, dass dieser Mensch schnell wieder gesund wird!
17.06.2019, 20:51 Uhr | emvie
Liebe Sany,

danke vielmals für deine Rückmeldung!

Ich würde dir gerne noch ein paar persönliche Erfahrungen/Worte zu einem Satz deines vorletzten Postings dalassen:
Ich kann deshalb nicht sagen, dass ich Angst habe, dass noch mehr dazukommen könnte, weil vorerst noch nichts bewiesen ist und ich somit theoretisch nichts dergleichen habe oder im Moment nicht davon ausgehe, Angst habe ich eher, dass ihre Verdachtsdiagnosen bestätigt werden könnten und infolgedessen gehandelt werden muss in welcher Form auch immer.

Als bei mir psychische Erkrankungen diagnostiziert worden sind, habe ich erstmal mehr Fragen als Antworten erhalten.
Ich habe mich gefragt, warum gerade mir das passiert und wie sich die Diagnose auf mein Leben auswirken wird. Rückblickend kann ich sagen: Ich hätte mir öfters in Erinnerung rufen sollen, dass ich nicht meine Diagnose bin - ich bin eine Person, die mehr oder weniger zufällig mit einer solchen zu tun hat.
Das medizinische System ist nicht der einzige Weg, mit psychischen Erkrankungen umzugehen. Man muss keine streng medizinische Sichtweise einigen - einige Leute finden es hilfreich, andere nicht. Aber ich musste mit Menschen in den medizinischen Systemen, wie z.B. Ärzten und Psychiatern, zusammenarbeiten, um Zugang zu Behandlungen und anderen Formen der Unterstützung zu erhalten. Dieses System hat irgendwie auf dem Prozess basiert, meine Zeichen, Symptome und Testergebnisse zu betrachten, um Antworten zu finden.

Wenn eine psychische Erkrankung vermutet oder auch diagnostiziert wird, ist es, denke ich, ganz normal, viele verschiedene Dinge zu fühlen. Auch, wenn man selbst schon lange die Vermutung hatte, kann es oft beunruhigend sein, wenn es von jemand anderem ausgesprochen wird. Die Art und Weise, in der mir das Ergebnis der Diagnostiken erklärt wurde, hatte oft einen großen Einfluss darauf, wir ich mich danach gefühlt habe. Von Erleichterung (“mein Problem hat endlich einen Namen”), über Schuld ( “Wie ist das passiert? Warum habe ich es nicht gesehen, oder früher?”), über Trauer (“mein Leben wird nie wieder dasselbe sein”), über Verlust von Kontrolle und Hoffnung (“ich fühle mich machtlos”), war eigentlich alles dabei.

Eine Diagnose kann oft auch dabei helfen, den Verlauf der Behandlung zu bestimmen. Während die allgemeine Änderung des Lebensstils und die Gespräche über meine Probleme etwas geholfen haben, war dies allein nicht genug. Es gibt für verschiedenen Erkrankungen auch verschiedene Behandlungsmöglichketen. Ich wurde lange Zeit falsch behandelt. Man dachte beispielsweise, ich hätte eine generalisierte Angststörung, weil ich ängstlich war - wobei es sich tatsächlich um eine posttraumatische Belastungsstörung handelte. Mein ehemaliger Therapeut, der nicht wusste, dass meine Angst durch ein Trauma angeregt war, hätte mich vermutlich noch Jahre behandeln können, ohne eine Besserung meiner Symptome herbeizuführen. Meine depressiven Symptome wurden sofort als Depression gedeutet - wobei man dann herausfand, dass diese nur eines von vielen Symptomen einer anderen Erkrankung war.

Eine Diagnose kann auch eine Chance sein.

Gute Nacht und liebe Grüße,
emvie
17.06.2019, 18:46 Uhr | Sany2018
Danke trotzdem Fiona!
Ich werde meine Psychotherapeutin fragen, wenn sie wieder da ist oder es erfahren, wenn die Vertretung die Auswertung in der nächsten Stunde mit mir bespricht, es sei denn ich lehne die Besprechung ab, was mir allerdings nicht im geringsten etwas bringen würde.

Sie ist leider keine Psychologin, keine Psychotherapeutin und keine Psychiaterin, sie hat leider absolut nichts mit Psychologie zutun und ich sage hier bewusst öfter “leider“, weil man deutlich merkt, dass sie fachfremd ist, aber darüber habe ich bereits genügend geschrieben und war, bin es auch immer noch, traurig, enttäuscht und erschüttert, dass jemand mit so einem Vorgehen und Verhalten in einer derartigen Funktion in einer Beratungsstelle eingesetzt werden kann.

Liebe Grüße an dich Fiona!
17.06.2019, 18:38 Uhr | bke-Fiona
Hallo sany,

ich selber mache keine Tests, deshalb nur eine sehr allgemeine Antwort:

vorstellbar wäre, dass der Test aufzeigen soll, in welchen Richtungen man besonders oder wenig ausgeprägte Fähigkeiten hat - das könnte z.B. die Konzentration betreffen, oder auch, ob jemand ein gutes visuelles Gedächtnis hat, oder auch, wie man mit Stress umgeht, welche Gefühle wie stark ausgeprägt sind.

Solche Tests können natürlich durch die Situation, den Tester und die Tagesform beeinflusst werden.

du könntest die Psychologin fragen, was sie damit erfahren wollte : )

liebe Grüße, bke-fiona
17.06.2019, 18:27 Uhr | Sany2018
@Emvie. Mach dir keine Sorgen, ich habe deinen Beitrag nicht falsch aufgenommen und finde sehr lieb von dir, dass du so vorsichtig bist. Liebe Grüße an dich!

Danke auch für deine Antwort Kampfsocke. Ich schätze sehr, dass du mir schreibst obwohl du keine Zeit hast!

Ich glaube, dass das jetzt zu spät ist und ich mag da ehrlich gesagt auch keine Ansprüche stellen, wenn dann hätte ich das direkt machen müssen und da ich mich das, wie so oft, nicht getraut habe und darüberhinaus auch überrumpelt war, bin ich irgendwie auch selber Schuld, dass sie den Test nun auswerten wird. Ich habe aber, je nachdem, ob beim nächsten Treffen klar ist, wann meine eigentliche Psychotherapeutin wiederkommt, die Möglichkeit zu sagen, dass ich die Ergebnisse nicht mit ihr besprechen möchte und die Auswertung mit meiner Psychotherapeutin durchführen möchte, ich meine, dass sie das gesagt hat. Wenn meine Psychotherapeutin aber nicht in naher Zukunft zurückkommen kann, dann werde ich dadurch müssen, weil ich sonst unnötig auf der Stelle trete und mir mit Sicherheit infolgedessen die Hilfe ihrerseits genommen wird, weil ich alles ablehne und nicht kooperativ bin.

Bei mir ist bisher tatsächlich noch keine seelische Erkrankung diagnostiziert worden, dennoch gab es einige Vermutungen wie beispielsweise Burnout, Depressionen und ein Trauma, die alle gehen von meiner eigentlichen Psychotherapeutin aus. Ich kann deshalb nicht sagen, dass ich Angst habe, dass noch mehr dazukommen könnte, weil vorerst noch nichts bewiesen ist und ich somit theoretisch nichts dergleichen habe oder im Moment nicht davon ausgehe, Angst habe ich eher, dass ihre Verdachtsdiagnosen bestätigt werden könnten und infolgedessen gehandelt werden muss in welcher Form auch immer.

Ja, ich weiß, was du meinst. Ich werde sehen, was meine Psychotherapeutin von dem Test hält, wenn sie wieder da ist, denn die Ergebnisse und die Durchführung werden so oder so in meiner Akte vermerkt, die dann, Gott sei dank, wieder in ihren Hände ist und die sie mit Sicherheit dann auch durchgehen wird bevor wir uns wiedersehen, was hoffentlich im Juli wieder der Fall ist, sonst weiß ich auch nicht, was mit mir passiert.
Zuletzt editiert am: 17.06.2019, 18:37 Uhr, von: Sany2018
17.06.2019, 17:46 Uhr | Kampfsocke
Hallo Sany, ich habe leider nicht viel zeit, ich lese dich hier und verstehe auch deine Sorge. Ich weiß nicht ob ich dir wirklich eine Hilfe bin, da ich so einen Test noch nicht gemacht habe, mein Eindruck war, dass du sagen solltest, dass du den Test nicht von Ihr ausgewertet haben möchtest. Vielleicht ist es besser wenn du es sagst und auch sagst, dass du nicht in der Lage bist, dir weitere Erkrankungen einreden lassen möchtest. Du klingst als hast du Angst, das noch etwas raus kommt, Vielleicht ist es hilfreicher, wenn dieser test, dann deine zuständige ihn mit dir auswertet, vielleicht kann sie dann auch sehen, wie sich dein verhalten äußert in einer solchen Situation und dann könnt ihr genau daran Arbeiten.

Du hast gerade keine Bezugsperson, jetzt in der Situation den test gemacht, der wahrscheinlich auf Grund des Fehlens der Person nicht so toll ausfällt. Genau das ist Interessant, was macht es mit dir, wenn ein Anker weg bricht. Wenn deine Person wieder da ist, solltest du ihn sogar nochmal machen, da sind bestimmt große Unterschiede zu sehen. ( weißt du wie ich meine?) Lg K.s
Wer nur in Socken geht, dem kann man nichts in die Schuhe schieben.
17.06.2019, 17:22 Uhr | Sany2018
Hallo Emvie,

ja, das kann sein. Ich finde es nur so ungeschickt und irgendwo auch unfair, wenn man Tests, die von der betreffenden Person auch noch als komisch empfunden werden, in dem Fall von mir, durchführt, ohne den Sinn dahinter zu erklären, denn es geht ja schließlich um mich und die Fragen sind jetzt nicht gerade unpersönlich gewesen. Ich meine, ich kann mir vorstellen, dass sie damit meinen Charakter besser einzuschätzen weiß oder sich so etwas wie problematische Verhaltensweisen oder Auffälligkeiten feststellen lassen, wo wiederum im folgenden angesetzt werden könnte, aber mir erschließt sich der Zusammenhang einfach nicht beziehungsweise kann ich mir nicht vorstellen, wie man darauf aufbauen oder was man letztendlich tatsächlich daraus schließen kann. Meine eigentliche Psychotherapeutin hat mich auch ohne diesen Test einschätzen und kennenlernen können, indem sie mit mir gesprochen und mich gefragt hat und ich denke, dass sie daraus mehr an Informationen gewinnen konnte, als die Vertretung mit meinen Kreuzen, die ich auf diesem Blatt Papier gesetzt habe. Viele Fragen waren mir auch einfach zu unsinnig und da musste ich irgendwie ankreuzen, weil sie gesagt hat, dass alles ausgefüllt sein muss, weil man sonst nicht auswerten kann, zudem waren da auch Fragen bezüglich der beruflichen Situation oder Ehe dabei, die mich garnicht betreffen und die trotzdem von mir berücksichtigt werden sollten.

Ja, ich denke, dass du irgendwo recht hast. Natürlich schwingt da auch Angst mit, denn ich weiß nicht, wozu ihr dieser Test dient, und würde aus allen Wolken fallen, wenn sie mir plötzlich mit seelischen Krankheiten um die Ecke kommen würde, die sie aufgrund der Auswertung vermutet. Verstehst du? Ich mein, wenn ich einen Fragebogen zu Depressionen oder ähnlichem ausfülle, dann weiß ich, dass die Ärztin Depressionen vermutet und damit herausfinden möchte, ob und in welcher Form sie richtig liegt oder eben nicht. Wie in einem vorherigen Post erwähnt, war das tatsächlich auch schon mal Thema mit meiner eigentlichen Psychotherapeutin, wir haben den Test zwar noch nicht gemacht, aber sie hatte mich trotzdem ausführlich aufgeklärt und mir Schritt für Schritt dargelegt wie ich diesen Test auszufüllen habe, wie er ausgewertet wird, was möglicherweise dabei herauskommen könnte und wie die nächsten Schritte aussehen würde im Fall XY und das hat mir Sicherheit gegeben und mir die Angst vor der Auswertung genommen, weil ich wusste was es damit auf sich hat und welche die Optionen sein könnten. Auch den Fragebogen zur Depression hatte meine Psychotherapeutin damals vorliegen und auch da habe ich die Fragen überfliegen können, ebenso waren auch im Bezug auf diesen Test unangenehme Fragen dabei oder solche, die sehr persönlich sind und man hundertmal nachdenken wollen würde, ob man das Häkchen auch wirklich dort setzten möchte, wo es hingehört auch, wenn man damit große Scham oder ähnliches verbindet, aber sie hatte mir erklärt, ganz ruhig und nachvollziehbar, warum es so wichtig ist, dass man ehrlich ist und was es bringen wird und damit wäre die Überwindung für mich, wenn ich den Test hätte ausfüllen sollen, um einiges einfacher gewesen, neben der Tatsache, dass ich ihr vertraue und ihr gegenüber keine Probleme hätte ehrlich zu sein.

Natürlich ist es spannend, wenn man Dinge über sich erfährt, die man nicht wusste oder nicht annehmen wollte, aber ich finde, dass dazu die Chemie stimmen muss und da dies bei der Vertretung und mir nicht der Fall ist, mag ich auch nicht, dass sie intime Dinge von mir aus solchen Tests erschließen kann oder sogar mehr über mich weiß, als ich selber. Ich hoffe man versteht mich da.
17.06.2019, 16:14 Uhr | emvie
Liebe Sany,

auch mir ist bei meinen bisherigen Diagnostiken aufgefallen, dass die Persönlichkeit oft ein zentraler Teil derer war. Ich denke, dass die Persönlichkeit einen Einfluss auf unserer Verhaltensweisen, Mechanismen und Prozesse hat, die im Zusammenhang mit einer Erkrankung stehen, ohne daraus eine Diagnose ziehen zu wollen oder können.

Ist mit deiner Angst vielleicht auch das Gefühl verbunden, dass Dinge über dich “herausgefunden werden”, die du selbst nicht weißt? Manchmal weiß meine Therapeutin Dinge über mich, die buchstäblich niemand sonst weiß - entweder, weil ich niemandem so sehr vertraut habe, oder weil ich es selbst nicht wusste - bis ich in die Therapie ging.
Für mich war das Anfangs beängstigend, mittlerweile erlebe ich das in meiner Therapie aber als etwas, das mich weiterbringt. Die Einstellung “Lassen Sie mich erzählen, was ich selbst über mich weiß”, hat sich gewandelt in “Lassen Sie uns neue Dinge über meine Probleme und Schwierigkeiten herausfinden und darüber reden”.

Liebe Grüße,
emvie

/Edit: Ich wollte dir vorhin eine Nachricht schicken, die eine Entschuldigung für den letzten Teil meines Beitrages beinhalten sollte, aber du hast deinen Nachrichtenempfang deaktiviert. Es ist nicht in Ordnung, von meiner vertrauensvollen therapeutischen Beziehung zu schreiben, währenddessen dir deine abgeht. Das gleicht dem, als würde man einem Kind, dessen Eis auf den Boden gefallen ist, seins unter die Nase halten. Löschen wollte ich den Teil allerdings auch nicht mehr, weil das, denke ich, immer viele Fragen aufwirft, wenn ein Beitrag, den man in einem fremden Thread verfasst hat, ohne Erklärung editiert wird./
Zuletzt editiert am: 17.06.2019, 17:42 Uhr, von: emvie
17.06.2019, 14:19 Uhr | Sany2018
Kann mir vielleicht jemand helfen oder kann man an sich nichts weiter dazu sagen, ohne den Test gesehen zu haben? Habt ihr als Nutzer eventuell selbst Erfahrungen damit gemacht oder habt ihr als Mods im Bezug auf eure Arbeit mit solchen Tests zutun und könntet mir meine Fragen vielleicht beantworten? Wenn das nicht geht, dann ist das vollkommen in Ordnung und ich werde das akzeptieren.

Zudem ist mir durchaus bewusst, dass hier im Moment sehr viel los ist und es weitaus akutere und wichtigere Beiträge gibt, die verständlicherweise Vorrang haben, ich bewundere eure Ausdauer und Kraft, die ihr im Moment auf ganz besondere Art und Weise ins Forum stecken müsst und deshalb stelle ich mich auch freiwillig hinten an und warte selbstverständlich bis vielleicht wieder ein bisschen Zeit übrig bleibt.
Ich kann mich auch nochmal kürzer oder anders ausdrücken, damit ihr nicht alles von Beginn an lesen müsst, ich passe mich da an!

Ich mag mich nicht in den Vordergrund drängen, weil ich weiß, dass es anderen noch schlechter geht und deshalb habe ich für mich und meinen Zustand den Vorschlag einer Nutzerin beherzigt und versucht alles nur für mich aufzuschreiben, es ist nicht dasselbe, aber zumindest ein Übergang bis hier wieder ein wenig mehr Ruhe für uns alle herrscht.

Liebe Grüße und hoffentlich eine absehbare Rückwendung zu dem Forum, wie ich es seit vielen Jahren kenne und schätze

Sany.
16.06.2019, 17:39 Uhr | Sany2018
Mir ist, als ich das Gespräch, mittlerweile zum hundertsten Mal, habe Revue passieren lassen, ein Detail eingefallen und dazu wollte ich euch mal etwas fragen, weil ich dazu im Internet nichts seriöses gefunden habe beziehungsweise nicht weiß, ob das, was dort zu finden ist, auch auf die Arbeit in der Therapie oder in Beratungsstellen zutrifft.

Sie hat mir gesagt, dass sie gerne ein paar Tests beziehungsweise Fragebögen von mir ausgefüllt haben möchte. Auch meine eigentliche Psychotherapeutin wollte ähnliches mit mir machen, aber leider sind wir nicht mehr dazu gekommen beziehungsweise ist anderes akuter geworden und bekam somit Vorrang in den Gesprächen.

Einen Fragebogen hatte die Vertretung schon da liegen, eine Art Persönlichkeitstest oder so ähnlich, da stand auch eine Buchstabenreihenfolge, ich denke, dass war die Bezeichnung für den Test, aber die habe ich mir leider nicht gemerkt, es ging aber nicht um Depression oder ähnliches, dazu gibt es andere Fragebögen, die zuvor auch schon öfter Thema waren, die ich mit meiner Psychotherapeutin aber diverser Gründe wegen erstmal verschoben hatte. Nun frage ich mich aber, was so ein Fragebogen aussagen könnte, wenn er nicht auf die Diagnostik als solche ausgelegt ist? Einige Fragen habe ich durchflogen und konnte mir keinen Reim darauf machen, was meine Antwort darauf im Kontext der Beratung dort bringen könnte. Ich meine, ich bin mir dessen bewusst, dass die Fragebögen alle ihren Sinn haben und nicht willkürlich gemacht werden, aber dieser erschien mir dann doch suspekt. Wie bereits erwähnt, war dieser Fragebogen, laut ihrer Aussage, nicht auf die Diagnostik einer bestimmten Krankheit ausgelegt, worauf sonst, wurde mir leider nicht gesagt. Ich frage mich beispielsweise, ob die Vertretung oder wer auch immer ihn auswerten wird dennoch Hinweise darauf bekommen könnte, dass es sich beispielsweise um eine Depression handeln könnte oder ähnliches? Was, wenn das Ergebnis besorgniserregend ausfällt? Wie worden dann die nächsten Schritte aussehen? Zudem habe ich ihn unter Zeitdruck machen müssen und konnte demnach nicht gründlich über jede Frage nachdenken beziehungsweise meine Antworten nicht nochmal Korrektur lesen was ist, wenn ich versehentlich Kreuze gesetzte habe, die ich so eigentlich nicht setzten wollte? Ich bin gerade ein bisschen unsicher und verängstigt, was das angeht.

Ich hoffe so sehr, dass meine Psychotherapeutin schnell wieder gesund wird *sad*

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