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20.09.2020, 17:05 Uhr | Lonely--
Wieder einer dieser Tage, die sich wie Kaugummi anfühlen, an denen ich mich abends fragen werde: was habe ich eigentlich gemacht? Was habe ich gegessen? Habe ich was gegessen? Habe ich Zähne geputzt?
...und mir nur mühsam bis gar keine Antworten einfallen.
Einer der Tage, an denen ich atme und existiere, weil mir im Moment keine Alternative einfällt.

Es ist sehr schwer, zu wissen, dass es besser wird, aber es nicht zu fühlen.
Es ist schwer, zu fühlen, dass es sinnlos ist und sich nie ändern wird.
Zu fühlen, dass man nichts kann, dumm ist, alle enttäuscht und belastet.
Zu fühlen, dass diese Welt ein besserer Ort wäre, wäre ich nicht mit drauf.
Und es ist schwer, dass dann irgendwie niemand, der einem nahe steht, sieht, wie es ist und festhält.
Ich weiß, sie haben keine Chance es zu sehen. Ich weiß, es ist nicht die absolute Wahrheit. Ich weiß, dass es viele sehr schlimm treffen würde.
Zerrissenheit.
Zwischen dem Leben und mir.
Zwischen „es wird alles gut“ und „du hast wieder alles falsch gemacht“.
Zwischen „es gab doch eine Zeit, da hast du es anders gesehen“ und „ich will nicht dran denken und will es nie wieder, weil der Sturz danach umso mehr weh tut“.
Zwischen „du bist ihr wichtig und sie will, dass es dir besser geht, deshalb sollst du entscheiden, was du machen willst, deshalb sollst du bestimmen, deshalb sollst du deinen Willen kennenlernen“ und „sie sieht nicht, wie schlecht es mir damit geht, es ist ihr egal und sie wäre froh, wenn sie mich einfach los wäre“.
Zwischen lachen und weinen.
Zwischen hoffen und verzweifeln.
Zwischen lieben und hassen.
Zwischen Verständnis und Härte.
Zwischen Angst, diese wundervollen Katzen nie mehr zu streicheln und alles was ich liebe zurück zu lassen und der Sehnsucht nach dem Ende.
Zwischen zu viel fühlen und Taubheit.
Zwischen „auch das geht vorbei, das ist es immer“ und „ich kann nicht mehr“.
22.09.2020, 19:16 Uhr | Lonely--
Mh ja, manchmal schon.
Ich gebe mir Mühe, Verständnis mit mir zu haben.. und es irgendwie zusammen zu kriegen, was ich gerade nicht kann und was mein Körper braucht.
Es gibt nicht besonders viel, aber eine Sache würden gerade alle sich in mir streitenden Teile brauchen, jemanden der tröstet und aushält, bis es nicht mehr so schlimm ist. Jemand der nicht aufhört daran zu glauben, dass es besser werden kann, wenn ich es nicht kann
22.09.2020, 18:16 Uhr | bke-Kira
Hallo Lonely,
ja, das ist wirklich eine Leistung! Bedanke dich bei deinem Körper!
Es ist wirklich eine große Leistung.
Hoffe, du tust für ihn auch etwas Gutes.

bke-Kira
22.09.2020, 18:01 Uhr | Lonely--
Manchmal tut das Dasein so weh, dass ich denke, ich schaffe den nächsten Atemzug nicht... Und dann ist da mein Körper, der unermüdlich tut, was ein gesunder Körper tut.
Egal, wie viel ich rauche, wie wenig ich esse, wie sehr ich hasse.
Er gibt einfach nicht auf.
21.09.2020, 21:29 Uhr | bke-Gregor
Ich verstehe gut, dass für Dich im Moment Ausweglosigkeit und Verzweiflung sehr real sind, aber ich finde gut, dass Du erkennst dass es GEDANKEN sind, die diesen ganzen Gefühlen zugrunde liegen weil es Distanz schafft, wenn man seine eigenen Gedanken betrachtet und als Gedanken erkennt.
Ohne Nähe bist Du so einsam wie Du Dich jetzt fühlst. Wenn Du Nähe in einer Therapie zulassen kannst, kannst Du diese Einsamkeit überwinden und kannst Neues erleben. Und es gehört zu den wirklich wunderbaren Momenten im Leben wenn man spürt: Ich kann meine Angst überwinden, hinter mir lassen.

Dafür gibt es keine Garantie, aber es kann eine Chance sein!!!

bke-Gregor *bye*
Zuletzt editiert am: 21.09.2020, 21:37 Uhr, von: bke-Gregor
21.09.2020, 20:55 Uhr | Lonely--
Mh, ja, mag sein. Mein Kopf behauptet trotzdem, dass es mir jetzt schlechter geht, als es mir ohne die Therapie je gegangen ist.
Nichts anderes als aushalten mache ich ja jeden Tag, der vorüber geht. Aber es tut weh, es tut so weh, dass ich das Gefühl habe, dass es keine Worte gibt, die dem genug Ausdruck verleihen können, wie schlimm es gerade ist für mich.
Und ich habe Angst, dass ich sowieso nie in der Lage sein werde, genug zu ändern, für dass es sich lohnen würde, das auszuhalten.
Ich weiß, es gehört wohl zu dem „Kranksein“ dazu, so zu denken, aber scheinbar niemand versteht, dass die Ausweglosigkeit und Verzweiflung sehr real sind, auch wenn der Gedanke, dass ich nichts schaffen werde auch noch so irrational sein mag.
Und auch das macht einsam. Das heißt ohne Nähe wäre ich einsam, jetzt bin ich es auch. Nur dass ich mich jetzt zusätzlich noch verletzlich und verletzt und weggestoßen fühle.
Manchmal habe ich Angst.
Angst, es nicht zu schaffen.
Angst, so weiter zu leben.
Angst, zu sterben.
Angst, vor dem nächsten Tag.
Angst, vor dem nächsten Mal, bei dem es sich so anfühlt, als würde das Wehtun mir die Luft abschnüren.
21.09.2020, 20:44 Uhr | bke-Gregor
Aber ein Therapie, auf die Du Dich emotional NICHT einlässt kann gar nicht nützlich für Dich sein.
Wenn Du Dich einlässt macht Dir das Angst, die schlimm für Dich ist, aber bietet auch die Chance diese Angst vor Nähe und zu bearbeiten und irgendwann zu überwinden.
Kann das nicht für Dich ein Ansporn sein diese Angst noch ein wenig auszuhalten??

Liebe Grüße

bke-Gregor *bye*
21.09.2020, 20:28 Uhr | Lonely--
Ich habe eine Therapeutin, es läuft gerade nicht gut, nachdem ich mich emotional sehr eingelassen habe.
Rational weiß ich, dass sie mich nicht einfach so im Stich lassen wird (wahrscheinlich) auch wenn es schwierig ist. Emotional bedeutet es für mich an die Grenze dessen zu kommen, was ich aushalten kann.
Bedeutet es ein hin und her zwischen „ich bin sauer und bockig und es ist unfair“ und „es tut mir leid, ich wollte es nicht falsch machen, können wir es bitte wieder gut sein lassen“.
Es bedeutet ein hin und her zwischen „ich brauch dich nicht, ich sag den Termin ab“ und „kannst du bitte sehen, wie schlecht es mir geht und wie verzweifelt ich bin und mich irgendwie auffangen“.
Es ist unerträglich. Ich bereue es, mich so sehr eingelassen zu haben.
21.09.2020, 19:12 Uhr | bke-Gregor
Hallo Lonley,

ja, Nähe gibt dem anderen ein gewisses Maß an Macht, aber sich gar nicht auf Nähe einzulassen bedeutet halt auch Einsamkeit.

Vielleicht wäre es eine Idee mit einer Kollegin, ob virtuell oder face2face nach einem Mittelding zu suchen oder mit minimaler Nähe und Vertrauen anzufangen und zu sehen ob das wachsen kann.

Liebe Grüße

bke-Gregor *bye*
Zuletzt editiert am: 21.09.2020, 19:13 Uhr, von: bke-Gregor
21.09.2020, 18:19 Uhr | Lonely--
Danke.. das ist lieb.
Ich mag keine Mailberatung, lieber niemanden mehr, der ein vermeintliches Gefühl von Sicherheit vermittelt und dann so viel Macht hat, mich alleine zu lassen.
Ich glaube manchmal, es ist schlimmer, einmal Nähe gespürt zu haben, einmal getröstet und verstanden worden zu sein, wenn man es dir wieder wegnehmen kann, als es nie gehabt zu haben.
Manchmal bin ich mir gar nicht sicher, ob es wirklich besser geworden ist oder ob es „anders“ werden kann und gleichzeitig schlimm bleiben oder sogar schlimmer werden.
Weiß nicht. Bin so Fehl am Platz auf dieser Welt.
20.09.2020, 20:27 Uhr | bke-Lana
Guten Abend Lonely,

wie ich sehe, kenne wir uns noch nicht und wollte mich kurz vorstellen! Ich bin bke-Lana und eine von den Forum Mods. Auch in Namen der anderen Moderatoren heiße ich dich willkommen im Jugendforum und wünsche dir eine hilfreiche, interessante Zeit bei bke.
Aus deinen Zeilen lässt sich schnell erkennen, dass es dir zurzeit nicht ganz so gut geht. Du kannst dich gerne auch an unsere Mailberatung wenden. Dort kannst du offener schreiben, wie es dir geht und mit deiner Beraterin oder Berater gemeinsam Alterativen überlegen, die dir zurzeit nicht so leicht einfallen.

Liebe Grüße
bke-Lana

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