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01.02.2022, 14:52 Uhr | IamThea
Hallo zusammen,
das ist mein erstes Thema im Forum und ich wollte euch nach Tipps fragen, vielleicht hat jemand eine Idee..
In mein Leben habe ich bislang leider viele Dinge erlebt, die nicht so toll waren, und zu den Sachen empfinde ich teilweise Wut und Ekel aber auch ganz viel Angst. In meiner letzten Therapiestunde, kam meine Therapeutin auf eine Art Glaubenssatz von mir, der mir vorher nicht bewusst war: "Ich darf nicht traurig sein, weil dann passiert mir noch mehr Gewalt". Ich bin nie wirklich traurig über das was passiert ist, nach dem Glaubenssatz anscheinend, weil ich Angst habe. Seit dieser Therapiestunde habe ich dauerhaft das Bedürfnis zu weinen, aber es geht einfach nicht. Meine Hausaufgabe ist nun, aktiv mir das Traurig sein zu erlauben, was mir super schwer fällt. Hat jemand von euch Ideen, wie ihr dieses "aktiv traurig sein" gestalten würdet?
The best versions of ourselves we can be.
01.02.2022, 18:30 Uhr | IamThea
Danke liebe Lana!

Ja sie hat tatsächlich wirklich ins Schwarze getroffen und ich habe nicht so wirklich einen Plan was ich machen soll, weil Trauer bislang in meinem Kopf nicht erlaubt war und sich jetzt damit aktiv zu beschäftigen, ist ziemlich schwierig.
Ich kann traurig sein, wenn aktuell irgendetwas passiert zb wenn ich Streit mit jemandem habe oder ich etwas vermisse, das kriege ich hin -zumindest für mich alleine- aber über Sachen traurig zu sein, die Jahre her sind und die schlimm und traumatisch waren, war ich bislang nicht, weil es in meinem Kopf nicht erlaubt war.

Ich glaube gerade geht es einfach darum alle Arten von Traurigkeit irgendwie Platz zu geben und sie nicht wegzuschieben, weil das macht mein Kopf automatisch. Deine Idee mit dem, sich einige Minuten hinsetzen und über all das einmal nachzudenken, stößt irgendwas an, vielleicht versuche ich das mal.
The best versions of ourselves we can be.
01.02.2022, 16:56 Uhr | bke-Lana
Hallo liebe IamThea,

ich heiße dich im Namen aller Moderatoren herzlich willkommen im Jugendforum!

Deine Frage an das Forum finde ich sehr interessant und bin auch gespannt, welche Rückmeldungen kommen.

Du schreibst, dass deine Therapeutin in letzter Sitzung dir ein Thema bewusst gemacht hat und es dich seitdem sehr beschäftigt. Ich würde sagen Volltreffer! Nun ist eben die Frage, wie mache ich das eigentlich? Aktiv traurig sein? Was ist das?

Hier ein paar Gedanken von mir zu deinen Hausaufgaben:
Was ist Traurigkeit? Es ist ein Gefühl, das von vielen eher zu den negativen Emotionen gehört. Wenn man traurig ist, leidet man unter einer Situation, man weint, macht sich Gedanken, schlechte Laune kann dazu kommen, Lustlosigkeit, Unsicherheit. Ich finde, Traurigkeit gehört zum Leben dazu und ist ebenso ein wichtiges Gefühl, wie Freude. Zu trauern kann uns über einen belastenden Prozess hinweghelfen. Nein, nicht sofort, es darf auch dauern.
Was ist Traurigkeit für dich? Wo hat diese Emotion in deinem Leben Platz? Hat es einen Platz?

Wie man aktiv trauert…. Echt eine interessante Aufgabe. Was hat deine Therapeutin dazu gesagt, wie du es machen sollst? Weil es gibt unterschiedliche Herangehensweisen. Zum Beispiel: Man plant sich eine feste Zeit am Tag (17.00 bis 17.30 Uhr), wo nur da getrauert werden kann. Vorher und danach geht das nicht mehr. Das heißt, schleicht sich die Traurigkeit um 12 Uhr ein, dann machst du einen Gedankenstopp, denn du hast dafür einen „Termin“, nämlich um 17 Uhr. Verstehst du, wie ich es meine?

Oder ein anderes Beispiel: Man nimmt sich einige Minuten Zeit und schaut sich seine Situation oder was einen traurig macht an. Alle Gefühle, die dabei kommen, zulassen. Wenn man mag, kann man es aufs Papier bringen. Wenn Tränen kommen, dann zulassen und sich erlauben, zu weinen. Wenn nicht, dann vielleicht beim nächsten Mal.

Ich bin sehr gespannt, was für Ideen und Rückmeldungen noch kommen.

Liebe Grüße
bke-Lana (eine von einigen aus dem Moderatorenteam)

Treffer: 3

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