bke-Jugendberatung

bke-Jugendberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

23.02.2020, 18:44 Uhr | Sany2018
Ich weiß, ich habe bereits ein Thema offen, das thematisch ähnlich ist, aber ich wollte diesen spezifischen Punkt absetzten und mich gerne mit euch austauschen beziehungsweise vielleicht auch von den Mods ein bisschen Unterstützung in meiner Entscheidung erhalten, ich weiß, dass es, wie immer, letztendlich an mir liegt, wie ich entscheide, aber eventuell hilft es mir ja doch.

Ich bin nun fast 1,5 Jahre in einer Beratungsstelle bei einer Psychiaterin und habe im Sommer/Herbst letzten Jahres die vermutete Diagnose Depressionen erhalten und seither versuchen wir beziehungsweise sie diese in den Griff zu bekommen, da gute Therapieplätze rar sind und sehr lange Wartezeiten beinhalten, die ich, ganz ohne Hilfe nicht aushalten würde, leider kommt sie nun an ihre Grenzen im Rahmen der Beratungsstelle und meiner ständigen Tiefphasen, sodass sie mir angeboten hat nach einer kognitiven Verhaltenstherapie zu suchen und/oder Medikamente zu nehmen.

Da ich schon 20 bin und die Beratungsstelle eigentlich nicht mehr auf mich zugeschnitten ist, würde ich früher oder später sowieso gehen müssen, deshalb spiele ich mit dem Gedanken über meinen Schatten zu springen und ihr Angebot anzunehmen.

Der Gedanke macht mich sehr, sehr traurig, weil ich unsagbar an meiner Psychiaterin dort hänge und am liebsten bei ihr bleiben wollen würde, aber ich weiß natürlich, dass das nicht geht und sie professionell genug ist, um mir das auch zu sagen.

Mein nächster Termin ist erst in über 2 Wochen, ich spiele mit dem Gedanken, ihr zu schreiben und mitzuteilen, dass ich ihr Angebot annehmen wollen würde, dann könnte sie ihre Kontakte schon mal spielen lassen oder was vorbereiten zum nächsten Mal, aber habe Angst, dass es überstürzt sein könnte und ich es betreuen werde...

Ich habe zudem Angst, dass meine Eltern davon erfahren, wenn ich eine Therapie beginne, da es ja über die Krankenkasse läuft und dann sicherlich Briefe nach Hause kommen würden oder?

Zudem habe ich Angst, dass mich die Therapie später im Berufsleben einschränken wird, man hört da so viel, beispielsweise im Bezug auf den Besmtenstatus...stimmt das?

Und die letzte Frage, macht jemand von euch eine kognitive Verhaltenstherapie und kann mir ein bisschen über die Form erzählen?
17.03.2020, 10:05 Uhr | marinadiezweite
Hallo Sany, ja, es ist schon klar, dass keiner der Tipps dir richtig weiterhelfen kann. Zumal keiner von uns ein Therapeut oder ansatzweise sowas ähnliches ist. Jetzt geht es auch erstmal nur darum, wie die Zeit überstehen, bis deine Psychiaterin wieder gesund ist. Mit Kopf hoch ist es nicht getan, klar. Umwege, die kann dir keiner hier wegdiskutieren.
Mir scheint nur wichtig, dass du paar Möglichkeiten findest, mal kurz auf andere Gedanken zu kommen. Denn die Arbeit an sich, besonders solche, die an die eigenen Grenzen geht, die gibt einem auch tagsüber etwas Ablenkung. Nun ist diese momentan auch nicht mehr da. Und da ist es sicher gut, sich irgendwas raus aus der Grübelfalle anzueignen. Egal, ob die Tipps helfen oder du sie erst später liest und vielleicht anwenden kannst. Die Termine gehen trotzdem nicht schneller. Und wie du schon sagst, schon lange krank, da wird auch die Behandlung nicht sofort richtig durchschlagenden Erfolg zeigen.
15.03.2020, 13:02 Uhr | Sany2018
Rational weiß ich, dass ich nicht ausgeliefert bin und dass es genügend Hilfe gibt, die ich annehmen und so gegen die Depression vorgehen kann.
Emotional ist das aber noch nicht angekommen und ich bin noch nicht an dem Punkt, an dem ich diesen Aspekt sehen kann und sehen möchte, ich bin schon so lange in dieser Depression, den größten Teil dieser Zeit tatsächlich ohne es gewusst zu haben, und wenn man diesen Umweg einmal genommen hat beziehungsweise unbewusst gegangen ist, dann ist der Weg zurück so, so viel länger und aufwendiger, als der zuvor gewählte, vermeintlich kürzere und das spüre ich derzeit ganz intensiv.

Ich habe das Gefühl, dass mein Kampf, meine Reise noch nicht begonnen hat und ich alles noch vor mir habe. Ich habe große Angst, dass es schlimmer werden könnte, Angst, dass mich diese Krankheit vollkommen lähmen und mir das Leben nehmen wird, alleine diese Gedanken treiben mir schon die Tränen in die Augen, weil ich genügend Menschen kenne, bei denen es so war und dieses Bewusstsein, diese Bilder und Erinnerungen, die möchte ich nicht persönlich durchhalten müssen, ganz zu schweigen davon, dass ich es nicht aushalten würde.

Menschen mit Depressionen, mit unverarbeiteten Erlebnissen gehen in Therapie und lernen mühsam und vor allem unter professioneller Anleitung, wie sie ihre Gedanken wieder in positive Richtung lenken können, das geht Schritt für Schritt, man braucht Geduld, die richtigen Methoden und einen Antrieb, seinen Therapeuten, der einen in diese Richtung schupst und diesen Weg mit einem geht. Mein Weg wird ein langer sein, das hat meine Psychiaterin mir schon prophezeit, einfach, weil ich schon zu lange jene Umwege gegangen bin. Ich weiß, dass der beste Therapeut nichts bringen wird, wenn man selbst nicht mitgehen möchte. Ich finde und akzeptiere auch, dass es alleine, so wie es im Moment ist, nicht für mich geht positiv zu denken oder mich großartig abzulenken, nicht, weil ich nicht will, sondern, weil ich nicht kann und die Therapie, die Gespräche, diesen professionellen Schups dringend brauche, um diese Motivation überhaupt erst wieder entwickeln zu können.

Ich weiß, dass ihr es alle gut mir meint und dass es wertvolle Tipps sind, die ihr mir Herz legen möchtet, aber ich habe das Gefühl, dass ich einfach noch nicht soweit bin, um diese beherzigen zu können, dass es ein bisschen Hilfe, ein bisschen intensivere Hilfe für mich braucht, im Sinne einer Therapie oder zumindest vorerst regelmäßigeren Gesprächen in der Beratungsstelle, weil ich einfach nicht mehr so kann, wie ich möchte. Ich denke, ihr wisst wovon ich spreche, aber irgendwann, dann werde ich diese Tipps lesen und sie hoffentlich auch alleine umsetzen können, mit genügend Motivation und Spirit.

Jetzt allerdings muss ich warten, warten auf die Gesundmeldung meiner Psychiaterin und darauf, ob die Beratungsstelle für alle öffnen darf, aufgrund des Viruses.
14.03.2020, 19:48 Uhr | TheDreamcatcher
Hey Sany,

und dennoch bist du der Depression nicht hilflos ausgeliefert, auch wenn es sich im Moment so anfühlen mag. Ich will dir damit nicht vermitteln, dass ich dich nicht ernst nehme oder dass es nicht so schlimm ist, aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es möglich ist zu lernen die Gedanken auf positivere Dinge zu richten.
Vielleicht kannst du dir ja ein paar Tätigkeiten überlegen, die dir gut tun und mit denen du die freie Zeit füllen möchtest. Fällt dir da was ein? :)

Ansonsten finde ich es weiterhin wichtig, dass deine Beraterin und du nach einem Therapieplatz sucht. Das bedeutet ja nicht, dass du dich dann sofort von ihr verabschieden musst. Sicher wird sie den Übergang gut begleiten. :)

Dir alles Liebe
Dream
14.03.2020, 13:45 Uhr | Sany2018
Ja, das stimmt, es gibt zweifelsfrei einige Punkte, die positiv sind, leider sehe ich diese aber nicht mehr unter diesem Aspekt bzw. nicht mehr in dieser positiven Intensität, die sie eigentlich haben, weil mein Kopf, oder besser gesagt, meine Gedanken sofort dagegen steuern und unmittelbar nach negativem suchen und dann auch nur das für mich filtern, dieser berühmte graue/schwarze Schleier ist leider nicht erfunden, sondern existiert wirklich und erschwert einem das Leben ungemein.

Dennoch, ich habe selbstverständlich wahrgenommen, was du fokussiert hast.

Ja, ich habe noch einen weiteren Termin im März, allerdings habe ich in den zwei Jahren leider feststellen müssen, dass meine Psychiaterin, wenn sie ausfällt, und das ist nicht selten, lange ausfällt und zumeist dann auch die Folgetermin erst klar sind, wenn man im Wartezimmer sitzt.

Ich bin stolz auf mich, dass ich durchgehalten und gearbeitet habe, allerdings habe ich mir damit nicht umbedingt einen Gefallen getan, denn die Arbeit ist unfassbar anstrengend und fordernd und ich habe oft das Gefühl gehabt, dass sie mich zum Teil noch tiefer hat in die Depression rutschen lassen, weil in meinem Kopf die ganze Zeit nur herumschwirrte, wie ich das bis Juli in dem Pensum aushalten soll, deshalb wollte mich meine Psychiaterin schon unzählige Male krankschreiben oder auf Kur schicken, aber ich musste ablehnen, weil auf der Arbeit und in meiner Familie niemand davon weiß und u.a. auf der Krankschreibung ihr Name, die Beratungsstelle etc. vermerkt wäre.

Ich werde mir morgen einen kurzen Text überlegen, den ich meiner Psychiaterin schicken kann, in dem ich ihr mitteilen werde, dass ich flexibel bin was Termine angeht für die kommenden fünf Wochen, vorausgesetzt sie ist in diesem Zeitraum wieder genesen und die Beratungsstelle hat offen. Kann ja sein, dass die Stadt beschließt auch diesen beratenden Betrieb zu beschränken und nur noch Notfalle annehmen zu lassen oder dringende Fälle und darunter zähle ich mich, ehrlicherweise, nicht unbedingt.

Falls dem nicht so ist, dann wäre es mitunter möglich für mich, dass ich fünf Wochen lang, wie früher, die Termine nehmen kann, die niemand möchte und eventuell dann auch öfter kommen kann, was allerdings zur Folge hätte, dass sich der Zeitraum dort für mich auf Dauer verkürzen würde, weil wir zukünftiges schneller regeln könnten, aber diesen Aspekt lasse ich noch außen vor.

Ich lasse das alles erstmal auf mich zukommen, eine andere Wahl habe ich ja nicht und denke/hoffe, dass ich zumindest, was die Beratungsstelle angeht, nächste Woche näheres wissen werde.
14.03.2020, 11:55 Uhr | bke-Zita-Finke
Hallo Sany,
da kommt momentan so einiges zusammen …. Ich hab hin und her überlegt, worauf ich den Schwerpunkt legen in meiner Antwort. Und bin zum Entschluss gekommen, den Fokus ganz bewusst und eindeutig auf das Ermutigende und das Positive zu lenken. Mir ist bewusst, dass es die andere Seite auch gibt. Die kennst du gut, ist dir wohl vertraut …
Positives also: du hast 2 Termine im März - lediglich der eine musste krankheitsbedingt entfallen. Ihr habt aber glücklicherweise noch einen Weiteren….
Nächstes Positives: du bist raus gegangen, hast es gemeistert, seit August 2019 konstant arbeiten zu gehen. Du warst für die Kinder präsent, hast dich auf ihre Bedürfnisse und Anliegen eingelassen …..
Nächstes Positives: der Betrieb wird für 5 Wochen geschlossen. Und das zu einem Zeitpunkt, der - mit Blick auf deine körperlichen & seelischen Kraftreserven - passend erscheint. Zudem wärst du jetzt ja flexibler, was die Termine an der Beratungsstelle betrifft.

Und weiteres Positives: dir ist bewusst, dass du Struktur brauchst für den Tag, dass du auch mal Abstand von der Familie brauchst …. Du darfst dir nun die Freiheit nehmen, dass du möglichst viel Angenehmes, Wohltuendes, Ermutigendes, Schönes in jeden Tag nehmen kannst.

Viele herzliche Grüße
bke-Zita
Zuletzt editiert am: 14.03.2020, 19:52 Uhr, von: bke-Zita-Finke
13.03.2020, 21:29 Uhr | Sany2018
Ein Termin, kann eine Menge leisten. Ich habe den Vergleich zu einer konstanten, wöchentlichen Therapie (noch) nicht, umso wichtiger sind mir die Gespräche, die ich dann wahrnehmen darf und da das (leider) nicht so oft der Fall ist, aufgrund diverser Gründe, sind sie mir sehr viel wert und geben mir sehr viel. Leider ist dieser Effekt nicht so anhaltend, wie er höchstwahrscheinlich bei einer regulären Therapie wäre, aber es ist immerhin besser, als nichts und den Vergleichen habe ich leider, sodass ich das auch so sagen kann.

Und ich gehe raus, ich bin, bis heute, konstant, seit August, arbeiten gewesen und das in Vollzeit und das umgeben von Kindern, die einen quasi dazu zwingen sie zu fokussieren und das tut man dann natürlich auch, allerdings auch nur in der Zeit, in der man mit ihnen zusammen ist, natürlich und da hast du recht, war ich darüberhinaus nicht sonderlich viel unter Menschen, aber das geht im Moment auch nicht und das habe ich akzeptiert, wenn es soweit ist und ich es wieder kann, dann werde ich das tun und dann wird es mir sicherlich gut tun und das vollbringen, was du meinst.

Heute kam dann die Nachricht, dass der Betrieb für 5 Wochen geschlossen wird.

Einerseits Freude, weil ich einfach nicht mehr kann, nicht mehr körperlich und auch nicht seelisch, aber anderseits macht sich Angst breit, Angst vor dem Virus, der plötzlich so nah ist und vor den Folgen der Schließung, die Zeit mit meiner Familie, die mitunter schwierig werden kann. Vor allem aber habe ich Angst, dass mir dadurch die Hilfe genommen wird, das die Beratungsstelle ebenfalls schließt und sich alles verzögert, zudem muss ich lange fahren, um dorthin zu kommen und ob ich das Risiko in Bahn und Bus auf mich, und insbesondere auf meine Familie und Oma, nehmen möchte und kann, ist ebenso schwierig.

Es ist einfach schwer im Moment, die Hilfe, die Therapie, ist so nah gewesen und plötzlich wieder soweit entfernt.....
12.03.2020, 12:49 Uhr | marinadiezweite
Hallo Sany 2018, dass der Termin ausfällt, die Warterei wieder beginnt, ist nicht schön. Ich hab aber auch aus deinen Berichten herausgelesen, dass du stets sehr viel Hoffnung mit den Terminen und den Therapien und den Personen verbindest. Ich glaube, das kann ein Termin gar nicht leisten. Ein Tag hat 24 Stunden und eine Stunde der Beratung kann gar nicht soviel bringen, wie du vielleicht doch selbst bewirken kannst. Ein Therapeut gibt einem ja meist auch keine konkreten Vorschläge oder Interpretationen. Und dann hat man große Erwartungen an die nächste Stunde, die auch wieder erst in paar Tagen ist.
Ich möchte keine Tipps in dem Sinne geben, da mir schon klar ist, dass man mit Tipps so krankheitsverharmlosend klingt. Es scheint mir aber wichtig, dass du mal rausgehst. Dich auf was fokussierst. Aber dann warst du mal draussen in Sonne, Frühling, Bewegung. Die Gedanken drehen sich ja sonst immer mehr und mehr.
Kognitive Verhaltenstherapie arbeitet später auch mit solchen kleinen Aufgaben.
11.03.2020, 21:30 Uhr | bke-Milah
Liebe Sanny,

du schreibst, dass der Termin nun leider ausfällt, obwohl du ihn wohl dringend für dich gebraucht hättest. Nun musst du einige Zeit auf einen neuen Termin warten, was schwer auszuhalten ist. Vielleicht kannst du ja diese Zeit überbrücken, indem du die Angebote hier auf der Plattform für dich nutzt. Ich denke eine gute Form könnte hier neben der Mailberatung auch die Offene Sprechstunde für dich sein.

Herzliche Grüße
bke-Milah
11.03.2020, 18:15 Uhr | Sany2018
Leider habe ich gestern mitgeteilt bekommen, dass der, für diese Woche geplante, Termin nicht stattfinden wird, aufgrund von Krankheit. So groß die Angst davor auch war, so sehr habe ich ihn auch erwartet und das seit einigen Wochen.

Ich weiß, es kann niemand etwas dafür, aber das Warten zermürbt mich, vor allem, weil ich nur sehr schwer spontan einen Termin nehmen kann, d.h ich werde wohl noch weitere drei Wochen warten müssen, die Zeit rennt mir davon, mein Geburtstag rückt näher, das Studium, alles....

Ich bin einfach nur traurig, es geht mir nicht gut, allein ist das schwer auszuhalten, aber ich bin es ja leider gewohnt *crying*
07.03.2020, 09:06 Uhr | Sany2018
Diese Tage, an denen man sich selbst nicht wieder erkennen kann, sind so schlimm und treiben mich jedes Mal in den Wahnsinn.

Manchmal, da ist mir alles egal und ich würde am liebsten mit niemandem auf dieser Welt sprechen oder Kontakt haben, dann gibt es Tage, da bin ich unsagbar sensibel, könnte bei allem entweder weinen oder schreien und im Zuge dessen Dinge sagen oder mich dermaßen unangemessen verhalten, dass mich im Nachhinein so sehr das schlechte Gewissen plagt, dass ich nicht vor und nicht zurück weiß.

In diesem Moment selbst, denke ich nicht darüber nach beziehungsweise kann ich das nicht, weil ich gefangen bin in diesem jeweiligen Zustand und mir anders nicht zu helfen weiß, umso schlimmer sind die Gedanken und Gefühle bei meiner gedanklichen Reflexion.

Oft frage ich mich, nach dem warum, ich weiß, dass es keine Antwort darauf gibt, aber ich verstehe nicht, was dazu führt, dass ausgerechnet ich Depressionen habe, ich wohlmöglich Therapie oder Medikamente brauche, ich immer wieder diese Phasen habe und andere ihr Leben genießen und leben dürfen. Ich würde nie mit jemandem tauschen wollen, weil ich nicht möchte, dass jemand anderes so fühlen muss wie ich, aber so viele Steine in den Weg gelegt zu bekommen und sich dessen bewusst zu werden, das ist hart und tut weh, vor allem, wenn einem das Umfeld, und oftmals auch sich selbst, nicht versteht, weil es nichts sieht oder weiß.

Meine Psychiaterin hat gestern doch noch geantwortet, mich gelobt, dass ich mich damit beschäftige und weiteres auf unseren baldigen Termin verschoben. Ich habe Angst, dass es jetzt wieder so ein Tempo annimmt, wie der Beginn in der Beratungsstelle, damals hat meine Tutorin, mir angeraten hinzugehen, ein paar Telefonate geführt und 2 Tage später saß ich da, dementsprechend habe ich auch körperlich und psychisch reagiert. Meine Psychiaterin hat Kontakte, ich schließe nicht aus, dass es wieder so werden könnte und das könnte ich nur schwer aushalten, weil ich ja eine Beziehung zu ihr habe und der Kontakt somit von jetzt auf gleich brechen würde.

Meine Gefühle fahren derzeit Achterbahn, allerdings ausschließlich mit dem Wechsel zwischen verschiedenen, negativen Gefühlen.
04.03.2020, 18:57 Uhr | Sany2018
Hallo Ina,

deine Aussage, beziehungsweise die Bestätigung der Aussage der anderen durch jemanden vom Fach, beruhigen mich sehr, denn, so, wie ich meine Psychiaterin verstanden habe, hat sie Kontakt zu jemanden, der kognitive Verhaltenstherapie macht und da hätte ich erstmal keine andere Wahl beziehungsweise stand eine Auswahl nie zur Frage, zumindest bisher nicht, weil ich damals, bei dem Gespräch vor ca. 3 Wochen, nicht darauf weiter auf das Thema eingehen konnte.

Leider habe ich bisher keine Antwort von ihr, was mich tatsächlich langsam sehr wundert, weil sie immer ein Zeichen gegeben hat, wenn sie die Nachricht gelesen hat, das verunsichert mich nach wie vor sehr und die werde ich enorm merken bei dem nächsten Termin, insofern die Antwort ausbleibt.

Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird, erstmal werde ich weiterhin zu ihr gehen, zwei Termine stehen jetzt im März an und dann werde ich sehen, was sie vergangenes mal meinte und welche Folgen das jetzt für mich hat.

Ungewissheit ist nichts schönes, insbesondere, wenn man Sicherheit so sehr braucht....
03.03.2020, 19:58 Uhr | bke-Ina
Liebe Sany,

du hast schon viel Information und Unterstützung von Userinnen und Mods erhalten.

Was ich vielleicht noch beitragen möchte ist, dass die gewählte Therapieform für den Therapieerfolg meist weniger ausschlaggebend ist, als die Qualität der Patienten-Therapeuten-Beziehung. Und da scheint es tatsächlich so zu sein, dass manchmal die "Chemie" einfach besser und manchmal weniger gut stimmt. Ich denke, es ist wichtig, dass du dich (bei einer Therapeutin welcher Richtung auch immer) sicher und wohl fühlst. Die allermeisten niedergelassenen Therapeuten bieten Probesitzungen an (die auch von der Krankenkasse übernommen werden), damit man einander kennenlernen kann. Es ist durchaus möglich mehrere Therapeuten "auszuprobieren" und dich dann für die/denjenigen zu entscheiden, bei der du dir die weitere Zusammenarbeit am besten vorstellen kannst.

Alles Gute und viel Mut (den du mit deiner Entscheidung und Mail an die Beraterin ja schon bewiesen hast,
bke-Ina
03.03.2020, 18:45 Uhr | Sany2018
Ja, ich müsste mir mehr Vertrauen schenken können und eigentlich war es irgendwie auch mein Wunsch, dass sich irgendwann eine Therapie an die Beratung anschließen kann, weil ja seit Beginn meinerseits die Angst im Raum stand, plötzlich keine Hilfe mehr zu haben, weil die in der Beratungsstelle, zumindest von der Dauer her, immer unklar war und ist. Ich wollte so ein Stück Sicherheit für mich gewinnen und einfach das Wissen haben, dass es weitergehen wird für mich und das nicht unmittelbar alleine, sondern unterstützt und geregelt.

Leider habe ich das Vertrauen nicht, mich quälen sowieso schon enorme Selbstzweifel und in der Beratungsstelle bin ich quasi nackt, ich habe mich ihr, gewollt und voll vertrauen (nach langer Arbeit) gezeigt, so, wie ich bin, wie ich fühle, nicht hundert Prozent, nicht perfekt, nicht stets vorbildlich und bilderbuchmäßig, das war hart und hat meinen Selbstzweifeln noch mehr Raum gegeben, weil ich sie offengelegt habe und ich weiß nicht, ob ich das nochmal kann. In der Beratungsstelle hatte ich keinen Druck, wir haben keine direkten Ziele, die ich erreichen muss, zumindest keine ausgesprochenen, wir haben keine Konzepte und Formen, an die wir uns halten mussten und keinen Zeitdruck, es war okay, dass ich fast 1 Jahr gebraucht habe, um richtig zu sprechen, natürlich haben wir uns sehr, sehr selten wöchentlich gesehen, aber ich und sie, wir waren frei in allem und in einer Therapie muss ich mitmachen, ich habe eine gewisse Stundenanzahl und es muss Besserung geben, die zeigt, dass es was bringt...

Ich hänge sehr an meiner Psychiaterin, sie war die erste, die mich so nackt sehen durfte und mir wird schlecht, wenn ich dran denke, dass ich sie verlieren werde und wieder bei null beginnen muss...

Ich hoffe einfach sie antwortet und sie antwortet so dass ich das Gefühl habe, dass sie mich verstanden hat in meinen Gründen.

Mir ist einfach alles zu viel gerade *crying*
02.03.2020, 18:52 Uhr | bke-Hana
Liebe Sany,

du machst dir derzeit sehr viele Gedanken dazu, wie und wo du in der Zukunft best mögliche und auf dich und deine Themen zugeschnittene Unterstützung erhalten kannst. Wie ich in deinem Thread nachlesen konnte, gab dir deine Beraterin/Psychiaterin dazu eine Empfehlung. Diese hast du aufgegriffen und die unterschiedlichen Aspekte u.a. hier in der Offenen Tür und mit Hilfe mancher User*innen gründlich abgewägt.

Heute, nachdem du vor Kurzem eine Mail, vielleicht schon mit einer Tendenz was du weiterhin möchtest, an die Beraterin versandt hast fragst du dich, weshalb ihre Antwort bisher ausgeblieben ist.

Ich kenne natürlich den Inhalt deiner Mail nicht, würde aber auf keinen Fall vermuten, dass du etwas falsch gemacht hast. Eher mag ich dich ermutigen dem, deinen Gedanken und vielleicht Fragen, die du hier und wahrscheinlich teilweise auch in der Mail an sie ausgedrückt hast, zu vertrauen. Du hast nachgedacht und dir dafür die nötige Zeit gelassen. Und wer weiß, vielleicht möchte auch die Beraterin sich jetzt Zeit lassen um - ebenso abwägend wie du vor deiner Antwort - reagieren zu können.

Ihr müsstet doch bald euren Termin haben, oder? Spätestens dann wirst du ganz bestimmt Antworten erhalten.

Alles liebe dir,
bke-Hana Blum
02.03.2020, 17:43 Uhr | Sany2018
Bisher keine Antwort, ungewöhnlich, da sie immer unmittelbar antwortet, hoffentlich habe ich nichts falsch gemacht.... *crying*

Treffer: 29

Sollten in diesem Thema Inhalte publiziert worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir dich, den Moderator zu benachrichtigen.
Meldungen bezüglich vermuteter Fakeaccounts werden nicht bearbeitet und nicht beantwortet.

Aktuelle Gruppenchats

Offener Gruppenchat
21.04.24 18:00
Fachkraft bke-Helena
23 Stunde(n) - 38 Minuten

Offener Gruppenchat
23.04.24 16:00
Fachkraft bke-Anni

Offener Gruppenchat
24.04.24 16:00
Fachkraft bke-Mila

Aktuelle Themenchats

Wenn die Flasche zum Feind wird...
22.04.24 20:00
Fachkraft bke-Thilda

Sexuelle Identität
23.04.24 20:00
Fachkraft bke-Nieke

Beratungsstellensuche

Zum Suchen deine PLZ eingeben und Enter drücken!