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03.02.2018, 10:24 Uhr | lachkeks
Hallo meine Lieben,
erstmal, mir geht es wieder besser, ich habe den Tod meiner Freundin versucht zu verkraften, es braucht seine Zeit, doch ich habe gelernt weiter zu Leben und es zu genießen. Vielen Dank erstmal noch einmal, dass ihr mir dabei beiseite gestanden habt. Daumen hoch
Doch leider ist nun etwas passiert, über dass ich mit niemandem reden kann und es bisher nicht geschafft habe, doch es frisst mich von innen auf. Ich habe unglaublich zugenommen meine Fingernägel sind echt bis auf's bluten abgekaut und ich kann an nichts anderes mehr denken. *sad*
Ich mache ein Auslandsjahr um etwas Abstand zu bekommen zu meinem alten Leben und um das Leben endlich voll und ganz zu genießen. Ich war mit guten Freunden unterwegs auf Reisen und in einer Stadt sind wir feiern gegangen. Es war ein Freitag Abend vor über einem Monat. Beim tanzen habe ich einen 'netten' Typen kennengelernt. Wir haben viel getanzt und er hat mir ein paar Drinks ausgegeben. Meine Freunde wollten zum Hostel zurück, ich auch, doch sie meinten ich soll bei dem Typen bleiben. Kurz darauf waren sie in der Menschenmenge verschwunden. Ich unterhielt mich mit dem Typen, irgendwann sind wir raus gegangen und zu seinem Hostel. Ich kann mich nicht mehr an alles erinnern, und ich sitze gerade vor dem Computer und weine mir die Augen aus und zittere am ganzen Körper. Wir sind auf die Jungstoilette gegangen, und hatten Sex. *sad* *sad* *sad* Es war einfach nur schrecklich. Ich kann mich nicht an ein Gesicht erinnern, and sein gesammtes Aussehen. Nur das eine Klo habe ich noch vor Augen. Es fehlen immer ein paar Teile dieser schrecklichen 1 1/2 Stunden. Ich möchte hier wirklich nicht in Einzelheiten in dem Sinne kommen, ich weiß nur 2 Wörter für die Zeit: schrecklich & grausam Ich nehme zwar die Pille, aber ich muss zugeben, ich bin die Art von Mädchen, die ihr erstes Mal für einen besonderen Menschen aufheben wollen. Deswegen glaube ich fest daran, dass ich mein erstes Mal nicht auf einer dreckigen ekelhaften Jungstoilette machen wollen würde. Ich kann mich noch daran erinnern, wie er einfach abgehauen ist, ich lag auf dem Boden. Ich stand wie ein Roboter auf und ging aus dem Hostel. Ich habe immer ein verdammt guten Orientierungssinn, doch ich hatte keine Ahnung wo ich war, oder wie ich hierher kam. Ich weinte die ganze Zeit nicht. Ich lief verwirrt durch die Straßen. Ein Typ, nur ein paar Jahre älter als ich, kam auf mich zu, ich war in Schockstarre und auf einmal lief ich los, um mein Leben, ich hatte Angst, und brach dann mitten auf einer Straße zusammen. Er half mir hoch und meinte, er wollte nur fragen, ob alles okay wäre. Ich konnte nicht reden, ich weinte und konnte nichts sagen, und nichts sehen. Er sah einen Schlüssel in meiner Hand, wo der Name meines Hostels drauf stand, er brachte mich zurück, in meinem Zimmer weckte ich eine Freundin und wollte über das Geschehen reden, doch ich konnte nicht reden, ich saß nur auf dem Boden, weinte und zitterte. Ich konnte nichts machen. Und ich kann bis jetzt nicht drüber reden. Obwohl ich das so gerne würde. Nur tut es so weh und ich schäme mich. *crying* *crying*
Ich weiß noch nicht mal ob es wirklich eine Vergewaltigung war, ich weiß nur, dass ich nicht ich war, ich würde das nie machen, NIEMALS!! *crying* *angry* Und ich kann mich nicht an alles mehr erinnern, zudem dieser Orientierungsverlust, und dass alles zusammen. Ich habe vor einer Woche einen alten Kumpel kennengelernt, und wir kommen uns langsam näher, und dass ist okay für mich, denn ich fühle mich sicher bei ihm. Und dass ist komisch, soll ich mich nicht angewidert fühlen? Aber das ist etwas anderes. Ich weiß nicht, was mit mir passiert ist, und ich bin verdammt traurig, dass etwas, was mir gesagt wurde, etwas so schönes, mich so verletzen kann, mir so weh tun kann, und zu so etwas Grausames werden kann. Ich habe Angst, ausgelacht zu werden. *sad* Ich habe Angst, dass man mir nicht glaubt, dass man denkt, dass ich das nur Erfinde. *sad* Ich habe Angst dass man mir nicht glaubt. *crying* Ich habe Angst das diese Phase nie aufhört. Dass ich nie aufhöre daran zu denken, nachts weinend aufzuwachen.... *crying* *crying*
Bitte ratet mir nur eine Sache nicht, zu einem Psychologen ( zudem hier im Ausland) zu gehen. *woot* Das werde ich auf keinen Fall tun!! Ich habe schon sehr schlechte Erfahrung gemacht, und mein Vertrauen wurde in den Dreck gezogen und missbraucht. So etwas kann ich jetzt nicht gebrauchen. Ich weiß es sind auch gute Psychologen dort draußen, nur kann ich dieses Risiko gerade nicht eingehen. Das verkrafte ich nicht. Deshalb schreibe ich ja hier, weil ich keinen Ausweg mehr finde, und ich einfach nur jemanden brauche.

Vielen Dank!

Lachkeks
06.05.2018, 13:04 Uhr | bke-Lorenz
Hallo lachkeks,

es ist schön zu lesen, dass es dir nach und nach besser geht und du dir für diesen Prozess auch die notwendige Zeit zugestehst! Obwohl es dir so schwer fällt und du das Bedürfnis, darüber zu reden, jedesmal ausbremst, um dich zu "schonen", hast du mit einer Freundin darüber geredet. Sehr gut! Sie hat dir ihre Hilfe angeboten; was lässt sich daraus ableiten? Es gibt Menschen, die dir ihre Hilfe anbieten und für dich da sein wollen. Ist doch grundsätzlich mal gut, oder?
Nun schreubst du, ihr wüsstet nun beide nicht, wer oder was dir weiterhelfen könne- alleine diese Überlegungen gemeinsam anzustellen, ist schon Hilfe pur. Was habt ihr denn für Hilfsoptionen besprochen und welche Unterstützung hat sie denn angeboten?

Deinen Eltern oder/und deinen Geschwistern davon zu erzählen... steht das im Widerspruch dazu, die Erinnerung hinter dir lassen zu können? "Die Erinnerung hinter dir lassen" ist für mich etwas fraglich formuliert. Geht das überhaupt? Was hältst du von der Idee, die Erinnerung so in dein Leben integrieren zu können, dass sie dich nicht ständig stört oder dir und deinen Lebensträumen im Weg steht?

Wir du es mit deinen Eltern und Geschwistern- diese dir nahestehenden Menschen sind ja unterschiedlich zu betrachten bezüglich Erzählen oder nicht Erzählen- wird dich dein Bauchgefühl bestimmt gut leiten *smiling*.

Viele Grüße und einen anhaltenden "Bergauftrend" *bye*,
bke-Lorenz
06.05.2018, 09:41 Uhr | lachkeks
Hallo zusammen,
danke für die aufmunternden Worte.
Nun ist es schon etwas her, (leider) geht es mir nur etwas besser. Jedoch glaube ich, dass so etwas auch einfach seine Zeit braucht.
Leider hatte ich bis jetzt kein Internet bzw. eine Möglichkeit hier zu antworten,das tut mir Leid.
Ich habe immernoch Tagesträume. Ich bin eigentlich eine sehr extrovertierte Person, und rede verdammt viel *laughing*
Aber darüber traue ich mich nicht. Jedes Mal wenn es hoch kommt, schlucke ich es runter. Ich weiß, so zu tun, als ob nichts wäre, ist alles andere als gesund,
jedoch dass es passiert ist, dass ist auch nicht mehr änderbar. Ich habe es hier einer Freundin erzählt. Sie war sehr bestürzt, und hat mir sofort ihre Hilfe angeboten. Jedoch wissen weder sie noch ich, inwiefern sie mir helfen kann. In 3 Monaten sehe ich endlich meine Eltern wieder. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich es ihnen oder meinen Geschwistern sagen soll. Ich vertraue ihnen, aber ich will diese Erinnerung endlich hinter mir lassen.
Mir geht es aber alles in allem schon besser. Ich hoffe nur so sehr, dass es weiter bergauf geht. :)
Lachkeks Daumen hoch
13.02.2018, 20:30 Uhr | Anastasia123
Hi,

also ich glaube dir und auslachen wäre so ziemlich das letzte was ich tun würde.

Für mich klingt das als ob der dir was gegeben hat, K.O.-Tropfen oder ähnliches. Das würde den Filmriss und den Orientierungsverlust erklären und auch, das du dich auf dem Klo nicht gewehrt hast obwohl du es ja eindeutig eigentlich nicht wolltest.

Für mich ganz klar eine Vergewaltigung, ich wünsch dir alles Gute und viel Kraft!
03.02.2018, 11:14 Uhr | bke-Lorenz
Hallo lachkeks,

da du schon lange nicht mehr hier im Forum warst, heiße ich dich auch heute herzlich willkommen *bye* . Was du schreibst und was du erlebt hast, ist schrecklich und tut mir sehr leid! Gut ist es, dass du das alles nicht für dich behältst und beginnst zu reden oder zunächst hier zu schreiben. Das ist ein ganz wichtiger Schritt. Du beginnst daran zu arbeiten, dass diese Phase aufhört, wovor dich so fürchtest. Dein Bauchgefühl, dass du nicht du selber warst in dieser schlimmen Situation, solltest du ernst nehmen.

Gibt es einen Menschen, dem du dich bereits anvertraut hast oder es versucht hast? Welche Ideen hast du denn für einen nächsten Schritt, damit es dir wieder besser gehen kann?

Ich wünsche dir hier einen hilfreichen Austausch und möchte auch gleich Einzel-/Mailberatung erwähnen -eine sehr gute Möglichkeit, ausführlich mit einer Beraterin in Kontakt zu kommen, um deine Gedanken zu sortieren. Lass dir das mal durch den Kopf gehen.

Ich wünsche dir, dass du etwas zur Ruhe kommen kannst!

Viele Grüße *bye*
bke-Lorenz
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Lorenz

Treffer: 5

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