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10.05.2022, 18:08 Uhr | Arjey...
Hey, aktuell bin ich 14, fast 15 und denk darüber nach, wer ich bin. Ich bin eigenlich biologisch ein Mädchen und hab es nie richtig bezwifelt.
"Ich steh auf Jungs, also bin ich ein Mädchen. " So nach diesem Motto.
Doch dann hab ich in der 8ten oder so von meiner Freundin erfahren,
dass es soetwas wie LGBTQIA* gibt... Von da an hatte ich extremes
interesse an soetwas.
Irgendwann, als ich Videos von Jungs die zusammen waren angeschaut habe,
habe ich mir so gedacht, dass ich gerne auch einer von ihnen wäre. Ich habe lange Zeit darüber nachgedacht, wer ich eigenlich bin...kam zu keinem Schluss.
Ich habe einfach entschieden, dass ich ja nicht eingeschränkt bin, in dem Wer-ich-bin.
Vor kurzem habe ich einen Jungen kennengelernt. Ich hab ihm aus versehen
mal geschrieben dass ich gerne männlich wäre. Da kam meine zwite und
aktuelle Welle des Zwifels. Ich bin total angeekelt von Mädchen, eingeschlossen mir selbst. Ich verstecke meine (aktuell noch langen) Haare unter einer Mütze, trage männliche kleidung und fühle mich total wohl darin.
Ich bin nicht trans... Ich gehöre wahrscheinlich zu non-binary aber bin
mir total unsicher.
Ich weiß nicht ob das überhaupt so wahrscheinlich ist...
Ich habe mal mit einem Transmädchen geredet. Sie hat gesagt, dass sie
sich schon ihr leben lang wie ein mädchen gefühlt hat.
Ich hab mich immer wie ein Mädchen gefühlt. Da bildet sich eben die
Frage ob es möglich ist, dass ich nicht ganz ein Mädchen bin.
Schließlich kaommen diese Zweifel erst in der Pubertät...Ich weiß
einfach nicht was ich machen soll. Ich hasse es wenn Klassenkameraden,
Lehrer oder so mich mit meinem vollen Namen nennen.
Zum Glück hat mein Spitzname kein eindeuiges Geschlecht...Im Moment habe ich ein paar Leuten gesagt wie ich mich fühle und sie geben sich Mühe
mich mit meinem Spitznamen anzusprechen und mich anzuhören, doch ich
Will eigenlich mit niemandem darüber reden. Es verunsichert mich total.
Ich will meine Eltern und so nicht einweihen. Schließlich weiß ich es
selber noch nicht. Vielleicht rede ich mir ja nur ein dass mit mir
irgendwas ist, weil ich einen Grund für meine Selbstzweifel und
Selbstwertkomlexe suche...
Hatte jemand vielleicht soetwas änliches und ist wieder raus aus dieser
Phase oder ist es geblieben und etwas ist klar geworden? Also klar wer man winterlich ist?
An manchen Tagen fühl ich mich total wohl als Mädchen, an manchen total gefangen im Körper eines Mädchens oder einer jungen Frau, wie man es sehen will. Manchmal geht das in solchen Wellen...in einem Moment alles gut, im nächsten sehr traurig weil ich eben weiblich bin...Ich habe als Junge mehr Selbstbewusstsein...doch meine Eltern sind total überfordert mit mir und wie ich sein will. Haben öfter Streit, habe totale Stimmungsschwankungen, bin empfindlich. Das alles hab ich normalerweise nicht...
Ich habe mich in einen Jungen verliebt. Er steht auf Mädchen. Da hab ich zum Teil totale Lust wie ein Mädchen vor zu kommen...
Doch als Junge fühle ich mich einfach wohl. Ich habe mehr Vertrauen in mich, laufe mit erhoben Kopf statt auf die Füße zu schauen...
Was soll ich nur machen? Wer bin ich eigentlich? Es ist so ein hin und her...????
Kennt das jemand? Und kann mir da helfen oder so?
12.08.2023, 20:09 Uhr | beaTA44
edit. bke-Zita
Zuletzt editiert am: 12.08.2023, 20:39 Uhr, von: bke-Zita
12.05.2022, 07:18 Uhr | Arjey...
Und, Andej, eingenlich ist nicht die Frage ob ich tatsächlich ein Junge bin, sondern ob ich ein Mädchen bin...das bin ich biologisch und ich weiß eben nicht ob ich es auch in meinem Kopf bin.

Arjey
12.05.2022, 07:17 Uhr | Arjey...
Hey, also tatsächlich spielen soziale Medien zum Teil eine Rolle. Aber eher später.
Angefangen hat es damit dass ich meinen Namen nicht mochte. Ich fand ihn einfach seltsam...es kam dazu, dass, wenn ich in den Spiegel schaute, ich überrascht war diese Person zu sehen. Ich fühlte mich einfach nicht so.
Irgendwann habe ich auf YouTube Videos von Pärchen gestoßen bin. So von Tiktok zusammengefasst. Später fand ich durch Zufall auch nur männliche Pärchen und war irgendwie total gefesselt davon. Erst dachte ich dass es normal war, weil ich auf Jungs stehe und deshalb solches Interesse habe. Doch es kamen immer öffnest die Gedanken dass ich gerne auch einer wäre...
Naja das war die erste Welle, von der ich in meinem ersten Text geredet habe.
Irgendwann später ließ ich das Thema fallen.
Vor ein paar Wochen kam dann die zweite, stärkere. Ich lief am Spiegel vorbei und erschrak mich einfach.
11.05.2022, 21:18 Uhr | bke-Andrej
Hallo Arjey,

schließe mich Stephan an - Du erklärst durchaus nachvollziehbar, wie es Dir gerade geht. Psychologen (ich gebe zu - ich bin auch einer) geben dem den Oberbegriff: Identitätsfindung - etwas was vor allem im Jugendalter passiert - also insofern: alles normal.
Was mich zur Zeit tatsächlich beruflich interessiert ist das Finden von Geschlechtidentität - und das ist ein Aspekt den Du beschreibst. Also die Frage bei Dir: Bin ich eigentlich tatsächlich ein Junge?
Möchtest Du etwas beschreiben, wie diese Frage entstanden ist bei Dir. Insbesondere: Haben soziale Medien dabei eine Rolle gespielt? Gibt es Personen auf Instagram, Youtube, etc.die hier Inspiration geben?
Fühl Dich einfach frei zu antworten oder auch nicht. Vielleicht können auch andere Nutzer des Forums hier etwas beitragen - ich lerne gern dazu.

Liebe Grüße
bke-Andrej
11.05.2022, 17:48 Uhr | bke-Stephan
Hallo Arjey,

ich finde, Du erklärst Deine Situation so richtig gut und anschaulich: Du bist durcheinander. Und das ist auch kein Wunder, denn Du befasst Dich gerade mit total wichtigen Themen. Wer bin ich? Wo ist meine sexuelle Orientierung? Wir wirke ich auf andere? Bin ich zufrieden mit mir? Will ich etwas ändern? .... Es wäre wirklich verwunderlich, wenn Dich das nicht durcheinander machen würde.

Wenn ich zaubern könnte würde ich jetzt herbeihexen, dass Du Dein Leben genießt, während Du diese Fragen und sicher noch einige andere klärst. Denn auf jeden Fall bis Du ein Mensch. So wie Du schreibst ein interessanter Mensch. Und ob Du männlich, weiblich, binär oder sonst wie orientiert bist, spielt dabei keine Rolle. Und Freundschaften sind nicht männlich oder weiblich. Liebesbeziehungen auch nicht, die sind schön. Oder täusche ich mich da? Wie sehen die anderen Userinnen und User das hier?

Also, mal sehen, ob das mit dem Zauber irgendwie doch wirkt,

viele Grüße schickt Dir

bke-Stephan
11.05.2022, 17:17 Uhr | Arjey...
Naja, ich habe seit dem Eintritt in die Pubertät irgendwie Selbstzweifel. Auch Probleme mit meinem Selbstbewusstsein... Ich fühle mich nicht hübsch, zu klein, zu dick, zu falsch...naja diese Zweifel sind ja irgendwie normal.
Mir sagen alle, dass ich hübsch bin und so...
Da frage ich mich natürlich warum ich denke, dass ich es nicht bin. Und vielleicht rede ich mir ein, dass ich eigentlich zum teil ein Junge sein will, damit ich mir sagen kann dass ich mich hässlich finde, eben weil ich lieber ein Junge wäre und kein mädchen. Also ein Junge oder männlicher als ich es jetzt bin.
Es ist irgendwie kompliziert.
Ich glaube es ist genauso unverständlich wie davor, oder?
Ich weiß nicht wie ich es besser erklären soll.

Arjey
11.05.2022, 10:49 Uhr | bke-Lana
Hallo Arjey,

ich sehe, du bist neu im Forum und möchte dich im Namen des Moderatorenteams herzlich willkommen heißen! *wink*

Du hast ein sehr interessantes Thema eröffnet, das sicherlich viele Jugendliche bewegt und in der Gesellschaft eher ein (noch?) Tabuthema ist.
Deinen Zeilen entnehme ich, dass du auf dem Weg der Selbstfindung bist und dir solche Fragen stellst, wie „Wer bin ich?“. In der Pubertät ist es nicht ungewöhnlich, dass genau diese Fragen auftauchen und man versucht sich selbst zu verstehen oder neu kennenzulernen. Identitätssuche. Pubertät ist nämlich nicht nur, dass alles wächst *wuuuaaahhhh* und man sich reinäußerlich verändert. Da passiert viel, viel mehr.

Entwicklung ist ein Prozess, dem man auch Zeit lassen darf. Es passiert nicht von heute auf morgen und die Erkenntnisse kommen mit der Erfahrung und Zeit. Ich finde es schön, dass du dich mit einigen Leuten etwas über deine Situation unterhalten kannst und auch Respekt dafür bekommst, indem sie dich bei deinem Spitznamen nennen. Sicherlich werden sich noch einige User melden und auch etwas zu deinem Thema beitragen können. Deswegen wünsche ich dir hier einen schönen Austausch!

Eine Frage habe ich aber noch und zwar, wie meinst du diese Zeilen? Schließlich weiß ich es selber noch nicht. Vielleicht rede ich mir ja nur ein dass mit mir irgendwas ist, weil ich einen Grund für meine Selbstzweifel und Selbstwertkomlexe suche... Magst du vielleicht etwas näher darauf eingehen?

Liebe Grüße
bke-Lana (Moderatorin)

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