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18.09.2019, 00:10 Uhr | einhorn02
Hallo,

ich weiß nicht Recht, wo dieses Thema am besten reingehört. Aber da es auch etwas mit meiner Mutter zu tun hat, passt es schon.
Und zwar geht es darum, dass ich (weibl., 17 Jahre) mich sehr oft sehr emotional mit ihr streite. Ihr kennt das vielleicht auch, wenn es eigentlich eine nicht zu große, persönliche Sache ist, man das einer anderen Person erzählt und das ganze irgendwie zu einer Art Diskussion auf emotionaler Ebene, also ohne richtige Argumente, aber vielen Emotionen, wird. Und man dann statt miteinander zu reden, sich anschreit, weint und unsachliche Dinge an den Kopf wirft. *sad*
Leider sind meine Mutter und ich, beide sehr emotionale Personen, sodass solche Ausseinandersetzungen häufig sind. Wir beide am Ende weinen und das eigentlich gar nicht wollten. *crying*
Aber während der Diskussion kann man sie irgendwie nicht beenden. Ich versuche es immer wieder, aber ich weiß nicht wie. Es ist ein Teufelskreis und am Ende heißt es dann immer von ihr "Jetzt ist Schluss! Ich mach das nicht mehr mit! Hör auf zu reden! Ich gehe jetzt ins Bett!" und ich fühle mich richtig schlecht.

Ich würde gerne diese emotionalen Diskussionen friedlicher beenden, aber ich weiß nicht wie. Habt ihr eine Idee? Einen Tipp für mich?

Liebe Grüße und Danke
Einhörner sind wie Pferde, nur besser
18.09.2019, 12:13 Uhr | bke-Lorenz
Hallo einhorn02,

das ist doch schon viel wert und deine Mutter scheint grundsätzlich dafür offen zu sein, eure "Diskussionsform" zu verändern. Eine Idee wäre, eine Art "Fahrplan für Diskussionen" zu erstellen: Möglich wären folgende Schritte:

1. Jeder versucht grundsätzlich, die Sätze anstatt mit DU mit ICH zu beginnen. Z.B. statt "Du hörst mir nie nicht zu" eher "wenn ich jetzt gerade sehe, dass du in die Luft schaust, denke ich, du bist nicht bei der Sache und hörst mir nicht zu".
2. Dann bin traurig, weil ich will, dass ich gehört werde.
3. Deshalb wünsche ich mir von dir, dass du zeigst, dass mir zuhörst, wenn wir miteinander reden, weil es mir wichtig ist, dass wir uns ernst nehmen.

Das ist jetzt nur ein Ablauf, den ich mir beispielhaft "auf die Schnelle" überlegt habe. Das mit dem "DU" und dem "ICH" ist ein zentraler Punkt, der verhindert, dass das Karussell zu sehr beschleunigt. Es lohnt sich, schon allein das mal gemeinsam auszuprobieren!

Weiter ist es hilfreich, vor einem vorwurfsvollen "verbalen Entgleisen" eine Art Stopp-Zeichen zu vereinbaren (also ohne Worte, vielleicht wirklich gebastelt, knallrot) mit dem jeder den Wunsch nach einer Auszeit ausdrücken kann. Ihr solltet euch darauf einigen, dies dann auch zu akzeptieren.

So, das ganze ist kein fester Plan, sondern kann etwas sein, was ihr mal ausprobiert, vielleicht für 1-2 Wochen, dann solltet ihr gemeinsam überlegen, ob es passt oder weiter verändert werden sollte.

Was hältst du davon? Habt ihr, liebe Userinnen und User weitere Ideen? Dann her damit *smiling* .

Viele Grüße und gutes Experimentieren Daumen hoch,
bke-Lorenz
18.09.2019, 11:34 Uhr | einhorn02
Hallo Lorenz,
danke für deine Antwort.
Ich habe sie schon ein paar mal darauf angesprochen, ähnlich wie du es vorgeschlagen hast. Und sie war dann auch immer der Meinung, dass wir diese Art der Diskussion anders lösen sollte.
Wenn wir uns dann aber wieder gestritten haben, hat sie aber jeden meiner Versuche, das Gespräch zu beenden, bevor es eskaliert, abgeblockt. Meistens habe ich etwas wie "Mama, ich gehe. Es hat keinen Sinn weiter zu diskutieren." gesagt und bin gegangen. Aber dann ist sie mir hinterher und hat weiterdiskutiert.
Ich habe keine Idee, wie ich sonst aus der Situation rauskommen soll. Was ich sagen oder tun sollte...
Liebe Grüße
Einhörner sind wie Pferde, nur besser
18.09.2019, 08:58 Uhr | bke-Lorenz
Hallo einhorn02,

was du beschreibst, kennen bestimmt viele Jugendliche. Und nicht nur Jugendliche, auch sogenannte "Erwachsene" kriegen es oft nicht besser hin *whistle* . Du findest das jedoch sehr anstrengend und wünschst dir eine Art des Umgangs mit deiner Mutter, wenn ihr unterschiedlicher Meinung seid oder (mehr oder weniger große) Konflikte miteinander habt. Das ist ein guter Ansatz Daumen hoch.
Ich kenne zwar den üblichen Ablauf eurer lautstarken Auseinandersetzungen nicht, dennoch will ich dir etwas vorschlagen: Sprich doch mal in einem ruhigen (friedlichen) Moment mit deiner Mutter und versuche ihr zu erklären, dass dich diese Auseinandersetzungen stören und du es gerne anders hättest. Versuche doch, sie mit ins Boot zu holen, im Sinne von: "Hey Mama, eigentlich mögen wir das doch beide nicht, oder? Lass uns doch versuchen, es anders zu machen...? Was meinst du, wäre das ein vorstellbarer Einstieg?
Wenn das gelingt, dann gibt es eine Menge Möglichkeiten, um nicht in die sich häufig wiederholende, mit gemeinsamen Weinen endende Fahrt des Streitkarussells einzusteigen. Dazu dann später mehr, erstmal schauen, ob du dir den Einstieg so vorstellen kannst.
Lieber Userinnen und User, wer von euch kennt dieses Streitkarussell mit den Eltern und hat Ideen für einhorn02?

Viele Grüße und einen schönen Tag,
*bye* Bke-Lorenz

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