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17.01.2021, 13:28 Uhr | Jacky25
Enttäuschung kann so wehtun gerade wenn es von den eigenen Eltern aus ist. Ich war schon früher immer ein totales Papakind und er war wie mein bester Freund, aber es gab immer zwei Sachen die im wichtiger waren als ich und mein kleiner Bruder dies waren zum einen meine beiden älteren Geschwister die er über alles vergöttert hat und für die er bis heute alles tut was er nur kann. Und zum anderen seine Arbeit.Ich musste schon früh lernen, dass ich nie mit meinem Brüdern gleichbehandelt werde und auch nie über seiner Arbeit stehen werde. 2018 haben wir dann in der Schule unseren Kniggekurs gehabt und ich habe in der Tanschule dann auch die ersten beiden Grundkurse mitgemacht.Nicht, weil es mir Spaß gemacht hat sondern weil ich mit meinem Papa ein mal wieder etwas zusammen machen wollte.Ihn ein mal nur für mich haben und mit ihm den Vater-Tochter-Tanz machen kann.Ich habe ihn dann gefragt und er sagte immer wieder er weiß noch nicht wie es mit der Arbeit aussieht ob er kann oder nicht...das tat schon ziemlich weh, weil ich ihm auch genau gesagt habe das es mir unheimlich wichtig wäre und mir so viel bedeuten würde wenn er kommen würde.
Zwei Wochen vor dem Winterball hat er dann abgesagt und meinte das seine Arbeit nun mal wichtiger sei und die Weihnachtszeit ja immer so extrem ist. Ja so kam ich dann zum Winterball und es ging mir nicht wirklich gut...ich habe es nur gemacht um mit ihm ein mal wieder Zeit verbringen zu können. Ich habe all die Wochen in kauf genommen mit fremden Menschen zu tanzen dabei berührt zu werden und so nah aneinander stehen zu müssen, dass wovor ich mich am meisten vor führte, aber ich wollte es auch wenn ich immer so angespannt beim tanzen war und mir das von den Jungs anhören musste dass ich nicht so verkrampft sein soll. Ich habe es ausgehalten, damit ich genau das machen kann was ich mir schon immer als kleines Kind gewünscht habe früh mit meinem Papa zu tanzen, da es auch seine Leidenschaft, als Jugendlicher gewesen ist und er viele Preise damit gewinnen konnte.
Ich habe an den Abend einen Migräneanfall bekommen und musste nach Hause weil es mir echt nicht gut ging.Es war meine Rettung daraus auch wenn ich Migräne hasse.(So konnte ich dem Winterball zur Hälfte hin entfliehen und musste nicht später traurig und enttäuscht auf einem Stuhl sitzen und den anderen Kindern zusehen wie sie mit ihren Eltern tanzen können)
Was ich daraus gelernt habe weiß ich bis heute nicht, aber ich weiß dass er mir so wichtig ist nur die liebe die ich für ihn habe die kann er mir niemals geben und das ist schwer zu akzeptieren.
Ich habe mir geschworen niewieder was zu machen für andere wobei ich mich nicht wohlfühle es hat nicht immer so geklappt aber ich habe niewieder irgend einen Sport für andere gemacht.
Heute bin ich kein Papakind mehr und auch kein Mamakind, weil diese Bindung die ich damals zu meinem Papa gehabt habe nie mit irgend einen anderen spüren konnte.

Jacky
We may share a face and the same last name, but we will never be the same.
17.01.2021, 16:57 Uhr | Jacky25
Vielen Dank bke-Stephan für deine Worte.
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17.01.2021, 16:16 Uhr | bke-Stephan
Hallo Jacky,

in meinen Beratungen sage ich Eltern oft, dass sie sich echt anstrengen müssen, um die Liebe ihrer Kinder zu verlieren. Leider zeigt Dein Posting, dass ich damit Recht habe. Vermutlich hat Dein Papa das alles gar nicht absichtlich gemacht. Er lebt für seinen Job, alles andere kommt danach. Das ist so schade und ich bin mir sicher, dass ihm das irgendwann leid tun wird.

Du hast verstanden, was da passiert. Das tut weh. Dennoch ist es ein kleiner Teil von Dir. Du hast noch ganz ganz viele andere Teile. Und denen darf es gut gehen. Die können dafür sorgen, dass Du für Dich andere Entscheidungen treffen wirst. Und die Verantwortung dafür übernehmen kannst, auch ohne einen fürsorglichen Vater ein gutes Leben zu führen.

Dir schicke ich ganz viele Grüße,

bke-Stephan

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