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27.01.2019, 19:42 Uhr | dreamingAlex
Ich mache in ein paar Monaten Abi und dachte, ich würde das alles schaffen.
Seit mehreren Monaten nehme ich Johanniskraut-Tabletten, um mich bei dem Ganzen ein wenig zu unterstützen und zu pushen.
Ich hänge wirklich sehr an der Schule, gehe gerne da hin und fühle mich dort auch einfach wohl. Besonders einige meiner Lehrer sind für mich enorm wichtig. Trotzdem dachte ich, ich hätte es langsam geschafft, mich abzukapseln. Immer mehr suche ich für mich die Punkte, warum es gut ist, mit der Schule fertig zu sein (naja, mein einziges konstantes Argument ist, dass meine Mappen zu voll sind und ein Jahr mehr da nicht reinpassen würde. Aber was sinnvolleres fällt mir einfach nicht ein, warum ich mich drüber freuen sollte, nicht mehr zur Schule zu gehen). Aber ich merke auch, dass ich manche Mitschüler nicht zwnigend brauche um glücklich zu sein, dass auch meine Lehrer Schwachstellen haben, dass ich ein paar Fächer nicht vermissen werde. Sammle Erinnerungsstücke, um abschließen zu können.

Am Freitag kam dann aber eine Reli-Stunde, in der ich gemerkt hab, dass ich noch weit weg von "stabil" bin.
Wir haben einen Film geguckt, in dem am Ende die Hauptperson gestorben ist. Wichtig dabei war, dass es ein sehr friedlicher Tod war und die Person am Ende sehr glücklich war. Schon da ist es mir schwer gefallen, nicht zu weinen. Vielleicht war die Erinnerung an meine Oma noch zu lebendig und ich kann nicht gut mit Wörtern umgehen (gedanken oder auch Bilder darüber sind für mich recht unproblematisch, aber wenn jemand redet, nimmt mich sowas extrem mit). Vielleiht war ich auch nur müde und deswegen empfindlicher und generell bin ich eher nah am Wasser gebaut. Nach 12x Alphabet rückwärts und 3x auf griechisch ging es mir wieder etwas besser.
Bis wir über unseren Abschluss-Gottestdienst gesprochen haben und dass wir alle zur nächsten Stunde Erinnerungen mitbringen sollen. Ich hab endlos viele endlos schöne Erinnerungen an meine Schule und Schulzeit, aber ich kann keine davon erzählen ohne zu weinen.
Ich hab Angst vor dieser Endgültigkeit und im Allgemeinen vor Veränderungen. Ich möchte aber in Reli was sagen können, weil ich tatsächlich sehr gerne in Reli rede (ganz im Gegensatz zu den anderen Fächern) und weil ich gerne eine gute Note hätte und weil ich den Gottesdienst mitgestalten möchte und weil ich dieser wunderbaren Schule gerne etwas zurückgeben würde im Sinne der Dankbarkeit oder so.
Ich fühle mich aber in meinem Kurs nicht wohl genug als dass ich da Weinen könnte und weine überhaupt nicht gerne.

Mein Wochenende hab ich mit vielen Kindern verbracht, die ganz unterschiedlich alt waren. Heute war es eine Gruppe sieben- bis neunjähriger. Und da kam in meinen Kopf: Diese Kinder so genau so alt wie ich auf diese Schule gehen. Und schon wieder hat mich etwas beklemmt und ich konnte an gar nichts anderes mehr denken, obwohl das eigentlich dringend nötig gewesen wäre.

Ich merke einfach, dass ich nicht bereit bin, von der Schule abzugehen. Aber da hat man halt keine Wahl...
Wie also kann ich ein schönes Ende schaffen? Ein Ende, an das ich mich auch gerne zurück erinnere und ohne zu weinen. Wie schaffe ich es, nicht mehr so viel weinen zu müssen, denn das macht mir vieles kaputt?
Und ich weiß, dass viele Weinen gut finden; Gefühle unterdrücken bringe nichts, nur starke Menschen würden weinen, Tränen täten gut. Mag sein. Aber in manchen Situationen ist Weinen einfach unpassend und mich belastet es. Ich möchte auf meinem Abiball nicht weinen, sondern stolz und glücklich sein (bei all diesen Gedanken laufen schon wieder die Tränen, obowohl weder ich noch jemand anderes etwas gesagt hat)
Oh the wind is gently blowing as the light begins to fade. I'm sick and tired of playin' it all, I'm sick of this parade.
06.02.2019, 09:09 Uhr | Kathy-3
hey alex.....

na klar ist es traurig von der schule zu gehen, aber es muss ja danach irgendwie weiter gehen..... ich bin da wenn was ist....
ich denke dass du traurig bist wenn du dein abschluss hast, aber du freust dich bestimmt auf die uni.....

weiterhin viel erfolg

LG Kathy
P.S. Du kannst mir jederzeit schreiben entweder hier oder im Nachrichtencenter.
Never give up Kathy...
Zu spät, hab schon aufgegeben :(
05.02.2019, 19:38 Uhr | dreamingAlex
Hallo Sany,
danke nochmal für deine Antwort!
Mein Kopf fängt langsam auch an, Sachen zu finden, die ich an der Schule nicht mag. Was dann aber dazu führt, dass ich JETZT gar nicht mehr hingehen will (und das teilweise leider auch mache). Außerdem hab ich Angst, dass ich mich dann eben nur an diese negativen Dinge erinnere, wenn ich an die Schule denke, obwohl ich eine wunderschöne Schulzeit hatte/habe.
Wenn ich zu Hause bin, möchte ich schon wieder in die Schule zurück und verbringe auch oft deutlich mehr Zeit dort als ich müsste. Ich lerne meitens sehr gerne und mag eigentlich alle meine Lehrer wirklich wirklich sehr, bin aber viel zu schüchtern als dass ich auch nur ein nettes Wort sagen könnte.
Ein weiteres großes Problem ist, dass ich überhaupt nicht weiß, was für mich nach dem Abi kommt und ich somit nicht nur Angst vor dem Abschluss, sondern auch vor der Zeit danach hab.
Wenn ich jetzt schreibe, geht es gut. Aber sobald diese Gedanken zu ausgesprochenen Wörtern werden, kommen die Tränen hochgeschossen. Das wär mir einfach unangenehm. Mit meiner besten Freundin ist das okay, aber bei allen anderen menschen möchte ich nicht, dass sie wissen, wie wichtig mir die Schule ist.
Dadurch, dass ich nur aufgrund von Wörtern weinen, hab ich auch keine Chance, einfach ganz oft all diese Sachen zu denken wenn ich alleine bin und weinen könnte und dann dabei quasi schon alles mal "wegzuweinen".

______________________________________________________________________________________________________________________

Hallo und danke auch an dich, Kathy!
Mein Abi werde ich vermutlich schon schaffen (ich glaube, mittlerweile ist es für mich schwieriger, es nicht zu schaffen als es zu schaffen; ich bin nicht soo schlecht in der Schule und werd hoffentlich ein ganz gutes Abi machen *hypocritically* )
Letztes Jahr(unser Halbjahr läuft schon wieder seit 2,5 Wochen) war ich auch in ziemlich gut; ich mag das Fach einfach wirklich gerne, hab auch ein ganz gutes Vorwissen und kann mir auch Dinge ziemlich leicht merken (in Reli geht es ja auch viel ums Reproduzieren und so). Das Problem in diesem Fach ist, dass es jetzt sehr stark um Persönliches geht und es mir unfassbar schwerfällt, darüber zu reden.
Generell ist der Abschluss und Abschied von der Schule einfach sehr schwer, weil ich einfach gerne da bin, mich dort jetzt langsam wirklich wohl fühle und auch nicht besonders gut mit Veränderungen klarkomme. Meine Lehrer sind mir sehr wichtig, diese unbeschwerte Zeit mit Freunden wird nicht wiederkommen und diese Art des Lernens in so vielen Fachbereichen und auch Lehrern, denen es wichtig ist, dass man die Themen versteht, wird nie mehr so sein. Das sind einfach Chancen, die ich gerne schon früher genossen hätte und auch jetzt noch länger haben möchte.
Ich bin im Moment sehr unsicher und fühle mich noch nicht bereit, aus der geschützten Schul-Welt hinauszutreten. Es ist wirklich so, dass ich manchmal sage "Ich bin gerade zu Hause" wenn ich in der Schule sitze.
Ich hab einfach Angst vor der Endgültigkeit dieses Abschlusses und weine deswegen. Aus Angst vor dem, was kommt und wegen all dem, was ich zurücklassen muss.
Und gerade in Reli wird das jetzt thematisiert und deswegen ist es für mich jetzt so aktuell.

Vielen vielen Dank für dein liebes Hilfsangebot! Wirklich, das bedeutet mir unglaublich viel!!
Liebe Grüße
Alex
Oh the wind is gently blowing as the light begins to fade. I'm sick and tired of playin' it all, I'm sick of this parade.
04.02.2019, 10:02 Uhr | Kathy-3
Guten Morgen
ich hab ne idee
erstmal wartest du die reli stunde ab und wenn du weißt welches thema reli hast informierst du dich in internet darüber....
ich bin auch oft am weinen und ich versuche denn an etwas anderes zu denken....
und wenn du etwas falsches in reli sagst ist das nicht schlimm...
und dein abschluss schaffst du... ich glaub an dich, das 2te halbjahr hat erst heute begonnen
schreib mir doch später entweder hier oder DM wie es grlaufen ist, ok? ich versuche so oft ich kann dich zu unterstützen

LG Kathy-3

P.S. Ich versuche Abends dir zu schreiben....
Bitte denk positiv
Ich bin da für dich‹3
Zuletzt editiert am: 04.02.2019, 10:05 Uhr, von: Kathy-3
Never give up Kathy...
Zu spät, hab schon aufgegeben :(
04.02.2019, 08:36 Uhr | bke-Lorenz
Guten Morgen dreamingAlex,

du geht auf "Forenübersicht", klickst dann auf das "Unterforum", in welchem du ein Thema eröffnen willst (z.B. "Stress mit mir selbst") und gehst dann direkt auf den orangefarbenen Button "Thema erstellen". Dann kann's los gehen *cool* .

Viel Grüße und einen guten Tag heute,
bke-Lorenz *bye*
03.02.2019, 23:27 Uhr | Lhena88
Wie kann ich ein eigenes Thema starten?
*woot*
03.02.2019, 23:20 Uhr | dreamingAlex
Danke für deine Nachricht, Sany!

Sie hat mich sehr berührt und, passend zum Thema, zum Weinen gebracht.

Ich hab auf jeden fall jetzt ein paar Gedanken, die meinen Abend füllen werden und mich vom Schlafen abhalten. naja, dann ist das wenigstens produktiv gefüllt und ich bin morgen hoffentlich einen Schritt weiter.
Ich denke, es macht dann auch mehr Sinn, wenn ich dir dann antworte und dann meine Gedanken etwas sortiere

Danke auf jeden Fall und gute Nacht
Alex
Oh the wind is gently blowing as the light begins to fade. I'm sick and tired of playin' it all, I'm sick of this parade.
03.02.2019, 22:57 Uhr | Sany2018
Ich kenne das Gefühl zu gut. Bei mir sind es allerdings keine Monate mehr, sondern nur noch wenige Wochen. Ende März werde ich die letzte Schulwoche meines Lebens haben. Es ist bei mir noch nicht angekommen, ich denke, dass das der Grund ist, der plausibel erklärt warum mir diesbezüglich noch nicht die Tränen gekommen sind.

Weißt du im Moment denke ich diesbezüglich viel und primär darüber nach, wie entlastend es sein wird, wenn ich fertig bin. Ich sehne mir das Ende teilweise sogar herbei, weil ich keine Kraft mehr habe, um das Opfer zu bringen, das die Oberstufe von mir fordert. Ich denke an all die Dinge, die ich gehasst habe wie zum Beispiel die Sportfeste oder das Gefühl nur eine Zahl zu sein, an Situationen, die mich an meine Grenzen gebracht haben und an all das, was ich nicht mehr machen und aushalten muss, wenn ich die Schule verlassen werde.

Meine Psychotherapeutin hat mir dabei auf die Sprünge geholfen, denn ich habe nicht immer so gedacht. Sie hat mir ans Herz gelegt meine unmittelbare Zukunft zu planen, die kommen und nicht mit Schule gefüllt sein wird, ob ich will oder nicht. Ich habe mich infolgedessen um ein FSJ bemüht, einen Träger gesucht und war sogar schon hospitieren. Die Message dahinter ist relativ simpel. Die Zeit, die uns bevorsteht birgt Veränderungen, die mitunter Angst machen, weil wir die letzten 13 Jahre nichts anderes gemacht haben, als zur Schule zu gehen, das ist normal, aber sie hält auch so viele Chancen für uns bereit. Wir können uns frei für unseren individuellen Werdegang entscheiden, etwas Neues lernen, sich engagieren, unser erstes Geld verdienen [...]. Wir können endlich wir sein und unseren Weg gehen!

Ich bin ein sehr emotionaler Mensch und ich werde insbesondere eine Lehrerin vermissen und meine Schulfreundinnen, mit denen ich seit teilweise neun Jahre zusammen bin und die alle ins Ausland gehen werden. Ich werde sehr viel vermissen und auch ich habe Angst vor dem was kommt, aber im Moment überwiegt die oben angesprochene Hoffnung auf Erleichterung, die das Ende der Schulzeit hoffentlich bringen wird.

Müsste ich einen Gegenstand zur Erinnerung mitbringen, würde ich einen Schlüssel wählen, weil die Schule mir viele Türen geöffnet hat und mit dem Abitur in Zukunft öffnen wird. Es ist eine Erinnerung, die sachlich ist, einfach, um mich in der Situation zu schützen und dennoch die Aufgabe zu erfüllen. All die Erinnerungen, die dich derartig emotional werden lassen, lass sie bei dir, für dich sind es kostbare Schätze, die du in 1-2 Jahren lächelnd ansehen und mit „Achja genau“ ansprechen wirst.

Menschen sind Gewohnheitstiere und so werden auch wir uns an unsere Zukunft gewöhnen. Früher oder später.
03.02.2019, 22:52 Uhr | dreamingAlex
Danke, das wär total lieb!

5./6. Stunde, aber halt erst Dienstag

Schönen Abend & Gute Nacht
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03.02.2019, 22:38 Uhr | Kathy-3
ich schreib da morgen etwas zu ok?
welche stunde hast du reli
Zuletzt editiert am: 03.02.2019, 22:39 Uhr, von: Kathy-3
Never give up Kathy...
Zu spät, hab schon aufgegeben :(
03.02.2019, 22:25 Uhr | dreamingAlex
Dass die Stunde mich nicht glücklich macht und mir das gibt, was mir Reli Stunden normalerweise geben.
Dass ich da anfange zu weinen.
Dass ich einfach nicht das sagen kann, was ich möchte und eben auch nichts "zurückgeben" kann.

Vielleicht hab ich auch nur Angst davor, Angst zu haben.

Aber generell mache mir Sorgen, dass ich meinen Schulabschluss nicht schaffe, ohne die ganze Zeit zu heulen.
Und ich wollte wissen, was man dagegen machen kann, dass man so leicht weint.
Oh the wind is gently blowing as the light begins to fade. I'm sick and tired of playin' it all, I'm sick of this parade.
03.02.2019, 22:20 Uhr | Kathy-3
dreamingAlex schrieb:
Hat jemand Tipps?
Ich hab in zwei Tagen wieder Reli und ehrlich gesagt ein bisschen Angst davor...


wovor genau angst
Never give up Kathy...
Zu spät, hab schon aufgegeben :(
03.02.2019, 22:13 Uhr | dreamingAlex
Hat jemand Tipps?
Ich hab in zwei Tagen wieder Reli und ehrlich gesagt ein bisschen Angst davor...
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