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05.05.2019, 18:44 Uhr | Kleines-Schaefchen
Es ist Mai. Mai. Im Juli bin ich aus dem Studium geflogen. Im Juli. Das sind 10 Monate. 10. Und ich bin noch keinen Schritt weiter. Ich suche verzweifelt einen Weg. Einen Ausbildungsplatz. Das Problem ist, dass ich keine Ahnung habe, was ich möchte. Ich weiß nur, was ich alles nicht möchte. Mittlerweile ist es Mai. Im September beginnt die Ausbildung. Das bedeutet, dass ich kaum noch Zeit habe um lange zu suchen. Ich muss bald etwas finden. Denn wenn ich nicht herausgefunden habe, was ich möchte, wie soll ich denn dann eine passende Stelle finden?
Aber wenn ich mich umschaue, was mir so für Leute begegnen...und mir dann vorstelle, ich müsste mit denen tauschen und deren Arbeit machen...dann denk ich mir: Da wär ich lieber tot.
Es sind nur vier Monate Zeit und ich habe in den letzten 10 nichts erreicht.
27.05.2019, 09:39 Uhr | Kleines-Schaefchen
Es nimmt einfach kein Ende.
Mein Auftrag an den Anwalt war es, herauszufinden, unter welchen Bedingungen ich weiter studieren darf, denn das hat die Hochschule ja immer betont, dass mir diese Möglichkeit offen stehe.
Allerdings hat der Anwalt nur versucht, mich wieder ins Studium zu bekommen, und als die Hochschule eine einvernehmliche Lösung abgelehnt hat, sagte er, dass er mir davon abrät, vor Gericht zu klagen.
Außerdem ging es darum, dass er erreichen sollte, dass sich das Datum und der Grund der Exmatrikulation ändert, das hat er auch nicht gemacht.

Meine Eltern haben jetzt stillschweigend die Rechnung bezahlt, weil sie sagen, der Anwalt hat ein Honorar unabhängig von seinem Erfolg. Aber es geht nicht um den Erfolg, sondern um den Auftrag. Wenn man ein Auto für einen Ölwechsel in die Werkstatt bringt und der Mechaniker die Reifen wechselt, dann ist das doch murks!
Ich möchte wissen, was für Bedingungen gelten, wenn ich das Studium fortsetzen möchte, damit sie sich da nicht wieder raus reden können mit irgendwas.
Mein Vater hat mich angebrüllt, dass ich nicht wieder in die Hochschule gehen würde, dass sei abgeschlossen, ich dürfe nicht immer der Vergangenheit hinterher trauern.

Ich hasse den Anwalt und ich hasse seine Angestellte, die sagte, ich sei ja gesund und munter und ich hasse meine Eltern, die mir nie zuhören und ich hasse mich.
26.05.2019, 21:10 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo bke-Zita,

Danke für deine Nachricht!
Ich habe im Moment nicht den Mut, eine Entscheidung zu treffen und etwas anzufangen. Ich traue mir das nicht zu. Nicht einmal, irgendwo zu hospitieren oder zu jobben.
Ich habe heute Nacht mal wieder schlechte Träume gehabt bzw. ich habe ziemlich wirre Dinge geträumt und mich beim aufwachen nicht erholt gefühlt.
Mit einer Freundin war ich heute bei einem kleinen Stadtfest und wir haben einen Spaziergang zu einer Burgruine gemacht. Das war wirklich schön, aber ich war so müde und so mit meinen Gedanken beschäftigt, dass ich den Tag gar nicht genießen konnte.
Jetzt möchte ich nur noch ins Bett und mich in den Schlaf heulen, aber es kommt noch jemand vorbei um etwas abzuholen. Deswegen sitze ich hier und muss warten.

viele Grüße
Schäfchen
26.05.2019, 10:07 Uhr | bke-Zita
Hallo Schäfchen,
Guten Morgen, schön, dass du wieder aufgewacht bist !
Ich nehme dein Bild von gestern - die Welt, sie hat einen Platz für dich. Nur ist es manchmal nicht leicht, diesen Platz zu finden. In jedem Fall lohnt es sich aber, aufmerksam nach ihm Ausschau zu halten.
Keiner kann in die Zukunft schauen, trotz gründlichem Abwägen lassen sich sicherlich im Vorfeld nicht sämtliche Eventualitäten berücksichtigen.
Der Impuls von bke-Hana, dass Entscheidungen auch vorläufige sein dürfen („try and error“), der hat sehr viel Charme, finde ich.

Mich hat sehr beeindruckt, was du über all deine Fähigkeiten und Begabungen geschrieben hast. Wow ! In der Schilderung habe ich dich sehr lebendig und kraftvoll erlebt, wurde viel von deinen Potentialen deutlich.

Viele herzliche Grüße
bke-Zita
25.05.2019, 23:54 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo Hana,

Mir wäre es lieber, es gäbe statt der 1000 Möglichkeiten nur eine einzige. Diese Wahl überfordert mich.
Ja, schlafen möchte ich auch. Wenigstens überhaupt schlafen, an gut schlafen ist gar nicht zu denken.
Sehr attraktiv fände ich auch einschlafen ohne wieder aufzuwachen. Die Welt hat ja keinen Platz für mich.

Schäfchen
25.05.2019, 22:14 Uhr | bke-Hana
Liebes kleines Schaefchen,

wenn du schon nicht an dich glauben kannst - ich tu's. Wie gesagt, zu 100%, ganz egal, was du tust und wohin dein Weg der tausend Möglichkeiten dich führen wird.

Aber jetzt schlaf erst mal gut - das hoffe ich und wünsche ich dir,
bke-Hana
25.05.2019, 20:37 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo Hana,

Im Moment kann ich nur im Bett liegen und heulen. Und warten bis es besser wird und hoffen, dass es irgendwann nicht mehr so weh tut.
Aber das wird nicht passieren. Mein Leben ist ein einziger Scherbenhaufen und ich hab ich barfuss reingestellt. Kein Wunder, dass es weh tut, und es hört auch nicht auf, wenn man stehen bleibt. Aber wenn man sich bewegt, in welcher Richtung tut es nicht weh, über Scherben zu laufen?

Schäfchen
25.05.2019, 20:32 Uhr | bke-Hana
Hi kleines-Schaefchen,

nee, zu Hause sitzen ist bestimmt nicht gut für dich, da bin ich einer Meinung mit dir. Dazu hast du viel zu viele Ideen und Ambitionen und "Hummeln in dir.

Ich denke eher, dass es möglicherweise hilfreich für dich wäre, nicht alles allzu gründlich abzuwägen sondern zu machen, mit etwas weniger Gedankenstress bzw. weniger sorgsamen Abwägen. Vielleicht in noch einen Bereich rein schnuppern oder sogar nach dem Motto "try and error" eine (vorläufige) Entscheidung treffen?

Sei lieb gegrüßt von der an dich glaubenden
bke-Hana
25.05.2019, 19:16 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo Hana,

Ja, ich habe einige Talente und Begabungen:
Ich bin kreativ und humorvoll, ich kann gut planen und organisieren und habe viel Kreativität und Fantasie. Ich kann gut erklären, ich bin geduldig und einfühlsam. Ich mag Kinder und sie mögen mich und ich kann gut mit ihnen umgehen.
Ich liebe es, Kinderkirche zu machen oder das Krippenspiel zu schreiben und einzustudieren. Auch für eine Freizeit mit größeren Kids bin ich zu haben, wenn es sein muss, schlage ich mir auf dem Zeltplatz die Nächte um die Ohren. Genauso wie am Lagerfeuer zur Gitarre zu singen oder über Gott und die Welt zu reden, mag ich es, sich eine wilde Wasserschlacht im Badesee zu liefern oder eine Kanutour oder klettern im Hochseilgsarten zu veranstalten.
Ich hab auch schon ein Praktikum im Seniorenheim gemacht und dort mit den Damen "Mensch-ärgere-dich-nicht" und Rommé gespielt, ihnen zugehört oder mit ihnen gesungen.
Ich habe wahnsinnig gerne in der Grundschule unterrichtet und hatte Spaß daran, mich auszuprobieren und meine eigene Lehrerpersönlichkeit zu entwickeln bis ich in meine Rolle als Lehrerin hinein gewachsen bin. Ich war auch motiviert, dasselbe an der weiterführendenSchule zu lernen, aber ich habe niemals eine faire Chance erhalten, denn ich hätte die Unterstützung meines Mentors und meines Prüfers gebraucht.
Ich habe lange darüber nachgedacht, Theologie zu studieren. Auch wenn das deutlich länger als drei oder vier Jahre gedauert hätte, wäre ich mir sicher, dass ich das nicht abbrechen würde. Aber ich kann mir nicht vorstellen, Pfarrerin zu werden und das ist der einzige kirchliche Beruf, der mit einem Theologie-Studium möglich ist. Obwohl ich am Unterrichten Freude hatte, und auch die Latein - Nachhilfe mir riesigen Spaß macht, würde ich niemals Lehrerin werden und mir Tag für Tag eine Horde von 20 schreienden Plagen aufhalsen.

Ich habe schon ein FSJ gemacht. Als mir bewusst wurde, dass ich Diakonin werden möchte, habe ich ein FSJ in einer Kirchengemeinde absolviert, um einen möglichst realistischen Einblick in den Beruf zu bekommen. Und das Jahr hat mir bestätigt, dass ich das möchte. Keine negativen Erfahrungen haben mich abgeschreckt, im Gegenteil, ich war dankbar dafür, dass ich das Jahr nicht durch die rosarote Brille erlebt habe. Außerdem konnte ich auch unterscheiden, ob die Schwierigkeiten jetzt konkret in dieser Gemeinde vorherrschen zB wegen bestimmten Personen, oder ob das grundlegende Probleme in der kirchlichen Arbeit sind. Das FSJ war das beste was mir je passiert ist. Aber leider bleibt mir diese Möglichkeit versperrt.
Warum ich mir solchen Druck mache? Weil ich genau spüre, dass es mir nicht gut tut, alleine Zuhause zu sitzen und den lieben langen Tag Löcher in die Luft zu starren. Es reitet mich nur immer tiefer in die Misere hinein.
25.05.2019, 18:55 Uhr | bke-Hana
Liebe Kleines-Schaefchen,

ja, das klingt wirklich, als würdest du deinem Studium noch sehr hinterher trauern und dich nicht von diesem Wunsch nicht verabschieden können. Puh, und sich dann für etwas anderes, eine vermeintlich schlechtere Alternative zu entscheiden, stelle ich mir schwierig vor. Frustrierend, das ginge mir wohl auch so.

Was nun? Du bekommst ja schon tausende von mehr oder weniger gut gemeinten Ratschlägen, davon lasse ich also mal die Finger.

Oder ähm, doch nicht? Tja, ich kann einfach nicht widerstehen, meinen pädagogischen Erwachsenensenf dazu zu geben. Mach jetzt schnell die Augen zu, wenn du mittlerweile die Nase voll davon hast:

Ich finde nämlich, du solltest etwas machen, das dir Spass macht, woran dein Herz hängt, etwas, das deinen Talenten entspricht, von denen du glaube ich, nein, ich bin sicher, viele hast. Egal, ob das, was du beginnst für immer und ewig ist oder "nur" vorübergehend, weil danach etwas anderes dran ist. Du bist jung und kannst später immer noch umzwitschen, oder? Lass dir Zeit und probiere aus, was spricht denn dagegen?

Du wirst etwas für dich finden, in dem du etwas bewirken kannst und dich gleichzeitig wohl fühlst, in dem du zu Hause bist, da bin ich, auch wenn ich dich nur aus der Ferne kenne, 100%ig sicher. Ich finde, mal so ganz leicht dahin gesagt, dass du dir viel zu viel Druck machst, was deine berufliche Zukunft betrifft. Wofür ist das eigentlich gut? Willst du irgendwem etwas beweisen?

Hast du eigentlich schon mal über ein FSJ oder BFD nachgedacht - bestimmt, wie ich dich einschätze, oder?

Zuversichtliche Grüße,
bke-Hana
25.05.2019, 16:27 Uhr | Kleines-Schaefchen
Gerade möchte ich mich wieder im Bett verkriechen und heulen. Es scheint einfach keinen Platz für mich zu geben, keinen Beruf, der zu mir passt.
Ich glaub einfach nicht, dass ich das schaffe, nochmal komplett von vorne anzufangen, drei oder vier Jahre durchzuhalten bis zum Abschluss. Und selbst wenn, dann fängt es ja erst an. dann muss ich in dem Beruf arbeiten. Und ich kann mir das bei nichts wirklich vorstellen. Deshalb ist es komplett sinnlos, eine Ausbildung oder ein Studium anzufangen.

Es gibt noch eine Ausbildungseinrichtung, die ich mir anschauen werde, fünf Stunden Zugfahrt von hier entfernt. Eigentlich kann ich mir das nicht vorstellen, also so weit weg zu ziehen, und wenn ich mir die Inhalte anschaue und vergleiche, mit anderen Ausbildungsstätten, und von dem, was ich über den Beruf weiß, habe ich erhebliche Zweifel, dass ich dort ausreichend auf den Arbeitsalltag vorbereitet werde.
Die Frage ist auch, wie viel mir dort aus meinem alten Studium anerkannt wird. In der letzten Schule, die ich angeschaut habe, hieß es, dass sie aus rechtlichen Gründen nur eine sehr geringe Menge anerkennen können. Ich bezweifle einfach, ob ich die Motivation habe, mir die gleichen Inhalte nochmal anzuhören, nur weil die alten Leistungen nicht anerkannt werden. Obwohl ich bestimmt nicht mehr alles weiß, und es bestimmt auch neue Aspekte und andere Perspektiven gibt, stelle ich mir das frustrierend vor, den ganzen Klatsch nochmal zu haben.

Mein Mitbewohner und auch einige andere wollen mich immer dazu überreden, Heilerziehungspflegerin zu werden. Und das könnte ich mir ja auch irgendwie vorstellen. Aber da könnte ich sicher nicht wieder zu reiten anfangen, weil die Arbeit im Schichtsystem viel zu unregelmäßig ist. Aber gut, jetzt reite ich schon so lange nicht mehr, ich wäre sogar bereit, das aufzugeben. Aber mein Engagement in der Kirchengemeinde müsste ich komplett aufgeben. Es geht nun mal nicht beides: Selbst in den Gottesdienst gehen und Kinderkirche machen. Aber es ist halt nicht sinnvoll, nur alle Jubeljahre Kinderkirche zu machen, denn sonst bekommt man keine Beziehung zu den Kids, aber ich kann ja auch nicht jeden Sonntag, an dem ich nicht arbeite, Kinderkirche mache, dann würde ich ja selber so vertrocknen und ausbrennen, dass ich andere nicht begeistern kann für den Glauben.
Alle sagen: "Du musst dich entscheiden." und "Du musst das selber wissen." besonders oft höre ich auch: "Man muss Kompromisse eingehen, Du kannst nicht alles haben." und ganz beliebt auch. 2Du musst Prioritäten setzen." Ständig sagen mir Leute: "Du kannst nun mal nicht zurück an die Hochschule, und du wirst das doch auch nicht wollen. Du musst dich damit abfinden, dass das nicht geht und was anderes machen. Du musst das endlich hinter dir lassen."
Aber ich kann es eben nun mal nicht hinter mir lassen, ich hab das nach fast einem Jahr immer noch nicht verarbeitet, aber es hilft mir ja auch keiner dabei.
21.05.2019, 12:11 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo bke-Kira,

Also am liebsten würde ich tatsächlich Diakonin werden. Aber ich könnte mir auch vorstellen, Soziale Arbeit, Theologie oder Heilpädagogik zu studieren. Nur, ich kann mir nicht wirklich vorstellen, nach den Theologiestudium Pfarrerin zu sein. Also ich fände das Studium spannend, und mein Herz schlägt auch für kirchliche Arbeit, aber als Pfarrerin ist man so eine eierlegende Wollmilchsau, man braucht eine starke Persönlichkeit, viel Stabilität, man ist eher Anführer und Chef, während ich in einer Gruppe eher ein "normales" Gruppenmitglied als Leitung. Man muss da auch ganz viel Wissen und Können aus anderen Bereichen haben, weil man halt Leitungsperson ist, und oft erdrücken die Verwaltungsaufgaben einen und es bleibt weniger Zeit für Begegnung.
Ansonsten könnte ich mir gut vorstellen in der Pflege zu arbeiten, entweder Altenpflege oder Heilerziehungspflege. Das ist auch keine Sackgasse, da kann man hinterher immer noch Pflegemanagement, Heilpädagogik, oder Care-Wissenschaft studieren, Zusatzqualifikationen erwerben und Fort- und Weiterbildungen absolvieren. Gerade bei der Arbeit mit Behinderten, in der Heilerziehungspflege, das würde wunderbar zu meinem Hobby passen, denn ich reite gerne und möchte irgendwann einen Trainerschein machen, oder aber eben einen Kurs für therapeutisches Reiten oder Hippotherapie.
Ich kann mir auch vorstellen, in der Klinikseelsorge zu arbeiten, aber dafür müsste ich eben Pfarrerin oder Diakonin werden und dann entsprechende Fortbildungen absolvieren. Oder eben sowas wie Klinik-Clown, aber das ist auch echt schwierig, weil dafür im Normalfall eine abgeschlossene Schauspielausbildung verlangt wird, und Schauspielschule...puh. Und natürlich sind das auch beides, also Klinikclownin und Schauspielerin, da bekommt man erstmal kein Geld, sondern man muss Schulgeld usw. bezahlen.
Das Bezahlproblem gilt auch für einen Kurs in Erlebnispädagogik. Es gibt hier einen super Ausbilder für Erlebnispädagogik, da lernt man Bogenschießen, Klettern, Kanu-fahren, und natürlich auch, wie man andere dazu anleitet. Aber auch das ist so, davon allein kann man nicht leben, das ist eher etwas zusätzliches, und es kostet 2-3000 Euro.
Tja...es scheint irgendwie da draußen nicht so wirklich einen Platz für mich zu geben.

viele Grüße
Schäfchen
21.05.2019, 09:33 Uhr | bke-Kira
Hallo Kleines Schäfchen,

du suchst nach Gleichmäßigkeit. Ich habe mich gefragt, welche Berufe dann für dich in Frage kommen und ob du dir vorstellen kannst, sie auszuüben? Auch wenn es sich gerade wie "eine Sackgasse" anfühlt, gibt es noch andere Möglichkeiten. In der Pflege wirst du immer in Schichten arbeiten müssen. Aber ich finde, dass du es mit dem Besuch in der Kirche vereinbaren kannst: du verpasst sie nicht jedes Wochenende und hast den Glauben immer in dir.

Hoffe, dass du nicht lange in der Sackgasse bleibst und bereit bist, nach andere Wegen zu suchen. Man muss sich am Anfang etwas überwinden und sich trauen und es muss aber auch zu dir passen.

Etwas Gelassenheit und Mut wünscht dir

bke-Kira
20.05.2019, 23:27 Uhr | Kleines-Schaefchen
Es hat sich wieder eine Tür geschlossen. Ich hatte mir lange überlegt, ob ich eine Ausbildung in der Pflege mache, also Altenpflege oder Heilerziehungspflege.
Eigentlich sind as auch immer noch die Berufe, die ich mir am ehesten vorstellen kann. Zumindest unter dem Aspekt, dass ich das wenigstens ein halbes oder ganzes Jahr aushalte, bevor ich die Ausbildung wieder anbreche.
Aber jetzt habe ich gemerkt, dass ich das nicht schaffe. Denn irgendwie habe ich bisher noch nicht so viel darüber nachgedacht, dass diese Arbeit auch Schichtarbeit und Arbeit an Sonn- und Feiertagen bedeutet. Es wäre für mich kein Problem, auch in der Nachtschicht zu arbeiten, oder auch um halb sechs oder sechs aufzustehen, wegen der Frühschicht. Aber auch wenn es mir nichts ausmacht, das auf mich zu n, weiß ich doch, dass es mir nicht gut tut und ich mehr Gleichmäßigkeit brauche.
Arbeit an Sonn- und Feiertagen bedeutet aber, dass ich da nicht in die Kirche gehen kann und ich kann mir gar nicht vorstellen, das aufzugeben.
Am liebsten würde ich jetzt heulen. Es ist mitten in der Nacht und schon wieder hat sich eine Tür geschlossen. Zuerst habe ich gemerkt, dass diese Schule nicht zu mir passt. Das war eigentlich meine aussichtsreichste Option. Auf Platz zwei wäre die Pflege gestanden, aber das ist jetzt ja auch dahin.
Was bleibt mir denn jetzt noch übrig? Was soll ich denn jetzt noch machen, nachdem sich alle Wege als Sackgasse heraus gestellt haben?
19.05.2019, 19:17 Uhr | Kleines-Schaefchen
Immer wieder denke ich nach, was für Berufe mich interessieren könnten. Aber ich habe noch nichts gefunden, von dem ich sicher bin, dass ich es länger durchhalte als ein halbes Jahr oder Jahr. Ein Studium von drei oder vier Jahren, oder eine Ausbildung von drei Jahren evtl noch mit einem Anerkennungsjahr, das klingt nach etwas unglaublich langem. Vor allem kann es gut sein, dass ich aufgrund meiner Situation länger brauche als die reguläre Dauer.
Daher habe ich überlegt, ob ich mir erstmal einfach ein Praktikum o.ä. suche, oder einen Job, für den man keine Ausbildung braucht, solange, bis ich weiß, was ich möchte. Bisher habe ich so viele Kurven und Sprünge und Lücken in meinem Lebenslauf, darauf kommt es auch nicht mehr an. Vielleicht ist es besser, wenn ich mir die Zeit nehme, die ich brauche. Vielleicht führt das auch dazu, dass ich mich weiter stabilisieren kann, dann wäre das auf jeden fall ein Gewinn.
Oder, vielleicht fange ich eine Ausbildung an, und nehme mir vor, nur das erste Jahr zu schaffen, an mehr denke ich gar nicht erst. Daran, wie das arbeiten später sein wird, wie die Berufschancen sind, welche Herausforderungen auf mich zukommen. Und wenn es dann gefällt, dann mache ich weiter, das zweite Jahr. Nur, ich brauche unbedingt eine Tätigkeit, eine Beschäftigung, eine Aufgabe, denn sonst lebe ich einfach in den Tag hinein, ohne etwas zu machen, und das tut mir nicht gut.
11.05.2019, 00:03 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo Hana,

Deine Antwort hat mir Mut gemacht, denn das Ausschlussprinzip hat mich bisher eher belastet. Es war für mich, als würde ich in einem Raum mit vielen Türen stehen und zusehen, wie sich eine nach der anderen schließt.
Was mir hier gefallen hat und was mich davon abgebracht hat, das ist kompliziert. Einerseits finde ich es sehr schön, dass diese Schule eine richtige Gemeinschaft ist. Insgesamt gibt es etwa 40 Schülerinnen und Schüler und in jedem Jahrgang sind etwa 10 Leute. Aber irgendwie finde ich das auch erschreckend, denn hier wird im Unterricht schon sehr auf persönliche Erfahrungen zurück gegriffen, und ein bisschen habe ich Angst davor, dass ich vor Menschen, die ich mir nicht aussuchen kann einen "Seelenstrip" hinzulegen.
Jede und jeder bringt sich ein und übernimmt Aufgaben und Dienste innerhalb der Gemeinschaft. Beeindruckend fand ich auch, dass ich soo viele tolle Begegnungen hatte. Als Interessentin wurde ich tatsächlich unzählige Male gefragt, was ich mache und was mich hierher geführt hatte, und ich habe bei jedem das Gefühl gehabt, dass auch persönliche Gründe gut aufgehoben sind und jede Begegnung war ein Gewinn. Schön fand ich, wie viel Spaß selbst ganz banale Tätigkeiten machen können, wenn man sie in der Gemeinschaft erledigt.
Aber ich bin auch sehr freiheitsliebend und schon sehr selbstständig oder stehe auf eigenen Füßen, und ich kann mir nur schwer vorstellen, im ersten Jahr mit jemandem auf 12qm zu leben und im Stockbett zu schlafen. Hier wird sehr viel vorgegebenen, was man wann zu erledigen hat. Tagesablauf, Unterricht, Schuljahr...da wird viel vorgegeben. Und obwohl ich die Gemeinschaft sehr schön fand, weiß ich nicht, ob ich das dauerhaft aushalte. Drei Tage lang ist auch anders als drei Jahre lang, zumal weil man als Gast auch anders eingebunden ist und mehr Freiheiten hat.
Das ist noch lange nicht alles, aber das ist der Teil, der am schwersten zu erklären war. Und deshalb habe ich damit angefangen und ich bin jetzt auch klarer im Kopf.

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