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05.05.2019, 19:44 Uhr | Einhornstreusel
Ok hallo,
ich bin weiblich, 16 und wie sonst auch immer ein wenig verzweifelt und planlos.
Aktuell besuche ich die zehnte Klasse eines Gymnasiums.Die Schule macht mir immer weniger Spaß, da ich immer mehr merke, dass ich dort mehr schlechtes als gutes erlebt habe.Ich wurde vor einigen Jahren von meiner Klasse gemobbt und bin seitdem für immer die Außenseiterin dort.Ich habe zwar Freunde, die ebenfalls Außenseiter sind(manche davon sind auch in meiner Klasse),aber auch die Freundschaft zu denen geht so langsam kaputt, woran sowohl beide Seiten, als auch einfach das Erwachsenwerden schuld sind.Wir fangen an uns in verschiedene Richtungen zu entwickeln und somit gehen auch die Interessen immer weiter auseinander, sodass viele aus meiner Clique so langsam neue Freunde finden und lieber mit denen abhängen.Das betrifft auch die Freizeit.Sobald ich mal frage, ob jemand von denen Zeit hat, gibt‘s fast immer nur Absagen, weil es Leute gibt, die nun wichtiger sind als ich.Ich habe bereits viel ausprobiert, um auch die Klassengemeinschaft zu verbessern und mich vllt auch mit jemand anderem aus der Klasse anzufreunden, aber auch das hat alles nicht geklappt.Ich wurde immer wieder aufs Neue ausgeschlossen, habe dumme Kommentare abbekommen und unsere Klassenlehrerin hat ebenfalls bei der ganzen Sache nicht richtig mitgespielt, weil es ihr anscheinend wichtig ist, bei der gesamten Klasse „cool“ anzukommen, was ihr aber niemals gelingen wird und weil sie mich meiner Ansicht nach nicht leiden kann.Da gibt es zig Fälle, die das beweisen, aber es würde jetzt zu lange dauern, diese aufzuzählen.Ich rede in der Schule mit niemandem mehr außer in den Pausen mit meinen Freunden, denn wenn ich versuche mit Klassenkameraden ins Gespräch zu kommen, krieg ich eh immer nur ein „Halt die Fresse“ oder „verpiss dich“ oder mir wird gar nicht erst zugehört.Ich fühle mich immer ein wenig alleine und unwichtig und sehe es nicht mehr ein täglich an einen Ort zu gehen, wo mich sowohl Schüler, als auch Lehrer nicht leiden können und mir immer nur Negatives entgegenbringen, weil das einfach jeden Menschen auf Dauer zerstören kann und ich in soeinem Umfeld nicht mehr lernen kann und meine Noten sich teils auch deswegen verschlechtern.Ich hatte eigentlich geplant, zur elften Klasse die Schule zu wechseln.Das Problem dabei war, dass viele Schulen bereits am Anfang des Jahres ihre Anmeldetermine hatten(11. ist bei uns Einführungsphase also sek 2) und ich diese unbewusst verpasst habe.Trotzdem habe ich zwei Schulen finden können, die nicht allzu weit weg sind und ihre Anmeldungen erst am 1.7 haben.Auf die eine Schule geht eine Freundin und sie hat mich auch überzeugt, auf ihre Schule zu kommen.Trotzdem hat sie sich aber sicherheitshalber auch noch auf zwei anderen Schulen angemeldet.Mittlerweile habe ich weniger Kontakt zu ihr, da wir uns aus der Tanzschule kennen und sie sich aus gesundheitlichen Gründen erstmal von dort abgemeldet hat, weswegen wir uns seltener sehen.Ich habe vor Kurzem erfahren, dass sie jetzt einen Freund hat und er sich auf der selben Schule angemeldet hat wie sie und jetzt hat sie sich entschieden dass sie keine Lust mehr auf ihre jetzige Schule hat und lieber zusammen mit ihrem Freund auf die andere Schule gehen möchte, wobei ich mir gedacht habe „Schön, dass du mir das auch mal sagst“.Hätte sie das mal früher erwähnt, hätte ich vielleicht noch eine andere Schule finden können, die vielleicht noch ein paar freie Plätze hat.Da ihre Schule eine Ganztagsschule ist, habe ich mich entschieden mich dort auch nicht mehr anzumelden, weil ich das alleine nicht durchstehe, weil ich auf einer neuen Schule höchstwahrscheinlich keine neuen Freunde finden werde, weil ich durch die vergangenen Geschehnisse in der Schule eine Art Angst entwickelt habe und mich nicht mehr traue auf Leute zuzugehen und sie anzusprechen.Deshalb habe ich auch Angst mich auf der anderen Schule, die mir als einzige noch übrig bleibt anzumelden, weil ich nicht nochmal riskieren möchte, zur Außenseiterin zu werden.Vor einigen Tagen ist mir die Idee gekommen, nach der zehnten abzugehen, ein fsj zu machen und danach erst in die elfte Klasse zu gehen, weil mir der Schulalltag so langsam auf den Sack geht und mir wie bereits gesagt keinen Spaß mehr macht.Dann könnte ich mich auch frühzeitig um einen Schulplatz kümmern und würde wenn alles gut läuft etwas Neues dazulernen und mal einen anderen Alltag erleben.Da ich nicht weiß, was ich beruflich machen möchte, wäre jetzt eine Ausbildung nämlich nichts für mich.Es ist aber relativ kurzfristig, sich jetzt noch für ein fsj zu bewerben.Geht das noch? Ich habe überlegt, es in einem großen Sportverein in meiner Stadt zu machen.Deren Anzeige wurde nämlich „erst“ vor einem Monat hochgeladen.Oder ist das auch schon zu spät? Ich bin eigentlich katastrophal in Sport und habe immer gerade so eine 4 auf dem Zeugnis, aber ich tanze in meiner Freizeit super gerne und es ist eine der wenigen Sportarten, die mir liegt.Der Grund, wieso ich es aber trotzdem dort machen würde ist,dass der Sportverein auch tanzen anbietet und in der Anzeige vom letzten Jahr zb steht.dass die versuchen die eigene Sportart zu berücksichtigen, wodurch ich davon ausgehe, dass die das dieses Jahr auch so machen würden.Außerdem habe ich auch überlegt vielleicht später mal beruflich was mit tanzen zu machen, was aber ziemlich schwierig ist, weil man dort ja nicht viel verdient und ich nicht weiß wie lange ich sowas vom gesundheitlichen her machen könnte.Dadurch hätte ich dann auch ein paar mehr Einblicke in soeine Welt, auch wenn das keine richtige Tanzschule, sondern ein Sportverein ist.Was denkt ihr? Sollte ich mich bewerben oder weiter zur Schule gehen und es dann nach dem Abi vllt machen? Wenn ich ein fsj/bff mache, muss ich dann ja sozusagen die Klasse wiederholen, weil ich dann ein Jahr nicht in der Schule war und ich weiß nicht, wie die Rückkehr an eine Schule für mich wäre und wie es dann ist mit dem neue Leute kennenlernen.Andererseits habe ich jetzt keinen Nerv mehr für meine Schulen und zum Thema neue Schule habe ich ja auch schon alles gesagt.
Hat irgendwer nen Tipp für mich?Kennt irgendwer Websiten oder Stellen, die mir bei sowas helfen können?Lohnt sich die Bewerbung überhaupt noch? Ist es sinnvoll „freiwillig“ sitzen zu bleiben? Lohnt sich überhaupt ein fsj? Hat hier irgendwer eins gemacht oder macht gerade eins?
Bitte schreibt irgendwas dazu( bei einigen meiner Beiträge wurde kaum bis nichts geschrieben und ich hatte das Gefühl mein Problem ist unlösbar, lol) bin wirklich sehr verzweifelt hahaha.
PS:Ich hatte bereits Gespräche mit dem Koordinator für unseren Jahrgang , dem Schulleiter, der Vertrauenslehrerin und meinen beiden Klassenlehrerinnen zum Thema Mobbing, schlechte Schul und Klassengemeinschaft usw und keiner von denen fühlt sich richtig verantwortlich da was zu tun.Es gibt viel Gerede drumrum und man wird im Prinzip nur von Person zu Person geschickt.Deshalb wird sich der Zustand an meiner Schule niemals ändern.
Keine Zugehörigkeit, ich bin überwiegend draußen, ich bin überall, doch fühl mich nirgendswo zuhause.
05.05.2019, 21:38 Uhr | bke-Kira
Guten Abend Einhornstreusel,

beim Lesen habe ich den Eindruck, dass du viel Energie hast und wirklich bereit bist, auf Menschen zuzugehen, Dinge anzupacken, etwas auszuprobieren und sogar zu riskieren. Ich glaube, dass du ehrlich zu dir selbst sein musst um herauszufinden, warum du diesen Schritt machen möchtest und ob du von etwas "weg läufst" oder ob du wirklich etwas Neues ausprobieren willst und dabei nicht alleine stehst, sondern die Unterstützung von deiner Umgebung bekommst. Das finde ich wichtig!

Ich wünsche dir einen hilfreichen Austausch hier bei uns. Ordne deine Gedanken und Gefühle, plane mit Ruhe und Zuversicht. Ich kann dir nicht sagen, was ich sinnvoller finde: Schule weiter machen oder FSJ anfangen. Aber ich glaube, dass du etwas Ruhe in dir brauchst um zu verstehen und aufzuspüren, was du eigentlich möchtest. Jede Entscheidung ist eine Entscheidung!

Alles Gute!

bke-Kira
Zuletzt editiert am: 05.05.2019, 21:39 Uhr, von: bke-Kira
05.05.2019, 21:26 Uhr | Einhornstreusel
Kleines-Schaefchen schrieb:
Hallo Einhornstreusel,

Ich weiß nicht, ob ich auf alle Deine Punkte eingehen kann, denn beim lesen ist mir so viel eingefallen, dass ich jetzt schon einiges vergessen habe.
Also ich hab ein FSJ gemacht, in der Kirchengemeinde, und es war das beste Jahr meines Lebens. Ich habe viel über mich und meine Stärken und Schwächen gelernt. Ich war/bin eher zurückhaltend, still und manchmal auch schüchtern, aber im FSJ musste ich auch mal Dinge tun, die mir schwer gefallen sind und keiner hat gefragt ob ich gerne bei der Müllabfuhr anrufe um denen zu sagen, dass sie unsere Mülltonne nicht gelehrt hatten. Am Anfang hatte ich auch mega Schiss, wenn das Telefon geklingelt hat. Dass da jemand anruft und etwas wissen möchte und ich das nicht weiß. Aber mit der Zeit bin ich dann ruhiger geworden, ich hab mehr gewusst, als ich dachte. Wenn ich etwas nicht wusste oder nicht konnte, dann wusste ich wenigstens, wer dafür verantwortlich ist und wann / wie diese Personerreichbar ist. Den Leuten hat das auch gereicht. Niemand war je am Telefon unfreundlich zu mir und gefressen wurde ich auch nicht.
Was an meinem FSJ auch gut war, dass ich tatsächlich einen guten Einblick in die kirchliche Arbeit bekommen habe und ich ein realistisches Bild von meinem Traumberuf hatte, und mich ganz bewusst nochmal dafür entscheiden konnte.

Von daher: Die Idee mit dem FSJ im Sportverein klingt für mich nicht schlecht. Frag doch mal, ob die Stelle noch frei ist, und wenn ja, kannst du ja alle deine Bedenken mit denen besprechen. (zB dass du dich nicht so gut findest im Schulsport - wobei Schuldsport auch nicht das Maß aller Dinge ist) Ich hab damals auch ganz offen gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich das und das kann. Und das war kein Problem.

Zur Frage ob FSJ oder Schule oder Schulwechsel. Ich würde auf keinen Fall eine Klasse freiwillig wiederholen. Denn du darfst dann nicht sitzen bleiben im Jahr danach und das ist echt doof. Ich kenne jemanden, der die 9. Klasse wiederholt hat, freiwillig, und in der 10. sitzen geblieben ist, aber die nicht wiederholen durfte, weil er die 9. wiederholt hat.

Was mir dazu auch einfällt. Ich hab auch mal eine Ehrenrunde gedreht. In dem Zusammenhang habe ich auch über einen Schulwechsel nachgedacht, was aber letztendlich nicht ging aufgrund der Kombination aus Schulprofil und Fremdsprachenfolge. Ich hatte so Angst, denn meine alte Klasse war eigentlich ganz nett, auch wenn ich da keine Freunde hatte, ich wurde auch nicht gemobbt. Und von meiner neuen Klasse hieß es, dass die richtig fies seien. Es war auch echt hart, aus einer Klasse mit 18 in eine Klasse mit 31 zu kommen. Und natürlich gab es tatsächlich Mobbing in der neuen Klasse. Aber ich habe auch richtige Freunde gefunden. So schlimm wie befürchtet war es dann doch nicht.

Ich hoffe, dass ich dir weiter helfen konnte.

viele Grüße
Schäfchen


Hi Schäfchen,
vielen Dank für deine Antwort!
Das Ding ist ich wiederhole dann ja nur sozusagen die Klasse, weil ich dann ja ein Jahr später in die 11. komme,weil ich ja während des fsj schlecht zur Schule gehen kann und dementsprechend auch ein Jahr später mit der Schule fertig bin.Deshalb ist es ja nicht so richtig wiederholen.Wir haben in der Schule eine Berufsberatung, die ich das fragen könnte, aber ich weiß leider nicht wann der nächste Termin ist wo die in die Schule kommt und vllt ist es da schon zu spät :/
Nachfragen, ob die Stelle noch frei ist könnte ich tatsächlich machen.Hab ich garnicht daran gedacht, danke.
Wie war das denn dann bei dir in der neuen Klasse?Wie hast du es geschafft, dass du nicht selbst gemobbt wurdest und wie hast du es als eher stillere Person geschafft Freunde zu finden?
Keine Zugehörigkeit, ich bin überwiegend draußen, ich bin überall, doch fühl mich nirgendswo zuhause.
05.05.2019, 20:28 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo Einhornstreusel,

Ich weiß nicht, ob ich auf alle Deine Punkte eingehen kann, denn beim lesen ist mir so viel eingefallen, dass ich jetzt schon einiges vergessen habe.
Also ich hab ein FSJ gemacht, in der Kirchengemeinde, und es war das beste Jahr meines Lebens. Ich habe viel über mich und meine Stärken und Schwächen gelernt. Ich war/bin eher zurückhaltend, still und manchmal auch schüchtern, aber im FSJ musste ich auch mal Dinge tun, die mir schwer gefallen sind und keiner hat gefragt ob ich gerne bei der Müllabfuhr anrufe um denen zu sagen, dass sie unsere Mülltonne nicht gelehrt hatten. Am Anfang hatte ich auch mega Schiss, wenn das Telefon geklingelt hat. Dass da jemand anruft und etwas wissen möchte und ich das nicht weiß. Aber mit der Zeit bin ich dann ruhiger geworden, ich hab mehr gewusst, als ich dachte. Wenn ich etwas nicht wusste oder nicht konnte, dann wusste ich wenigstens, wer dafür verantwortlich ist und wann / wie diese Personerreichbar ist. Den Leuten hat das auch gereicht. Niemand war je am Telefon unfreundlich zu mir und gefressen wurde ich auch nicht.
Was an meinem FSJ auch gut war, dass ich tatsächlich einen guten Einblick in die kirchliche Arbeit bekommen habe und ich ein realistisches Bild von meinem Traumberuf hatte, und mich ganz bewusst nochmal dafür entscheiden konnte.

Von daher: Die Idee mit dem FSJ im Sportverein klingt für mich nicht schlecht. Frag doch mal, ob die Stelle noch frei ist, und wenn ja, kannst du ja alle deine Bedenken mit denen besprechen. (zB dass du dich nicht so gut findest im Schulsport - wobei Schuldsport auch nicht das Maß aller Dinge ist) Ich hab damals auch ganz offen gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich das und das kann. Und das war kein Problem.

Zur Frage ob FSJ oder Schule oder Schulwechsel. Ich würde auf keinen Fall eine Klasse freiwillig wiederholen. Denn du darfst dann nicht sitzen bleiben im Jahr danach und das ist echt doof. Ich kenne jemanden, der die 9. Klasse wiederholt hat, freiwillig, und in der 10. sitzen geblieben ist, aber die nicht wiederholen durfte, weil er die 9. wiederholt hat.

Was mir dazu auch einfällt. Ich hab auch mal eine Ehrenrunde gedreht. In dem Zusammenhang habe ich auch über einen Schulwechsel nachgedacht, was aber letztendlich nicht ging aufgrund der Kombination aus Schulprofil und Fremdsprachenfolge. Ich hatte so Angst, denn meine alte Klasse war eigentlich ganz nett, auch wenn ich da keine Freunde hatte, ich wurde auch nicht gemobbt. Und von meiner neuen Klasse hieß es, dass die richtig fies seien. Es war auch echt hart, aus einer Klasse mit 18 in eine Klasse mit 31 zu kommen. Und natürlich gab es tatsächlich Mobbing in der neuen Klasse. Aber ich habe auch richtige Freunde gefunden. So schlimm wie befürchtet war es dann doch nicht.

Ich hoffe, dass ich dir weiter helfen konnte.

viele Grüße
Schäfchen

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