bke-Jugendberatung

bke-Jugendberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

16.02.2019, 10:20 Uhr | AniNel
Eigentlich sollte ich mich freuen. Der Erzieher ist heut nicht zum Dienst gekommen, es kam eine Erzieherin und sie sagte mir gerade, das ER wohl nicht mehr kommt, er wurde suspendiert vom Dienst und das alles weiter geprüft wird und wohl die Polizei eingeschaltet wird.
Ein kleiner Erfolg?
Nein, denn der nächste Kampf beginnt, auch ich werde befragt werden von der Polizei und das mal wieder ohne Beweise. Alle Mädchen werden befragt hier und das wird wohl auch der Grund sein, warum die Mädchen mich letzte Nacht verprügelt haben, mir Wunden zugefügt haben und mir gedroht haben. Sie wussten es gestern schon, der Erzieher der gestern Dienst hatte, hat es der ganzen Gruppe erzählt, nur mir nicht.

Ich werde nicht weiter kämpfen, die machen mich sonst richtig fertig hier. Ich gebe auf und überlege mir in den nächsten Tagen wohin ich abhauen kann, so das ich nicht gefunden werde. Ich schaffe das nicht. Eine ganze Gruppe, insgesamt 12 weitere Mädchen, die befragt werden, 4 davon machten das selbe durch, das weiß ich, aber die werden schweigen, das sagten die schon. Eine ganze Gruppe gegen mich zu haben ist mir einfach viel zu viel.

Ich gebe auf!
Ihr habt gewonnen!
ER hat gewonnen!

Ich bleibe der Verlierer in diesem Spiel was sich LEBEN nennt!

Ich verschwinde von dieser Welt, mich hält nichts mehr am Leben.
Für wem soll ich kämpfen?
Zuletzt editiert am: 17.02.2019, 12:46 Uhr, von: AniNel
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
28.02.2019, 22:39 Uhr | AniNel
Macht was ihr wollt.
Ihr könnt mich quälen wie ihr wollt und dennoch werde ich kämpfen nur mit einem Unterschied!!!!

Ich Kämpfe nun nur noch für mich allein, ihr könnt bleiben wo der Pfeffer wächst, ihr könnt euch quälen lassen, ihr könnt am Boden liegen, ich werde nichts mehr für euch tun!!!!

Ich werde kämpfen um hier raus zu kommen, kämpfen um euch alle nicht mehr sehen zu müssen, darum das es mir allein gut geht. Alles andere ist verschwendete Zeit.
Rottet euch zusammen, gern auch mit den anderen beiden Gruppen, das macht den Kohl nun nicht noch fetter.
Irgendwann kommt der Tag, an dem ich stehe und ihr am Boden seid und dann werde ich sagen: "Kämpft allein, so wie ich es getan hab!!"

Ich hasse euch sehr, so sehr und denoch tut ihr mir leid, denn ihr werdet den Wert eines Lebens nie kennen lernen und ihr werden niemals in eurem Leben wissen was es heißt so viele Jahre allein auf eigenen Beinen zu stehen ohne zu fallen. Ihr werdet nie wissen, was es heißt, für andere da zu sein, für andere mit zu kämpfen und ein anderes Leben vor sein eigenes zu retten.

Erinnert euch einfach mal daran, wer sich vor euch gestellt hat, wer so viel über sich ergehen lassen hat, damit ihr geschützt seid und das so lange, nicht nur einen Tag, nicht nur eine Woche oder einen Monat. Mehr als ein Jahr habe ich mich vor euch gestellt, als es hieß, ihr sollt eure Körper zeigen, ob ihr Verletzungen habt, mehr als ein Jahr habe ich mich vor euch gestellt, wenn der Weg zu euren Zimmern ging, mehr als ein Jahr habe ich mich vor euch gestellt als es hieß, ihr solltet dieses oder Jenes machen. Über eine Woche habe ich mich vor euch gestellt und ich habe einen gebrochenen Finger, mehrere Wunden und mein Köper voll mit blauen Flecken bekommen. Ihr seid dafür nun so? Nur für deren Aufmerksamkeit?

Ich Kämpfe allein. Nur noch für mich und zur Not sage ich Tschüss und schaue wo es weiter gehen kann.
Kämpft allein für euch und haltet aus, was ich ausgehalten habe.

Ich werde diese Erfahrungen nie wieder in meinem Leben vergessen, es werden immer meine Erinnerungen bleiben, ich werde immer damit leben müssen, nicht IHR.

Ich ..... auf jeden von euch hier im Heim!!!!




Sry, musste einfach mal raus aus meinen Kopf
Zuletzt editiert am: 01.03.2019, 06:51 Uhr, von: AniNel
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
28.02.2019, 12:25 Uhr | AniNel
Hallo Fiona

Danke für die Rückmeldung.

Der einzige der mir immer was von meinem Vater erzählt hatte war mein Opa, der ist aber letztes Jahr verstorben. Er sagte immer, ich sehe ihm sehr ähnlich und habe sehr viel von ihm. Er sagte immer, das mein Vater egal was war, nie aufgegeben hat und das er immer für die Wahrheit gekämpft hat, ich glaube das ist der Grund, warum ich nicht so aufgeben möchte, ich möchte auch so stark sein, wie mein Vater war und das er stolz auf mich wäre, wenn er noch leben würde. Ich glaube das ist das, was mich immer wieder irgendwie schaffen lässt, nicht aufzugeben.

Ich werde gleich ein wenig raus gehen, etwas spazieren gehen, meinen besonderen Ort besuchen, vielleicht oder schauen, ob ich noch so einen Ort finde. Draußen fühle ich mich einfach frei, weil ich da nicht so viel denken muss, wie hier, wenn ich in mein Zimmer bin.

LG
AniNel
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
28.02.2019, 11:25 Uhr | bke-Fiona
Hallo aninel,

du kannst auf dich stolz sein weil du es schaffst, Dinge anzusprechen, die nicht in Ordnung sind, weil du durchhältst trotzdem es fürchterlich schwierig ist, das sind tolle Fähigkeiten : )

Dass du traurig bist weil dein papa tot ist und du kein Bild von ihm hast - das ist verständlich, er hat eine Lücke in deinem Leben hinterlassen.
Was gut ist ist, dass du ihm deine Gedanken schickst : )
Kannst du denn jemand fragen, der ihn gekannt hat, damit du ihn dir besser vorstellen kannst?

Hier kommt ein wenig frische Luft und Sonne für dich mit - was könntest du denn heute machen, was dir gut tut (und nicht schadet) ?

liebe Grüße, bke-fiona
28.02.2019, 10:41 Uhr | AniNel
Hallo Fiona

Vielen Dank. Das stolz auf mich sein, ist sehr weit weg, irgendwie nicht so ganz meins gerade. Ich weiß auch nicht wirklich warum, wenn ich ehrlich bin.

Heut ist wieder ein schwerer Tag für mich. Ich war gerade am Grab meines Vaters, er hätte heut Geburtstag und ich finde diesen Tag immer ganz schlimm. Obwohl er schon fast 9 Jahre tot ist, ist es immer noch ein so schwerer Gang zu seinem Grab.
An Tagen wie heute, wünschte ich mir, er wäre noch hier, ich würde so gern nochmal seine Stimme hören, ihn einfach in meiner Nähe haben.
Das schlimmste für mich ist, das ich nicht mal mehr genau weiß, wie er aussah, da meine Mutter damals alle Erinnerungen weg geworfen hat, noch nicht mal ein Bild durfte ich von ihm behalten.

Ich glaube, heute wird nicht mein Tag
*crying*
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
27.02.2019, 21:49 Uhr | bke-Fiona
Hallo aninel,

ich finde, du kannst richtig stolz auf dich sein : )

liebe Grüße, bke-fiona
27.02.2019, 21:27 Uhr | AniNel
Da sind sie wieder, all die Gedanken, all die Bilder von dem erlebten, all diese Gefühle.
Es wird immer schwerer all das auszuhalten, es ist schwer sich wenn man hier ist nur im Zimmer aufzuhalten, aber es muss wohl so sein. Ich möchte nicht nochmal so fies sein nicht nochmal so reagieren, weil mich jemand berührt. Ich will nicht so sein.

Ich versuche auszuhalten, versuche durch zu halten und hoffe so sehr, das es leichter wird, das alles gut wird, das alles ankommt in mir drin, ich bin sicher hier, nach so langer Zeit endlich mal sicher, das letzte mal war ich so sicher da war ich 9 oder 10, jetzt bin ich 15 und einfach sicher.

Ich habe nie aufgehört zu kämpfen und das darf ich jetzt auch nicht. Jetzt geht es nur um mich und auch dafür lohnt es sich vielleicht zu kämpfen, stark zu bleiben und nicht weiter in dieses Loch zu fallen.

Ich bleibe stark, für ein besseres Leben.
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
26.02.2019, 21:55 Uhr | bke-Lorenz
Hallo Aninel,

ich kann mich gerade nur der Erzieherin anschließen und zu Geduld und Ablenkung, also möglichst viele schöne Ding zu tun, raten.

Wünsche dir eine gute Nacht und dass die Gedanken ihre Lautstärke runterfahren!
*bye* bke-Lorenz
26.02.2019, 20:50 Uhr | AniNel
Meine Erzieherin sagt, ich soll geduldig sein mit mir und ein wenig Ablenkung täte mir gut.

Ich schaff es irgendwie nicht. Ich bin heute nur am weinen, habe so viel Angst, das was passiert, traue mich nicht mal mit den anderen hier in der Gruppe zusammen zu essen, weil ich Angst habe das sie fragen stellen, das sie mich so anschauen, das sie mich anfassen oder böse auf mich sind.

Ich hoffe es hört auf, ich kann das so nicht.
Ich habe noch nie so viel geweint.
Ich sehe die traurigen Blicke der 4 Mädchen vor mir, als sie hier ausgezogen sind, ich sehe dieses entsetzt sein von dem Chef vom Jugendamt, wie er geschaut hat, als wir gestern da waren.

Ich erschrecke jedes mal, wenn jemand in mein Zimmer kommt, obwohl es eigentlich nur die Erzieherin ist, die schauen will, wie es mir geht, die fragt, wie es mir geht, die mir sagt, das sie es mutig findet, wie ich alles geschafft habe. Vor ein paar Tagen war sie aber eine von den Erziehern, die mich nicht gesehen hat, die nicht mit mir geredet hat, die sich nicht um mich kümmern wollte.
Warum ändert sich das alles hier? Ich kann damit nicht umgehen, das ist mir zu viel, die sind mir zu viel, ich bin mir zu viel.
Es ist alles so verdammt laut in mir.

Ich schaffe das so nicht. Ich wollte nur Schutz haben und das es mir dann gut geht, aber irgendwie geht es mir schlecht. So verdammt schlecht, ich denke immer zu an allem was passierte, auch wenn ich nicht Will, sind die Gedanken einfach da, so laut, so unbeschreiblich laut.
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
26.02.2019, 12:45 Uhr | AniNel
Danke für deine Rückmeldung.

Ich hatte die Hoffnung das alles sofort gut ist, das ich normal schlafen kann. Hätte nie mit so einer Reaktion von mir gerechnet als das Mädchen mich im Arm genommen hat.
Ich habe mich bei ihr entschuldigt und sie sagte nur, das alles gut sei und das sie ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie so von hinten mich umarmte, das sie es so nie wieder machen wird und dann hat sie sich bei mir bedankt, dafür das sie nun Ruhe hat vor den Mädchen und dem Erzieher. Es fühlt sich komisch an, sowas zu hören. Irgendwie aber auch gut.

In 3 Wochen habe ich schon einen Termin bei der Kinderpsychologin, das macht mir etwas angst, aber ich hoffe das ich mit ihr klar komme, weil ich ja nun einsehe, das es ohne Therapie wohl nicht besser werden kann mit mir.

Ich hoffe so sehr das ich das alles packe und mir nicht die Kraft und der Mut ausgeht.
Vielleicht kann ich mein Leben endlich irgendwie in den Griff bekommen, wer weiß das schon.
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
26.02.2019, 10:10 Uhr | bke-Claudia
Liebe AniNel,
jetzt bist du erst einmal gesichert, das ist von außen so, aber in dir drin ist das noch nicht angekommen.
Das wird schon etwas Zeit brauchen und Bearbeitung in der Therapie. Das waren heftige Übergriffe, die steckt man nicht so einfach weg.
Das Mädchen hat eine Reaktion ausgelöst, die völlig normal ist für die verrückte Situation in den letzten Wochen. Du fühlst dich bedroht oder verunsichert in Situationen, wo du es nicht mehr sein musst.
Gib dir Zeit und das Mädchen wird es dir sicher nicht übelnehmen.
Ich wünsche dir einen guten Tag.
bke-Claudia
26.02.2019, 08:56 Uhr | AniNel
Der Erzieher kann mir nichts mehr antun, die Mädchen können mir nichts mehr antun, eigentlich sollte es mir doch nun besser gehen.
Warum geht es mir so schlecht?
Hab kaum geschlafen, dabei kann mir nichts passieren.
Warum fühlt sich alles so komisch an, so als wäre alles hier noch so gefährlich? Heut kam ein nettes Mädchen aus meiner Gruppe zum Esstisch und nahm mich im Arm und ich hab geschrien, dabei wollte sie nicht schlimmes, sie wollte sich nur bei mir bedanken.
Ich hab so geweint und da sie nun zur Schule ist, kann ich mich erst später bei ihr entschuldigen.
Was ist nur falsch mit mir?
Geht das wieder weg?
Ich glaube ich bleibe erst mal nur in mein Zimmer, so kann es nicht mehr vorkommen.

Es fühlt sich alles so falsch an, ich fühle mich falsch an *unsure*
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
25.02.2019, 19:24 Uhr | bke-Claudia
Hallo AniNel,
erhole dich, schau dir an, was du alles schon geschafft hast, sein stolz auf dich.
Das war so viel in den letzten Wochen. Ich hoffe, du findest jetzt etwas Ruhe.
bke-Claudia
25.02.2019, 19:03 Uhr | AniNel
Danke für die Rückmeldung.

Es war nicht so leicht heute beim Jugendamt, obwohl der Erzieher am meisten erzählt hat, ich war wieder mehr am heulen, wie immer, wenn es darauf ankommt, stark zu sein.

Ich weiß nicht, ob ich darauf stolz sein kann, ich hätte diesen Schritt ja nicht gemacht, ohne den Erzieher, denke ich. Ich glaube ich habe es sehr diesen Erzieher zu verdanken.

Obwohl die Mädchen echt schon hier raus sind, fühlt es sich nicht so an. Ich habe so sehr versucht, ein wenig zu schlafen, aber immer noch werde ich bei jedem kleinen Geräusch wach und merke, wie sehr ich dann irgendwie wie versteinert bin und sehr Angst habe und darauf warte, das jemand in meinem Zimmer ist um mich zu verdreschen. Ich kann das gar nicht so genau erklären. Ich hoffe nur so sehr, das es sehr bald anders ist und ich einfach mal in Ruhe schlafen kann, ohne ständig wach zu werden.

Jetzt muss ich einfach schauen, wie es weiter geht. Morgen wird ein Termin bei der Kinderpsychologin für mich gemacht, das haben die wohl heut irgendwie nicht geschafft, was ich ehrlich gesagt gar nicht so schlimm find.

Der Kampf geht also noch ein wenig weiter, also der Kampf mit mir selbst. Aber ich hoffe einfach so sehr, auf den richtigen Weg zu sein.
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal
25.02.2019, 14:49 Uhr | bke-Gregor
Hallo AnniNel,

ich freue mich sehr zu lesen, dass Du am Jugendamt warst und dass Dir dort geglaubt wurde und dass Du erfolgreich warst.

Ich glaube ein Heim sollte ein Ort sein, in dem Kinder und Jugendliche geschützt sind, sich sicher fühlen und schlimme Ereignisse verarbeiten können. Wenn das nicht der Fall ist, weil Angestellte Fehler machen oder unaufmerksam sind, ist das nicht das Problem dieser Kinder und Jugendliche.
Wenn die entsprechenden Mitarbeiter gemahnt werden und auf ihre Fehler aufmerksam gemacht werden, tust Du nicht nur was für Dich, sondern auch für andere Jugendliche im betreffenden Heim.

Wenn Du alles verdaut hast, hoffe ich sehr dass Du auch ein wenig stolz auf Dich bist!!!!!

Liebe Grüße

bke-Gregor *bye*
25.02.2019, 14:44 Uhr | AniNel
Hallo Dream

Vielen Dank für die netten Worte.
Ja, das Gespräch heut ist noch irgendwie in meinem Kopf. Die Mädchen wurden gerade abgeholt, nun kann es vielleicht besser werden.

LG
AniNel
Und allein werde ich es nie schaffen, doch ist es jedem egal

Treffer: 69

Sollten in diesem Thema Inhalte publiziert worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir dich, den Moderator zu benachrichtigen.
Meldungen bezüglich vermuteter Fakeaccounts werden nicht bearbeitet und nicht beantwortet.

Aktuelle Gruppenchats

Offener Gruppenchat
16.04.24 16:00
Fachkraft bke-Balthazar
6 Stunde(n) - 43 Minuten

Offener Gruppenchat
17.04.24 16:30
Fachkraft bke-Luisa

Offener Gruppenchat
17.04.24 18:00
Fachkraft bke-Annika

Aktuelle Themenchats

Aus die Maus! (Cyber-) Mobbing ein Ende setzen.
16.04.24 18:00
Fachkraft bke-Mila
8 Stunde(n) - 43 Minuten

Wenn die Flasche zum Feind wird...
22.04.24 20:00
Fachkraft bke-Thilda

Beratungsstellensuche

Zum Suchen deine PLZ eingeben und Enter drücken!