bke-Jugendberatung

bke-Jugendberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

23.10.2022, 16:31 Uhr | Wronggirl
Hallo zusammen,

Ich hab länger überlegt, ob ich etwas hier im Forum schreiben soll. Oft denke ich mir, dass man mir sowieso nicht helfen kann. Ich wüsste selbst ehrlich gesagt auch nicht, was ich mir antworten sollte, denn eine wirkliche Frage habe ich nicht. Aber vielleicht fallen jemandem doch ein paar Worte ein. Und vielleicht fühle ich mich allein durch das Schreiben hier nicht mehr so allein.
Eigentlich bin ich nicht allein... Und das weiß ich. Ich habe Freunde, ich hab meinen Verein.. Und trotzdem fühlt es sich an, als wäre ich alleine auf der Welt. Weil ich zu niemandem mehr gehöre. Keine Familie mehr hab. Und irgendwie fühlt es sich falsch an, mich so zu fühlen. Ich bin 18,ich bin "erwachsen". Aber ich fühl mich nicht erwachsen... Ich fühl mich nicht bereit jetzt schon keine Familie mehr zu haben auch wenn man sagen könnte dass man, wenn man volljährig ist, auch ohne klarkommen kann.
Ich find mich in diesem neuen Leben nicht zurecht. Irgendwie ist vieles gleich und doch so anders seit Mama auch noch weg ist. In der Schule sind die gleichen Menschen, die gleichen Räume, die gleichen Themen. Und trotzdem ist es wie eine andere Welt als vor den Sommerferien. Mein Verein ist auch gleich, die gleichen Teammitglieder, gleicher Trainer, gleiche Halle. Nur ich passe nicht mehr so dazu wie früher. Für mich ist die Welt so anders, dass ich die Welt der anderen nicht mehr verstehe.
Ich verkrieche mich stundenlang vor dieser Welt, versinke in meinem eigenen Nebel der Hoffnungslosigkeit und wenn die Welt zu nah an mich heran tritt, ist sie zu laut, zu bunt, zu grell.
An manchen Tagen ist atmen das einzige was ich schaffen kann, zu mehr reicht meine Kraft nicht aus. Und das ist für andere schwer zu akzeptieren. Alle wollen immer nur das Beste für einen... Und verstehen aber gar nichts.

Wronggirl
19.05.2024, 10:31 Uhr | bke-Claudia
Guten Morgen Girl,
meine Kolleg*innen haben dir schon tolle unterstützende Beiträge geschrieben und ich lese, dass du versuchst die Inhalte zu nutzen.
Leider erlebst du immer wieder an dir, dass die kognitive Seite fleißig arbeiten möchte, denn da ist ganz viel Wissen, die emotionale aber immer wieder doch die stärkere Seite ist und dich hindert. Aus meiner Sicht heißt das, wie kann es gelingen, dass der Zugang zu deinen Gefühlen leichter wird und du an diesen arbeiten kannst.
Da sind Ängste, Einsamkeit, Schmerz, Schuldgefühle. Es sind Gefühle, die entstanden sind aus emotionalen und oder körperlichen Verletzungen, Vertrauensbrüchen, Leid und Zerstörung uva.
Wege , die du gehst, sind nicht gut für dich, du fühlst einen Abgrund. Da willst du nicht hin, dein Kopf sagt, das ist falsch. Dann heißt es vielleicht, bleib stehen, STOPP gibt es einen anderen Weg? Wie finde ich den? Wer oder was kann den Weg finden?? Du kannst und willst so nicht leben, wie würdest du leben wollen?
Liebe Grüße
Claudia
19.05.2024, 10:31 Uhr | bke-Claudia
Guten Morgen Girl,
meine Kolleg*innen haben dir schon tolle unterstützende Beiträge geschrieben und ich lese, dass du versuchst die Inhalte zu nutzen.
Leider erlebst du immer wieder an dir, dass die kognitive Seite fleißig arbeiten möchte, denn da ist ganz viel Wissen, die emotionale aber immer wieder doch die stärkere Seite ist und dich hindert. Aus meiner Sicht heißt das, wie kann es gelingen, dass der Zugang zu deinen Gefühlen leichter wird und du an diesen arbeiten kannst.
Da sind Ängste, Einsamkeit, Schmerz, Schuldgefühle. Es sind Gefühle, die entstanden sind aus emotionalen und oder körperlichen Verletzungen, Vertrauensbrüchen, Leid und Zerstörung uva.
Wege , die du gehst, sind nicht gut für dich, du fühlst einen Abgrund. Da willst du nicht hin, dein Kopf sagt, das ist falsch. Dann heißt es vielleicht, bleib stehen, STOPP gibt es einen anderen Weg? Wie finde ich den? Wer oder was kann den Weg finden?? Du kannst und willst so nicht leben, wie würdest du leben wollen?
Liebe Grüße
Claudia
19.05.2024, 09:05 Uhr | Wronggirl
Liebe Ina,

Danke für deine Worte und deine Wünsche. Ich weiß, dass es nahezu unmöglich ist, mir zu helfen, da ich selbst nicht weiß, was ich bräuchte... Und eine konkrete Frage stelle ich selten. Das alles macht es sicher nicht einfach, mir etwas auf meinen Gedankenmüll zu antworten. Danke, dass du und auch Andere sich trotzdem immer mal wieder die Zeit nehmen und die Mühe machen, mir etwas zu schreiben.

Ich hab rational so viel Wissen darüber, wie ich es besser machen könnte...Doch es nützt mir nichts.
Ich bin zu unfähig, mein Leben besser zu machen
Ich gehe die falschen Wege, damit es erträglicher wird, weil ich unfähig bin, den Schmerz und die Gedanken, die Schuldgefühle und die laute Stimme, die mich immer wieder in die Situation treibt, durch die es nie besser werden kann, einfach mal auszuhalten... Oder ihr gar was entgegen zu setzen.
Wohl wissend, dass es mir nicht gut tut, dass es den Schmerz auf lange Sicht nur verschlimmert, dass ich mich dabei in Gefahr begebe.
Selbstzerstörung, für die ich mich dann auch noch hasse... Dabei habe ich sie selbst gewählt.
Ich kann so nicht mehr weiterleben - und tue es doch.
Vielleicht habe ich mich schon so sehr an das Leid und die Zerstörung gewöhnt, dass ich ohne das nicht mehr leben kann.
Oder was soll sonst der Grund sein, warum ich vehement, Stück für Stück, sehenden Auges zurück in den Abgrund laufe?
Und wenn das so ist, bleibt jede Hilfe sinnlos, denn es verschwendet nur Zeit und Kraft jener, die sie investieren würden.
Ich müsste mir selbst helfen, ich müsste mir selbst wert genug sein, um mich dauerhaft zu schützen... Aber das bin ich nicht.

Liebe Grüße
Girl
16.05.2024, 22:37 Uhr | bke-Ina
Liebe Wronggirl,

aus deinen Worten spricht viel Schwere. Auch wenn du nicht genau beschreibst, was geschehen ist, lässt sich greifen, wie hoffnungslos sich die Situation für dich gerade anfühlt. Das tut mir sehr, sehr leid.

Deine Maske ist verrutscht. Deine Fassade hat gebröckelt. Und wenn ich deine Worte richtig verstehe, haben Menschen, die bisher nicht wussten, wie es in dir aussieht, einen kurzen Blick auf dein unverstelltes, ungeschütztes Ich gehabt. Das löst Gefühle aus, die gerade nur schwer auszuhalten sind.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du die Erfahrung machen darfst, dass andere, wenn sie DICH ohne Maske sehen, mit milderen und wohlwollenderen Augen auf dich schauen, als du das gerade für dich selbst vermagst. Ich wünsche dir, dass du die Erfahrung machen kannst, dass nicht nur hier bei der bke oder in der EB du mit all deinen Gefühlen und Facetten (aus)gehalten wirst. Sollte dies nicht der Fall sein, hoffe ich, dass du dich mit dem gestern erlebten an die Stellen wenden kannst, wo du Unterstützung und vielleicht zumindest ein bisschen Halt bekommst.

Ich wünsche dir für diese Nacht ein paar tiefe, beruhigende Atemzüge, und dass - zumindest für einen Moment - deine Füße den dich tragenden Boden unter dir spüren lassen.

Liebe Grüße,
bke-Ina
16.05.2024, 19:38 Uhr | Wronggirl
Kein Wort könnte meinen Gefühlen gerade Ausdruck verleihen.
Das, wie es sich anfühlt, ist viel zu stark, viel zu viel... Und viel zu unaussprechbar.
Nach Außen im Alltag muss ich so normal wie möglich sein.
Alles andere wäre gefährlich.
Gestern ist meine Maske, die der Welt versucht zu zeigen, dass ich normal wäre und nicht für immer zerbrochen, einmal kurz gefallen... überrumpelt vom Schreck des Augenblicks und den Bildern und Gedanken, die in mir hochgekommen sind, konnte ich meine Angst nicht mehr verbergen. Und hab dadurch einiges unnötig kompliziert gemacht.... Und kann es nicht mehr ungeschehen machen.

Ich hasse mich selbst und mein Leben.
Mit meiner Dummheit und meiner Unfähigkeit verkompliziere ich mir das bisschen Leben, was mir geblieben ist, selbst.
Ich bin zu schwach und zu unfähig, den Weg zu gehen, den ich gehen müsste.
Statdessen versuche ich mich selbst im haltlosen Raum zu halten, im luftleeren Raum zu atmen... Und meinen wankenden Verstand zu beruhigen... und merke selbst, dass ich mir damit zu viel zumute. Wie mir immer wieder alles zerbricht.
13.05.2024, 18:38 Uhr | Wronggirl
Liebe Hana, lieber Christian,

Ich danke euch beiden für eure liebevollen und wohlwollenden Worte. Ich hab sie mir in den letzten Tagen immer mal wieder durchgelesen und versucht, eure Blickweise anzunehmen und es vielleicht selbst auch so zu sehen, wie ihr es wahrnehmt. Nämlich, dass meine Fähigkeit, mich hier zu zeigen und meine Gedanken in Worte zu packen vielleicht der Ansatz für Halt, für Hoffnung, für einen positivieren Blick in die Zukunft sein könnte. Leider ist mir das nicht so wirklich gelungen... Für mich ist es schwer da den Zusammenhang zu sehen zwischen "sich hier mitteilen können" und mich selbst beobachten zu können und dem Ansatz, nach dem ich suche. Vielleicht stehe ich mir da selbst im Weg? Vielleicht kann ich dem Gedanken auch nur nicht ganz folgen...
Mich selbst so anzunehmen, wie ich bin, fällt mir sehr schwer... Irgendwie fällt es mir extrem schwer, wohlwollend gegenüber der Person zu sein, zu der mich meine Vergangenheit und manche Dinge einfach gemacht haben. Ich weiß nicht, ob ich es nachvollziehbar erklären kann, ohne meine eigenen Grenzen der "Privatsphäre" hier im Forum zu überschreiten, wieso mir das so schwer fällt und wie ich das sehe, meine und empfinde. Mit "mir" meine ich in diesem Fall nicht zum Beispiel eine Charaktereigenschaft, die ich habe, die ich an mir selbst nicht akzeptieren kann. Denn wenn mich diese stören würde, stünde es in meiner eigenen Macht, diese zu ändern. Es sind Reaktionen von mir und Gedanken, die, wie ich weiß, durch frühere Erlebnisse zustande gekommen sind, die mich an mir selbst stören, auf die ich aber keinen Einfluss habe und nicht das Gefühl habe, die Kraft und die Möglichkeit zu haben, diese zu ändern. Und mit diesen Reaktionen und Gedanken leben zu müssen fällt mir schwer. Ich kann sie nicht wohlwollend akzeptieren. Und manche Dinge kann ich nicht ungeschehen machen, so sehr ich die Erinnerung und meine Gedanken oder Reaktionen deswegen einfach aus meinem Leben löschen würde. Kann man lernen, TROTZ den Erlebnissen und Schicksalsschlägen glücklich, zufrieden und halbwegs unbeschwert zu leben? Bestimmt, zumindest wird mir das hier, durch das Forum und auch in der EB gesagt, dass das geht. Und dass es auch schon für viele viele Menschen vor mir ging und diese jetzt, trotz und mit manchmal noch viel schlimmeren Erlebnissen, ein glückliches Leben führen. Und egal, wie oft man mir das wiederholt, es wird für mich nicht greifbarer. Vielleicht ist der Wunsch einfach noch viel zu groß, manche Dinge wären einfach nie geschehen, um zu akzeptieren, dass ich lernen muss, MIT ihnen zu leben und gut zu leben. Keine Ahnung. Die Sehnsucht nach einem Leben, das ich nicht haben durfte ist manchmal so unendlich groß und tut unvorstellbar weh. Ich wünschte einfach so sehr, dass es leichter wäre... Erträglicher. Und dass es auf dieser Welt noch wenigstens einen Menschen geben würde, dem ich wichtig wäre. Dass es nicht einfach egal wäre, wenn es mich nicht geben würde. Denn die traurige Realität ist einfach, dass es so ist. Die Einsamkeit und das Gefühl, völlig alleine dazustehen tut mehr weh, als ich es in Worte fassen könnte. Ich muss für mich kämpfen... Für einen Menschen, den ich nicht mögen und nur schwer akzeptieren kann. Und für meine Zukunft, die ich nicht sehen kann.

Liebe Grüße
Girl
03.05.2024, 20:15 Uhr | bke-Christian
Hallo wronggirl,

für heute Abend bin ich der Mod. - Ich lese gerade etwas zurück im Forum. - Zuletzt haben meine Kolleginnen bke-Kira und bke- Hana auf Deine eindrücklichen Worte reagiert - und ich finde, auf eine ganz besonders einfühlsame Weise.
Ich möchte daher nichts draufsetzen, das ist gerade überflüssig.

Mit denen, die hier im Forum mitlesen, denke auch ich jetzt an Dich - und wünsche Dir, dass Du den Ansatz, nach dem Du fragst, findest:
In der Spur, die meine Kolleginnen Dir aufzeigen, würde ich den gesuchten Ansatz nennen: den der Selbstannahme und der Selbstbejahung.
Die Kraft Deiner Sprache und Selbstbeobachtung hat etwas von einem solchen Ansatz.
-
LG, bke - Christian
03.05.2024, 17:32 Uhr | bke-Hana
Liebe Girl,

du hast mit starken und mich beeindruckenden Worten beschrieben, wie es dir zur Zeit geht, wie wenig Hoffung du im Moment spüren kannst und wie verloren du dich fühlst. Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Gleichzeitig freut es mich, dass du dich mit diesen Anteilen hier zeigen und ausdrücken magst und kannst und uns dadurch ein Stück teilhaben lässt an deiner Situation.

Ich hoffe, dass du selbst deine Ausdrucksstärke spüren und dir diese Möglichkeit des dich Mitteilens ein wenig Halt bieten kann. Für mich, eine dich Lesende, ist deine Beschreibung sehr greifbar und nachvollziehbar. Es kommt etwas an von dir. Ich wünsche dir, dass deine Fähigkeit dich mitzuteilen etwas ist, was dir ein Geländer sein kann in dieser für dich schweren Zeit.

Ganz viele Grüße dir
bke-Hana
03.05.2024, 12:45 Uhr | Wronggirl
Liebe Kira,

Vielen lieben Dank dir für deine Worte und deine Denkanstöße.

Ja das stimmt, abends ist es oft schlimmer, düsterer und irgendwie ausweglos in meinem Kopf.
Ich gebe mir wirklich sehr viel Mühe, irgendwie wieder auf einen Weg zu kommen, irgendwie wieder etwas Leichtigkeit und Helligkeit in mein Leben zu kriegen. Aber das ist irgendwie gar nicht so leicht.
In meinem Leben jetzt gibt es leider nicht mehr viel. Nur mich und meinen wankenden Verstand. Von meinem "alten" Leben ist nichts mehr übrig. Ich habe keine Freunde mehr, keine Sozialkontakte, keinen Verein, keine Schule... Und keine Familie. Da bin nur ich... Die irgendwie versucht, mit allem klar zu kommen und eine Welt zu finden, zu der ich gehöre und wo ich sein darf. Irgendeinen Weg, der sich gut anfühlt.
Ich versuche irgendwie wieder einen Alltag zu bekommen, mir wieder etwas aufzubauen... Aber es ist so viel schwerer als ich es mir je hätte vorstellen können. Ich hab das Gefühl, mich selbst verloren zu haben und mich wieder zu finden ist gar nicht so leicht. Ich finde nur schwer einen Ansatz, was ich wirklich will. Wenn mich jemand fragt, wo ich mich in x Jahren sehe oder auch nur in x Monaten, wie mein Leben dann aussehen soll... Kann ich darauf keine Antwort geben. Da ist nichts, was ich greifen könnte.
Mir fehlt oft einfach etwas, woran ich mich halten kann... Irgendein Ansatz, wie es weiter gehen soll. Und oft auch einfach die Hoffnung, dass es sowas wie ein glückliches, befreites und einfacheres Leben für mich gibt.

Liebe Grüße
Girl
30.04.2024, 09:15 Uhr | bke-Kira
Guten Morgen (Wrong) Girl,

Abends ist es oft so düster und alle Gefühle sammeln sich.

Es macht eng und so klingst du auch: sehr eingeengt und traurig. Es tut mir leid.
Das war abends.

Oft ist es morgens anders und die Stimmung darf anders sein: erlaube es dir heute: anders zu sein und zu fühlen, etwas zur Seite zu schieben und dich umzuschauen. Was ist noch da: in dieser Situation und was umgibt dich? Fehlt dir etwas oder jemand?

Manchmal fehlt man sich selbst und dein Nickname verrät, dass du dich oft nicht richtig fühlst.

Das ist der Anfang zur Weite: weite dich von diesem Massstab wie du zu sein oder zu fühlen hast oder musst…Erlaube dir heute etwas helles und leichtes zu entdecken: an dir selbst und an der Welt, vielleicht an deinen Mitmenschen und Umständen? An deinen Träumen vielleicht???

Schreibe hier das auf, was du entdeckt hast: an dir, an dem Leben, aber nicht nur an der jeweiligen Lebenssituation. Auch wenn sie nicht leicht erscheint. Heute ist ein neuer Tag!

Ich wünsche dir etwas Leichtigkeit und glaube, dass du richtig bist!

Liebe Grüsse und schönen Tag Dir mit dir und der Welt!

Bke-Kira *cool*
Zuletzt editiert am: 30.04.2024, 13:28 Uhr, von: bke-Kira
29.04.2024, 23:06 Uhr | Wronggirl
Hallo Christian,

Danke fürs schreiben.

Hm... Nein, ich komme nicht zurecht... Aber ist das wirklich noch wichtig? Am Ende des Tages muss ich nur selbst mit meinem Abgrund und meinem Schmerz leben... Entweder ich schaffe es, oder eben nicht. Es ist nur meine Existenz, die kein Leben mehr werden könnte... Ich würde niemand mit in den Abgrund ziehen, würde niemandem Schmerz zufügen. Versteht man, was ich meine? Wahrscheinlich nicht.. Aber mein Kopf ist zu wirr für andere Worte.
Es ist viel zu laut in mir. Alles schreit... Aber außer mir kann die Schreie, wie immer, niemand hören.
Es ist lieb, dass du das schreibst und die Vorstellung hat irgendwie was versöhnliches, dass es wenigstens einen Menschen gibt, der die Hoffnung hat, dass Gutes geschehen kann. Dann gibt es sie da draußen für andere also noch... Aber ich kann sie nicht sehen. Aber ist auch okay... Vielleicht kommt ja auch die Resignation, weil Hoffnung keine mehr da ist. Vielleicht wird es dadurch auch schonmal leichter.
Einfach nur weniger Schmerz und Verzweiflung ... Das reicht mir schon. Wie ist mir eigentlich mittlerweile egal.

Gute Nacht
Girl
29.04.2024, 22:06 Uhr | bke-Christian
Hallo Wronggirl,
heute morgen schriebst Du, dass Du abwarten musst, auf das," was nachher passsiert".
-
Jetzt ist es spät am Tag.

(Wie ) kommst Du zurecht mit dem, was passiert ist?
... und ja, halte die Hoffnung aufrecht. - Es kann Gutes geschehen.

LG, bke - Chr.
29.04.2024, 07:41 Uhr | Wronggirl
Nur weil das bisschen rationales Denkvermögen, das mir geblieben ist, weiß, dass ich den Weg weiter gehen muss, heißt das leider nicht, dass die Angst vor der Zukunft mich nicht wie gelähmt in meiner Wohnung sitzen lässt. Wenn dein Kopf dir immer wieder deine Fehler, dein eigenes Unvermögen, deine eigene Schuld vorhält, ist es schwer, zu denken, dass man Hilfe irgendwo verdient hätte. Hilfe klingt immer so, als könnte es besser werden... Aber da ist keine Hoffnung. Oder vielleicht doch? Wenn ich mich an diese kleinen Strohhalme, die mir irgendwo in weiter Ferne das Versprechen auf Besserung zuflüstern, klammere, noch nicht losgelassen hab, nicht gänzlich verschwinde... Dann ist da vielleicht doch Hoffnung? Keine Ahnung, mein Kopf ist so wirr... Verstehe mich ja selbst nicht. Wie soll es dann jemand anders können?
Ich hab Angst... Angst, dass mir dieser Strohhalm, an den ich mich klammere, heute wegbricht. Wahrscheinlich am ehesten durch meine eigene Unfähigkeit. Und was dann? Woran hält man sich, wenn man im haltlosen Fall ist?
Kann wohl nur abwarten, was nachher passiert...
25.04.2024, 13:59 Uhr | Wronggirl
Hallo Lorenz,

Hm, ja das stimmt, aber als so große Leistung würde ich das jetzt nicht hinstellen wollen. Irgendetwas muss ich ja beruflich oder eben als FSJ machen. Irgendwo muss ja auch das Geld her kommen, von dem ich leben soll...
Ohne Ahnung, wie ich das durchstehen soll, wie ich damit umgehen soll, wie ich es überhaupt noch aushalten soll vergeht jeder Tag und jede Nacht.
Ohne Ziel laufe ich einfach weiter, irgendwo, gemeinsam und doch getrennt von mir.
Akzeptieren, dass das mein Leben sein soll fällt schwer. Um sich gut anzufühlen ist da einfach viel zu viel Schmerz. Viel zu viel ich. Viel zu viel er. Und viel zu wenig Halt... Ich wanke... Und irgendwann, da falle ich wahrscheinlich einfach um. Ungesehen. Denn da ist niemand, der meinen Fall sehen könnte.
Ich schaff das nicht, nicht so ... oder vielleicht auch einfach gar nicht.
Was würde ich jetzt dafür geben, wenn mich jemand halten würde oder könnte.
Aber mein Abgrund war schon immer einsam.

Girl
23.04.2024, 20:45 Uhr | bke-Lorenz
Hallo *Girl,

deine Worte "irgendwann muss ich wieder die ganz normalen Herausforderungen des Daseins überstehen können" beeindrucken mich. Ganz unabhängig davon, was Millionen anderer Menschen machen, hast du mutig einen weiteren vorsichtigen Schritt in die Welt da draußen gemacht. Obwohl du einen Stillstand fühlst, alles weit weg erscheint..., du selbst hast ihn gemacht, aktiv!

Viele Grüße und eine erholsame Nacht,
*bye* bke-Lorenz

Treffer: 103

Sollten in diesem Thema Inhalte publiziert worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir dich, den Moderator zu benachrichtigen.
Meldungen bezüglich vermuteter Fakeaccounts werden nicht bearbeitet und nicht beantwortet.

Aktuelle Gruppenchats

Offener Gruppenchat
22.05.24 18:00
Fachkraft bke-Katharina

Offener Gruppenchat
23.05.24 18:00
Fachkraft bke-Lilja

Offener Gruppenchat
29.05.24 16:30
Fachkraft bke-Luisa

Aktuelle Themenchats

Wenn die Flasche zum Feind wird...
20.05.24 20:00
Fachkraft bke-Thilda

Bin ich einsam, wenn ich allein bin?
21.05.24 20:00
Fachkraft bke-Nieke

Beratungsstellensuche

Zum Suchen deine PLZ eingeben und Enter drücken!