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16.04.2023, 04:55 Uhr | Samo_Drugačije
Hey...
...Hmm also ist das erste mal das ich hier im Forum etwas schreibe, weiß auch nicht, ob es überhaupt was für mich ist aber bin gerade dabei hier und da was an mir zu ändern und neues auszuprobieren. Warum dann nicht auch mal das hier vllt hilft es ja irgendwie.

Und da ich eh wieder mal nicht schlafen kann, (wie so oft), weil meine Gedanken nicht mal für 5 min Ruhe geben können. Sie sind ständig, so laut und penetrant zum wahnsinnig werden. Ich will einfach nur mal nen Moment ruhe. Zeit, um alles neu zu sortieren, um mir vllt nen plan zu machen oder so. Ich bin auch so jemand der Probleme dauernd anzieht, um sich das Leben noch schwerer zu machen, hab, da echt nen Händchen für was das alles nicht einfacher macht.

Vorher habe ich immer anders nach geholfen, um meinen Kopf ruhig zustellen und mich besser zu fühlen. Nur geht das nicht mehr und will ich auch nicht mehr. Es fällt mir aber verdammt schwer anders ruhe in mir zukriegen. Habe echt keine Ahnung, wie ich das anstellen soll.
Aber vllt hat hier ja einer ne Idee oder ne Lösung was helfen könnte. Auch um die Panik/Angst vorm schlafen loszuwerden.
Weil es kostet echt Kraft und Nerven, obwohl ich die echt gut woanders gebrauchen könnte im Alltag.
Na ja, ok weiß jetzt auch nicht was ich sonst noch schreiben soll.

Bis dann...
Samo
01.05.2023, 16:54 Uhr | bke-Ina
Hallo Samo,

ja, ich kann mir vorstellen, dass wenn der Gedanke an Schlaf Panik auslöst auch Musik, Hörbuch etc. nur bedingt helfen. Bzw. zwar eine gewisse Entspannung und Ablenkung bringen können, aber nicht fürs Einschlafen reichen. Weiß denn die Psychologin von deinen Albträumen? Vielleicht wäre es eine Möglichkeit mit ihr zusammen Strategien zu entwickeln, die Angst vor dem Schlaf etwas abzubauen (z.B. mit Hilfe von Progressiver Muskelentspannung). Das ist natürlich schwieriger, wenn du keine vertrauensvolle Beziehung zu ihr hast. Vielleicht ist es aber für dich auch einfacher, praktische Übungen zu machen, als "nur" mit ihr zu sprechen?

Falls du das Traumtagebuch ausprobierst, bin ich gespannt, wie es dir geht und freue mich auf deinen Bericht (falls du magst).

Hm, dass es dir so schwer fällt Hilfe anzunehmen, oder dir die Meinung anderer anzuhören, macht es natürlich nicht ganz einfach. Gibt es denn (z.B. bei den Betreuern in der WG) Ausnahmen? Also den einen oder anderen Betreuer, bei dem es dir leichter fällt Rückmeldungen anzunehmen, oder Situationen, in denen es leichter ist, Hilfe anzunehmen?

Leute, die mit dir zusammen wohnen erleben dich als nicht wirklich berechenbar und können vielleicht oft dein Verhalten nicht ganz einordnen. Das macht das Zusammenleben sicher oft komplizierter. Gleichzeitig arbeitest du an einer Veränderung deiner Verhaltensweisen. Wird das denn von außen gesehen und wahrgenommen (vielleicht weniger von den Mitbewohnern, aber von den Betreuern)? Bekommst du dazu Rückmeldung?

Ich wünsche dir einen schönen restlichen Feiertag und morgen einen guten Start in die (kurze) Woche!

Liebe Grüße,
bke-Ina
30.04.2023, 11:47 Uhr | Samo_Drugačije
Huhu Silbermond,

alles gut, hab mich ja jetzt auch länger hier nicht gemeldet. Ich danke dir auf jeden Fall erst mal für deine Mühe für mich, das du das alles aufgeschrieben hast und mich nicht vergessen hast.

Also was du über deine Träume erzählst, klingt schon krass, dass du sie echt so bewusst war nehmen kannst und steuern.
Das würde ich auch echt können, deshalb werde ich das auf jeden Fall mal ausprobieren und schauen, ob ich so viel Geduld mitbringe, bis es funktioniert.
Weil Geduld ist nicht so meine Stärke.

Aber ich will es auf jeden Fall mal versuchen, schon alleine, weil ich echt auch sehr neugierig bin und es mich echt interessiert, ob es mir helfen oder doch eher schaden würde, wenn ich mein träumen beeinflussen könnte. Ich bin nicht wirklich jemanden, der gut mit sich selbst umgeht oder auf sich aufpasst. Neige stark zur Selbstzerstörung. Bin auch kein großer Fan von Therapeuten und so mach ich eigentlich alles immer lieber mit mir selbst aus. Deshalb mal schauen, ob das überhaupt was für mich ist.

Aber ich dank dir echt noch mal für deine Mühe und wünsche dir jetzt erstmal noch einen schönen Sonntag, mit viel Sonnenschein und guten Momenten. Bis dann Samo.
30.04.2023, 11:16 Uhr | Samo_Drugačije
Hey Ina,

Hat jetzt etwas länger gedauert mit der Antwort, sorry, aber die letzten Tage liefen nicht besonders gut, gab hier und da nen paar kleine Rückschläge.

Und du möchtest etwas an deinen Schlafgewohnheiten ändern, weil du merkst, dass es dir - so wie es jetzt ist - nicht gut tut.


Ja, es tut mir so gerade überhaupt nicht gut, weil es mich auch eine Menge Energie kostet, die ich eigentlich wo anders bräuchte.

Vielleicht weißt du etwas, was dir auch sonst hilft, dich zu beruhigen, wenn du gestresst bist?


Also ich hab es schon mit Musik, Hörbücher, auch lesen versucht, Atemübung funktioniert alles ein wenig, um mich ruhiger zukriegen, aber nicht zum Schlafen. Weil das alles verhindert, halt nicht den Gedanken und das Gefühl umso näher man merkt, man schläft gleich ein reagiert der Kopf. Wenn man was nicht will, dann arbeitet der Kopf/der Körper einfach alles komplett dagegen, um sich nicht mit dieser Angst und Panik auseinandersetzen zu müssen. Und wenn der Kopf nicht will, dann bringen auch die Übungen nichts. Weiß, wie ich meine.
Das mit dieser Muskelentspannung wollte ich eigentlich mal ausprobieren in der Therapie, aber dann bin ich geflogen.

Leidest du jede Nacht, wenn du schläfst unter Albträumen, oder gibt es auch Nächte, in denen sie dich in Ruhe lassen?


Also wenn ich schlafe, habe ich eigentlich immer Albträume. Außer ich bin so erschöpft und ausgepowert, dass ich einfach einschlafe, dann bin ich meist auch zu kaputt, um mich dagegen zu wehren. schlafe dann auch tief und fest und krieg überhaupt nix mehr mit. Aber das kommt echt selten vor.
Mit nem Traumtagebuch habe ich es noch nicht versucht. Vielleicht versuch ich es mal. Dann könnte ich es auch gleichzeitig versuchen, dieses klarträumen zu erlernen.

Gibt es jemanden, der mit dir zusammen an deinem Verhalten arbeitet und dich "anfeuert" und unterstützt?


Also bis auf die Betreuer in der WG (die mir egal sind), meiner Freundin, meiner liebe Mailberaterin und 1x die Woche hab ich ne Sitzung bei ner Psychologin (aber das bringt gefühlt gar nichts weil mich auf nicht interessiert was sie sagt), gibt es zurzeit niemanden anderes, der mit mir daran arbeitet. Aber ich bin da halt auch echt schwierig. Weil ich auch ein sehr ungeduldiger Mensch bin. Und sehr schlecht Hilfe annehmen kann.

Welche Rückmeldungen bekommst du von den Betreuern in deiner WG (oder auch von Mitbewohnern)?


Meistens nicht so Positive, weil ich einfach oft alles ignoriere, was mir gesagt wird.
Ich handel halt viel in eigener Sache, mir egal was andere davon halten, ob ich sie damit verletze oder sonst was. Mir ist in dem Moment nur wichtig, was ich will. Verbietet man mir etwas, mache ich es erst recht.
Deshalb halten sie mich hier auch alle für extrem egoistisch und arrogant. Die meisten Mitbewohner meiden mich, weil sie sagen, ich sei schlecht einzuschätzen, denn in einen Moment kann ich mich gut mit ihnen verstehen und 5 min später kann es aber schon wieder anders aussehen, wenn man mir auf die Nerven geht. Ich bedeute für sie einfach Ärger und löse bei vielen Unsicherheit aus. Aber ich versuche schon nicht mehr so extrem zu reagieren, klappt aber halt nicht immer.

Man wird sehen wie es weitergeht, wünsche dir noch einen schönen Sonntag. Bis dann Samo.
28.04.2023, 15:36 Uhr | -Silbermond-
Hey Silbermond,
ne davon habe ich noch nie was gehört, hört sich aber interessant an, wenn das wirklich funktioniert und man lernen kann, seine Träume zu steuern, wäre das schon genial. Also würde gerne mehr davon erfahren, auch wie man das eventuell lernen kann.


Hey Samo,

tut mir leid, dass es jetzt ein paar Tage gedauert hat, aber ich hab dich nicht vergessen. *blushed* Hoffe, du liest es noch.

Also - zum luziden Träumen. Was ist das überhaupt? - In einem luziden Traum/Klartraum bist du dir bewusst, dass du schläfst und dich in einem Traum befindest, du kannst das Traumgeschehen bewusst beeinflussen & dich nach dem Aufwachen auch daran erinnern.

Bei mir war es so, dass ich damals ein Traumtagebuch geführt hab – einfach, weil ich es lustig fand, mich auch noch Jahre später an schöne Träume zu erinnern. Was ich nicht wusste – dass das eine Methode ist, um luzides Träumen zu erlernen. *wuuuaaahhhh* Ich war ganz verwirrt, als ich mich eines Nachts in einem Traum befand und mir dessen vollkommen bewusst war. Ich dachte im Traum sofort: „Moment mal? Wie kann es sein, dass ich gerade weiß, dass ich träume!? Krass, das muss ich nach dem Aufwachen meiner Familie erzählen – wie abgefahren!“. Am Tag danach hab ich gegoogelt und bin fündig geworden und habe mir gleich ein paar YouTube-Videos dazu angeschaut. Darin wurde u.a. erklärt, wie man im Traum Reality-Checks durchführen kann, um zu schauen, ob man wirklich träumt. Beispiele waren, du schaust im Traum auf eine Uhr (wenn da gerade eine ist), merkst dir die Uhrzeit, dann schaust du wieder weg und nochmal hin. Wenn es ein Traum ist, so wird die Uhrzeit eine völlig andere sein, also vollkommen unlogisch. Oder, du stichst mit deinem Finger durch deine Hand. Normalerweise müsstest du ja auf Widerstand stoßen und nicht mit dem Finger durchstechen können – im Traum ist das anders. Du kannst auch deine Nase zu halten und merkst, dass du trotzdem weiteratmen kannst. Oder durch Wände laufen ( - kannst du ja mal an einem Traum-Bahnhof ausprobieren, wenn du ein Harry Potter Fan bist, vielleicht kommst du zum Gleis 9 3/4 *props* ). Diese und noch andere Sachen habe ich mir gemerkt, mich in meinem nächsten Klartraum an das Video erinnert und diese Dinge ganz aufgeregt ausprobiert. Und siehe da, es hat geklappt! Du glaubst nicht, wie viel Glückshormone das ausgeschüttet hat, denn ich konnte mir ab sofort alles herbeiwünschen und tun und lassen was ich wollte. *laughing* Ziemlich einfallslos, was ich mir nun wünschen sollte, bestellte ich mir erstmal einen Keks vom Universum und er landete prompt in meiner Hand. *cool* Als ich ansetzte, um genüsslich reinzubeißen, wachte ich enttäuscht auf. *giggling* Ich glaube, wenn du zu emotional wirst, schmeißt es dich raus. *tongue* Im nächsten Klartraum hab ich dann das Fliegen ausprobiert. Das habe ich mir aber ehrlich gesagt leichter vorgestellt - hab mich ein bisschen gefühlt wie eine flügellahme Ente. *whistle*
Was ich besonders spannend fand bisher, waren Begegnungen mit Menschen. Und auch irgendwie, im Traum entscheiden zu können, ob ich ihn bewusst steuern möchte oder Zuschauerin von dem sein möchte, was mein Unterbewusstsein für einen Traum baut. Öfter schon entschied ich mich für letzteres, blieb aber im Klartraum, gab also nicht vollends die Kontrolle ab, um trotzdem noch eingreifen zu können. Interessiert habe ich dann beobachtet, wie Worte aus den Mündern der im Traum Anwesenden kamen und beobachtete mich, ob ich aktiv diese Worte baue, ihnen die Worte also in den Mund lege. Sie müssen ja von mir kommen, ist schließlich mein Traum, der zu 100% aus meinem (Unter-/)Bewusstsein kommt, im Grunde ist alles, was im Traum zu dir gesagt wird ja ein Selbstgespräch. Ich habe die Worte aber nicht aktiv gebaut, war auch gar nicht mein Wortschatz oder Sprechstil, ich war also Zuhörerin meines Unterbewusstseins. Ich hab den Traum dann ein bisschen gelenkt, aber nur grob, ansonsten geschaut, was sich mein Unterbewusstsein so zusammenbastelt. Das fand ich ziemlich spannend!
So viel zu mir – jetzt wieder zu dir. ^^

Wie kannst du luzides Träumen lernen?

1. Die mit dem Traum-Tagebuch habe ich ja schon genannt und das ist glaube ich auch eine der Methoden, die sich am meisten bewährt. Hierbei hältst du Tag für Tag direkt nach dem Aufwachen alles fest, an das du dich erinnern kannst, jedes kleinste Detail, schaue da besonders auch auf dein sinnliches Erleben. Anfangs sind die Erinnerungen bestimmt noch recht vage, doch mit der Zeit wirst du immer mehr Details aus deinen Träumen behalten. Das Traumgedächtnis wird geschult und das Bewusstsein für den Klartraum geschärft. Lies dir deine Einträge abends vor dem Zubettgehen evtl. noch einmal durch.
2. Reality-Checks – auch die habe ich schon angesprochen. Du kannst sie im Wachzustand einüben, das heißt, am Tag öfter mal den Zustand hinterfragen und anhand verschiedener Checks prüfen, ob du wach bist oder schläfst. Wenn du das verinnerlicht hast, dann wird sich die Frage irgendwann automatisch auch im Traum stellen.
3. Die MILD-Technik. Hierbei nimmst du dir erstmal fest vor dem Schlafengehen vor, dass du dich nach dem nächsten Erwachen an deinen Traum erinnerst - du sagst dir also: "Wenn ich das nächste Mal aufwache, werde ich mich an meinen Traum erinnern.". Wenn du dann aufwachst und dich erinnerst, lässt du den Traum nochmal vor deinem inneren Auge ablaufen. Als nächstes konzentrierst du dich darauf, dich daran zu erinnern, dass du träumst. Rufe dir vor/während dem wieder Einschlafen immer wieder folgenden Satz ins Gedächtnis: „Das nächste Mal wenn ich träume, werde ich mich daran erinnern, dass ich träume.“ und stelle dir dabei vor, dass du dich wieder im zuletzt erlebten Traum befindest, diesmal aber erkennst, dass es sich um einen Traum handelt. Spiel also den normalen Traum als Luzid-Variante nochmal durch und stelle dir vor, was du in dem Fall in dem Traum tust und fühlst. Effektiver ist es noch, wenn du das mit einem Traumzeichen kombinierst, an dem du erkennen wirst, dass du träumst.

Es gibt noch mehr Methoden - das sind aber drei, die mir bekannt und von der Wissenschaft bestätigt sind. Hab Geduld dabei, es benötigt ein bisschen Zeit, um das zu lernen.

Wie kannst du Klarträume zu deinem Vorteil nutzen?

In Albträumen kannst du aktiv in das Traumgeschehen eingreifen, indem du z.B. den Ausgang des Traumes in einen positiven umwandelst. Wenn du einen wiederkehrenden Albtraum hast, kannst du dir ja vllt. auch schon im Wachzustand überlegen, wie so ein Ende aussehen könnte. Ich habe mir manchmal liebe Menschen an meine Seite geholt, wenn ich im Traum Angst hatte - das half auch. Wenn du aufwachen möchtest, dann schreie oder sage dir laut vor (z.B. "Ich will aufwachen!"), blinzle mehrmals oder schlafe in deinem Traum ein (damit du im realen Leben aufwachen kannst). Klappt allerdings nicht immer so einfach, manchmal erfordert es auch viel Anstrengung aus dem Willen heraus aufzuwachen.

Manche Menschen nutzen diese kontrollierten Träume auch, um Angstzustände zu überwinden, indem sie sich den angstmachenden Situationen einfach im Traum stellen - oder auch zur Verbesserung motorischer Fähigkeiten, indem sie Bewegungsabläufe üben, um dann im wachen Leben eine bessere Leistung zu erbringen (bei Hochleistungssportlern manchmal der Fall). Wobei man sich da auch die Frage stellen könnte, ob man sich nicht im Schlaf eher eine Pause gönnen sollte und das Thema Selbstoptimierung im Alltag nicht schon genug Thema ist... *props*

. . .

Was mir bei dem Thema aber noch wichtig ist zu sagen:
Klarträumen tut nicht allen Menschen gut und generell kann sich alles, wodurch du deinen Schlaf störst, irgendwie auswirken. Der beste Weg wäre immer, dass von eine:r Therapeut:in begleiten zu lassen. Wichtig ist in jedem Fall, dass du gut auf dich achtest und behutsam bist, wenn du dich an dieses Thema heranwagst.

Ich hoffe, ich konnte dir das alles ein bisschen näher bringen. Frag gerne, wenn du Fragen dazu hast.

Liebe Grüße & schöne Träume :) ,
Silbermond
Zuletzt editiert am: 28.04.2023, 15:38 Uhr, von: -Silbermond-
.・✫・゜・。Ich schicke dir einen Engel, und sei er noch so klein, er möge immer bei dir sein.・。.・゜✭・
18.04.2023, 22:17 Uhr | bke-Ina
Hallo Samo,

ja, das luzide Träumen ist tatsächlich ein sehr spannendes Gebiet. Ich freue mich mitzulesen, wenn Silbermond ein bisschen mehr darüber berichtet!

Du hast dir über die Zeit angewöhnt wenig oder kaum zu schlafen. Was du beschreibst, ist leider ein ganz bekannter Mechanismus bei Angst. Je mehr wir das vermeiden, was uns Angst macht, desto größer wird die Angst davor. Mittlerweile ist für dich jedoch schon die Vorstellung zu schlafen zum Stressor geworden. Und du möchtest etwas an deinen Schlafgewohnheiten ändern, weil du merkst, dass es dir - so wie es jetzt ist - nicht gut tut.

Vielleicht kann dir ein Einschlafritual helfen, etwas von dem Stress abzubauen, der aufkommt, wenn es ans Schlafen geht. Vielleicht weißt du etwas, was dir auch sonst hilft, dich zu beruhigen, wenn du gestresst bist? Duschen, Tee, Musik, Hörbuch, Lesen (Bildschirm sollte direkt vor dem Schlafen vermieden werden), Atemübung, Phantasiereise, Muskelentspannung (z.B. nach Jacobsen)... Das sind sicher alles keine Zauberlösungen, aber Strategien, die dazu beitragen können, etwas runter zu fahren.

Leidest du jede Nacht, wenn du schläfst unter Albträumen, oder gibt es auch Nächte, in denen sie sich in Ruhe lassen? Hast du schon einmal versucht ein Traumtagebuch zu führen? In deinem Fall mit Albträumen, würde ich nicht dazu raten, aufzuschreiben, was du inhaltlich träumst (außer es entlastet dich, die Träume niederzuschreiben). Sondern eher kurz und knackig festzuhalten, ob du Albträume gehabt hast und auf einer Skala von 1-10 wie heftig. So lassen sich kleine Veränderungen oder Schwankungen über die Zeit eher wahrnehmen, als wenn wir uns "nur" auf unser Gefühl verlassen.

Du eckst mit deinem Verhalten immer wieder an, es fällt dir schwer Ratschläge von außen anzunehmen und manchmal reagierst du sehr impulsiv. Ich kann mir vorstellen, dass das deinen Alltag oft kompliziert macht. Gleichzeitig merkst du, dass du schon Veränderungen bewirken konntest. Das ist super!! Wie mein Kollege bke-Hannes schon geschrieben hat: die Veränderung von Verhaltensgewohnheiten braucht Zeit, Kraft, Geduld und manchmal die Unterstützung von außen. Gibt es jemanden, der mit dir zusammen an deinem Verhalten arbeitet und dich "anfeuert" und unterstützt? Welche Rückmeldungen bekommst du von den Betreuern in deiner WG (oder auch von Mitbewohnern)?

Ich finde es übrigens sehr mutig, dass du dich hier unseren Meinungen und Ratschlägen stellst. Und das nicht nur in der Mailberatung, sondern auch hier im Forum. Klasse! Daumen hoch

Liebe Grüße
bke-Ina
18.04.2023, 21:20 Uhr | Samo_Drugačije
Hey Silbermond,

ne davon habe ich noch nie was gehört, hört sich aber interessant an, wenn das wirklich funktioniert und man lernen kann, seine Träume zu steuern, wäre das schon genial. Also würde gerne mehr davon erfahren, auch wie man das eventuell lernen kann.

Hi Hannes,

Du möchtest verhindern, dass Du diese miesen Träume hast? Und möchtest daher am liebsten den Schlaf vermeiden?


Genau ich möchte diese Träume einfach nicht, sie tun mir nicht gut. Deshalb habe ich mir die letzten Jahre antrainiert, wenig oder Tage lang nicht zu schlafen. Aber weil ich mich da immer so krass reingesteigert habe, nicht schlafen zu wollen, habe ich dadurch mittlerweile ne richtige Panik entwickelt, wenn es ums schlafen geht. Alleine der Gedanke daran stresst mich total.
Mein Ziel ist es daher jetzt irgendwie son Mittel Ding zu finden, also wieder regelmäßig zu schlafen, aber ohne diese Träume oder das, was daraus entsteht.

Vielleicht kannst Du mal Deinem Unbewußten, das ja als "Filmvorführer" für die blöden Träume sorgt, vor dem Einschlafen einen Gruß ausrichten.


Und ja hab es schon öfters versucht, mir vorm Schlafen einzureden, das ich heute mal was besseres Träumen möchte als immer wieder diese "Horrorshow". Aber bis jetzt kein Erfolg, deswegen, ich brauch irgendwas anderes.

Was meinst Du damit. Womit oder bei wem eckst Du an?


Mit meinem verhalten ecke ich eben an.
Bei Betreuen in der WG, wo ich wohne.
Mitbewohner, meinem Bewährungshelfer, Sozialarbeiter vom Jugendamt, eigentlich mit jedem mit dem ich zutun habe. Weil
ich bin im Umgang mit anderen nicht so einfach. Bin sehr direkt, werde schnell laut, bin impulsiv-aggressiv und mich interessiert eigentlich nichts außer das was ich will. Sind halt einige Macken, hab halt oft extrem Stimmungsschwankungen.

Ich muss dazu sagen, es ist schon besser geworden. Nachdem ich angefangen habe, clean zu werden.
Mittlerweile schaffe ich es schon in manchen Situationen ruhiger zu bleiben und auch dinge zu akzeptieren, die mir nicht so passen.
Aber gerade das ist noch sehr - sehr ausbaufähig. Weil ich kann sehr schlecht akzeptieren, wenn mir jemand was sagen will. Egal ob es darum geht, was ich nicht darf oder was der jenige meint, sei besser für mich, sei es auch nur ein gut Gemeinter Rat. Das lerne ich auch gerade neu und mal über Dinge und meine Handlungen mehr nachzudenken. Da hat mir meine Mailberaterin hier auch schon sehr geholfen. Deshalb ist das jetzt hier für mich auch so ne art Übung, von allein bei euch um Rat zufragen, dann auszuhalten was ihr schreibt und gedanken machen um die hilfe auch anzunehmen. Weiß du wie ich meine. Denn im direkten Kontakt könnte ich das nicht so direkt nach rat fragen, da würde dann irgendwann wieder nur Bullshit aus mir raus kommen und ich würde es nicht mehr ernst nehmen. Keine Ahnung, ob du überhaupt was davon verstehst, alles irgendwie durcheinander, genau so wie meine Gedanken.

Halt einfach reinstes Chaos in meinem Kopf, weil bin auch extrem müde gerade, kann mich kaum auf irgendwas konzentrieren. Mir fehlt einfach die Energie. Keine Ahnung ob ich deine Fragen jetzt überhaupt richtig beantwortet habe aber ich weiß gerade echt nix mehr sorry.
Bis dann.
Samo
17.04.2023, 17:33 Uhr | -Silbermond-
Für mich bedeutet schlafen immer, dass man die Kontrolle abgibt und ich gebe sie ungern ab. Man kann halt nicht steuern, was im Schlaf passiert [...]


Kann man tatsächlich lernen/trainieren - Kontrolle über seine Träume erlangen und diese steuern. *hypocritically* Schon mal was von Klarträumen/luzidem Träumen gehört? Das wird teilweise auch in Therapien gegen Albträume eingesetzt. Wenn du Interesse hast, erzähl ich dir gerne ein bisschen mehr darüber, was das genau ist und wie man es lernen kann bzw. wie ich es (unabsichtlich) gelernt hab. *props*
.・✫・゜・。Ich schicke dir einen Engel, und sei er noch so klein, er möge immer bei dir sein.・。.・゜✭・
17.04.2023, 16:54 Uhr | bke-Hannes
Hallo Samo,
vielen Dank für Deine offenen und verstehbaren Erläuterungen!

Ich habe aber ein paar Fragen dazu:
Für mich bedeutet schlafen immer, dass man die Kontrolle abgibt und ich gebe sie ungern ab.

Du möchtest verhindern, dass Du diese miesen Träume hast? Und möchtest daher am liebsten den Schlaf vermeiden? Puh, das ist natürlich ein anstrengendes Ziel. Ich würde sagen: eine "mission impossible".
Aber o.k., die Träume machen Dir Angst und Du wachst mit nem schlechten Gefühl zu Dir daraus auf.
Vielleicht kannst Du mal Deinem Unbewußten, das ja als "Filmvorführer" für die blöden Träume sorgt, vor dem Einschlafen einen Gruß ausrichten. So in der Weise: "Hallo mein Unbewußtes. Zeig mir heute Nacht mal einen angenehmen Film zum Wohlfühlen! Ich bin sehr neugierig darauf, welche schönen Bilder Du mir präsentieren wirst."
Klingt verrückt? Vielleicht. Vielleicht versuchst Du es dennoch mal?

Ich möchte mich ändern, aber habe echt Probleme damit, weil ich ständig überall anecke.

Was meinst Du damit. Womit oder bei wem eckst Du an?
Du willst etwas verändern in Deinem Verhalten? Weißt Du denn schon, was genau? Es ist ehrlich gesagt nicht leicht, Verhaltensgewohnheiten zu ändern. Da braucht man manchmal Unterstützung und einen "Fanclub'", der einen anfeuert. Hast Du Menschen, die Dich unterstützen können? Das wäre gut.

Ich wünsche Dir heute Nacht entspannte Neugier auf das, was Dein Unbewußtes Dir diesmal vorführt.
Viele Grüße, bke-Hannes
16.04.2023, 23:42 Uhr | Samo_Drugačije
Hi Hannes,

Danke für deine Antwort.

Also ich habe Angst vorm Schlafen gehen allgemein. Da sind nicht direkt die Gedanken schuld, die den ganzen Tag meinen Kopf überfluten.
Für mich bedeutet schlafen immer, dass man die Kontrolle abgibt und ich gebe sie ungern ab. Man kann halt nicht steuern, was im Schlaf passiert und wenn ich schlafe, entstehen oft Träume, die sehr real sind, also mit der Vergangenheit zutun haben. Diese Erinnerungen lösen stehts Panik in mir aus. Das Gefühl, in diesem Traum(Vergangenheit) gefangen zu sein nimmt mir die Luft zum Atmen, gibt mir das Gefühl, förmlich zu ersticken und einfach nichts tun zu können, einfach so gelähmt zu sein. Nachdem auf wachen fühle ich mich dann ständig extrem schlecht, habe das Gefühl nichts wert zu sein, nix zu können u.s.w. mir ist bewusst, das es nur "träume" sind und das es nicht mehr so ist, aber das beruhigt meine innere Mitte nicht, es wühlt einfach immer alles in mir auf. Deshalb habe ich angefangen nicht mehr zu schlafen, also so wenig wie möglich und mich zu Betäuben, halt zu verdrängen. Was für mich ne Zeit lang auch gut funktioniert hat, aber jetzt möchte ich das nicht mehr. Hab begriffen das es mein Leben so nicht wirklich besser gemacht hat, außer in meiner Vorstellung. Keine Ahnung, ob das einer hier versteht, wie ich das meine, ist halt irgendwie auch schwer zu erklären.

Nur möchte ich dieses Leben nicht mehr. Ich möchte mich ändern, aber habe echt Probleme damit, weil ich ständig überall anecke.
Und das kann ich mir eigentlich überhaupt nicht mehr erlauben.
Deshalb denke ich einfach über alles extrem viel nach und hinter frage alles. Was für mich sehr neu ist und verdammt anstrengend. Vorher habe ich gemacht was ich will, mir war egal, was andere davon halten. Regeln oder Konsequenzen habe ich nen f*** drauf gegeben.

Da sich nun die neuen "guten" Gedanken mit den alten "negativen" Gedanken mischen macht es mich wahnsinnig im Kopf, weil es ein Teil in mir gibt dem diese Veränderung nicht passt und der mit aller Kraft dagegen ankämpft.
Der Gedanke, der mir gerade einfach am meisten Angst macht, ist der zu versagen, es einfach nicht hinzukriegen, mich zu ändern.
Setz mich da auch selbst extrem unter Druck. Stehe einfach irgendwie unter dauer Strom und finde überhaupt keine Ruhe, nichts hilft um mich mal runter zu kriegen.
Ich weiß da echt nicht was ich da noch machen soll.

Ist halt alles kompliziert.
Na ja, gut bis dann.
Samo
16.04.2023, 11:20 Uhr | bke-Hannes
Hallo Samo,
willkommen hier im Forum! Ich bin einer der ModeratorInnen hier im Forum.
Du hast Dich heute Nacht zum ersten Mal hier im Forum zu Wort gemeldet und ich hoffe, dass Du ein paar Erfahrungen anderer UserInnen zu lesen bekommst. Denn von dem Problem der nervenden und schlafraubenden Gedankenkreise haben ja einige UserInnen hier im Forum schon berichtet. Du schreibst, dass Dich bestimmte Gedanken , v.a. beim Einschlafen quälen und Du gerne Deine Gedanken sortieren möchtest. Und es sind Gedanken, die Dir Angst machen. Vielleicht kannst Du ja ein bisschen mehr über diese Gedanken hier schreiben und wovor Du Angst hast?
Grundsätzlich finde ich es dabei wichtig zwischen Erfahrungen und Erinnerungen einerseits und Befürchtungen, die in die Zukunft gerichtet sind andererseits, zu unterscheiden.
Da wir phantasiebegabte Wesen sind, spielt uns manchmal unsere Phantasie miese Zukunftsfilme ein, die ungute Gefühle auslösen. Aber es sind Phantasien und nicht die Realität: diese Unterscheidung ist wichtig.

So, nun bin ich gespannt, ob Du noch mehr erläutern möchtest und was Dir UserInnen hier über ihre Erfahrungen und Lösungen, mit Angstgedanken zurecht zu kommen, schreiben werden.

Viele Grüße, bke-Hannes

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