Hey,
Ich habe jetzt schon fast ein Jahr mein Schulabschluss.in meiner Schulzeit wurde ich oft gemobbt mal mehr mal weniger. Und eigentlich war meine Klasse gar kein Thema,ich habe außer meine beste Freundin niemanden mehr davon gesehen. Seit kurzem habe ich aber andere Arbeitszeiten weshalb ich nach meinen frühdienen oft meine alten Klassenkameraden sehe am Bahnhof. Naja und ich merke wie ich in totale Verhaltensmuster aus der Schule Fälle möglichst weit weg stehen. Im Zug am anderen Ende sein. Beim warten auf den Bus und im Bus genau das selbe. Auch traue ich am Bahnhof nicht mehr zu essen,obwohl ich seit um 9 Uhr nichts mehr gegessen habe und ich weiß ein Müsliriegel brauch ich jetzt. Das hat vermutlich vorallendingen damit zu tun das ich früher wegen meines Gewichts gemobbt wurde. Ich merke auch wie ich jedes bisschen selbstbewusst sein verliere das ich habe. Ich weiß nicht ob sie mich tatsächlich ansprechen würden und mich dann noch mobben würden? Ich halte es zwar für unwahrscheinlich. Trotzdem ist die Angst da. Was kann ich dagegen tun damit ich wieder (mestens) entspannt nach Hause fahren kann ?

Viele Grüße
Linchen

Hi,
Danke fürs Mut machen. Und bald sind Sommerferien das heißt alle die von denen weiter zur Schule gehen um Abi zu machen muss ich eh nicht sehen. Ist doch mal was positives.
LG Linchen

Hallo Linchen,
danke dir für deine Rückmeldung.
Schön zu lesen, dass du etwas gefunden hast, was dir aktuell ganz gut hilft. Und - ist vermutlich auch nicht schlecht, dass deine aktuellen Schichten so manche Begegnung nicht zulassen.
Vielleicht magst du diese (schichtbedingten) Zeiten weiter gut für deine Selbstwertstärkung nutzen. Und vielleicht magst du auch darauf achten, dass du aufrecht bleibst. Dass dein Kopf oben ist, deine Haltung gerade. Vielleicht magst du auch gelegentlich mal die Arme in die Seiten stemmen …. und dich und deine Größe spüren.

Die Schulzeit ist vorbei - du darfst jetzt eine andere sein. Stärker, abwehrbereiter, mit mancherlei guten Ideen für dich im Gepäck.

Viele herzliche und mutmachende Grüße
und wenn's für dich ok ist:
bke-Zita

hi,
Danke für die unten genannten Ideen. Also aktuell hilft mir ganz gut Kopfhörer aufsetzen und möglichst weit weg sitzen/gehen.
Auch habe ich aktuell wieder andere Schichten weshalb ich sie auch nicht so oft sehen muss.

Lg
Linchen

Hallo linchen_1_,

Auch von mir ein willkommens-winker
Ich will dir gerne meine Gedanken schreiben, die mir beim Lesen deines Threads kommen.
Eigentlich ist die Schulzeit vorbei - du hast deinen Schulabschluss, bist im FSJ. Aber nun holt dich manches wieder ein. Erinnerungen an abwertende Bemerkungen, blöde und verletzende Kommentare etc. werden wieder lebendig, dadurch dass du manchen deiner ehemaligen Klassenkameraden am Bahnhof / im Bus wieder begegnest.
Mir scheint, „eigentlich“ weiß dein Kopf, dass es jetzt anders ist als zu den Schulzeiten (das schließe ich, wenn ich etwa lese, das du es für unwahrscheinlich hältst, angesprochen & dann auch beleidigt zu werden. Oder wenn du schreibst, dass sich ein betreffender Junge bestimmt nicht mehr an seine beleidigenden Äußerungen erinnert).
Aber - die alten Ängste, die seelischen Verletzungen und Verhaltensmuster scheinen noch in dir lebendig zu sein und deine (Selbst-)Sicherheit bekommt Sprünge in solchen Momenten ….
Eine Möglichkeit, darauf zu reagieren - die ist dir vertraut: Abstand halten. Eine weitere kennst du auch - nichts essen in Anwesenheit der Betreffenden.
Eine dritte ist, die Sorge vor einer Fortsetzung der Grenzüberschreitungen auf ihre Wahrscheinlichkeit hin zu überprüfen. Auch das tust du bereits.
Und eine 4. ist: dass du merkst, in bestimmter Kleidung geht es mir mit mir und meinem Körper besser. Und die 5., dass es auch in Anwesenheit von bestimmten Menschen für dich sicherer & angenehmer ist.

Und: ich glaube, es gäbe noch weiteres, was dir in kritischen Momenten vielleicht noch ein weiteres Stück mehr Sicherheit geben könnte.
Eine kleine Sammlung - vielleicht ist etwas dabei, das du gut findest oder mal ausprobieren möchtest:
Ablenkung …. Kopfhörer aufsetzen …. Sätze zurechtlegen, die du im Fall der Fälle sagen könntest …. Eine Unterhaltung mit jemandem beginnen, der / die auch da ist und dir gut tut …. dich an die 50% erinnern, in denen du dich mit dir & deinem Körper gut fühlst …. sich vergegenwärtigen, welch positive Begegnungen du (so hoffe ich) du in deinem jetzigen Lebensabschnitt, dem FSJ hast ....

Diese Ideen können gerne weiter ergänzt werden - das was nicht passt, einfach ignorieren …

Viele ermutigende Grüße
bke-Zita

Hallo Kira,

Ich fühle mich gerade so 50 50 in meinem Körper wohl. Das ist oft Tagesform und leider auch abhängig von Kleidung und Menschen mit denen ich zusammen bin.
Aktuell mache ich ein Fsj im Krankenhaus. Das heißt ich arbeite im Schichtdienst.
Ich kann deine anderen Frage leider nicht zu 100% verstehen. Was ich nir sagen kann. Natürlich hat es mich verletzten bloß gestellt zu werden und das einem Sachen weggenommen werden.
Ich weiß noch genau wie ich in der 2 Klasse über eine Eisplatte geschubst wurde und beleidigt wurde. Oder in der 6 Klasse über den ganze Flur gerufen wurde ... ist ne fette sau. Dieser jung den ich heute ab und zu sehe erinnert sich bestimmt nicht mehr daran. Trotzdem gehe ich sobald ich ihn sehe jedes mal auf Abstand. Oder auch wie in der 10 Klasse beim turnen über mich gelacht wurde weil ich es nicht hinbekommen habe. Ich sage nicht das diese Menschen dumm sind oder einen scheiß Charakter haben. Sondern einfach das sie Grenzen nicht erkennen konnten von Menschen die sie nicht laut genug gesagt haben.
LG linchen

Hallo linchen_1_,

Herzlich Willkommen bei uns im Forum!

Das ist toll, dass du dich mit so einem Thema hier traust und darüber schreibst welche Angst du vor Kontakt mit Klassenkameraden hast. Das ist sehr mutig zu eigenen Ängsten zu stehen und sie zu benennen. Das ist ein großer Schritt auch zu mehr Selbstwert und Selbstfürsorge! Damit übernimmst du auf jeden Fall Verantwortung und schiebst sie nicht auf andere. Das ist gut und reif!

Eigentlich war deine Klasse kein Thema und doch ist da etwas an "Huckepack", was du mit dir immer noch rum trägst. Ich stelle es mir sehr belastend und auch anstrengend vor. Du sagst auch, dass du gemobbt wurdest wegen dem Gewicht. Das tut mir leid. Es muss wirklich Spuren hinterlassen haben und an deinem Vertrauen gekratzt haben.

Fühlst du dich im Moment in deinem Körper eigentlich wohl?
Wo fährst du jeden Tag hin? Was machst du gerade: eine Ausbildung? Arbeitest du?

Was würdest du dir hier von anderen wünschen und vielleicht gibt es jemanden, mit dem du ohne Angst dich triffst und Kontakt genießt? Und vor allem finde ich auch superwichtig, dass du Freunde hat, mit denen man sich selbst mag und sich so angenommen fühlt, wie man ist!

Trau dich hier über deine Gefühle und Bedürfnisse etwas zu schreiben.

Ich überlege auch, ob es etwas in dir gibt, was du auch an den früheren Klassenkammeraden nicht magst und deshalb dich lieber von ihnen absonderst? Vielleicht gibt es etwas, was du noch in dir trägst und ihnen nicht verzeihen kannst? Dann ist hinter der Angst noch etwas anderes vielleicht: Deine Wut und Traurigkeit darüber, was dir angetan wurde. Was meinst du?

Abendliche Grüße von der Moderatorin des Forums

bke-Kira