Wenn die Angst und Hoffnungslosigkeit mal wieder zuschlägt, alles gegen einen und scheiße ist, sodass man wieder täglich durch das schwarze Tuch schaut und einfach keine Kraft mehr hat. Was hilft dann? (Mich hält gerade eine Verletzung von meiner Sportsucht ab, ich habe das Gefühl, dass alles für immer doof bleiben wird und kann nicht mehr)
Wann macht ihr dann, wenn alles schwarz ist?
Ich dachte wir könnten hier eine kleine Kiste erstellen und jedem dem es gerade so geht wie mir (egal aus welchem Grund), Kraft schenken, um den Mut nicht zu verlieren. Das können Tätigkeiten, Sprüche, Gegenstände, Übungen, Personen oder sonstiges sein.
Sodass sich die Sammlung jeder anschauen kann, um vielleicht wieder einen kleinen Sonnenstrahl im Leben zu sehen oder etwas Wärme zu spüren.
Ich freue mich auf eure Ideen und wünsche noch einen schönen Sonntag!

Hallo Mad,

ich hab mich mal ein bisschen zu deiner Situation und deinen "Denkweisen" (sag ich jetzt einfach mal ) Bisschen dazugelesen, weil ich selbst auch eeeewig überlegt und gesucht und geschaut habe was ich nun machen möchte. Ich hab auch nicht den klassischen Weg genommen und gleich Abitur gemacht. Letztes Jahr habe ich meinen Realschulabschluss gemacht und jetzt mache ich Fachabitur. (Des ist wieder was anderes als Vollabi, man kann dann halt nicht alle Studiengänge machen aber für meine beruflichen Wünsche reicht es.)

Und ich möchte dir auch sagen dass man wenn man Hauptschulabschluss hat oder kein Abitur, dann ist man nicht gleich heruntergestuft oder schlechter in den Augen der anderen. Ich denke das kommt auf das Umfeld drauf an. Ich bin zum Beispiel mein Leben lang auf dem letzten kleinsten Dorf großgeworden und da hatte niemand so wirklich einen Hochschulabschluss. Studierte Leute oder einfach nur die, die auf ein Gymnasium gegangen sind aus den etwas größeren Städten die uns umgaben wurden da (bitte nicht zu persönlich nehmen, es war nur eine Sichtweite) zum Beispiel als "Spießer" abgestempelt. Und mache Gebiete wollen auch garnicht unbedingt studierte Leute haben. Meine große Schwester zum Beispiel hatte es ganz verrückt. Sie hatte Hauptschulabschluss und hat dann eine Ausbildung zur Landwirtin angefangen (war voll ihr Ding) aber hat diese dann im 3. Lehrjahr abbrechen müssen aufgrund von einem Umzug.. Jetzt macht sie eine Ausbildung zur Medienlaborantin. Dafür kann man auch studieren vorher... Sie hatte aber Hauptschulabschluss, musste dann eben einige Tests machen ob sie dafür geeignet ist und wurde trotzdem angenommen.

Man muss, denke ich an sich selbst glauben. Mein Opa hat immer gesagt: "Nichts kommt von alleine" und ich finde daran ist so viel wahres.... Auch die Motivation wird nicht von alleine kommen...... Du musst dem was dir gesagt wird von den Lehrern oder anderen Menschen, was dir die Motivation nimmt einen niedrigeren Stellenwert geben. Ich habe mir zum Beispiel im Kopf wenn irgendwas war immer gesagt: "Es sind alles nur Worte". Es sind auch alles nur irgendwelche Worte und deren Bedeutung gibst du ihnen. Vielleicht kannst du daraus ja auch die Motivation schöpfen das du ihnen zeigen möchtest was du kannst und was aus dir werden kann. Du kannst alles erreichen - du musst nur selbst an dich glauben und was dafür tun - ich weiß, klingt leichter gesagt als getan aber wenn man einmal drin ist und die Ziele vor Augen hat (die sich auch ändern können) dann motiviert das mindestens auch. Was daraus wird kann man dann natürlich nicht so genau sagen.

Aber auch mit Hauptschulabschluss gibt es viele Möglichkeiten. Es ist natürlich von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich... Aber man muss dann nicht unbedingt "Drecksarbeit" machen. Es gibt so viele schöne Ausbildungsberufe und vor allem verschiedene. Ich denke man muss nur offen sein und herausfinden was zu einem passt, dann ist da auf jeden Fall irgendwas dabei.....

Also, ich weiß sicherlich ist es gerade für dich sehr schwer, ich kann dich verstehen! Aber vielleicht hilft es manchmal schon sowas zu lesen um neue Kraft, Motivationen und Lust zu finden! Ich hoffe es für dich und drücke dir ganz dolle die Daumen dass du auch Gute Erfahrungen machen kannst! (Im Internet kann man auch ganz viel über Möglichkeiten im eigenen Bundesland recherchieren )

Ganz viele Grüße,
Elen!

Hi,
Du hast Recht, wir sind eine Beratungsstelle. Allerdings eine, die anonym arbeitet. Ich kann also nichts zu Deinem Bundesland und Deiner Kommune sagen. Die schulischen Wege sind einfach lokal sehr unterschiedlich. Deshalb braucht es für Fragen zur Schullaufbahn Menschen direkt vor Ort bei Dir. Das kann eine Beratungsstelle in Deiner Nähe besser, als wir hier.
Ich schreibe es nochmal: Wenn Du wirklich willst und bereit bist, auch krumme Wege zu gehen, dann kannst Du jeden Abschluss schaffen, den Du möchtest.
Viele Grüße,
bke-Stephan

Hi, nein Schulamt war ich nicht. Ich wusste nicht das die damit helfen könnten. Ich suche das ma. Und bei einer Beratungsstelle? Dachte das hier das ist eine Beratungsstelle. Ich finde es schwer mit Leuten zu reden die nur so den normalen Weg mit Abi kennen. Die hören nur in welcher Schule ich bin und so bin ich für die automatisch dumm und sie wollen es mir ausreden. Meine Fragen werden einfach nicht mehr beantwortet. So war es zum beispiel bei der Beruflichen Beratung.
Danke nett deine Tips und ich finde sehr cool das du es geschafft hast von der Hauptschule zum Studium! Das macht mir bißchen Hoffnung und ich habe Respekt. Mad

Hallo,
es gibt ganz viele Möglichkeiten. Bei den Berufsschulen ist es z.B. möglich, auch mit einem schlechten Hauptschulabschluss, in 2 Jahren, die Mittlere Reife zu machen. Auch nach einer Berufsausbildung kannst Du noch Abi machen. Manchmal sogar während der Ausbildung in einer Abendschule Abschlüsse machen.
Hast Du es schon einmal beim Schulamt versucht? Oder bei einer Beratungsstelle bei Dir vor Ort? Selbst wenn die nicht genau wissen, wie der schulische Weg ist (oft wissen sie es aber) können die mit Dir zusammen herausfinden, welche Möglichkeiten es gibt.
Wenn es irgendwie geht, mach den Abschluss auf Deiner Sch.Schule und schaue dann, wie Du weiter machen kannst. Der Weg ist dann vielleicht nicht ganz direkt, wenn Du aber wirklich willst, kannst Du Dinge schaffen. Die nächste Schule ist dann sicher viel besser.
Viele Grüße,
bke-Stephan

Nee können sie eben nicht wie gesagt.
Aber egal schaff ich sowieso nicht bin nicht gut und gibt keine Vorbereitung auf mehr bei uns nur auf Ausbildung höchstens und das auch nicht richtig. Ist eine scheiß Schule.
Mad

Hi,
ich war "richtig" auf der Hauptschule. Wer dort gut war, konnte im 2. Halbjahr 9. Klasse in eine Vorbereitungsklasse, dann dort die 10. Klasse machen. Danach bin ich aufs Gymnasium. Das ist aber von Bundesland zu Bundesland verschieden. Deine Schule, oder das Schulamt, kann Dir die Möglichkeiten bei Dir vor Ort erklären.
Grüße,
bke-Stephan

Hi, du hattest nur Hauptschule also bist du richtig auf Hauptschule gewesen oder normal am Gymnasium oder Realschule gemacht vor dem Abi? Denn da bekommt man nach der 9. auch den Hauptschulabschluss so weit ich weiß aber das meine ich natürlich nicht.
Ich würde das gerne wissen wie das geht also wirklich funktioniert von jemand der Erfahrung hat. Bei mir in der Schule kann und will mir keiner helfen. Wenn ich sag ich will Abi machen sagen sie jaja mach erst Haupt und Ausbildung dann hast du Real. Aber ich weiß schon das stimmt nicht immer und dauert alles viel zu lange.
Ich bin auch nicht für ein Handwerk Ausbildung gemacht. Ich weiß eigentlich was ich machen will aber das geht nur mit Abi und Studium danach. Glaube ich
Was für andere Ausbildung Berufe würdest du heute gerne machen?
Danke schönen Abend Maddox

Hallo Maddox,

Du hat sicher viele doofe Erfahrungen gemacht, die Deinen Überlegungen zu Grunde liegen. Und es stimmt: Ohne Abschluss brauchst Du viel Glück und Talent, um "gut" verdienen zu können und es ist sehr viel schwieriger. Allerdings ist das Abi dabei nicht der einzige Abschluss, der gute Chancen und auch gute Kohle bringen kann. Ganz neben bei: Ein Handwerksmeister mit Hauptschulabschluss verdient meist mehr als ein Sozialpädagoge mit Abi und Studiumsabschluss (und ja, hier jammere ich auf einem dennoch hohen Niveau und höre deshalb auch wieder auf damit ).

Ich hatte zunächst übrigens auch "nur" einen Hauptschulabschluss, mir war aber klar, dass ich für ein Handwerk nicht geeignet bin und habe mich dann durch die zugegebene, meist nicht so wirklich interessante Schulzeit durchgeboxt. Die Schulzeit selbst finde ich im Zurückblicken allerdings doch gewinnbringend, weil ich viele Erfahrungen gemacht habe (meist außerhalb der Schule ), die unbedingt zu mir gehören und die ich auch behalten möchte, auch die negativen. Die haben mir gezeigt, was ich nicht will. Ob ich heute nochmal den Weg gehen würde, weiß ich nicht. Inzwischen könnte ich mir auch andere Berufe sehr gut vorstellen, für die es kein Abi braucht. Aber hinterher ist es auch leichter, solche Gedanken zu haben.

Also: Abi haben ist schon cool, weil es die Möglichkeiten erweitert. Allerdings halte ich die Möglichkeiten, die es ohne Abi gibt, glücklich zu werden, für so umfangreich, dass die auch mehr als ausreichend sind. Und da Menschen unterschiedlich sind, passen die für viele auch viel mehr, als eine akademische Laufbahn (puh, was für ein doofer Begriff, mir ist gerade kein besserer eingefallen, Laufrad passt auch manchmal besser , meist ist es aber gut).

Viele Grüße,

bke-Stephan

Hi, es geht nicht um Geld das man verdienen kann. Ja ohne Schulabschluss kannst du auch Profifußballer und Millionär werden oder als Verbrecher. Ist aber ein schlechtes Argument für Jugendliche das sie keinen Abschluss brauchen meinst du nicht?
Die Arbeiten die du ohne Abschluss oder mit Hauptschule machen kannst da machst du dich kaputt. Die will keiner machen. Die werden gemacht weil man keine Wahl hat und weil man nicht mehr Wert ist.
Wer der Abitur und studiert hat macht die denn freiwillig weil sie so toll sind?
Niemand.
Ja ich bin demotiviert weil in meinem Leben alle abgefuxkt sind und ich kann nicht daran glauben das es bei mir anders wird weil niemand daran glaubt. Ich kenne niemand der es geschafft hat bei dem es anders war.
Mad

Hallo maddox,

auch wenn jemand Abitur hat bedeutet das nicht, dass er/sie besser oder gescheiter ist als die die einen Mittelschul - oder Realschulabschluss haben.

Und, wenn jemand eine Lehre macht , kann er genauso viel oder sogar mehr verdienen wie jemand mit Abitur und Studium.

Wichtig ist, dass man mit dem was man macht grundsätzlich zufrieden ist - dass man die Arbeit mag die man macht, dass sie einem liegt.

Natürlich kann es in jedem Job Seiten geben, die man weniger mag, aber wenn das Wesentliche stimmt kann man auch damit leben.

Ich hoffe, dass du deinen ganz persönlichen Weg findest - auch wenn es manchmal nicht leicht ist!

Liebe Grüße, bke-fiona

Hi, danke für den persönlichen Kommentar. Ja die Welt sollte nicht nur aus Abiturienten bestehen aber alle wollen dazu gehören und nicht die Drecksarbeiten machen müssen und arbeitslos sein wegen einem schlechten Schulabschluss.
Ohne Abi ist man heute einfach nichts mehr wert. Ich gebe zu das ist schwer zu verstehen wenn man nicht weiß wie die Motivation ruiniert wird an den unteren Schulen.
Hier lese ich auch immer nur von Menschen die studiert haben oder "Jugendlichen" die studieren oder Abi machen. Man fühlt sich einfach überall falsch und fremd. In der Schule genauso wenn man mehr will als die anderen.
Mad

Hallo Maddox,
das tut mir sehr leid für dich, dass du deine Lehrer nicht als dich motivierend erlebst. Ich wünsche dir von Herzen, dass es dennoch die ein oder andere Lehrkraft gibt an deiner Schule, die anders ist - unterstützend, verständnisvoll und ermutigend.
Ich selbst komme aus keiner Akademikerfamilie. Mein persönlicher Weg zum Abi war mir nicht in die Wiege gelegt und auch nicht erwartet worden. Meine Eltern konnten mir da nicht helfen - waren dann aber hinterher echt stolz auf ihre Erstgeborene, die sich durch Latein, Englisch, Französisch, Physik & Co. geboxt hat. Und in der nächsten Generation - von 5 möglichen „Kandidat*innen“ waren 3 in der Mittelschule. Und sind dann mit Quali raus in die Berufswelt und 2 davon nun sehr glücklich in ihrem handwerklichen Beruf. Sie können in vielem mehr als ihre akademisch gebildete Verwandte. Nummer 3 der o.g. versucht sich gerade nach geschaffter Ausbildung in der Fachoberschule. Sein Ziel: Abitur, aber sein Weg dahin ist noch weit.
Ich glaube ganz fest daran, dass viele Wege zu einem Schulabschluss führen. Glaube fest daran, dass die Welt nicht nur aus Abiturient*innen bestehen sollte.
Das sind Erfahrungen aus meiner Welt und ich wünsche dir, dass dir in deiner (Lebens-) Welt auch der ein oder die andere begegnet, der/die es geschafft hat oder dabei ist es zu versuchen, die Leiter zum persönlichen Ziel zu erklimmen.
Schicke dir viele unterstützend & motivierend gemeinte Grüße
bke-Zita

Hi Zita, das ist alles bestimmt sehr nett gemeint. Ich glaube es ist nicht gut zu verstehen wenn man nur Abi, Gymnasium und so kennt dann ist das leicht gesagt mit der Feuerleiter und Unterstützern denn bei uns gibt es die nicht. Die Lehrer reden uns die Motivation noch da zu aus. Ich kenne aber auch niemand persönlich der es aus meiner Lage oben hin geschafft hat, also fehlt mir einfach ein Vorbild für die Langzeit Motivation.
Maddox

Hallo Maddox,
Ja - um im Bild mit dem Aufzug zu bleiben - manchmal bleibt der Aufzug stecken, manchmal drücken andere oder auch ich (unabsichtlich) den Knopf und der Aufzug rauscht wieder nach unten.
Nicht alles hab ich selbst in der Hand. Nicht alles kann ich selbst steuern.
Aber - zurück zum Stichwort Motivation, Schule, Schulabschluss: jede Schule, jede Schulform hat ihre ganz eigenen Herausforderungen und Schwierigkeiten. Das kann einmal die Lernerei selbst sein (mit all dem, was dazu gehört und mal mehr, mal weniger anstrengend und herausfordernd ist). Das kann aber auch bzw. zusätzlich das Durchhalten sein. Manchmal gibt es Phasen im Leben, da sind längerfristige Ziele schwer im Blick zu behalten, weil sich vielleicht viel Frust, Scham, Enttäuschung oder Angst …. davor stellen und ebenfalls ihren Teil der Aufmerksamkeit & Motivation brauchen. Vielleicht geht es dann zunächst darum, sich für jeden Tag oder jede Woche individuelle Ziele zu setzen (wie: regelmäßig hinzugehen, zu zeigen, dass ich etwas kann, sich der Unlust stellen und DENNOCH was tun). Um dann wieder weiter in die Zukunft schauen zu können. Und um wieder mehr von dem sehen & spüren zu können, was meine längerfristigen Ziele und Perspektiven betrifft.

In dem Sinn: ich steig in dem Stockwerk aus, in den mich der stecken gebliebene oder runtergerauschte Aufzug „abgeladen“ hat, schau mich um, orientiere mich, such mit Unterstützer*innen …..
Und vielleicht muss ich dann erst mal die Feuertreppe nehmen, um wieder Stock für Stock zu erklimmen. Lästig, mühsam - aber lohnend, oder ?

Viele herzliche Grüße
und ich leg mal in die Motivations-Schatzkiste gute Schuhwerk rein (der Weg nach oben auf der Feuertreppe kann lang sein) und ein Proviantpaket mit allerlei schmackhaften Kraftquellen.
bke-Zita

Hi kalteswasser, mit dem Aufzug gehst du automatisch davon aus dass es im Leben alles durch dich steuerungsbar ist. Ja viele steigen ein, die drücken einen Knopf und kommen oben an. Aber nicht alle. Manche bleiben stecken und andere stürzen ab.
Abgestürzt kannst du es vergessen. Du wirst nicht mehr auf die Beine kommen wenn dir nie einer hilft dich nur aussortiert und abstempelt. In den unteren Schulen hilft dir Lernen nichts. Der Unterricht ist einfach. Es die Stunden auszuhalten und nur hinzugehen ist die echte Herausforderung.
Gute Nacht.
Maddox