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17.02.2024, 19:53 Uhr | CascadiaMontregaia
Hallo ins Forum,

Ist vielleicht eine komische Frage, aber wie geht ihr mit Enttäuschungen um?
Also ich meine wenn ihr euch von jemandem hilfe erhofft und diese dann nicht in der Form kriegt, die ihr braucht. Oder wenn Dinge auf die ihr gehofft hattet abgesagt werden. Oder wenn ihr Dinge, die ihr euch vorgenommen hattet nicht schafft oder nicht so schafft, wie ihr es wolltet.

Weil an sich sollte ich mich ja nicht entmutigen lassen, weil es dann einfach nicht "gepasst" hat oder ich mir einfach zu hohe Ziele gesetzt habe und es weiter versuchen.
Nach einem großen Berg an Enttäuschungen finde ich das aber gerade schwer, weil es halt wieder nicht so gelaufen ist wie ich wollte. Und ich verliere mit jeder neuen Enttäuschung ein Stückchen mehr von meiner Hoffnung. Die momentan sowieso schon sehr niedrig ist.
Was ist also, wenn ich irgendwann an einem Punkt ankomme, an dem ich noch eine Enttäuschung nicht verkrafte.
Das ist übrigend nicht nur auf andere Menschen bezogen. Ich bin gerade krass enttäuscht von mir selbst.

LG Cascadia
Es gibt Dinge, die kann man nicht in Worte fassen.
Es gibt Gefühle, die kann man nicht beschreiben.
Es gibt Menschen, die kann man nicht verstehen.
Aber man kann es versuchen...
18.02.2024, 08:24 Uhr | kalteswasser22
Liebe Cascadia,

ich finds spannend, dass du das Thema Enttäuschungen ansprichst, weil ich noch nie so aktiv darüber nachgedacht habe. Deshalb erstmal danke für den Thread dazu!

Natürlich wurde ich auch schon enttäuscht aber durch mein Selbstwertgefühl was richtig im Keller ist, ist das weniger geworden tatsächlich.
Ich werde wahrscheinlich jeden Tag von mir selbst enttäuscht deswegen spüre ich das nicht mehr so, kennt das auch wer?

Früher habe ich alle Ansprüche die ich hatte z.B. gute Noten immer erfüllt und die Ansprüche dann hochgestapelt, sie aber jedes Mal wieder erfüllt. Mittlerweile ist es so wenn ich z.B. das Ziel habe eine 2 zu schreiben und ich bekomme eine 4 bin ich nichtmal enttäuscht, weil ich gar nicht mehr an mich glaube oder vertraue, dass ich es überhaupt hätte besser machen können.

Klingt jetzt alles sehr negativ aber vielleicht, liebe Cascadia kannst du dabei sehen, dass du nicht alleine bist (das war meine eigentliche Message dahinter).

Ich finde es schon sehr stark dass ich Enttäuschungen generell ansprichst und überlegst wie du damit am besten umgehen kannst. Ich denke dazu gibt es keinen „Leitfaden“ aber ich könnte mir schon vorstellen, dass es sehr entlastend sein kann darüber zu reden.
Generell habe ich nicht viel vertrauen in Menschen und mich auf Enttäuschungen „eingestellt“. Ich halte mich dann normalerweise fern beziehungsweise habe heute fast nur stabile Beziehungen um mich zu Personen und da würde ich offener damit umgehen. Wir würden es glaube ich selber sogar merken, wenn wir den anderen enttäuscht haben und es von uns aus sagen.

Aber natürlich läuft nicht alles immer gut
Ich kann mich an eine Situation erinnern wo ich richtig vom gegenüber enttäuscht wurde und das war in meiner ersten festen Beziehung. Ich mag im Forum nicht dazu ins Detail gehen und ich kann schwer beschreiben, wie sich das angefühlt hat, aber in so ein tiefes schwarzes Loch zu fallen kommt dem gleich.
Naja, nun muss man lernen dass du niemanden aus DICH selber ändern kannst. Jeder ist so wie er halt ist. Du kannst keinen Menschen wie Knete formen aber man kann es offen ansprechen oder sich distanzieren.


Ich hoffe du behältst den Mut darüber zu sprechen

Alles liebe und schönen Sonntag
kalteswasser
Zuletzt editiert am: 18.02.2024, 08:25 Uhr, von: kalteswasser22
18.02.2024, 02:25 Uhr | CascadiaMontregaia
Hallo bke-Christian,

Ich glaub ich habe momentan keine so großen Erwartungen. Eher... Hoffnung? Keine Ahnung. Ich glaube man kann auch enttäuscht werden, wenn man keine hohen Erwartungen hat.

Du meintest außerdem, dass man die Enttäuschung mit dem Gegenüber klären kann. Sollte man das dann offen ansprechen? Weil mir kommt das so übertrieben vor. Ich glaube ich hätte da Angst, das die Person nicht entgegenkommend reagiert.
Außerdem ist mein Problem, dass ich gerade in dem Gefühl feststecke, dass ich alles und jeden nerve. Vor allem, wenn ich über meine Probleme rede, was sowieso schon echt schwer ist. Ich habe selbst jetzt gerade das Gefühl, dass ich das Forum nerve, indem ich hier ständig was rein schreibe...

Tja, egal. Was die Enttäuschung zu sich selber betrifft: ich bin gerade enttäuscht von mir, weil ich die Dinge, die ich früher gemacht habe momentan nicht richtig hinkriege. Und das nervt mich, weil ich es die letzten Jahre ja immer geschafft habe.
Und ich kann nicht an mir arbeiten, weil sich das dann wie ein Zwang anfühlt. Oder ich kriege das halt nicht hin. Ich weiß ich soll mein Tempo gehen und so, aber es ist einfach so unfassbar langsam bzw. Ich fall immer wieder zurück. Das ist so frustrierend.

Ich sollte mir hilfe holen, das weiß ich auch, aber ich schaffs einfach nicht, weil ich eben nicht noch eine Enttäuschung vertrage. Und das wirkt alles so kompliziert.

Ich hab versucht mir hilfe zu holen und es war der größte Reinfall. Und gerade bei so privaten und sensiblen Sachen ist ein Rückschlag halt besonders hart. Keine Ahnung ob man versteht was ich meine.

Tja, danke für deine Antwort. Ich werde da noch etwas drüber nachdenken. Vielleicht um die Nachricht mit was positivem abzuschließen: ich habe heute wenigstens etwas von dem geschafft, was ich machen muss.

Und jetzt gute Nacht
Cascadia
Es gibt Dinge, die kann man nicht in Worte fassen.
Es gibt Gefühle, die kann man nicht beschreiben.
Es gibt Menschen, die kann man nicht verstehen.
Aber man kann es versuchen...
18.02.2024, 00:37 Uhr | bke-Christian
Hallo Cascadia - hello ForumianerInnen -

die Frage, die Du, Cascadia stellst:

wie geht ihr mit Enttäuschungen um?


finde ich verständlich und erfahrungsbezogen - und nicht komisch.

ich versuche, zu verstehen, welche (Fehl-) Erwartungen meinerseits zum Eindruck, enttäuscht worden zu sein, beigetragen haben.
Man kann übertriebene, unangemessene, illusorische Erwartungen haben (etwa an einen Film, auf den man sich lange freut oder auch ein Treffen, dass man sich lange gewünscht hat).
Dann sind Enttäuschungen vorprogrammiert.
-
Wenn Enttäuschungen durch falsche Versprechungen, Hinhaltungen, Täuschungen Unehrlichkeiten o. ä. entstehen, ist es am Anfang schwer, sie hinzunehmen.
Es melden sich dann Niedergeschlagenheit, Traurigkeit, so ein Nichtwahrhabenwollen, Ärger, Wut.
- Manchmal ist es möglich, mit dem Gegenüber so eine Enttäuschung aufzulösen.
- Manchmal hat man die Fähigkeit , so eine Enttäuschung einfach zu verkraften.
- Manchmal, gerade wenn sie eine wiederholte Erfahrung ist (etwa bei Kindern, denen ein Elternteil immer wieder verspricht, sich mehr zu kümmern, und das nicht einhält), bleibt nur die Grenzziehung und der Rückzug.
-
Von sich selbst enttäuscht sein: das kennt sicher jede/r.
Man gerät dann in Gefahr, die Selbstachtung und ein gutes Selbstgefühl zu verlieren oder aufzugeben.
Oder man (immer all inclusive) erforscht, was zur Enttäuschung von sich selbst führt, und beginnt die Arbeit an sich selbst (die hört nicht auf), um zu erleben, dass es bei der Enttäuschung von sich selbst nicht bleiben muss.
-
Und damit für heute: Gute Nacht.
*smiling*

Treffer: 4

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