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21.07.2018, 20:43 Uhr | SoundOfSilence
Es gibt einen Unterschied zwischen Existenz und Leben und ich gehöre nicht mehr zu denen, die leben. Wozu auch, wenn die reine Existenz ausreicht, um nicht aufzufallen. Es gibt so viele Menschen zwischen denen ich mich verstecken kann, ich kann problemlos untergehen. Niemand bemerkt mich, keiner käme auf die Idee, näher hin zu schauen, mich wahrzunehmen, sie würden eh nur Leere sehen. Den Abgrund in mir. Dabei gebe ich mir nicht einmal Mühe, es zu verbergen, glücklich zu spielen oder eine Maske aufzusetzen und trotzdem kann es keiner sehen, weil es niemanden mehr gibt, den mein Leid interessieren würde. Genauso wie es niemanden mehr gibt, den ich liebe oder der mir etwas bedeutet. Ich weiß gar nicht mehr wie Zuneigung empfinden ist, wie es sich anfühlt zu lieben. Ich könnte mir vielleicht Freunde suchen, jemanden neues in mein Leben lassen, aber wozu? Nur wer liebt oder wer jemanden hat, der einem etwas bedeutet kann leiden, wenn derjenige wieder geht. Und Schmerz hatte ich genug, ich ertrage kein weiteres mehr. Nach Monaten brennender innerer Qualen ist die beinahe Gefühllosigkeit meine neue Existenz. Viel leichter als alles andere. Ich leide immer noch, leider. Aber anders, dumpf, pochend. Es saugt mich aus, aber langsamer als davor, die meiste Energie ist eh schon längst weg. Niemand gibt mir den Sinn meiner Existenz wieder, das kann nur ich selbst, wenn ich es wollen würde. Ich will aber gar nicht. Ich hab gesucht und es aufgegeben. Vielleicht zu schnell, aber ich habe dafür keine Energie mehr. Die brauche ich um zu existieren.
Ich weiß überhaupt nicht, was ich mir davon erhoffe, das hier zu schreiben oder warum ich es überhaupt mache. Vielleicht die Hoffnung auf Verständnis? Ich weiß es nicht.

SoundOfSilence
11.09.2018, 21:23 Uhr | bke-Lorenz
Hallo SoundOfsilence,

ich habe deine Zeilen zweimal gelesen, um sie irgendwie aufnehmen zu können. Die Formulierungen dessen, was du allein heute erlebt und wahrgenommen hast, sind derart "wuchtig", dass ich richtig tief Luft holen musste. Gleichzeitig bin ich beeindruckt davon, dass dich aufraffen kannst, so viel von deinem "inneren Geschehen" preiszugeben. Antwort habe ich keine parat. Weiß auch nicht, ob es im Moment eine gibt. Könnte dir im Moment irgendetwas einen Hauch einer Perspektive geben?

Ich wünsche dir eine gute Nacht + viele Grüße *bye* ,
bke-Lorenz
11.09.2018, 20:26 Uhr | SoundOfSilence
Heute kurzzeitig mal wieder aus meinem Nebel der Gleichgültigkeit ausgebrochen. Ich kann das nicht selbst steuern, ich hab keinen Einfluss darauf. Und plötzlich ist er dann auch einfach wieder da. Was übrig bleibt ist nur ein ganz dumpfer Nachhall der Gefühle, die ich zu diesem Zeitpunkt gefühlt hab, die mich überrannt und überfordert haben. Ich kann mich daran erinnern, wenn ich mich darauf konzentriere, aber es ist nicht das selbe, es ist nur eine schwache billige Kopie dessen, wie es mir ging. In dieser halben Stunde heute Mittag ist mir mit voller Wucht bewusst geworden, was für ein Zombie ich wirklich geworden bin. Ich hab mich wirklich verändert, nicht nur innerlich, aus äußerlich bin ich das Gegenteil von der Frau, die ich vor einem Jahr war. Und ich habe schmerzlich gemerkt, dass ich mit dieser Person heute nichts mehr anfangen kann. Mir war das davor schon klar irgendwie, aber diese starke Gewissheit hatte ich davor noch nie, noch nie hab ich mich so wenig mit dem Menschen identifizieren können den ich im Spiegel gesehen hab. Wenn man vor dem Spiegel steht und nicht glauben kann was man sieht, wenn man sich nicht sicher ist, ob das wirklich die eigenen ausdruckslosen Augen sind, die dich aus dem Spiegel anstarren, wenn in dir in diesem Moment wenn dir bewusst wird dass das du selbst bist alles zusammenbricht. Diesen Moment hatte ich heute. Und jetzt spüre ich trotz der wieder gewonnenen Taubheit Angst. Weil der nächste klare Moment irgendwann kommen wird. Und ich es wieder sehen werde. Und es nicht ändern kann. Weil ich einfach nichts kann. Weil ich nicht mehr weiß wie Leben geht. Weil ich es auch gar nicht mehr will.
02.09.2018, 13:15 Uhr | SoundOfSilence
Danke dir noch Fiona für deine letzte Antwort.
Ich kann dir leider nicht sagen, ob die Zwischenzeit nötig ist, ob ich sie wirklich brauch. Ich weiß nur, dass es jetzt so ist wie es ist und es einfach sinnlos ist.
Nein, ich hab keine Menschen bei mir. Und ich schreib das nicht aus dem Gefühl heraus allein zu sein, ich bin es wirklich. Familie hatte ich in dem Sinn eh nie wirklich, nur mein Vater, zu dem ich keinen Kontakt mehr hab. Und meine Freunde und Freundinnen die ich mal hatte haben sich alle von mir abgewendet, entweder weil sie mit mir und meinem Verhalten nichts mehr anfangen konnten oder weil ich sie weggeschickt hab, weil ich keine Menschen in meinem Leben wollte. Ich hab mir meine eigene Einsamkeit selbst erschaffen. Die einzigen Menschen die ich regelmäßig sehe sind die Leute bei der Schicht in der Arbeit, aber mehr als Hallo und Tschüss rede ich mit denen nicht und hab auch kein Interesse daran mehr mit denen zu reden. Persönliche Gespräche finden überhaupt keine mehr statt... Und die letzte Nachricht in Facebook oder WhatsApp ist 9 Wochen her. Ich hab mich selbst komplett von der Welt abgeschottet. Manchmal merke ich wie einsam ich eigentlich bin. Aber ich will es ja so, wenn ich daran denke neue soziale Kontakte aufzubauen spüre ich schon, dass ich das nicht will. Ich bin ganz weit weg von allem und von jedem, ich hab gar nicht mehr das Gefühl auf der selben Welt zu sein wie alle anderen Menschen. Und ich kann nicht mal sagen ob mich das stört oder irgendwelche negativen Gefühle auslöst. Immer wenn ich aus der Taubheit für einige Momente unbewusst auftauche spüre ich alle schlimmen Gefühle die irgendwo in mir neben der Taubheit da sind. Aber ich kann nicht sagen, welcher Umstand in meinem Dasein zu welchem Gefühl führt. Ich kann nichts zuordnen... Bin ich traurig über die Einsamkeit oder ist die Traurigkeit wegen meinem kleinen Engel? Bin ich wütend auf jemand anderen oder auf mich selbst? Bin ich verzweifelt weil ich keine Lösung finde oder wegen etwas ganz anderem? Ich weiß es nicht.

SoundOfSilence
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: SoundOfSilence
20.08.2018, 10:31 Uhr | bke-Fiona
Hallo soundofsilence,

du klingst sehr "wach" in dem wie du beschreibst wie es dir geht.

Es klingt so, als würdest du (noch ) in einer Zwischenwelt innehalten, in der du ausharrst - du siehst was du tun könntest, aber es geht nicht und bleibt noch wie es ist.

Beim Lesen hab ich mir gedacht, dass diese Zwichenzeit offenbar nötig ist, nachdem du so etwas Einschneidendes und Furchtbares mit dem Verlust deiner Tochter erlebt hast.

Schreib darüber, und du musst nichts tun was du nicht willst, auch wenn du dir selber sagst dass du müßtest : )

Ich hoffe, du hast Menschen die bei dir sind,

liebe Grüße, bke-fiona
20.08.2018, 01:37 Uhr | SoundOfSilence
Hallo Gregor,

Ich hab jetzt eine zeitlang über deine Worte nachgedacht. Und vielleicht hast du ja recht und man sieht die Lösung für die Probleme klarer, wenn man sie so darstellt. Und in den letzten 2 Wochen hab ich eine Lösung für mich gesucht und mir ist vieles bewusster oder klarer geworden, leider sehe ich immer noch nicht, wie ich selbst die Lösung herbeiführen könnte. Mein jetziges Leben oder meine jetzige Welt ist so anders als alles, was ich je gekannt hab. Es ist so weit weg von dem, was ich leben nennen würde. Ich merke und sehe einen riesigen Unterschied zwischen der Person, die ich vor wenigen Monaten noch war und der, der ich jetzt bin. Ich sehe in den Spiegel und erkenne nichts wieder, also im übertragenen Sinn. Und mit diesem neuen Selbst kann ich nichts anfangen, ich kann keine Ziele oder Wünsche für die Person formulieren, die ich selbst bin. Ich kann nicht einmal genau sagen, wie ich so geworden bin, also was genau zu welcher Zeit und wie mich so geformt hat. Ich war viele Monate im Nebel und alles, was in dieser Zeit mit und in mir passiert ist kann ich nicht mehr greifen oder plausibel nachvollziehen. Ich weiß nur, dass ich jetzt eine Existenz habe, ganz weit weg von dem was davor war und was ich davor wollte. Und ein Zurück geht nicht mehr. Alte Wünsche und Ziele haben keine Bedeutung mehr für mich. Neue Wünsche und Ziele habe ich nicht und finde ich nicht. Es ist alles weg, irgendwo in Sinnlosigkeit hat sich alles verloren. Und die Lösung dafür ist irgendwie schon fast banal... Ich muss meine neuen Ziele finden, meine neuen Wünsche definieren und damit aus dem, was mir gegeben ist einen neuen Weg schaffen, ein neues Leben bauen, das mich irgendwann vielleicht auch wieder glücklich macht. Aber die Lösung zu wissen hilft mir nicht sie umzusetzen. Ich wüsste nicht mal wo ich suchen sollte, ich weiß ja nicht mal mehr wer genau ich eigentlich bin. Natürlich könnte ich mir professionelle Hilfe suchen, die mir bei der Bildung meines neuen Lebens helfen kann, wenn ich selbst nicht weiß, wie das gehen soll. Aber ich kann nicht. Und der Grund ist so bescheuert, dass man ihn niemals nachvollziehen könnte. Weil es mir einfach nicht wichtig genug ist. Mein Dasein kotzt mich nur noch an, aber trotzdem bin ich es mir selbst nicht wert genug, um es zu ändern. Ich bin ehrlich wenn ich schreibe, dass ich mir einfach nur egal bin und mich nicht mehr ohne diesen Schmerz sehen kann, er gehört einfach so sehr zu mir, dass ich ihn nicht hergeben will, ich will mir nicht eingestehen müssen, dass das Leben weiter gehen muss und dass ich dieses Kapitel hinter mir lassen muss. Das ist feige und blöd und es wert, dass man mich dafür verurteilt, dass ich meinem Leben keinen Sinn geben will. Aber es ist ehrlich. Auch deshalb wollte ich mir nicht zugestehen, viel oder oft hier zu schreiben. Ich verabscheue Menschen, die sich in ihrem eigenen Leid sulen und die Chance nicht ergreifen ihr Leben aktiv zu verändern, die immer über das Selbe eigene Elend klagen, ohne jede Einsicht, dass sie selbst es in der Hand haben etwas daran zu ändern und den Willen zu haben, auch mal eigene Kraft auf die Verbesserung als auf die Stagnation ihres Lebens aufzuwenden. Ich kann solche Menschen einfach nicht ab. Und bin aber selbst so ein Mensch, ich war es nicht immer, aber jetzt bin ich es definitiv. Und ich hasse mich dafür, ich verabscheue mich selbst mehr, als es irgendjemand anders tun könnte. Und ich kann es trotzdem nicht ändern... Ich kann mit mir selbst so wenig anfangen, dass ich nicht weiß, wie ich überhaupt etwas an mir ändern soll.
Und das ist mein Problem. Ich sehe die Lösung für mein Problem, hab aber keine Ahnung, wie ich diese Lösung herbeiführen soll. Und für dieses Problem, dass ich kein herbeiführen der Lösung sehe, habe ich noch keine Lösung gefunden.

Der Post ist wahrscheinlich sehr sinnfrei, aber das bin ich ja auch.

SoundOfSilence
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: SoundOfSilence
29.07.2018, 10:53 Uhr | bke-Gregor
Hallo SoundOfSilence,

Du hast natürlich recht, durch das Schreiben hier wirst Du kein besserer Mensch und die Situation ändert sich nicht und das Leben wird nicht fairer.

ABER: In dem Du schreibst über Dich und Deine Situation, in dem Du nach Formulierungen suchst, drückst Du etwas aus, stellst es Dir gegenüber und vielleicht belastet es Dich so nicht mehr so sehr. Dazu ist ein Problem, das man auf diese Weise klar erkannt hat, vielleicht besser zu lösen!

Schönen Sonntag und viele Grüße

bke-Gregor *bye*
28.07.2018, 22:01 Uhr | SoundOfSilence
Was will mein Kopf eigentlich damit erreichen, wenn er immer und immer wieder daran denkt, dass ich hier einen Beitrag schreiben könnte. Es gibt eigentlich nichts mehr zu sagen, jeder Tag gleicht ja dem vorherigen, es passiert nichts, es gibt nichts.
Ich werde durch das Schreiben kein besserer Mensch, es ändert nicht die Situation, ich verstehe nichts besser, ich lebe deswegen nicht anders, als wenn ich nicht schreibe. Und immer nur wieder zu betonen, wie unfair das Leben ist macht es nicht fairer. Meine Gefühle ändern sich nicht, mein Leben ändert sich nicht, nichts wird dadurch besser! Ich hätte das Schreiben gar nicht erst anfangen sollen... Ich hoffe du hast es jetzt verstanden, es bringt nichts!
26.07.2018, 21:03 Uhr | SoundOfSilence
Ich war heute an Ihrem Grab und plötzlich war alles wieder klar, ich hab den Schmerz mit voller Wucht gespürt und wusste überhaupt nichts damit anzufangen und trotzdem war es als wäre er nie weg gewesen. Und keine 2 Minuten nachdem ich vom Friedhof runter war war mir alles wieder egal, kein Gefühl mehr da einfach nur gar nichts. Ich tue ihr so Unrecht damit nicht mehr zu fühlen als dumpfes vermissen die letzten Wochen und mir tut das so schrecklich leid. Sie hat es anders verdient, etwas besseres als eine Mutter die ihr nicht helfen kann wenn sie um ihr Leben kämpft und sie nicht besser ehrt nachdem sie viel zu früh gehen musste. Ich bin ein abscheulicher Mensch und ich weiß das... Aber was soll ich denn machen *sad*

SoundOfSilence
23.07.2018, 18:11 Uhr | SoundOfSilence
Danke Claudia,

Ich bin mir nicht sicher ob ich noch lernen muss wie man trauert oder einen Weg für meine Trauer finden muss. Ist Sinnlosigkeit denn noch trauern oder bin ich darüber nicht schon raus? Mir fehlt meine kleine, wundervolle Tochter noch immer, jeden einzelnen Tag vermisse ich sie. Aber ist vermissen trauern? Ich weiß es wirklich nicht, es fühlt sich ja jetzt so anders an als am Anfang, ich bin eigentlich überzeugt davon dass die Trauer vorbei ist und das was jetzt ist ist das Resultat, meine Gefühle sind verbrannt und abgestorben ich spüre kaum noch etwas, ich merke nur ganz dumpf dass ich noch Gefühle habe, irgendwo. Aber ich kann sie ignorieren.

SoundOfSilence
22.07.2018, 16:52 Uhr | bke-Claudia
Hallo SoundOfSilence,
"Nicht das Loslassen steht im Zentrum, sondern die Liebe zum Verstorbenen, die weiter reicht. Auch wenn der Tod das Leben des Verstorbenen beendet, die Liebe des Hinterbliebenen beendet er nicht. Der Tod verändert nur die Beziehung zum Verstorbenen. In der Liebe des Hinterbliebenen lebt diese Beziehung weiter."
Es geht also darum, eine neue Art der Beziehung zu finden
"Loslassen und Abschiednehmen ist nur ein Teil des Trauerns-aber nicht alles."
Das sind Roland Kachler aus Meine Trauer wird dich finden, ein neuer Ansatz in der Trauerarbeit. Es lohnt sich bei ihm zu lesen.
Mir fielen diese Worte wieder ein, als ich vorhin deinen Beitrag gelesen habe.
bke-Claudia
22.07.2018, 16:04 Uhr | SoundOfSilence
Hallo Stephan, danke fürs schreiben.
Doch, es sieht und interessiert wirklich niemanden mehr, nicht mal 1-2 Leute. Ja, weil sie nicht mehr wussten wie sie mit mir umgehen sollen und ich sie nach und nach weggestoßen habe, weil mir alles egal ist, das stimmt, die Haltung hab ich. Weil wirklich alles egal wird, wenn man kämpft und kämpft und am Ende zwingt einen das Leben doch in die Knie, egal wie sehr man sich angestrengt hat. Ich hab jahrelang für mein Leben und das Leben der Menschen die mir etwas bedeuten gekämpft, hab Wege gesucht, mir helfen lassen, wenn es ging. Ich hatte einen Plan, ein Ziel und die Hoffnung, es zu erreichen, alles dafür zu tun. Jetzt ist alles weg, sie hat es mitgenommen, als sie gehen musste und ohne sie geht es nicht, sie war Teil des Plans, der wichtigste Teil meines Lebens. Es wird schon irgendwie weitergehn' heißt es in dem Lied das du mir geschickt hast. Natürlich geht es irgendwie weiter, wenn nicht, wäre ich mit ihr gestorben, aber was nützt mir das, wenn ich es gar nicht will, weil das weiter gehen keinen Sinn hat. Ja ich wollte es auch nicht hören was sie mir zu sagen hatten, was sie dachten. Die ewigen Floskeln konnte ich irgendwann nicht mehr hören, selbst in der Trauergruppe die ich tatsächlich 2 mal besucht hab wurde nichts anderes gemacht als Floskeln durch die Gegend zu werfen und zu hoffen jemand würde sie für ernst nehmen. Alle anderen waren einfach hilflos wie sie mit meiner Situation umgehen sollen und ich konnte es ihnen nicht sagen was ich will oder bräuchte weil ich selbst zu hilflos bin.

SoundOfSilence
21.07.2018, 21:41 Uhr | bke-Stephan
Hallo SoundOfSilence,

Du schreibst, dass Du mit Deinem Beitrag vielleicht Verständnis suchst. So 100% klappt das wahrscheinlich nicht. Aber ich gebe mir Mühe *hypocritically* . Du bist gerade in so etwas wie einer Lebenskrise. Hast keine Ahnung, was das mit dem Leben soll und ob es sich überhaupt lohnt. Und es fällt noch nicht einmal jemand auf. Das ist natürlich alles andere als schön. Und mit einem "es wird schon wieder" ist es nicht getan, auch wenn der Satz grundsätzlich gar nicht so ganz blöd ist.

Darf ich einen Zweifel äußern? Mach ich jetzt einfach: Ich glaube nicht, dass es gar niemand auffällt, dass es Dir nicht gut geht. Das Du eine "Sch*egal-Haltung" angenommen hast. Nicht mehr viele Gefühle zeigen möchtest. Es gibt sicher Menschen, denen das aufgefallen ist. Mindestens 1-2, aber vielleicht wissen sie nicht, wie sie mit Dir sprechen sollen? Trauen sich nicht? Oder Du möchtest es nicht hören? Kann das sein? Vielleicht irre ich mich, aber ich vermute, dass ich nicht ganz daneben liege.

Jetzt äußere ich ja schon einige meiner Gedanken und deshalb schreibe ich mal, was mir in Situationen, die ganz dunkel sind, hilft. Und anderen Menschen geht es oft auch so: Gute Musik. Manchmal auch traurige Texte. Oder heftige Lautstärke. Oder alles zusammen. Beim Lesen Deines Postings ist mir das eingefallen:

Die Toten Hosen - Steh auf, wenn Du am Boden bist

Wenn du mit dir am Ende bist
Und du einfach nicht weiter willst
Weil du dich nur noch fragst
Warum und wozu und was dein Leben noch bringen soll

(...)

Steh auf, wenn du am Boden bist!
Steh auf, auch wenn du unten liegst!
Steh auf, es wird schon irgendwie weitergehn'!


Vielleicht hörst Du Dir das mal an. Gibt's im Netz. Aber nur laut!

Damit will ich nicht Deine Situation schön reden. Aber ein Lächeln, ein Rocken, Grölen oder sonst eine Reaktion kann helfen, wieder einen kleinen Schritt vorwärts zu gehen. Denn ich finde, dass sich das Leben schon lohnt, wenn auch nicht jeden Tag.

Viele Grüße,

bke-Stephan
Zuletzt editiert am: 04.12.2018, 14:07 Uhr, von: bke-Stephan

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