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26.01.2019, 12:29 Uhr | Sany2018
Wie? Wie soll ich das leisten? Wie soll ich das aushalten? Wie soll das funktionieren? Wie?

Alle wollen was von mir.
Hausaufgaben. Referate. Klausuren im Februar. Nur noch 2 Moante bis zum Abitur. Muss lernen. Muss vorbereitet sein.
Aber wie?
Geburtstage. Feierlichkeiten. So viel. Muss präsent sein.
Aber wie?
Ich liebe sie, aber ich kann nicht. Ich enttäusche auf ganzer Linie. Niemand versteht mich, meine Situation. Vorwürfe.
Angst.
Kann es niemandem recht machen.
Traurig.
Ich hasse es, mich, alles.
Du brauchst Pausen, du darfst uns jetzt nicht zusammenbrechen sagen sie. Ja, sage ich, aber wie und wann?
Angst.
Abitur. Vorstellungsgespräche. FSJ-Vorbereitungen. So viel, zu viel.
WIE?
Du musst auf dich acht geben, sagen sie, sehen aber nicht das Pensum, das ich leisten muss, um zu bestehen.
WIE?
Schaffst du locker, sagen sie, sehen aber nicht, dass ich derzeit nicht funktionieren kann.
Zweifel.
Wie soll ich das aushalten?
Angebotene Entlastungen in der Schule, Stundenreduzierungen, Erlaubnis zu gehen.
Will nicht, als krank gelten. ICH BIN NICHT KRANK!
29.01.2019, 17:56 Uhr | bke-Kira
Hallo Sany,

du findest hier die richtigen Worte für andere Menschen, denen es so ähnlich geht.Daumen hoch

Welche Worte würden dir gut tun und was könntest du gerade gut gebrauchen?

Ich wünsche dir etwas Entlastung zwischen den Momenten der Anstrengung und kleine Momente der Ruhe (auch wenn du keine Pausen willst) und natürlich etwas mehr Geduld mit dir selbst. Ich glaube, dass du mit dir selbst nicht immer mitfühlend umgehst.

Fühle dich hier mit deinem "Berg von Aufgaben" nicht alleine.

Kräftigenden Grüße

bke-Kira
29.01.2019, 16:59 Uhr | Sany2018
Ich hasse mein Leben! Ich schaffe das alles nicht, es wird immer mehr. Ich ersticke. Ich will keine Pausen, ich will nichts mehr....
29.01.2019, 11:41 Uhr | bke-Fiona
Hallo sany,

dein Leben ist gerade sehr stressig - wie wäre es denn, wenn du dir Pausen einbaust, in denen du z.B. spazierengehst, oder Sport machst oder ein Bad nimmst?
Du könntest dir einen Plan machen, wann diese Pausen sein müssen und diese einhalten : )

Und, was ich gelesen habe ist, dass du in Planung hast, Gespräche zu führen, wie du weniger Druck bekommst, das hört sich nach mutigem Anpacken an.

Vielleicht hilft dir auch der Gedanke, immer eins nach dem anderen zu machen - und nicht alles auf einmal tun zu müssen.

Liebe Grüße, bke-fiona
28.01.2019, 22:00 Uhr | Sany2018
Warum?
Überlegungen was helfen könnte.
Aufputschmittel? Koffein?
Nein!
Aber wie sonst?
Durcheinander.
Hilflos.
Ausgeliefert.
Muss da durch.
Ich muss!
Aber wie.
Wie?
Alle setzen auf mich.
Mich!
Alle denken, ich lerne.
Es geht nicht, nicht mehr.
Aber ich muss.
Die Zeit rennt.
Ich kann nicht.
Doch Aufputschmittel?!
Will schreien.
Weglaufen.
Nicht wiederkommen.
Warum?
[...]
27.01.2019, 20:22 Uhr | Sany2018
Hallo Hana,

ja, das stimmt, aber ich weiß im Moment keinen anderen Ausweg, als weiterhin auszuhalten. Es macht mich so traurig. In den letzten Wochen habe ich immer wieder so Phasen, in denen ich mich schwach fühle, als würde ich gleich ohnmächtig werden, aber meine Beine tragen mich weiter, mein Kopf und meine Hände arbeiten weiter, es funktioniert alles weiterhin, aber es fühlt sich taub an, so passiv. Wie müssen, aber eigentlich nicht können, das macht Angst, weil ich doch spüre, dass mein Körper STOPP schreit und ich dennoch nicht aufhören kann weiter zu machen.

Ich werde in der nächsten Zeit Gespräche in der Schule führen müssen, in denen es um meine Entlastung gehen wird, ob und wie diese zustande kommen wird, das weiß ich nicht. Nächste Woche kann ich wieder in die Beratungsstelle. Kleine Hoffnungsschimmer, die meine Müdigkeit und Erschöpfung kurzzeitig zu vertuschen schaffen.

Ich weiß Hana. Meine Eltern würden nicht anders reagieren, aber es geht nicht, ich kann das nicht.

Dein letzter Satz bedeutet mir viel und ich danke dir, Lana und allen, die meine Beiträge lesen und antworten von Herzen. Es tut so gut, Worte wie diese zu lesen! Ich schätze sie ungemein.
27.01.2019, 16:10 Uhr | bke-Hana
Liebe Sany,

ich glaube, du hast schon eine ganze Menge ausgehalten , hältst insgesamt viel aus und bist in dieser Beziehung sehr tapfer, könnte das sein? Doch irgendwann hält bekanntlich auch der allstabilste Dampfkochtopf dem Druck ohne ein Ventil nicht mehr stand.

Ich frage mich nun, was dir helfen könnte, Entlastung zu finden. Der Druck scheint grade wirklich groß zu sein und müsste wohl dringend reduziert werden. Meine Kollegin bke-Lana sieht das anscheinend ähnlich und hat dir schon geraten, dich deinen Eltern zu öffnen. Du befürchtest jedoch schlimme Konsequenzen innerhalb deiner Familie, auch möchtest du deine Eltern schützen.

Ich kann das aus der Ferne natürlich nicht beurteilen und möchte deine Sorgen sehr ernst nehmen. Ich werde dich deshalb auch nicht zu einem Gespräch mit deinen Eltern anhalten, so sehr eine innere Stimme in mir auch dazu tendiert. Aber eins noch dazu: Aus Erfahrung in der Beratungsarbeit mit vielen Jugendlichen weiß ich, wie unglaublich schwer es fallen kann, mit den Eltern über bestimmte Schwierigkeiten zu sprechen. Dagegen sprechen oft unzählige Sorgen und Befürchtungen. Ebenso weiß ich aber auch, wie entlastend es schließlich sein kann, sich geöffnet zu haben. Hinzu kommt, dass viele Eltern dann schließlich auch froh sind, wenn endlich alles raus ist. Und auch, wenn die Offenbarung ihres Kindes nicht leicht zu verdauen ist, können sie es meisten sehr schätzen, das ihnen so großes Vertrauen geschenkt wird.

Ich denke, es ist keine Alternative, alles mit dir selbst auszumachen und wünsche dir, dass du einen Weg findest, damit es in dir weniger brodelt.

Unserer Unterstützung dabei kannst du dir weiterhin sicher sein.
Liebe Grüße,
bke-Hana
27.01.2019, 01:10 Uhr | Sany2018
Ich weiß, dass ich es aushalten werde, aber in welcher Form und mit welchen Konsequenzen für mich, das weiß ich nicht. Ich habe Angst zusammenzubrechen. Die Angst diesbezüglich ist seltsam, so fremd und doch vertraut, sie beschäftigt mich immer wieder und lässt mich nicht los. Ich kann sie nicht beschreiben, aber ich spüre, dass sie schwer wiegt.

Für mich steht nicht zur Option mich meinen Eltern anzuvertrauen. Ich werde ihnen versuchen immer wieder zu verdeutlichen, wie viel ich derzeit leisten muss und wie viel mehr ich in den nächsten Wochen beziehungsweise Monaten noch zu leisten habe. Ich weiß, dass sie mich verstehen und weiterhin lieben werden, ob sich infolgedessen aber etwas verändert, das wage ich anzuzweifeln.

Das Schlimmste, das passieren könnte, wäre zu sehen, wie weh meinen Eltern die Wahrheit tun würde, wie traurig und schockiert sie wären, wir sie bei sich nach den Fehlern suchen und sich Vorwürfe machen würden, wie einfach endgültig alles zusammenbrechen würde, das meine Familie noch beisammen hält. Ich könnte den bedeutenden Teil aussparen und sie nur um jene Unterstützung beziehungsweise um mehr Verständnis bitten, aber in dem Moment würden die Zweifel wiederkehren, die ich bezüglich einer anschließenden Veränderung erahne. Deshalb müsste ich mich entweder für die ganze Wahrheit entscheiden oder eben für keine und das ist erstmal auch meine primäre Wahl. Ich kann und will nicht riskieren, dass noch mehr Baustellen in meinen Leben entstehen.
26.01.2019, 21:05 Uhr | bke-Lana
Hallo nochmal Sany,

alles was du schreibst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Mir stellt sich nur eine Frage: Wie lange kannst du es so aushalten? Verantwortung nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere zu tragen. Und meiner Meinung nach musst du deine fürsorgliche Art gar nicht ablegen, aber zum jetzigen Zeitpunkt etwas reduzieren. Denn du brauchst in deiner Prüfungsphase viel Kraft für dich selbst. Was nicht bedeutet, dass du egoistisch bist. Du liebst deine Familie trotzdem weiter und sie dich. Selbst dann, wenn du mal neben dir stehst.
Also ich finde es wichtig, dass du dich deinen Eltern einfach mitteilst, indem du ihnen offen erzählst, wieviel du vor der Brust hast und was du alles schaffen willst für deine Zukunft. Dass du zu einer Beratungsstelle gehst, um dich zu entlasten, müssen sie ja nicht wissen. Immerhin darfst du dich ohne Wissen deiner Eltern beraten lassen.

Eine Frage habe ich noch: Was wäre das Schlimmste, was dir passieren kann, wenn du deinen Lieben sagst "Stopp, ich kann so nicht mehr weiter, weil....Und ich brauche jetzt eure Unterstützung!/Verständnis"?

Wünsche eine gute Nacht
bke-Lana
26.01.2019, 16:36 Uhr | Sany2018
Hallo,

lieben Dank für deine Antwort!

nein Lana, du liegst nicht daneben. Meine Familie weiß von nichts.

Sie wissen weder von meinen Besuchen in der Beratungsstelle, die ich mittlerweile schon seid über drei Monaten vor ihnen verheimliche, noch von meinem Zustand im Allgemeinen. Ich kann, wenn ich mit ihnen zusammen bin, sehr gut verdrängen. Leider kommt es dann des Öfteren zu Streitigkeiten, weil ich bei jeder Kleinigkeit ausrasten oder aber weinen könnte, aber, so traurig das klingt, daran haben wir uns alle irgendwie gewöhnt, denn die Stimmung Zuhause ist so oder so angespannt. Aufgrund des Versteckens holt es mich dann, wenn ich alleine bin, umso intensiver wieder ein.

Ich möchte dann oft weinen, aber es geht nicht oder rausgehen, alleine sein, aber auch das funktioniert nur schwer, denn dann fehlt mir die Zeit, die ich wo anders hätte investieren müssen.

Ich habe schon oft in der Schule von meiner Lehrerin, selbst Mutter von erwachsenen Kindern, vor den Kopf geknallt bekommen, dass ich meiner Familie und insbesondere meinen Eltern das Schlimmste antue, was man Eltern antun kann, nämlich still zu leiden, anstatt mich ihnen anzuvertrauen.

Das schlechte Gewissen plagt mich, es frisst mich innerlich auf, aber ich kann und werde diesen Schritt nicht gehen.

Ich mache das alles nicht, um ihnen Leid hinzuzufügen, das ist das Letzte, was ich bezwecken möchte. Ich möchte sie schützen, denn sie haben alle mit sich selbst zu kämpfen.

Es ist alles nicht so einfach. Ich habe ihnen versucht zu erklären, dass ich sehr eingespannt bin, dass ich, selbst wenn ich wollen würde, nicht mehr so präsent sein kann, wie sie es gerne hätten, dass die Zeit vorbei gehen wird und ich dann auch wieder für jeden Einzelnen von ihnen da sein kann. Ich kann mich nicht zerreißen und es bricht mir das Herz, wenn ich sehe, wie traurig sie das macht. Oft werde ich dann weich und verbringe die Zeit, die ich nicht habe, doch mit ihnen, infolgedessen kommt das schlechte Gewissen und ich realisiere, dass die Zeit, die ich jetzt woanders investiert habe, nun an allen Ecken und Enden fehlt, das löst Panik in mir aus. Es erschrickt mich aber auch, wenn ich merke, wie wenig meiner Bitte bei ihnen angekommen ist, denn die bösen Blicke, die ich in Folge dieser zugeworfen bekomme, treffen mich wie körperliche Schläge.

Es tut weh.
26.01.2019, 14:53 Uhr | bke-Lana
Hallo Sany,

oh ja, das hört sich nach sehr viel Druck und Verantwortung an. Ich lese zwischen deinen Zeilen, dass es dir schwer fällt sich abzugrenzen und auch jedem und jeder Anforderung gerecht zu werden.
Du merkst ja, dass es nicht so weiter gehen kann, weil durch die anstehenden Prüfungen der Druck noch mehr wächst. Ich habe irgendwie das Gefühl nicht los, dass du mit deiner Familie noch nicht sprechen konntest, wie es dir geht und vor allem, was du dir wünschst. Oder liege ich daneben?

Warte neugierig auf die Antwort
bke-Lana

Treffer: 11

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