bke-Jugendberatung

bke-Jugendberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

26.11.2023, 19:26 Uhr | Britta07
Hallo liebes Forum,
ich hoffe bei euch ist alles soweit ganz okay! Ich dachte mir ich öffne mal einen „Raum“ mit der Frage ob man immer funktionieren muss.

Erstmal kurz was zu mir, ich bin schon mit ein paar psychischen Krankheiten diagnostiziert worden. Ich hatte jetzt aber ein halbes Jahr das Gefühl mein Leben wieder in den Griff bekommen zu haben. Es fühlte sich alles so an wie früher. Ich habe mir vor knapp drei Jahren zum ersten Mal schon Hilfe geholt, aber auch irgendwie ein bisschen gegen den Willen meiner Eltern. Hatte dann einige Klinikaufenthalte. Der längste ging knapp ein halbes Jahr. Ich habe dort viel gelernt, nun fällt es mir aber schwer das anzuwenden.

Nun ist es aber so, dass ich das Gefühl habe ich bin wieder an diesem Tiefpunkt. Ich bin komplett verzweifelt. Ich habe das Gefühl mich versteht niemand, also zumindest meine Eltern nicht. Mein Vater zeigt noch etwas Verständnis aber meine Mutter Null. Für sie muss ich immer funktionieren. Psychische Krankheiten existieren für sie nicht und vor allem darf ich nur das Gefühl der Freude zeigen. Deshalb fange ich auch wieder an mich abzuschotten, eine Maske zu tragen, kaum noch mit ihnen zu reden etc. Darauf hin stellt sich meine Mama als Opfer da und sagt was für eine schlechte Tochter ich sei, ich sie nicht lieben würde usw. Sie trägt bei mir irgendwie auch dazu bei, dass es mir wieder schlechter geht. Ich habe einfach das Gefühl, ich muss funktionieren, darf keine Schwäche zeigen und vor allem sollte ich keine Hilfe mehr annehmen (laut meiner Mutter, da des ja nur Aufmerksamkeit ist , die ich suche).

Vielleicht könnt ihr mir ja irgendwie weiterhelfen. Ich bin echt verzweifelt und wieder in mir selbst gefangen. Ich habe Angst das es noch schlimmer wird.
Über eure Antworten würde ich mich freuen! :)
Schönen Abend noch!:)
29.11.2023, 19:31 Uhr | bke-Fiona
Hallo britta07,

du schreibst dass du von etwas an etwas erinnert wurdest wovon du noch niemand erzählt hast und bei dem du Panikgefühle bekommst, wenn du das jemandem erzählen solltest.

Das klingt so, als ob du gerade Unterstützung brauchen könntest - könntest du vielleicht in eine Trauma-Beratungsstelle ( die gibt es an manchen Kliniken) ?
Es ist sehr gut, dass du es so tapfer geschafft hast, dich an verschiedenen Kliniken anzumelden.

Du hast ja schon geschrieben, dass du , wenn die Situation nicht mehr haushaltbar ist, in eine Klinik gehen wirst - auch das ist sehr gut!

Ich schick dir ganz viel Hoffnung mit, und Aushaltekraft : )

liebe Grüße, bke-fiona
29.11.2023, 18:35 Uhr | Britta07
Hallo an alle,
gestern und heute ist einiges passiert. Ich würde sagen, dass sich meine psychische Verfassung wieder etwas verschlechtert hat. Ich muss mich nämlich momentan mit etwas auseinandersetzten was meine PTBS ausgelöst hat. Ich habe ansatzweise schon darüber geredet, aber ein Teil habe ich nie erzählt und das ist auch der Teil, der mich am meisten belastet. Ich kann obwohl das jetzt fast ein Jahr her ist nicht darüber reden. Ich bekomme Panik, wenn ich momentan nur an das Thema denke und sowas kenne ich von mir gar nicht. Ich glaube nachdem die Sache vor einem Jahr passiert ist habe ich ein Teil der Situation verdrängt. Es fällt mir gerade einfach wahnsinnig schwer und es macht mich um ehrlich zu sein auch ziemlich fertig.
An bke-Claudia: Ich habe meinen Eltern, explizit meiner Mutter schon öfter sich nahegelegt sich über meine Erkrankungen zu informieren. Sie war auch bei Gesprächen in der Klinik vor einem Jahr, wo meine Therapeuten aufklären wollten, nur hat sie leider immer abgeblockt..

Ich wünsche allen einen schönen Abend!:)
27.11.2023, 22:00 Uhr | bke-Claudia
Hallo Britta,
da bist du ja ganz erfolgreich in die Woche gestartet.
Die Hausärztin steht hinter dir und du hast auch gleich noch Kliniken gefunden.
Abwarten ist nicht dein Ding, aber das geht leider nicht anders.
Ich wünsche dir, dass du eine für dich passende Klinik findest.

Bis Samstag ist es noch ein wenig hin. Gibt es keine Möglichkeit, dass deine Mutter sich mal zu psychischen Erkrankungen informiert?
Es würde ja vieles erleichtern, wenn sie da etwas besser Bescheid wüsste.

Ich wünsche dir einen guten Abend.
bke-Claudia
27.11.2023, 14:36 Uhr | Britta07
Hallo alle zusammen und auch Hallo an bke-Christian,
der Termin beim Hausarzt war einigermaßen erfolgreich. Sie hat für mich bei einer Klinik angerufen und diese wollte sich in 3-4 Wochen melden. Außerdem habe ich noch ein bisschen Eigeninitiative ergriffen und mich selber bei einigen Kliniken hier in der Umgebung gemeldet. Bei zweien habe ich jetzt ein Vorgespräch (die Therapie ist bezogen auf stationär) und bei zwei Tageskliniken stehe ich auf der Warteliste. Jetzt heißt es also erstmal abwarten. Fällt mir persönlich etwas schwer. Seit gestern Mittag habe ich fast kein Wort mehr mit meinen Eltern gewechselt und ich bin die meiste Zeit in meinem Zimmer.
Besonders schwierig für mich ist gerade auch, dass wir Samstag Familie in einer etwas weiter entfernten Stadt besuchen. Ich weiß nicht wie ich das hinbekomme…

Ich hoffe ihr anderen hattet einen angenehmen Wochenstart!:)
LG
27.11.2023, 11:56 Uhr | bke-Christian
Nochmal in die Runde und an Britta07:

Mein Kollege schlug ein "Brain-Storming" vor, um zu sammeln, was für Britta vielleicht hilfreich sein könnte: sie beschreibt ja, dass sie hilfebedürftig ist, aber sich nicht traut, welche zu suchen, insbesondere, weil sie häuslicherseits keine Unterstützung erfährt - oder sogar das Gegenteil.
-
Was für Möglichkeiten seht Ihr für Britta07?
LG, bke - Christian
27.11.2023, 11:47 Uhr | bke-Christian
Vorweg: Hallo in die Runde - als Vormittagsgruß des Mods :)
-
und dann speziell:
Hallo Britta 07: War der Termin beim Hausarzt(Ärztin so, dass Du jetzt mehr Klarheit hast?

LG, bke - Christian
26.11.2023, 22:16 Uhr | Britta07
Hallo nochmal,
momentan habe ich tatsächlich kaum Ideen im Kopf. Ich denke halt so darüber nach bezüglich nochmal wieder stationär zu gehen um mich etwas mehr wieder zu stabilisieren. Das Problem werden vermutlich die Wartezeiten sein, da ich wenn gerne auf eine offene Station möchte. Natürlich, wenn ich merke es geht immer weiter Berg ab würde ich mich akut einweisen was in den meisten Fällen geschützte Station bedeutet. Aber ich denke an dem Punkt bin ich momentan noch nicht. Ich denke ich werde morgen früh irgendwie versuchen zu meinem Hausarzt zu gehen und mit ihr mal bezüglich stationärem Aufenthalt reden.

Ich hoffe das geht gut und es versucht nicht noch mehr Ärger mit meiner Mutter.
Ich wünsche auch allen eine gute Nacht und bis morgen! :)
26.11.2023, 21:48 Uhr | bke-Lorenz
Hallo Britta,

hast du bezüglich "Hilfe holen" Ideen im Kopf? Geht ja immer erstmal darum, sich Optionen zu überlegen. Ob du sie- wann auch immer- ausprobierst oder es lässt, bleibt ja dir überlassen? Wir könnten ja mal eine Art "Brainstorming" wagen, was es alles für Ideen oder Möglichkeiten gäbe. Was meinst du?

Viele Grüße und ein "Gute Nacht" schickt dir und in die ganze Runde hier
*bye* bke-Lorenz
26.11.2023, 21:29 Uhr | Britta07
Hallo bke-Lorenz,
erstmal recht herzlichen Dank für deine Antwort und auch für das Verständnis, was du mir entgegenbringst.
Ja, das alles ist wirklich ein ziemlich großer Druck. Ich glaube im letzten halben Jahr hat mir geholfen, dass ich mich die meiste Zeit irgendwie selber belogen habe. Ich habe mir quasi eingeredet, dass es mir gut gehen muss, denn schließlich gibt es ja viel schlimmere Krankheiten auf dieser Welt. Ich habe halt irgendwie versucht so zu leben, wie es von mir erwartet wird. Papa hat mir tatsächlich nur so semi gut geholfen. Ich habe versucht mich eher an ihn zu halten, wenn ich mal gemerkt habe ich komm gerade doch nicht klar, aber im Endeffekt könnte ich irgendwie auch nicht mit ihm über meine Probleme reden, weil er mich auch nicht so richtig versteht. Ich verstehe das auch komplett und ich erwarte von meinen Eltern auch nicht das sie meine Erkrankungen verstehen. Ich würde mir nur einfach wünschen, dass ich und meine Erkrankungen akzeptiert werden. Mein Vater akzeptiert es, aber meine Mutter leider nicht. Ich würde mir wirklich gerne Hilfe holen, aber ich habe einfach nicht die Kraft dazu und auch irgendwie nicht die Möglichkeit, da meine Mutter wirklich alles kontrolliert, was ich mache und immer wissen will was ich mache, wenn ich das Haus verlasse.

Das ist alles wirklich ziemlich kompliziert. Natürlich wäre ausziehen eine Option, aber das würde nur noch mehr Stress in die Familie bringen.
Schönen Abend!:)
26.11.2023, 20:01 Uhr | bke-Lorenz
Hallo Britta07,

wie ich sehe, schreibst du zum ersten Mal im Jugendforum. Mein Name hier ist bke-Lorenz, ich bin heute als Moderator hier unterwegs und heiße dich im Namen des ganzen Mod-Teams herzlich willkommen *smiling* . Schön, dass du den Weg hierher gefunden hast und die große Menge an Erfahrungen, die alle Userinnen und User hier haben, nutzen möchtest und dich mit deinen Ideen und Anliegen einbringen willst Daumen hoch ! Wie du schreibst, hast du schon du Erfahrung mit psychischen Beeinträchtigungen und den dazugehörenden Diagnosen, Therapie & Klinikaufenthalten. Und eben auch darin, dir Hilfe und Unterstützung zu holen.

Nach einem richtig guten halben Jahr erlebst du dich nun wieder an einem Tiefpunkt und vermisst das Verständnis und die Unterstützung deiner Eltern, insbesondere deiner Mutter. Sie negiert psychische Beeinträchtigungen grundsätzlich und sieht sich selber als Opfer ihrer schlechten Tochter. Du sollst einfach immer funktionieren.
Oh je, das hört sich wirklich schlimm an und lässt mich auch einen großen Druck vermuten, unter dem du zu stehen scheinst. Eine gute Tochter zu sein, bedeutet für deine Mutter wohl, immer so stark zu sein, dass man keine Hilfe braucht, keine Schwächen zu zeigen und immer nur zu funktionieren *speechless* .
Sag mal, du schreibst, dein Vater sei ein kleiner Grashalm zu sein, an dem du dich etwas festhalten kannst, richtig? Was macht er denn, dass dir gut tut? Was war es denn im letzten halben Jahr, dass dich so gut gestützt und voran gebracht hat?
So, nun bleibt mir nur noch dir hier viele Posts und einen guten Austausch mit den User*innen zu wünschen *smiling*!

Viele Grüße und einen guten Abend heute noch,
*bye* bke-Lorenz

Treffer: 11

Sollten in diesem Thema Inhalte publiziert worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir dich, den Moderator zu benachrichtigen.
Meldungen bezüglich vermuteter Fakeaccounts werden nicht bearbeitet und nicht beantwortet.

Aktuelle Gruppenchats

Offener Gruppenchat
28.04.24 18:00
Fachkraft bke-Helena

Offener Gruppenchat
29.04.24 20:00
Fachkraft bke-Livia

Offener Gruppenchat
02.05.24 15:00
Fachkraft bke-Lenna

Beratungsstellensuche

Zum Suchen deine PLZ eingeben und Enter drücken!