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25.05.2019, 11:31 Uhr | Sany2018
Ich hatte letzte Woche, nach einiger Zeit, wieder einen Termin in der Beratungsstelle und wie man dem Titel entnehmen kann, sind wir auf ein, für mich, ziemlich schwieriges Thema zu sprechen gekommen, nicht im Detail, aber es ist im Gesprächsverlauf kurz thematisiert worden. Ich hatte es im Vorfeld immer wieder angesprochen, weil es mich irgendwo ziemlich belastet und wir haben es, wegen des Abiturs, immer wieder verdrängt damit es mich nicht einnimmt währenddessen. Jetzt ist das Abitur, zumindest der reguläre Teil, vorbei und ich möchte beginnen richtig mit ihr zu arbeiten. Ich vertraue ihr sehr, ich könnte mir auch vorstellen dieses Thema und auch weitere mit ihr zusammen anzugehen, sie drängt mich nicht, sie gibt mir Raum und Zeit und unterstützt mich, macht vieles, um mir die Situation zu erleichtern, aber sie hat mir gestern schon geraten, dass es sinnvoll wäre, wenn wir das Thema mal richtig angehen und ich es infolgedessen dann bei ihr lassen kann.
Worum es mir in diesem Beitrag primär geht ist, dass es mir, wenn wir auf derartiges oder generell tiefgründiges zu sprechen kommen, es mir nach dem Termin manchmal noch schlechter geht, sie weiß auch davon, aber es nützt ja nichts und ich möchte es auch endlich loswerden. Es ist ein Dilemma im Moment und da ich einige Baustellen habe, von einigen weiß sie auch noch nicht, kommt da immer einiges an Gefühlen zusammen und mich lassen die Themen im Nachhinein noch weniger los.
Wie kann ich mich trauen ihr endlich in Gänze reinen Wein einzuschenken?
Wie kann ich mich an diese schwierigen Themen wagen, ohne schlimme Gefühle im Nachhinein?
Wie geht ihr damit um, wenn es euch nach Terminen schlechter geht?
Vielleicht habt ihr ja ein paar Ratschläge mit auf den Weg bekommen oder eigene Techniken entwickelt, die ihr mit mir teilen möchtet. Ich wäre sehr dankbar.
Es blockiert mich nämlich irgendwo und das ist nicht von Vorteil innerhalb der Gespräche, da so wir beide nicht vorankommen können, uns irgendwo die Zeit wegläuft und ich das Gefühl habe, dass ich sie im Regen stehen lassen, wenn ich immer so abblocke, obwohl sie sich solche Mühe mit mir gibt und so langsam und einfühlsam ist...
26.05.2019, 19:38 Uhr | Sany2018
Wow! DANKE
Ich wünsche dir alles Gute!
26.05.2019, 18:50 Uhr | Drakon
Hallo Sany,

Nur mal kurz:
RESPEKT!

Und zwar, weil Du Dich dem stellst und weil Du daran arbeitest und es willst.
Du kannst unheimlich stolz darauf sein, dass Du all das anpackst und für ein besseres und leichteres Leben kämpfst.

Lg
"It's HIS choice to decide if I want to live, or want to be dead."
26.05.2019, 18:34 Uhr | Sany2018
Danke für deine Tipps Luise und für eure beiden Antworten!

Ich werde versuchen beim nächsten Mal, wenn es darum oder um ähnlich beschwerliches geht, anzusprechen, wie ich mich im Nachhinein fühle. Normalerweise fragt sie mich von sich aus bei dem darauffolgenden Termin immer, wie es mir währenddessen und im Anschluss ergangen ist, sodass ich den Schritt von mir aus zumeist nicht gehen muss, aber es ist dennoch schwierig.

Mir ist bewusst, dass es nicht immer nur oberflächlich bleiben kann und es manchmal auch ein bisschen wehtun muss, bevor es verheilen kann, aber ich habe einfach Angst vor den Schmerzen, die die Erinnerungen verursachen. Immer wieder schwirrt aber auch in meinem Kopf herum, dass ich mich nicht so anstellen sollte, weil andere Menschen durchaus schlimmeres erlebt haben und nicht so leiden beziehungsweise ohne Hilfe zurechtkommen. Es ist ganz seltsam und ich fühle mich unwohl so, als würde ich jemandem etwas wegnehmen, das demjenigen mehr zusteht, als mir.

Zudem muss ich sagen, dass es keine Therapie ist, die ich besuche, sondern eine Beratungsstelle und ich aufgrund dessen nicht immer in einem regelmäßigen Abstand komme, sondern teilweise auch längere Wartezeiten zwischen den Terminen habe, was die Situation nicht unbedingt erleichtert, aber ich schätze, dass man da eine Lösung finden würde beziehungsweise finden wird.

Ich bin gerne in der Natur, da die Beratungsstelle aber in der Innenstadt ist, würde es dauern bis ich in einem Park oder ähnlichem ankommen würde. Ich habe mich bisher immer in die Arbeit gestürzt im Nachhinein, da ich einen langen Anfahrtsweg habe und mich währenddessen nicht unbedingt effektiv ablenken kann, habe ich insbesondere Zuhause immer alles getan, um eine Ablenkung zu gewährleisten, nur ist all das, was ich verdrängt habe, dann am Abend oder wenn ich zur Ruhe gekommen bin, wieder zurückgekehrt, aber das ist ein anderes Thema.

Ich gebe mein Bestes und werde meine Tipps weitergeben, insofern ich effektive Varianten rausgefunden habe.
25.05.2019, 21:36 Uhr | bke-Hana
Liebe Sany2018,

Luise-19 hat dir ja bereits einen klasse Tipp gegeben, wie du nach einer Beratung mit deinen belastenden Gefühlen umgehen kannst. Dir etwas Gutes tun und Ruhe gönnen, für eine Schutzort sorgen.

Denn, das glaube auch ich, nach einer Beratung, in der du für dich brisante Themen ansprichst, bist du vor dem Gefühlschaos nicht gefeit. Wenn du belastende Elemente besprichst, kommt manchmal einiges hoch, was anschließend nicht einfach so per Hebel abzuschalten ist. Doch du spürst grade selber, das es dran ist, diese Themen anzugehen um sie schließlich gut verarbeiten zu können.

Sprich mit deiner Beraterin darüber, so könnt ihr gemeinsam überlegen, wie du anschließend best möglichst für dich sorgen kannst.

Vielleicht gibt es etwas, von dem du selber schon weißt, dass es dir gut tun kann?

Ermutigende Grüße von
bke-Hana
25.05.2019, 13:35 Uhr | Louise-19
Hallo ,
ich habe keine Möglickeit gefunden, die schlechten Gefühle anschließend zu vermeiden.
Deshalb finde ich es wichtig, anschließend einen sicheren Ort zu haben, wo man sich beruhigen und
wieder etwas runterkommen kann.
Vielleicht kannst Du anschließend noch eine Stunde in ihrem Wartezimmer einfach herumsitzen
und Dich mit Zeitschriften ablenken.
Oder es gibt in der Nähe ein Cafe, wo Du einen Tee trinken kannst.
Oder ein Freund kann Dich abholen.

Besprich das mit ihr. Das ist wichtig. Es ist Selbstschutz.
Wenn man in so einem Zustand herumläuft, ist man verletzlich bzw angreifbar.
Paß auf Dich auf.
Wenn nichts anderes geht, würde ich sogar vorschlagen, jeweils ein Taxi zu bestellen.
Viele Grüße,
Louise

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