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26.04.2017, 16:17 Uhr | annabelle98
Hallo ihr da draußen,

ich habe nächste Woche eine Untersuchung bei der Frauenärztin. Das das für mich schwierig wird ist klar, lass mich so schon nicht gerne anfassen. Ich habe Angst, das ich zusammenbreche oder ähnliches... *unsure*

Aber das soll grade gar nicht Thema werden hier. Ich wollte euch mal fragen, was passiert dabei. Also was genau macht sie da mit ihren Händen und so weiter. Ich werde vorher versuchen mit ihr zu reden. Super dankbar wäre ich, wenn ihr mich etwas beruhigen könntet indem ihr mir das erklärt. *happy*

Grüße Annabelle
01.05.2017, 17:57 Uhr | annabelle98
Vielen vielen Dank für die Antwort Pflaume,

das hat schon etwas geholfen. Da es mir schon schwer fällt Menschen die Hand zu geben etc. werde ich auf jeden Fall vorher mit ihr reden müssen. Aber ich habe inzwischen etwas mehr Hoffnung, dass das auch klappt. Nur habe ich auch Angst, dass ich es nicht schaffe und umkippe oder sie schlage etc. aber was anderes als vorwarnen geht nicht denke ich. Ich berichte dann mal, wie es war. Diese Woche ist der Termin.

Grüße
27.04.2017, 11:45 Uhr | bke-Lana
Hallo Annabelle,

ich finde es super von dir, dass du dich vor dem anstehenden Termin informierst. Es ist wie bei allen Sachen, die neu und ungewiss sind, dass man sich da gedanklich mehr beschäftigt und dann auch noch aufgeregt und gespannt ist, was bei einer solchen Untersuchung passiert.
Die Antwort von Pflaumentee ist sehr ausführlich. Danke dafür an dieser Stelle *wink*.
Ich denke, dass die Abläufe im Großen und Ganzem ähnlich sind, wie Pflaumentee es beschreibt. Das Einzige könnte sein, dass es von Ärztin zu Ärztin Unterschiede gibt, wie sie bei der ersten Untersuchung vorgehen. Damit meine ich das Gespräch, Fragen, Aufklärung etc..Aber keine der Ärztinnen wird sich dir ohne jegliche Erklärungen und Nachfragen nähern.

Wünsche dir alles Gute
bke-Lana
26.04.2017, 23:46 Uhr | Pflaumentee
Hallo Annabelle,

ich würde gerne auch was zu dem Thema sagen und wie wichtig und richtig ich es finde, dass du dich dafür interessierst und das ernst nimmst. Im Gegensatz zu bke-Claudia finde ich es nicht nötig hier einen Untersuchungsablauf zu zensieren. Warum auch?!
Die gynäkologische Untersuchung sollte jede Frau bei sich machen lassen und das mindestens einmal im Jahr. Passiert das nicht, kann es zu bösen Krankheiten kommen. Die Ärztin wird sich zunächst mit dir unterhalten und da du die Pille nimmst, wird sie dich untersuchen wollen. Sie fragt vor wievielen Tagen der erste Tag deiner letzten Regelblutung war (bzw. welcher Zyklustag gerade ist) und ob es zurzeit Beschwerden gibt. Wenn du noch keine Untersuchung hattest wird sie dir erklären was sie gerade tut.

Bei der gynäkologischen Untersuchung muss man sich unten rum frei machen und auf den dafür vorgesehenen Stuhl setzen. Bei der Untersuchung selbst passiert nix ohne Ankündigung und schon gar nicht, wenn es deine erste Untersuchung ist. I.d.R fragen Gynäkologen ob schon Geschlechtsverkehr stattgefunden hat. Das fragen sie, weil sie, wenn es denn so ist, gerne ein etwas größeres Spekulum wählen. Das Spekulum wird eingeführt und dient dazu die Vagina zu spreizen, damit die Ärztin den Muttermund begutachten kann. Der Muttermund ist wesentlich für die Untersuchung. Er ist rund und stellt den Anfang des Gebärmutterhalses da. Im Grunde wölbt sich die Gebärmutter ein Stück in die Vagina vor und bildet dadurch einen "Mund". Der Gebärmutterhals ist der Ort, der sich verändert, wenn man sich zum Beispiel mit einem der typischen HPV Viren infiziert. HPV Viren lieben diese Schleimhaut und fühlen sich richtig wohl in den Zellen der obersten Schichten. Leider sorgen sie aber für Zellveränderungen, die die Ärztin als " weißliche Läsionen" am Gebärmutterhals sehen kann. Deswegen ist es gut für die Ärztin den Muttermund gut sehen zu können, damit ihr sowas nicht entgeht. Aus den weißlichen Läsionen wird nämlich der Gebärmutterhalskrebs. Da du noch sehr jung bist und vielleicht sogar geimpft, musst du dir da erstmal keine Gedanken machen.

Wenn du über 20 bist, werden zwei Abstriche entnommen, sonst ist es nur einer (als Kassenpatient). Der Nativabstrich wird immer gemacht. Da wird mit einem feinen Wattestäbchen an der Schleimhaut eine Probe genommen, die dann sofort auf einen Objektträger überführt wird. Entweder schaut die Ärztin sich diesen direkt oder später an. In diesem Abstrich wird nach Keimen geschaut (z.B Pilze). Dann gibt es den berühmten PAP-Abstrich (bei Kassenpatienten ab 20), der der Krebsfrüherkennung dient. Mit dem selben Verfahren wie eben werden auch ein paar Zellen von der Schleimhaut entnommen und auf Krebsveränderungen untersucht. Zum Schluss wird noch ein ph-Test gemacht. Die Scheide der Frau sollte einen pH zwischen 3,8 und 4,4 haben, also sauer sein. Das ist ein super Schutz gegen Bakterien. Nach den Abstrichen wird das Spekulum entfernt.

Die Gynäkologin wird dann noch einmal gegen den Muttermund drücken, indem sie einen oder zwei Finger in die Scheide einführt, um die Verschieblichkeit der Geschlechtsorgane zu sichern. Eigentlich muss sie dabei mit einer Hand von der Bauchseite aus gegendrücken um Veränderungen der Eierstöcke und Eileiter zu tasten (wurde bei mir aber noch nie gemacht). Der Druck gegen den Muttermund löst keinen Schmerz aus, nur eben einen "Druck".

Dann wird man gebeten sich wieder anzuziehen und oben rum frei zu machen.

Die Gynäkologin tastet dann nach Veränderungen der Brust. Ich würde mir das gut erklären lassen, weil du so selbst schnell Veränderungen ertasten kannst.


Vielleicht werden dir irgendwelche Zusatzleistungen angeboten. An deiner Stelle würde ich sie erstmal alle ablehnen. Gerne wird der transvaginale Ultraschall angeboten (Kosten zwischen 40-60€), der ist nicht schlecht, aber die normale Untersuchung reicht erstmal völlig. Wenn man älter wird und ein Kind geboren hat, ist das aber sehr sinnvoll. Und dann gibt es noch tausend andere Igel-Leistungen...

Die Untersuchung an sich, also die Abstriche und das Abtasten dauern vielleicht 5min. Alles geht schnell, nichts tut weh und es wird erklärt.

Ich erzähle das, weil ich jemanden kenne, der 10 Jahre nicht beim Gynäkologen war und dann ein gestreuten Gebärmutterhalskrebs hatte. Ich will dich nur motivieren hin zu gehen. Man ist vielleicht ein bisschen aufgeregt, aber damit rechnen die Gynäkologen auch bei der ersten Untersuchung. Es gibt wirklich keinen Grund zur Sorge, außer du gehst nicht hin:D und man kann über alles reden *happy*

Alles Gute
Pflaume
26.04.2017, 17:08 Uhr | annabelle98
Ich war schon einmal da und ich habe auch die Pille verschrieben bekommen. Ich habe mit ihr geredet, aber nicht geschafft zu sagen, das die Untersuchung schwierig werden könnte. Das muss ich jetzt machen.
26.04.2017, 16:58 Uhr | bke-Claudia
Hallo Annabelle,
die meisten Frauenärzte sind sehr behutsam und vorsichtig, besonders bei dem ersten Termin.
Die meisten Mädchen oder jungen Frauen haben Angst vor dem ersten Termin und sind entsprechend aufgeregt.
Die Ärztin wird dir alles erklären. Zunächst aber wird sie sich vermutlich mit dir unterhalten, soe wird dir Fragen stellen, ob du deine Regel regelmäßig hast, ob du sexuell schon aktiv warst. Da könntest du versuchen, deine Nachricht unterzubringen, dass es eine sehr negative Erfahrung gab. Dann wird sie noch vorsichtiger sein und gut erklären.
Genauer möchte ich hier im Forum nichts beschreiben, da manche diese Situation an schlimme Erlebnisse erinnern.
Vielleicht nutzt du hier eine Mail Beratung, um genaueres zu erfahren. Auch bei google gibt es gute Informationen.
bke-Claudia

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