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30.01.2022, 11:51 Uhr | sweetdreaming
Hallo!

Ich bin 17 jahre alt und ich habe seit ich 12, 13 bin das Problem dass ich essen hasse. Aber davor habe ich auch nie gern gegessen. Ja Ihr lest richtig, ich hasse alles Essen, das heißt ich mag auch keine Süßigkeiten oder sonstiges was andere so mögen. Essen ist für mich nur ein Zwang tagein tagaus.

Meine Eltern allen voran meine Mutter zwingen mich aber zum essen. Ich darf nicht allein entscheiden was und wie viel ich esse. Ich muss zu einer Therapeutin gehen, die mich nicht wirklich versteht und mich mit zum Essen zwingt mit Ernährungsplänen und gezwungenen Abmachungen. Meine Mutter hat das Badezimmer abgeschlossen, so dass ich mir den Schlüssel von ihr holen muss wenn ich aufs WC will und sie steht vor der Tür und hört zu, um zu kontrollieren ob ich heimlich kotze. Sie hat mir jetzt angedroht, dass wenn ich meine Kalorien heute nicht schaffe sie mich in die Psychiatrie einweisen lässt beziehungsweise ins Krankenhaus fährt. Es war beim Frühstück und ich habe Angst. Es ist nicht zum ersten mal, wir streiten uns sehr oft aus dem Grund.
Ich bin untergewichtig nach BMI, aber es ist nicht lebensbedrohlich und der BMI ist wie ich finde auch nicht aussagekräftig. Ich muss nicht dringend mehr abnehmen wenn es nach mir geht, aber ich will auch nichts zunehmen.
Dürfen meine Eltern mich einweisen lassen oder ins Krankenhaus zwingen? Darf meine Mutter das Badezimmer abschließen? Ich finde das ist entwürdigend das so zu machen und alles kleinlich zu kontrollieren. Sie zählt mehr Kalorien als ich es jemals gemacht habe, wiegt mein Essen ab und schreibt es alles penibel auf was ich gegessen habe. Ich habe sie nie gebeten das zu machen oder mir "zu helfen"!
Ich würde mich freuen wenn mir einer Rat gibt und zu den Fragen sagen kann außer zu sagen dann iss doch, weil das ist nicht so leicht getan wie gesagt.

Lg dream
04.02.2022, 23:07 Uhr | Desperate-
Es tut mir leid dich verletzt zu haben, aber dein Herumgetanze und (in meiner Wahrnehmung) die Dinge so drehen, als wenn du das Problem nicht sehen könntest (zu wenig essen bringt niemanden um - doch tut es, es sind schon einige dran gestorben, egal wie lange es gedauert hat) ärgert mich irgendwie.
Aber ich werde es hier nach auch gut sein lassen, weil es dein Thread ist und du hier schreiben sollst und darfst, was du möchtest.

Dass man sich damit nicht umbringen kann, ist faktisch einfach falsch. Da kannst du mal kurz googlen, es gibt genug Menschen, die daran gestorben sind. Die Sterblichkeitsrate bei Essstörungen ist bei den psychischen Erkrankungen tatsächlich mit am höchsten. Das kannst du jetzt abstreiten, aber dann leben wir halt in verschiedenen Lebensrealitäten und ein Gespräch macht wenig Sinn. Ich würde auch nicht mit jemandem diskutieren, ob das Gras grün ist.
Insofern unterscheidet es sich vllt lediglich in der Hinsicht, dass Menschen mit Essstörungen nicht immer beabsichtigen zu sterben (im Gegensatz zu Suizidalität), aber inwiefern man es ansonsten nicht vergleichen könnte, kann ich nicht verstehen.

Du sollst überhaupt nicht verhungern gehen, das habe ich nicht geschrieben, aber du kannst das natürlich auch so hindrehen. Wenn du allerdings beabsichtigt, langfristig zu wenig zu essen und daran nichts ändern möchtest (so klangen einige Sätze in deinen Beiträgen), dann kann dich da langfristig niemand dran hindern.

Manchmal passen Therapeuten oder Therapieformen auch nicht zu einem, wenn du die Hilfe wirklich willst, weil es bei dir einen Leidensdruck gibt, könntest du überlegen, ob ein Wechsel sich realisieren lässt. Wenn du natürlich nur hingehst, um vorzuschieben, „dass du es versucht hast und es nicht geklappt hat“ und damit das Problem nicht lösbar ist, dann kannst du es so lassen.

Ich will bei aller Liebe nicht sagen, dass es einfach ist, irgendwas zu ändern, einen anderen Therapeuten zu finden o.ä. Ich will auch nicht sagen, dass ich denke du findest es toll wie es ist oder würdest es extra machen/nicht ändern wollen, weil es nicht gleich klappt.
Für mich wirkt es einfach nur so, als würdest du ganz viele Nebenkriegsschauplätze aufmachen (von denen du vllt auch wirklich denkst, dass sie das eigentliche Problem sind) und dabei am eigentlichen Thema, an dem was der Ursprung oder die tatsächliche Schwierigkeit ist, vorbei reden.
Weil doch vielleicht viel eher die Frage ist, wieso findest du essen so unangenehm? Wie kann man das ändern, was bräuchte es, damit es angenehm ist? Wie kann deine Therapeutin dich dabei unterstützen oder welche Bedingungen kannst du versuchen zu schaffen oder einzufordern? Auch wie du natürlich deine Mutter dazu bringst, dir zu vertrauen und weniger Druck zu machen.
Aber eben nicht die Frage „wieso ist wenig essen ein Problem“, weil, mit Verlaub, das ist so offensichtlich
04.02.2022, 21:25 Uhr | sweetdreaming
Hallo Desperate

Ich möchte drei Anmerkungen dazu los werden:

- Mit der "Krankheitseinsicht" kann ich jeden Gesunden krank reden. Wenn er keine Krankheitseinsicht zeigt, muss er dann folgerichtig krank sein.
- Selbstmordgedanken und zu wenig essen haben nichts miteinander zu tun und lassen sich für mich auch in keinem Fall miteinander vergleichen. Von zu wenig essen verhungert keiner. Sogar bei sehr wenig bis nichts würde es so lange dauern, dass man sich damit in Deutschland und in Gesellschaft Anderer niemals umbringen könnte. Dass es mit "keine Lust auf ein Hobby" nicht vergleichbar ist habe ich selber angeführt.
- Ich habe eine Therapeutin, die mir helfen soll. Wenn man aber nicht verstanden wird, hilft es auch nicht. Ich habe es also probiert. Soll ich jetzt deiner Meinung nach wirklich "verhungern" gehen?

Manche deiner Worte fand ich verletzend. Das möchte ich Dir so zurückmelden, auch wenn ich verstehen kann, dass es schwer ist, das Problem zu verstehen, wenn man selbst davon nicht betroffen ist.

Lg dream
04.02.2022, 18:48 Uhr | Desperate-
Hey ..
Ein Vergleich der vielleicht etwas weniger hinkt: ich habe keine Lust zu leben, kann ich es deshalb einfach lassen und von meinem Umfeld erwarten, dass sie es kompromisslos akzeptieren? Könntest du sowas akzeptieren, wenn es ein dir nahestehender Angehöriger ist?
Wahrscheinlich schwierig.
Und das ist der Kern in meinen Augen. Immer wenn es so anmutet, dass es nicht der freie Wille sein kann, sondern durch eine Erkrankung verfärbt wird, müssen Behandler alles tun, damit dein vermeintlicher Wille nicht durchgesetzt wird.
So funktioniert unsere Gesellschaft und es gibt Kriterien, nach denen man dann eine Erkrankung erfüllt und es eben nicht mehr "keine Lust auf ein Hobby" ist.
Jetzt kann man die philosophische Debatte aufmachen, ob das richtig ist, wer das festlegt und ob jemand wissen kann, was krank ist und was eigener Wille.
Wird dir aber nix helfen. Kannst du natürlich dran festhalten, auf deine Volljährigkeit hoffen und dann ist es nicht mehr so leicht dir was vorzuschreiben. Dann kannst du eher verhungern ohne dass jemand was tuen kann.
Oder aber du versuchst dich auf Hilfe einzulassen und sie als das zu sehen, was sie sein soll: dein Leben langfristig erleichtern. Wenn es immernoch nicht klappt ... Tja, verhungern kannst du auch noch später, wenn du's zumindest probiert hast.
Es ist bei Essstörungen ja auch kein seltenes Problem, dass die Krankheitseinsicht fehlt... Ob du nun eine hast oder nicht, die Leute dir Unrecht tun oder nicht, keine Ahnung.
Aber wenn du ehrlich zu dir bist, kannst du mir nicht erzählen, dass du nicht verstehst, was das Problem ist und wieso andere sich Sorgen machen.

(Die Umsetzung deiner Mum finde ich btw nicht gut und auch zu sehr in deine Intimsphäre eingreifend. Ich denke nicht, dass das so okay ist. Aber wenn Menschen verzweifelt sind, treffen sie nicht immer sie besten Entscheidungen. Wenn du was dagegen tun willst, kannst du Hilfe beim Jugendamt suchen. Evtl. wäre eine Wohngruppe oä nicht so schlecht, um eure Situation mal etwas zu entspannen)

Lg
Zuletzt editiert am: 04.02.2022, 18:51 Uhr, von: Desperate-
04.02.2022, 17:03 Uhr | sweetdreaming
Hello again!

Ich wollte Dich mit dem Vergleichen nicht kritisieren. Es ist nett von dir, dass du versuchst dich in mich hineinzuversetzen und geschrieben hast, dass du meine Abneigung gegen Essen akzeptieren kannst. Ich hoffe das kam nicht falsch herüber! Danke. Das zu akzeptieren ist eine Kunst, die nicht vielen gelingt. Meistens höre ich nur dann soll ich einfach mehr essen, ohne dass verstanden wird, dass das wirklich schwierig ist. Denn wie Du auch schreibst ist Essen für viele etwas Schönes und sogar Genuss. Mir schoss dann nur der andere Vergleich in den Kopf, das es besser erklären sollte für Menschen die nicht so ticken wie ich. Eventuell können es andere hier im Forum, die ähnliche Probleme haben, auch besser erklären als ich.

Ich habe schon Ernährungspläne von meiner Therapeutin und den Ärzten, die ich einhalten muss. Darin sind die Kalorien pro Tag genau festgelegt, die ich zu mir nehmen muss und auch wie viel von Kohlenhydraten, Eiweiß, Fett. Ich schaffe es nicht immer, das einzuhalten. Erbrechen ist dann auch ein Problem, weil es so nicht mehr genau nachvollziehbar ist, wie viel ich zu mir genommen oder auch bei mir behalten habe. Das versucht meine Mutter mit dem Badabschließen zu verhindern, aber sie vertraut mir trotzdem nicht, dass ich nicht heimlich kotze. Außerdem wird mir nicht geglaubt wenn ich sage ich habe in der Schule oder anders auswärts etwas gegessen. Das ist auch ein großes Problem an diesen strenggenauen Plänen. Wenn ich es nicht einhalte oder mir nicht geglaubt wird, geht das Spiel mit den Drohungen los dass sie mich ins Krankenhaus fahren will.

Liebe Grüße zurück, dream
04.02.2022, 16:43 Uhr | bke-Stephan
Hi sweetdreaming,

ja, Vergleiche haben es ja so an sich, dass sie hinken. Und der zieht auch ganz schön mindestens einen Fuß nach. Stimmt. Ich habe versucht, mich in Dich hineinzuversetzen. Und natürlich geht das nur bedingt. Dinge tun, die ich ich nicht mag, kenne ich natürlich. Auch welche, die ich hasse. Und wer macht das schon gern? Und ja, Essen wirklich zu hassen ist natürlich heftig. Und bei heftigen Dingen machen sich Leute eben Sorgen.

Wenn medizinisch alles ok ist, dann ist es ja gut. Jetzt könntest Du, wenn das denn möglich ist, mit Deiner Mutter einen Deal machen: Was Du mindestens nachweisbar Essen musst, damit sie Dich dann damit in Ruhe lässt. Vielleicht lässt sich das, am besten zusammen beim Arzt, klären?

Viele Grüße schickt Dir

bke-Stephan
04.02.2022, 15:55 Uhr | sweetdreaming
Hallo bke-Stephan!

Wie es mit dem Ernstnehmen ist habe ich ja beschrieben. Für Menschen, die keine Probleme mit dem Essen haben ist das wahrscheinlich nicht nachvollziehbar. Es ist nett, dass Du schreibst du kannst das akzeptieren, dass es so ist. Der Vergleich mit anderen Leidenschaften oder "Hobbys" hinkt aber meiner Meinung nach. Wenn ich andere Leidenschaften nicht teile, muss ich denen auch nicht nachgehen. Stellt Euch nur einmal kurz vor, ihr müsstet 3 mal täglich irgendetwas ungefähr 20 Minuten lang tun, das ihr hasst. Egal was es ist, das wäre schrecklich, gell? So ist es für mich mit dem Essen.

Wenn Du schreibst, dass Du dir Sorgen machst, dann frage ich mich warum? Es ist eventuell ungesund, aber das ist vieles anderes auch. Andere essen zu viel und falsch, rauchen, trinken, schlafen zu wenig, machen keinen Sport und bewegen sich auch ansonst nicht viel usw. Wer lebt schon rundum gesund? Aber das ist auch deren Entscheidung, so wie es meine ist, weniger zu essen als Andere.
Ich bin nicht lebensbedrohlich krank, ich fühle mich auch nicht krank. Ich kann sogar noch viel Sport treiben, wenn man mich lässt. Medizinische Begleitung bei Untergewicht besteht leider ausschließlich darin, dass man gewogen wird, der BMI berechnet und man auf den Wert reduziert wird. Ein Blutbild wird vielleicht noch gemacht, aber bis auf kleine Mangelerscheinungen war das auch eigentlich meistens unbedenklich. Nur der BMI ist nach der Meinung Anderer zu niedrig, aber der ist finde ich auch nicht sehr aussagekräftig.

Lg dream
03.02.2022, 15:28 Uhr | bke-Stephan
Hallo sweetdreaming,

ich kann natürlich nicht sagen, wie das mit dem ernst-nehmen bei Dir daheim ist. Aber ich sage Dir mal, wie es auf mich wirkt. Und ich kann mir vorstellen, dass einige Mods hier das auch so sehen: Mir tut es natürlich sehr leid für Dich, dass Essen für Dich gar nichts Schönes hat. Dass Du den Genuss und die Freude daran nicht teilen kannst. Das tut mir leid aber das kann ich akzeptieren. Sogar gut akzeptieren, denn ich habe noch andere Leidenschaften, die andere Menschen auch nicht teilen.

Aber ich sehe auch den Teil, der mir Sorgen macht. Weil es eben total ungesund ist, Essen überwiegend zu verweigern. Und ich weiß, dass Menschen, die viel zu wenig essen, oft überzeugt sind, dass es reicht. Dabei aber sehr krank, bis lebensbedrohlich krank werden. Ob das bei Dir auch so ist, kann und will ich nicht beurteilen. Mit einer regelmäßigen medizinischen Begleitung lässt sich das ja aber beruhigend feststellen.

Dir ganz viele Grüße,

bke-Stephan
Zuletzt editiert am: 03.02.2022, 15:30 Uhr, von: bke-Stephan
03.02.2022, 14:52 Uhr | sweetdreaming
Hallo bke-Lorenz

Ob ich mir mit meinem Essverhalten schade ist doch meine Sache. Es ist nicht ernsthaft gefährlich, sonst hätte ich schon mehr abgenommen und wäre lebensbedrohlich dünn. Der Zwang und das Kontrollieren machen es nicht besser. Es muss sich keiner Sorgen um mich machen.

In Bezug aufs Essen müsste ich mehr Kalorien zu mir nehmen und das Essen nicht verweigern um meine Eltern und die Therapeutin zufrieden zu stellen. Das kann ich aber nicht. Das ist mein Problem, dass es niemand verstehen will, dass das nicht so einfach geht und ich das Essen nicht verweigere um Andere zu damit zu ärgern. Dass es nicht so einfach ist für mich zu essen wie mir zu sagen dann iss doch. Und trotzdem zwinge ich mir jeden Tag etwas herein und werde dazu gezwungen. Man sieht nicht was ich esse und mit viel Überwindung in mich rein stopfe obwohl es mich anekelt. Es wird nur gesehen dass es in den Augen der Anderen zu wenig ist.

lg dream
01.02.2022, 21:39 Uhr | bke-Lorenz
Hallo sweetdreaming,

beim Lesen deiner Antwort für Silbermond kam mir eine Frage bzw. ein Gedanke in den Sinn: Offensichtlich denken deine Eltern, deine Therapeutin und möglicherweise auch noch andere Menschen (wenn ja, wer?), dass du dir mit deinem Essverhalten schadest. Haben Sorge, dass es eine große Gefahr für dich werden könnten. Sprechen von einem Suchtverhalten.
Du schreibst: "Auch wenn ich dann weniger esse als der Durchschnittsmensch werde ich nicht so schnell verhungern." In diesem Punkt scheinst du anderer Meinung zu sein las deine Eltern oder die Therapeutin. Wenn ich dich richtig verstanden habe, schmeckt dir überhaupt gar nichts. Deinen Worten zur Folge gibt es keine Mahlzeit, die dich positiv anregen würde, zu essen. Sag mal, wie müsstest du dich verhalten in Bezug aufs Essen, damit deine Eltern sich weniger oder keine Sorgen machen. Wie würdest du es schaffen, Sie dazu zu bringen, sich etwas weniger Sorgen zu machen (was dann vermutlich etwas weniger "Zwangsstress" bedeuten würde)?

Viele Grüße schickt dir
*bye* bke-Lorenz
01.02.2022, 19:56 Uhr | sweetdreaming
Hallo Silbermond!

Danke dir fürs antworten, deine Gedanken. Wie läuft es denn bei dir mit dem Essen und deine Eltern ab? Geht es auch um zu wenig essen?

Ja stimmt. Es hilft mir nicht und ich habe sie auch nie um Hilfe gebeten. Ich glaube nicht dass sie mir helfen können, weil sie mich dafür als ersten Schritt verstehen müssten. Mit meiner Therapeutin dasselbe. Wenn keiner verstehen und akzeptieren will aus welchem Grund ich nicht essen mag, kann mir auch keiner helfen. Aber keine Ahnung wie man mir helfen können sollte? Selbstbestimmung wäre in jedem Fall gut. Auch wenn ich dann weniger esse als der Durchschnittsmensch werde ich nicht so schnell verhungern. Ich hasse diesen Zwang und ich will alleine Kontrolle über meinen Körper ausüben. Ist das so viel verlangt?

Lg dream
30.01.2022, 16:10 Uhr | -Silbermond-
Hi sweetdreaming,

ich kenne ähnliche Probleme – sowohl extreme Kontrolle der Eltern als auch Streitigkeiten in der Familie bezüglich Essen. Ich kann mich, glaube ich, ganz gut in dich reinfühlen und verstehe deinen Frust.

Wenn Eltern ihre Kinder kontrollieren, dann tun sie das häufig aus Angst um das Kind, Verzweiflung und fehlendes Vertrauen. Das heißt aber meiner Meinung nach nicht, dass das das Verhalten rechtfertigt. Eher schadet so eine enge Kontrolle der Beziehung zwischen Eltern und Kind – und das merkst du. Sie nehmen dir die Freiheiten, setzen dich unter Druck, „legen dir Fesseln an“ – das gefällt dir nicht, absolut verständlich! *sad*

Und sie versuchen dir auf eine Art zu helfen, die dir letztendlich aber gar nicht hilft – richtig?

Ich frage mich gerade, ob es helfen würde, wenn du deiner Therapeutin von den Maßnahmen deiner Eltern erzählst (wenn sie davon nicht schon weiß?) und sagst, was das mit dir macht und ihr dann überlegt, ob und wenn ja wie deine Eltern dich anders unterstützen können – und zwar so, dass es auch für dich okay ist und du noch deine Freiheiten hast.
Und ihr dann vielleicht in einem nächsten Schritt ein gemeinsames Gespräch mit deinen Eltern macht, wo du deinen Eltern rückmeldest, wie du dich aufgrund ihres Verhaltens fühlst und ihnen die Ideen, wie sie dich anderweitig unterstützen können, vorschlägst und ihr so gemeinsame Absprachen machen könnt, womit alle einverstanden sind.

Mein Gedanke dabei ist gerade, dass deine Eltern sich momentan womöglich nicht anders zu helfen wissen, als alles streng zu kontrollieren, aber wenn sie von dir eine Rückmeldung bekommen und du ihnen sagst, wie sie dich wirklich unterstützen können und sie sich dadurch vielleicht anders gebraucht fühlen, dann könnte daraus vielleicht wieder eine etwas gesündere Beziehung entstehen… Verstehst du, worauf ich hinauswill?

Ich finde aber auch, dass es dein gutes Recht wäre zu sagen, dass sich deine Eltern gar nicht einmischen sollen und du das Thema nur in der Therapie bearbeitest. Da fürchte ich aber, wenn ich das so lese, dass das eher zu noch mehr Konflikten führen könnte…

Das waren jetzt nur so ein paar Gedanken, die mir dazu gekommen sind… *unsure* Ich weiß aber, dass das alles nicht so einfach ist und auch nicht leicht zu lösen...
Ich fände wichtig, dass du Unterstützung bekommst - aber die richtige Unterstützung und eine, die für dich auch okay ist und dir hilft. Und dass du Menschen hast, von denen du dich verstanden fühlst und wo du dich nicht übergangen fühlst.

Aber es ist genauso wichtig, dass du einen guten Draht zu deiner Therapeutin hast und du dich dort wohl fühlst. Sonst kann sie dir keine gute Stütze sein – auch nicht in Bezug auf deine Eltern...

Ganz liebe Grüße,
Silbermond

(oh entschuldige, das hat sich überschnitten - deinen letzten Beitrag hab ich noch nicht gelesen)
Zuletzt editiert am: 30.01.2022, 16:11 Uhr, von: -Silbermond-
.・✫・゜・。Ich schicke dir einen Engel, und sei er noch so klein, er möge immer bei dir sein.・。.・゜✭・
30.01.2022, 15:51 Uhr | sweetdreaming
Hallo bke-Stephan!

Oh das ging aber schnell mit Deiner Antwort, danke dafür. Im Forum wurde ich nicht begrüßt, aber in den Gruppenchats, also alles gut. Ich wollte nicht in dem Wochenend Posting über das Essenproblem schreiben und dann habe ich mir gedacht, ich mache besser einen neuen Thread dafür auf. Ich hoffe das war richtig so.

Ja du darfst mir natürlich ehrlich antworten. Aber es gefällt mir natürlich nicht, dass sie so viel bestimmen dürfen, sogar bis zur Freiheitsberaubung. Das ist bitter. Ich finde meine Mutter macht so viel Drama um mein Gewicht und das Essen, so dass meine Abneigung gegen das Essen immer größer wird. Auch die Mahlzeiten am Tisch sind nur Quälerei und es ist immer Streit um das Essen von Anfang bis Ende. Natürlich sagt sie sie will das beste für mich, aber sie versteht nicht das sie es so auf diese Weise nicht erreicht. Wenn ich kotzen muss brauche ich dafür nicht das WC oder sagen wir, es finden sich immer Wege. Wenn sie sich so Sorgen um mich macht muss sie auch nicht Pilze anbraten bis die ganze Bude danach stinkt für Stunden like hell. Dann habe ich keine andere Wahl als mich zu übergeben, aber die Vorwürfe bekomme trotzdem immer ich gemacht.
Meine Therapeutin weiß das, aber sie sagt sie wird nicht dafür bezahlt um mich in meiner Essstörung zu bestärken sondern damit ich sie los werde. Sie kann es nicht akzeptieren oder glaubt es mir auch nicht, dass ich wirklich kein Essen mag. Ihre Überzeugung ist, dass jeder etwas gerne isst und so versucht sie seit Ewigkeiten etwas zu finden das ich gerne esse. Es versteht irgendwie niemand, dass ich wirklich nicht essen mag, mir einfach nichts schmeckt. Für die Kalorien muss ich dann auch solche Shakes trinken, das geht mit Nase zuhalten besser als essen. Weil ich es schnell herunter kippen kann und es damit vorbei ist. Aber es ist an und für sich genauso ekelhaft wie Essen.
Ich mache Verschiedenes gerne. Ich male gerne, ich lese gerne und ich mache viel Sport wenn man mich lässt, weil ich dadurch abnehmen könnte. Ich spiele Volleyball, Klavier und ich bin in einer Nordic Walking Gruppe. Mit 16 habe ich den A1-Führerschein gemacht und ich fahre natürlich also dann auch gerne mit meinem 125er Motorrad herum.

Bist du sicher das die mich aus dem Krankenhaus schnell wieder entlassen würden wenn meine Körperfunktionen okay sind? Ich will dann nicht noch mehr zum Essen gezwungen werden, ich habe sehr viel Angst dass die mich dann sogar zwangsernähren wollen.
Haben Andere hier im Forum vielleicht auch so Probleme oder hatten sie mal? Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Ich freue mich auch über einen Austausch mit und Tips von Anderen, die mich und die ES vielleicht verstehen können.
Schönen Sonntag allen noch.
Lg dream
30.01.2022, 12:27 Uhr | bke-Stephan
Hallo sweetdreaming,

Du bist schon etwas länger hier im Forum aktiv, aber ich glaube, das hier ist Dein erstes eigenes Anliegen. Bist Du schon begrüßt worden? Egal: Herzlich willkommen im Jugendforum! Schön, dass Du uns gefunden hast.

Oje, es tut mir wirklich Leid, dass es mit dem Essen und Dir so schwierig ist. Und ich hoffe, ich darf Dir ehrlich antworten: Ja, Deine Mutter darf Dich einweisen lassen, wenn die Sorgen zu groß sind. Und zwar deshalb, weil ein zu geringes Gewicht lebensbedrohlich werden kann. Ob Dein Gewicht ok ist oder nicht, kann ich natürlich nicht beurteilen. Und das kann auch hier im Forum nicht geklärt werden. Wenn Du in der Klinik wärst, und die Fachleute dort merken, dass mit Deinem Körper alles ok ist, musst Du natürlich nicht dort bleiben.

Ob Sie das mit dem Bad "darf"? Das weiß ich gar nicht. Allerdings vermute ich, dass sie das deshalb macht, weil sie sich große Sorgen um Dich macht. Und nicht, um Dich zu ärgern, kann das sein? Ich kenne sie natürlich nicht, und deshalb ist das nur eine Vermutung von mir.

Weiß Deine Thera, dass Du Dich unverstanden fühlst? Falls nein, halte ich es für wichtig, dass Du das mit ihr klärst.

Vielleicht kannst Du auch mal berichten, was Dir Spaß macht. Was Du gerne tust?

Ich schicke Dir viele Grüße

bke-Stephan

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