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26.09.2023, 19:13 Uhr | bke-Christian
„SILENT OCTOBER“

Hello darkness, my old friend
I′ve come to talk with you again
Because a vision softly creeping
Left its seeds while I was sleeping
And the vision that was planted in my brain
Still remains
Within the sound of silence



Der Sommer endet – und der Herbst kommt. Das ist nicht tragisch; es ist der natürliche (und wie ich finde, schöne) Wandel der Jahreszeiten. – In einer Besprechung der Forumsmoderatoren fiel uns das Thema von Ruhe und Stille als ein „Oktoberthema“ eine Kollegin fand den schönen Titel „Silent October“ – ein anderer grüßte einfach mit „Sound of Silence“, einem berühmten Lied aus zurückliegenden Zeiten.
Ich finde, das Forum kann auch als ein Ort, in dem Stille ihren Raum hat, verstanden werden.
Man (all inclusive) weiß, es sind immer einige da, die nehmen still Anteil, lesen mit – und Antworten auf Fragen haben Zeit, wenn sie nicht gezielt gebraucht und adressiert und gewünscht werden. Es ist auch Zeit, sich Beobachtungen und Kleinigkeiten zu erzählen, die einem auffallen und der Mitteilung wert sind.
Ich mag die Stille – und suche sie auch auf; so leicht ist es dabei gar nicht, sie zu finden und sich in ihr wohlzufühlen. Wenn aber Ruhe und sogar Frieden dann in einem selbst Raum greift: das ist wohltuend.
Eins unter meinen Büchern heißt „Betrachtungen aus der Stille“. Geschrieben hat es ein japanischer Mönch im 14. Jahrhundert – sein Name: Yoshida Kenko. An einer Stelle schreibt er: Der Mond in den Herbstnächten ist unvergleichlich schön. Wie arm ist der Mensch, der da keine Unterschiede kennt und glaubt, dieses Gestirn sei zu allen Jahreszeiten gleich!
Die Stille hilft der Aufmerksamkeit. Das mag ich.
Wie wäre es: dass wir uns im Forum im Oktober selbst solche „Betrachtungen aus der Stille“ mitteilen? Und vielleicht auch berichten, wie wir mit „Stille“ umgehen: ob sie erschreckt oder ob sie lockt und gesucht wird? Wie halten wir uns selbst aus, wenn es ganz still ist oder ist das gar kein Problem, sondern ein seltener Glückszustand? – Wie klingt für Euch der „Sound of silence“?
Liebe Grüße!
bke - Christian
14.10.2023, 08:53 Uhr | bke-Gregor
Nicht nur im "Silent October" mache ich immer wieder Zen-Seminare, bei denen durchgehend geschwiegen wird. Und das tut richtig gut und ich kann beides sehr empfehlen. 3,4 Tage, ein Wochenende oder sogar eine ganze Woche wird in den Übungen und beim Essen nicht gesprochen und das ist immer wieder eine sehr wohltuende Erfahrung.

Spannend dabei immer wieder: obwohl man mit den Leuten, die man ja nicht kennt, keine Wort gesprochen hat, entsteht ein sehr besonderes Gefühl von Verbundenheit und Gemeinschaft.

Solche Zen-Seminare, Schweigeexerzitien oder "Einführung in die Meditation" bieten viele Klöster, Tagungshäuser oder spirituelle, konfessionslose Häuser an, wie z.B. der "Benediktushof" in Süddeutschland an.

bke-Gregor
Zuletzt editiert am: 14.10.2023, 08:56 Uhr, von: bke-Gregor
10.10.2023, 20:43 Uhr | bke-Lorenz
Hallo, wünsche allseits einen angnehmen Herbstabend,

bald ist's dunkel auf dem Nachhauseweg von der Arbeit mit dem Rad. Morgens Nebel über den Wiesen und dem Fluss, alle haben die Lichter an, sind wieder wärmer angezogen. Ich habe eben den schönen Startbeitrag von bke-Christian sowie den ganzen Thread gelesen und bin Dank eurer vielfältigen Ausführungen schon richtig in den Herbst eingetaucht.
Für mich ist der Herbst schon immer eine schöne Zeit, das Gefühl, ständig etwas unternehmen, warmes Wetter & Sonne ausnützen "zu müssen", wird weniger. Gut so, zumindest für mich *wink*. Mehr Gelassenheit.
Ich gehe sehr gerne raus im Herbst, der Wald hat eine große Frische und ist ja meist grundsätztlich ein Ort der Stille (wenn nicht gerade unter einer Einflugschneise gelegen). Und das Nachhausekommen ist im Herbst besonders schön, Gemütlichkeit fällt leicht.

Freue mich auf den Herbst und die Zeit in den Winter hinein.

Viele Grüße in die Runde schickt
*bye* bke-Lorenz
Zuletzt editiert am: 10.10.2023, 20:46 Uhr, von: bke-Lorenz
02.10.2023, 09:56 Uhr | bke-Fiona
Guten Morgen zusammen,

hier ein paar der Gedanken die mir zur Stille eingefallen sind.

Stille -

bedeutet auch, dass man ganz bei sich sein kann, ohne störende Geräusche, dass man zur Ruhe kommen kann, sich wieder zusammenfinden kann - alle Teile wieder zusammenfügt.

Wenn man selber still ist kann man die anderen auch besser hören und wahrnehmen.

Stille kann Ausruhen bedeuten.

Augenblicke der Erholung kann die Stille bewirken, dann kann man sich wiederr derr Welt widmen.

Liebe Grüße, bke-fiona
Zuletzt editiert am: 02.10.2023, 09:56 Uhr, von: bke-Fiona
27.09.2023, 21:45 Uhr | bke-Hana
Hallo und guten Abend!

danke für deinen Impuls zur Stille, lieber Kollege bke-Christian.

Für mich ist der "achte Monat", der ja in unserem Kalender der Zehnte des Jahres ist, eigentlich noch gar nicht so sehr Stille. Doch er ist für mich eine Zeit der Erwartung und Vorbereitung auf die Stille.

Der Frühling bringt für mich Erwarten, Erwachen und Wachstum mit sich. Der Sommer pures Leben und Lebendigkeit. Mir geht es so, dass ich den Frühling und Sommer am meisten genießen und mich am besten entfalten kann, mich am wohlsten fühle.

Den Herbst mit dem gold-rot-braun werdenden Laub, dem wie jetzt noch warmen Wetter, das tagsüber an Sommerwärme herankommt, mit den kühlen Nächten und Morgenden mag ich auch. Noch, im Moment, wirkt alles um mich herum lebendig und kraft- und klangvoll. Kinder, die draußen in den Gärten und in den Straßen spielen, Jugendliche, die sich hier und da treffen, weil das Wetter noch so angenehm ist. Erwachsene, die auf ihren Terrassen und Balkons miteinander plaudern und sich an dem lauen Wetter erfreuen. Ein letzter Hauch von Sommer ist da und ich erfreue mich daran.

Derzeit ist um mein zu Hause herum also alles andere als Stille. Diese Lebendigkeit um mich herum mag ich sehr und in oder mit ihr kann ich gut zur Ruhe kommen. Gleichzeitig hängt zu dieser Jahreszeit neben dem auch bereits die Ahnung von Nebel, Kälte und bevorstehenden Schlaf der Natur über allem. Und ich weiss ...

... in der nächsten Zeit, im weiteren Herbst und Winter, wird es stiller werden um mich und uns herum. Das finde ich traurig. Und auch schön. Zugegeben, am liebsten hätte ich ganz schnell wieder den nächsten Frühling und Sommer um mich herum. Doch auch den Herbst- und Wintermonaten und der Ruhe, die sie mit sich bringen, kann ich richtig viel Gutes abgewinnen.

Viel mehr als in den hellen Jahreszeiten werde ich in den kommenden Monaten vermutlich zu Hause sein. Mit Kerzenlicht, heißem Tee, einem spannenden Buch, Duftlampe (Orange und Zitrone *smiling* , Wärmflasche (tolle Erfindung!), Musik, schönen Filmen.... Das Dunkler werdende, Ruhe die einkehrt wenn ich sie lasse - das ist schön, wenn ich mir dem widme, meinen Gedanken mit weniger Ablenkung Raum gebe. Sich selbst ein wenig mehr aushaltend, wie es mein Kollege bennannte.
Die Stille hilft der Aufmerksamkeit. Das mag ich.

Ja, das mag auch ich und sie lockt mich an die Stille. Stille hilft, und ich kann sie nutzen, um mich zu besinnen, innezuhalten, zu mir zu kommen.

Aber das ist gar nicht so leicht manchmal im Alltag - Ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter - all das und auch die damit verbundenen Gefühle Willkommen zu heißen.

Oder wie seht ihr das, liebe User:innen im Forum. Mögt ihr die Stille und könnt sie Willkommen heißen und sie genießen? Ist das leicht oder gar harte Arbeit? Findet ihr Stille, Innehalten, Ruhe oder wie auch immer ihr das bennennen mögt, angenehm? Sucht ihrStille und Ruhe oder meidet ihr sie eher, weil sie vielleicht auch Gefühle mit sich bringt die nicht so toll sind?

Jetzt bin ich neugierig auf euch und lade euch mit euren Gedanken ein euch zu äußern
bke-Hana mit vielen lieben Grüßen
27.09.2023, 15:05 Uhr | bke-Stephan
Hallo,

lieber Kollege, vielen Dank für den tollen Herbst-Aufschlag und vor allem für den Songtext, habe die Platte gleich mal aufgelegt *singing*. Überhaupt ist der Herbst besonders geeignet, um gute Musik zu hören. Vielleicht sogar nicht nur im Hintergrund, sondern ganz bewusst, ohne gleichzeitig etwas anderes zu tun.

Für mich gehört auch Lesen, noch mehr als sonst, zum Herbst. Und natürlich auch die kleinen Dinge, auch wenn die im folgenden Fall nicht "silent" aber berührend waren: Ich war gestern vor einer Buchhandlung am Wühltisch. Eben um Lesestoff zu besorgen, für den Herbst. Da tanzt ein kleines Mädchen vorbei und singt: "Der Herbst ist da", laut, voller Inbrunst und schön falsch. Ich war ganz gerührt und habe dem Kind nachgeschaut, eine ältere Dame die neben mir stand seufzte: "Ach ist das schön". Vielleicht bin ich inzwischen ja auch ein älterer Herr, aber ist auch völlig egal, so eine kleine "Silent October" Beobachtung tut einfach gut.

Viele Grüße,

bke-Stephan
26.09.2023, 22:34 Uhr | bke-Kira
Hallo kalteswasser22,

wenn du noch nicht begrüßt wurdest bei uns im Jugendforum, dann tue ich das hiermit!

Willkommen bei uns im Jugendforum zu diesem ruhigen, wunderbaren und anregendem Thema: "Silent-October".

Danke für deine Gedanken dazu, die du hier mit uns teilst und einige Aspekte, die du aufgreifst und so bildhaft erschaffst. Wow! Diese sind für mich sehr greifbar und bringen zum Nachdenken. Danke dafür.

Besonders die Idee mit dem "Reset" und "Neustart" hat mich im positiven Sinne angesprochen. Daumen hoch

Hoffe, du findest hier Gleichgesinnte und bleibst im Austausch.

Willkommensgrüße von bke-Kira (eine der Moderatorinnen aus dem Forumsteam) *bye*
Zuletzt editiert am: 26.09.2023, 22:36 Uhr, von: bke-Kira
26.09.2023, 22:00 Uhr | kalteswasser22
Hallo Liebes Forum,
es kostet mich gerade viel Kraft diese Nachricht hier zu schreiben, aber ich möchte meine Ideen und Gedanken zum "Silent-Oktober" gerne mit euch teilen, falls sie jemanden interessieren.

Der Herbst ist irgendwie eine besondere Jahreszeit, wo irgendwie gar nichts und doch so viel zugleich passiert. Ich finde auch, dass der Herbst viel Ruhe und Achtsamkeit ausstrahlt, was mit dem Wetter zusammenhängen könnte. Es ist ja oft sehr verregnet, die blühende, fröhliche und helle Jahreszeit endet und irgendwie ist alles doof. Aber der Herbst hat auch sehr schöne Farben und ich finde es beschreibt den Prozess des Verwelkens sehr gut. Ich sehe ihn immer als eine zweite Chance, auch wenn mal alles wieder scheiße ist. Der Herbst verstreut irgendwie gleichzeitig auch ganz viel Hoffnung und Mut: Überlegt doch mal, eigentlich sorgt er dafür, dass die Blätter verwelken und so viel Leben irgendwie abstirbt und er zieht das jedes Jahr aufs Neue wieder durch, weil er ganz genau weiß: "Ich sorge dafür, dass wieder neues Leben entstehen kann, indem ich den verblühten Pflanzen die Chance geben kann, nächstes Jahr noch umso heller zu strahlen und in noch viel bunteren Farben als vergangenes Jahr zu blühen".
So kommt danach immer irgendwann wieder etwas Gutes, auch dort, wo man nie daran geglaubt hätte.

Außerdem kreiert der Herbst ganz viel Nährboden für die Destruenten, also für die Schnecken und Käfer zum Beispiel. Sie verwerten die "Pflanzenabfälle" und gewinnen daraus Energie für ihr eigenes Leben und für ihre Folgegeneration. Es ist also immer auch irgendwie ein Geben und Nehmen. Jeder steht mal auf einer dieser Seiten, auch wenn es uns oft schwer fällt, Hilfe anzunehmen. Die Natur macht da schon super viel richtig und ist ein tolles Vorbild für uns in jeglicher Hinsicht.

Und so entsteht die Stille und Ruhe im Oktober. Es ist irgendwie eine Art ruhender Dankbarkeit, weil uns der Herbst doch irgendwie mehr geben kann, als wir manchmal denken und trotzdem immer super bodenständig bleibt und nicht aufmischt.
Er ist auch die Zeit vor dem ganzen Weihnachtsstress und bringt irgendwie einfach so eine Ruhe, die ich ganz schwer in Worte fassen kann. Dabei fragt man sich doch, ob der Oktober so etwas wie der zweite August ist, weil mich der Name immer noch verwirrt. Für mich erinnert das Wort "Oktober" irgendwie immer an "Okta" und ich weiß nicht wie ich die 8 in Verbindung mit dem Oktober sehen kann. Wofür steht für Euch die Acht in Verbindung zum Oktober oder gibt es da eine ganz einfache Erklärung für und ich bin gerade einfach nur ein wenig durcheinander?

Auf jeden Fall finde ich, dass wir Menschen uns alle am Oktober ein Beispiel nehmen sollten und einmal so ruhig und "gechillt" sein sollten; es dem Oktober quasi gleichtun. Ich freue mich sehr auf weitere Anregungen zum Oktober und wie ihr euch so im Oktober am besten entspannen könnt, wenn mal wieder alles zu viel wird. Verkriecht ihr euch eher drinnen mit einer Tasse Tee, Decke und Buch und beobachtet das Herbstwetter von innen nach außen, oder lieber umgekehrt und geht in die Natur? Was entdeckt ihr alles so spannendes im Oktober?

Ich freue mich ganz besonders, wenn bald der Erste des Monats ist. Da könnte man versuchen auf "Reset" zu drücken und sich dabei in die Stille des Oktobers legen. Wobei eigentlich kann man immer auf "Reset" drücken aber oft fehlt einem dazu dann doch der Mut, oder?

Es ist quasi ein älter werden, reifen und schlussendlich sterben, aber danach kommt trotzdem immer wieder das blühende Leben und das sollte man nie vergessen. Es kostet total viel Mut, aber wenn man sich durch so eine Zeit gekämpft hat, zahlt es sich irgendwann aus und falls es das noch nicht getan hat dann kommt noch der Zeitpunkt und es kommt ein weiterer Frühling danach. Genauso wie der Herbst blühen und verwelken wir Menschen auch, wir müssen uns nur dessen bewusster werden um zu wissen, damit umzugehen.

Ich wünsche Euch eine schöne Woche und dass ihr ganz viel frische Herbstluft schnuppern könnt *happy*
Zuletzt editiert am: 26.09.2023, 22:05 Uhr, von: kalteswasser22

Treffer: 8

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