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12.12.2018, 16:41 Uhr | Lady-Secret
Hallo zusammen,

da Weihnachten jetzt immer näher rückt, mache ich mir immer mehr Gedanken über Heiligabend und Weihnachten allgemein.
Ich habe dieses Jahr so überhaupt keine Lust. Ich habe Angst davor. Ich habe Angst, dass ich den Tag nicht überstehe und einfach wieder weinend zusammenbreche, vorallem auch, weil es die letzten Tage wieder häufiger vorgekommen ist. Es ist ja nicht nur das erste Weihnachten ohne Papa, es ist auch der Tag an dem er drei Monate tot ist. Irgendwie sollte ich das ja gewohnt sein, weil meine Eltern ja schon so lange getrennt waren jetzt und ich nicht jedes Weihnachten bei ihm war, aber es ist trotzdem nochmal was ganz anderes. Schließlich habe ich nun keine Möglichkeit mehr Weihnachten mit Papa zu verbringen. Letztes Jahr war ich noch bei ihm.
Ich weiß nicht, wie ich das überstehen soll.. Könnt ihr mir da weiterhelfen? - Bitte?!

Liebe Grüße
Lady-Secret
30.12.2018, 00:05 Uhr | Lady-Secret
Hallo liebe SOS, Louise

vielen Dank fürs Nachfragen!

mein Weihnachten war gar nicht gut. Sehr viele Tränen und die Feiertage und der damit verbundene Besuch bei meiner kleinen Halbschwester taten mir echt gut.. Aber auch dort musste ich wieder weinen.. Wir waren auf dem Friedhof und ich habe neues über Papas Todestag erfahren.. Das hat es dann nochmal schlimmer gemacht.

Überlebt habe ich es dann doch irgendwie.. Aber jetzt kommt Silvester.. Letztes Jahr war ich zu dieser Zeit bei Papa..

Liebe Grüße
Lady-Secret
29.12.2018, 18:13 Uhr | Louise-19
Hallo SOS,
Lady Secret ist in Trauer.
Die Frage nach Genuß stellt sich da gar nicht.

Hallo Lady Secret,
ich hoffe, Du hast Weihnachten einigermaßen überstanden.

Ich wünsche allen friedliche Feiertage,
viele Grüße,
Louise
29.12.2018, 16:11 Uhr | ---SOS---
Hallo Lady-Secret,

wollte nur kurz fragen, wie dein Weihnachten nun war. Konntest du es doch ein bisschen genießen?

Gruß ---SOS---
13.12.2018, 09:26 Uhr | Louise-19
Hallo ,
es ist völlig normal und gesund, drei Monate nach dem Tod des eigenen Vaters immer noch und immer wieder und ungeplant und plötzlich
um ihn zu weinen.
Deshalb heißt es auch "Trauerjahr" und nicht "Trauerwoche".
Mein Beileid zu Deinem großen Verlust,
louise
12.12.2018, 21:45 Uhr | Lady-Secret
Hi Schäfchen,

ich antworte dir jetzt nur kurz, weil mir wieder bzw immer noch so total schlecht ist...

Es ist ja schon viele Jahre her, dass wir Weihnachten so richtig als Familie verbracht haben. Meine Eltern haben sich scheiden lassen, da war ich etwa 4,5. Seit dem haben wir Weihnachten immer bei Oma und Opa verbracht, mit meinem Onkel. An sich ist es jedes Jahr das Gleiche. Mittags Kaffee und Kuchen, dann Geschenke und abends dann Essen. Zwischendrin gucken wir Weihnachtdmärchen oder Weihnachtsfilme. Also auch ganz locker. Ich kann ausschlafen und aufstehen wann ich will.
Ich befürchte aber eben auch, dass es auch da wieder Streut gibt, so wie eigentlich immer.

Das Problem, dass ich sehe, immer wenn ich über Papa rede, dann kippt die Stimmung. Gerade bei meiner Oma. Das war auch vor Papas Tod schon so.

Selbst heute hatte ich schon wieder zwei dieser heulanfälle. Ich schaffe das im Moment einfach alles nicht mehr.. Schule ist zwar entspannter, weil wir jetzt Notenschluss haben und nächste Woche Zeugnisse bekommen aber es Stresst mich einfach alles zunehmend und das merke ich dann bei meiner Gesundheit auch wieder... Ich glaube, wenn ich zum Arzt gehen würde und dort meine Blutwerte untersuchen ließe, dann wären die wieder nicht gut, so wie beim letzten Mal..

LG, Lady
12.12.2018, 17:38 Uhr | Kleines-Schaefchen
Hallo Lady,

Deine Angst verstehe ich gut. Weihnachten ist ja oft mit ganz vielen Traditionen und Erinnerungen verbunden. Jedes Mal, wenn ich das Weihnachtsessen rieche, denke ich an meine Großeltern, die gestorben sind, als ich noch in der Grundschule war.
Ich habe auch Angst vor Weihnachten. Weil es möglicherweise das letzte Weihnachten mit meinem Papa ist. Und weil noch gar nicht klar ist, wo und wie wir Weihnachten feiern. Bei uns zuhause wird das eher locker gehandhabt, da hat jede*r auchmal Zeit, was alleine zu machen, was ihm gut tut, was ihm wichtig ist, und bei der Planung haben auch alle Mitspracherecht.
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch so ist, aber vielleicht geht es ja anderen ähnlich wie dir. Könnt ihr zusammen darüber reden, wie dieses Weihnachten anders ist, was ihr gerade denkt, was ihr euch wünscht. Wenn ihr gemeinsam darüber sprecht und plant, dann können ja alle füreinander da sein. Sich gegenseitig stützen. Vielleicht gibt es dann auch eher weniger Konflikte (ist ja bei manchen Familien so,.dass sie sich gerade an Weihnachten zoffen, wenn plötzlich alle aufeinander hocken und sich vertragen wollen) weil jede*r Verständnis für die anderen hat.
Könntet ihr euch an Weihnachten Zeit nehmen um über das schöne zu reden, was ihr erlebt habt, an Weihnachten, mit deinem Papa. Ganz bewusst, vielleicht einen Zeitpunkt festsetzen? Und danach dann versuchen zu sagen: Ok, die Erinnerungen und die Trauer hatten ihren Raum, jetzt wollen wir versuchen, nach vorne zu schauen und die Feiertage zu genießen?
Was denkst Du, würde dein Papa sich wünschen, wie du/ihr Weihnachten verbringt? Hast Du mal versucht, ihm Briefe zu schreiben mit dem, was du ihm sagen möchtest, oder wie sehr du ihn vermisst? Ich hab das gemacht, als in meinem Umfeld jemand gestorben ist. Ich hab so getan, als gäbe es die Person noch und habe ihr geschrieben. Das at gut getan, einfach mal den Gefühlen und Gedanken einen Raum geben, denn auf Dauer lässt sich Trauer nicht unterdrücken.
Ich weiß auch nicht so richtig, was ich schreiben soll. Ich versuche zu überlegen, was mir helfen würde. Aber das kann bei dir ja ganz anders sein. Aber ich habe das Gefühl, dich sehr gut zu verstehen, weil es mir ähnlich geht. Obwohl meine Situation nochmal ganz anders ist.
Im Studium habe ich gelernt, dass es wichtig ist, den Reaktionen Raum zu lassen. Wichtig ist es aber auch, das Erinnern zu ermöglichen. Immer wieder darüber zu sprechen und zu erzählen, wenn einem danach ist. Gerade an besonderen Tagen, wie Festen, GEburts- oder Todestagen, an diesen Schwellensituationen, dass da der Übergang klappt, dass das erste Mal Weihnachten, der erste Geburtstag oder der erste Todestag "gut" abläuft, eben damit man sich nicht Jahr für Jahr vor diesem Ereignis fürchtet. Einfach um zu merken: Es geht weiter. Irgendwie geht es weiter, auch wenn man sich jetzt noch nicht vorstellen kann, wie.

Ich sag mir das gerade jeden Tag. Es geht weiter. Mein Leben geht weiter, auch wenn sein Leben nicht mehr weiter geht. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es weiter gehen kann ohne ihn, aber das muss ich nicht jetzt schon wissen. Irgendwie wird es weiter gehen, und ich möchte versuchen, das weiter leben so zu gestalten, dass Papa stolz auf mich wäre. Das gibt mir Kraft, morgens überhaupt aufzustehen und irgendwie meinen Alltag zu gestalten und meine Pflichten zu erledigen.

Ich schicke dir ganz viel Kraft und Zuversicht und Trost. Wenn ich noch irgendwas für dich tun kann, schreibe mir gerne nochmal. Ich würde dir so gerne helfen, aber ich fürchte, ich kann dir das nicht abnehmen, jede von uns muss ihr Weihnachten irgendwie bewältigen.

Alles Liebe,
Schäfchen
12.12.2018, 17:22 Uhr | Lady-Secret
Hallo bke-Gregor,

ich danke dir für deine Antwort!

Ist es wirklich schon zu früh? Ich mache mir ja schon seit langem darüber Gedanken. Aber wie ich schon erwähnt habe, muss ich in den letzten Tagen wieder häufiger und auch stärker weinen. Diese " Zusammenbrüche" sind wieder schlimmer geworden. Ich will Weihnachten einfach ausfallen lassen. Allein bei dem Gedanken daran ist mir schon so unglaublich schlecht. Und das schon den ganzen Tag..

Ich werde über die Weihnachtsfeiertage zu meiner kleinen Halbschwester fahren, sie überraschen, das habe ich so schon mit ihrer Mutter abgesprochen. Danach bin ich bin ich 4 Tage arbeiten, 1x Doppelschicht und 1x mal früh und 2x spät + Inventur.

Dann werde ich meinen Laptop laden um Serien schauen zu können.. Aber wenn das nicht reicht oder das dann schon zu spät ist?

Lady-Secret
12.12.2018, 16:54 Uhr | bke-Gregor
Hallo Lady-Secret,

ich glaube es wird auf jeden Fall ein Weihnachten, dass sich ganz anders und vermutlich auch sehr traurig anfühlen wird!

Aber ich finde es auch schwierig, sich 12 Tage vorher Gedanken über die Gefühle zu machen, die man dann vermutlich haben wird.

Ich glaube es ist gut zu akzeptieren, dass Weihnachten sich dieses Jahr anders anfühlen wird und gleichzeitig gute Pläne zu machen. Wie wirst Du diese Tage verbringen, was wirst Du tun? Wen wirst Du einladen, von wem wirst Du Dich einladen lassen? Lege Filme und Musik bereit die Du schön findest, plane ein Verwöhnprogramm. Vielleicht gibt es in Deiner Stadt oder in der Nähe ein Angebot Weihnachten alternativ mit vielen anderen Menschen zu feiern.

Ein guter Plan kann ein gutes Gerüst werden, das Dir an diesen Tagen Halt geben kann!

Liebe Grüße

bke-Gregor *bye*

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