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16.05.2021, 20:09 Uhr | my-hoffnung
Hallo,
In der letzten Zeit beschäftigt mich die Frage öfters mal wie man als nicht Cis bzw. Hetero Person, noch glauben kann (bei mir katholische Kirche) .
Da einige oberen Person in der Kirche oft Leute die nicht Cis und Hetero sind als Sünde bezeichnen. Und ich imich frage ob ich die Kirche noch unterstützen möchte , da ich zum beispiel Ministrantin bin. Und ich auch den Missbrauch der nicht aufgeklärt wird schlimm finde.
Andererseits geben mir Bewegungen wie Mariea 2.0 und die Segnung von homosexuelllen die im moeng laufen, Hoffnung das die Kirche sich doch noch ändert .
Mich würden eure Gedanken und Tipps zu dem Thema interessieren. Ich hoffe wir können uns gut austauschen. Gerne dürfen auch andere Religionen mit diskutieren.
LG Hoffnung
Zuletzt editiert am: 16.05.2021, 20:11 Uhr, von: my-hoffnung
04.12.2021, 21:30 Uhr | bke-Hannes
Hallo Louma1,
ich finde Deinen Beitrag sehr hoffnungvoll und Mut machend! Ich wünsche Dir, dass andere User und Userinnen hier von ihren Erfahrungen rund um gute Veränderungen in der Kirche aber auch von den Schwierigkeiten, Veränderungen anzustoßen, berichten.
Viele Grüße, bke-Hannes
04.12.2021, 18:08 Uhr | louma1
Hey,

Ich bin auf deinen Post gestoßen und genau das beschäftigt mich auch schon länger. Ich bin katholisch und Messdiener. Und noch anderes Ehrenamtlich engagiert in der Kirche...

Meine Kirche ist was Toleranz angeht echt gut, wenn man das so sagen darf. Bei uns findet so eine Art Reform statt. Wir haben im Kirchort eine Flagge hängen, wo drauf steht "Sei willkommen wie du bist" oder so ähnlich. Da ist noch eine regenbogenflagge drauf und so. In der Kirche halten die Priester teilweise echt anstößige Predigten. Also anstößig im Sinne der katholischen Kirche, sie beschweren sich über die katholische Kirche, übers die Bischöfe und den Papst. Sie reden über den missbrauch in der Kirche. Das es nicht hilft wenn einer etwas sagt, das nan zusammen etwas tun muss...Und so weiter, ich habe früher die predigen gehasst, weil sie langweilig waren. Aber wir haben einen in der Gemeide der so tolle Predigen hält.
Ich bin Messdiener und wir bei den Messdienern haben auch leute aus der lgbtqai+ community. Wir als Messdiener gaben schon eine regenbogenflagge in den Schaukasten gehangen und geplant ist noch, das wir eine über dem kircheneingang aufhängen, wir haben mit dem Küster geredet und er meinte te er würde es micht abhängen...
Wir als Messdiener werden auch über Mussbrauch aufgeklärt.

Ich weiß nicht ob du das kennst aber derKölner Jugendchor Sankt Stephan hat ein Lied rausgebracht. Sie üben heftige Kritik an der katholischen Kirche. Dabei geht es um Missbrauch, Homosexualität und die Rolle der Frau. Das Lied heißt "Bodenpersonal".

(Das ist der link falls einer da mal reinhauen möchte,ich finde sie haben es gut dargestellt und ich habe mich gefreut, dass jemand endlich mal etwas dazu gesagt hat.)
Ich will garnichts gut reden. Sie machen ziemlich viel scheiß und ich finde man muss noch so viel mehr tun aber ich denke aufstand ist zwar ein nur kleiner Schritt aber besser als garnicht.

Links dürfen im Forum nicht veröffentlicht werden. bke-Hannes
Zuletzt editiert am: 04.12.2021, 19:29 Uhr, von: bke-Hannes
be honest or leave
19.05.2021, 17:45 Uhr | Sam9
Jetzt hatte ich schonmal was geschrieben, und schließe dann das Fenster... Ich habe versucht, das halbwegs zu rekonstruieren, und mich verplappert. Sorry, ist was lang.

Erstmal vorab - ich bin auch katholisch. Für meine Begriffe gibt es einen Riesen-Unterschied, was den offiziellen Standpunkt der Kirche und das tatsächliche Ausleben angeht. Und, gefühlt sind viele Punkte im Argen. Ich war ein paar Jahre Ministrantin (bevor ich weggezogen bin) - und bei uns wussten alle Ehrenamtlichen unter der Hand, dass einige Priester miteinander liiert sind / waren. Insofern ist es meiner Meinung nach noch einmal scheinheiliger, wenn denn die Kirche sich gegen Homosexualität ausspricht.

Es gibt viele Dinge, die im Argen liegen. Stichwort Rolle der Frau: ich meine zu wissen, dass im Kirchenrecht irgendwo vorgeschrieben ist, dass Männer Frauen immer vorzuziehen sind - egal um welche Aufgaben es sich handelt. Und (leider) wird das auch oft umgesetzt - ich ministriere nicht mehr, da ich mich zu sehr darüber aufgeregt habe. (Konkret: "fremde" Ministranten die unsere Abläufe/Wege nicht kannten und dann bei Hochfesten für alles eingesetzt wurden - was schief ging. Ich war ein paar Jahre dabei, und durfte nur als Deko dabei sein.) Aber so wie die Kirche jetzt ist, hat sie schon lange Bestand. Und auch wenn einzelne versuchen, etwas zu ändern - die "Führungsetage" sind, plump gesagt, alte Männer. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie entscheiden, dass andere mehr Befugnisse bekommen. Ähnlich auch mit dem Zurückhalten von Missbrauchs-Gutachten - weil doch klar war, dass da Sachen rauskommen werden. Das ist nicht in Ordnung - aber doch irgendwie in der Natur des Menschen. Sachen verstecken wollen, an Macht festhalten, Fehler nicht eingestehen können oder wollen. Irgendwann geschieht das hoffentlich auch in der Kirche, aber bestimmt nur sehr langsam, wenn überhaupt.

Und gleichzeitig gehen mir viele Texte von Frauen, die sich der Maria 2.0 Bewegung zugehörig fühlen, zu weit. Aber das würde hier den Rahmen sprengen. Auch wenn Gott im AT kein Geschlecht zugeordnet ist, ist es doch auch logisch, dass sich das Bild eines männlichen Gottes durchgesetzt hat - einfach der Zeit geschuldet, und dem damaligen Weltverständnis. Vorstellungen, die über Jahre wachsen, werden nicht über eine kurze Zeit abgebaut. Ähnlich mit der Einstellung zu Menschen, die nicht hetero sind - die nicht in das "alte" Weltbild passen. Es ist doch noch nicht lange so, dass das immer mehr normalisiert wird - und ich vermute, für viele (besonders ältere) Menschen ist es auch immer noch nicht so normal, wie Liebe nun einmal ist. Vorurteile abbauen braucht Zeit. Und es ist gut und richtig gegen diese Vorurteile anzukämpfen - aber es gibt keinen einfachen Schalter, den man umlegen kann - und dann ist alles auf einmal gut.

Aber ich denke nicht, dass die Bibel im allgemeinen Geschlechtsidentitäten oder wen man liebt verurteilt. Die Kirche vielleicht - aber davon ist glaube ich nichts in der Bibel. Ich habe irgendwann mal gehört, dass viel nicht gesagt ist - aber das ja auch nicht heißt, dass das Gegenteil zutrifft. "Selig, die ihr jetzt weint" heißt doch nicht, dass die, die nicht weinen, nicht selig sind. Wenn alle die, die an Gott glauben, ins Himmelreich kommen - stellt sich doch die Frage, an welchen Gott. Und: sagt nichts darüber, dass die anderen dies nicht auch tun.

Und trotz allen Problemen und Ungerechtigkeiten mit und in der Kirche würde ich nie meinen Glauben hinterfragen. Denn ich glaube an Gott. Nicht an die "heilige" katholische/christliche Kirche. Das ist ein Satz, den ich schon ewig nicht mehr gebetet habe - und auch nicht mehr beten werde. Die Kirche ist ein menschliches Konstrukt, mit Machtgefällen und den ganzen Problemen (aber auch Chancen), die es mit Menschen doch überall gibt. Aber Glauben ist für mich was größeres - und nicht abhängig von Menschen, sondern von Gott.
17.05.2021, 10:10 Uhr | Kampfsocke
Hallo my Hoffnung. Ich möchte dir gerne sagen was ich dazu denke und hoff das ich es erklären kann.
Ich könnt mir nic vorstellen in einem Verein oder Kirche zu sein deren Linie eine ganz andere ist. Wenn es für mich und mein Leben nicht vertretbar ist dann würd ich so ein Verein/Kirche auch nicht unterstützen. Als Beispiel ich trete in ein verein ein, was gegen Gleichgesinnte ist. Unterstütze den Verein und dann werde ich lesbisch und dann stelle ich mich vor die Tür und demonstriere, forder ein das sie es mit unterstützen und Umdenken. Ehrlich, das macht für mich kein Sinn. Ich denke mir du bist in den kirchlichen glauben vielleicht aufgewachsen, durch Familie oder weil du es selbst wolltest. Jetzt hat sich dein leben aber soweit entwickelt, das du das so nicht mehr vereinbaren kannst. Wie sich was entwickelt das könn wir ja auch nicht vorher sehen. Vieles passiert dazu einfach. Ich identifiziere mich mit so einer Art glauben nicht. Ich könnt es auch nicht unterstützen um dann gegen den ihre Regeln zu protestieren.

Wie ich gerade von Gregor lese,an sollte sich geliebt, geborgen und angenommen fühlen. -hat er recht. Wenn ich mich da aber nicht so sehen würde, weil es eine Sünde ist nur man anders sich entwickelt als ein Normalo, dann wie gesagt könnt ich es nicht weiter unterstützen. -ich persönlich nicht-
Wer nur in Socken geht, dem kann man nichts in die Schuhe schieben.
17.05.2021, 10:06 Uhr | Leniona
Hey,
Ich kenne mich da jetzt nicht so wirklich gut aus, aber ich wäre auf Gregors Seite. Es sollte nicht wichtig sein “was” du bist, welche Interessen du hast oder was dir wichtig ist.
Die Religion Bzw. der Glaube sollte einem Geborgenheit, liebe und Sicherheit geben. Er sollte Hoffnung in den Momenten geben, in denen man selber vllt nicht mehr hoffen kann.
Und meiner Ansicht nach, sollte eben alles akzeptiert werden. Bi, hetero,... (ich weiß ehrlich gesagt nicht was es sonst noch alles gibt) aber das sollte keinen Unterschied machen. Ich glaube auch, dass unsere Gesellschaft dem gegenüber immer aufgeschlossener wird. Bestimmt gibt es Orte wo es nicht der Fall ist, aber ich glaube, dass sich früher oder später auch da eine Toleranz entwickeln wird.
Ich bin nicht wirklich gläubig, bzw. nicht so im religiösen Sinne. Ich habe meinen Glauben und den vertrete ich, aber whs kann man den nirgends zuordnen. Deswegen weis ich nicht so genau, wie stark die Kirchen da ihre “Vorschriften” oder Glaubensvorsätze haben oder wie stark sie sich daran halten.
Aber ich bin davon überzeugt, dass alle akzeptiert und willkommen sein sollten.
Liebe Grüße,
Leniona
Es ist egal zu welchem Zeitpunkt man einen Menschen verliert...es ist immer zu früh und es tut immer weh!
17.05.2021, 09:53 Uhr | bke-Gregor
Hallo my-Hoffnung,

leidder wird der christiliche Glaube von beiden großen Kirchen viel zu sehr als Strafregister oder als Moralinstanz gesehen, was ich für quatsch halte.

Eigentlich sollte es darum gehen, sich angenommen und geliebt und geborgen zu fühlen und das es dabei piep-egal ist ob man Frau oder Mann oder sonstwas ist, ob man hetero, bi, homo oder sonstwas ist. Du sollst und Du darfst leben und der Glaube soll dabei hilfreich und unterstützend sein - ich denke das gilt nicht nur für den christlichen Glauben.

Dazu eine kleine Geschichte: Ich habe lange Zeit in einem katholischen Kinderheim gearbeitet. Bei einem Besuch in einer Wohngruppe habe ich dort eine Marienstatue entdeckt und habe ein kleinen Mädchen gefragt: "ahhh, wen haben wir denn da?" Und das Mädchen konnte gleich Auskunft geben "das ist die heilige Maria. Die hat mich auch dann lieb, wenn alle gemein sind und mit mir schimpfen!"

Wohl denen, denen der Glaube als etwas vermittelt wird, dass mich stützt und hilft!

Liebe Grüße

bke-Gregor *bye*
17.05.2021, 07:36 Uhr | my-hoffnung
Hey bke- Luca,
Mariea 2.0 ist eine Bewegung der katholischen Kirche, die von Frauen gegründet wurde , da sie mit vielen Dingen nicht mehr ein verstanden sind (zöllibat , nur Männer als Priester...) . Mit der Zeit haben sich auch immer mehr Männer angeschlossen auch viele Priester unterstützen die Bewegung. Einige bisschhöfe mittlerweile auch. Es gibt aber auch einige die dagegen sind . Und Mariea 2.0 machen oft Demonstrationen und sagen auch ihre Vorderung auch mit anderen Aktionen.
LG Hoffnung
16.05.2021, 21:43 Uhr | bke-Luca
Guten Abend my-hoffnung,

finde ich ein spannendes Thema, welches du hier eröffnet hast. Ist es möglich einer Kirche anzugehören, sie zu untertsützen und gläubig zu sein, wenn man mit bestimmten Themen und Vorfälle dieser Kirche oder Glaubensrichtung absolut nicht einverstanden ist?
Ich muss gestehen, dass ich mich selbst mit den verschiedenen Glaubensströmungen nicht ganz so gut auskenne. Was macht denn Mariea 2.0. anders?

Was glauben die anderen? *hypocritically*

Schönen Abend noch,
bke-Luca

Treffer: 9

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