bke-Jugendberatung

bke-Jugendberatung anonym
kostenfrei
datensicher
Bundeskonferenz für
Erziehungsberatung e.V.

Forum - Themenansicht

19.12.2018, 18:52 Uhr | Sany2018
Wie man an dem vorangegangenen Feed des Forums vielleicht erkennen kann, jagt in meinem Leben derzeit ein Tief, das nächste. Mittlerweile merkt man mir das auch an und ich bräuchte wirklich viel schauspielerisches Talent, um verheimlichen zu können wie es mir geht und dazu fehlt mir im Moment einfach die Kraft und der Wille.

Ich habe eine sehr liebe und aufmerksame Tutorin in der Schule, die auch weiß, dass ich mit mir zu kämpfen habe und es mir nicht gut geht. Sie war es auch, die mir den Weg in eine Beratungsstelle geebnet hat, in der ich auch Termine wahrnehme. Die Regelmäßigkeit der Termine stockt im Moment allerdings aufgrund verschiedener Gründe und so muss ich mich in der Schule irgendwie anders durchboxen, denn dahin muss ich nunmal und dabei spielt es keine Rolle, ob ich dasitze und mich am Unterricht beteilige oder eben das Gegenteil der Fall ist.

Die besagte Lehrerin bietet mir immer wieder ihre Unterstützung an und dabei spielt es, nach ihren Angaben, keine Rolle, welcher Art diese ist. Jetzt ist es so, dass ich ihre Hilfe gerne annehmen wollen würde, allerdings habe ich keinerlei Idee, wie diese aussehen könnte. Ich weiß, dass sie “nur“ meine Lehrerin ist und aufgrund dessen eine Distanz bewahrt bleiben sollte, zugunsten beider Seiten und dass sie keine Psychotherapeutin oder sonstiges ist, ist mir auch bewusst und das sind nur zwei Aspekte, die es nicht leichter machen.

Jetzt meine Fragen an euch:
Wie haben euch eure Lehrer in schwierigen Zeiten unterstützen können?
Was hättet ihr euch an Unterstützung gewünscht?
Welche Ideen habt ihr wie Lehrer in solchen Zeiten überhaupt Unterstützung leisten könnten?

Ich würde mich über Antworten freuen.

Sany
20.12.2018, 15:35 Uhr | bke-Gregor
Hallo Sany,

echt blöd, dass zu aller Nervosität vor Prüfungen einen auch noch die Lehrer nervös machen müssen......die sind meistens genauso nervös wie die Schüler!

Ich glaube es wäre wichtig, dass Du für Dich einen Plan machst. Wieviele Tage hast Du, an welchen Tagen kannst Du arbeiten, welche Tage hältst Du Dir ganz bewußt frei? Welche Inhalte brauchen welche Zeit? Für jeden Tag! Und am Abend kommt ein dicker Haken dran, der macht das gute Gefühl, ich habe es für heute geschafft!

Es ist realistisch an freien Tagen bis zu 6 Stunden zu lernen, am besten 4 Mal 90 Minuten mit ausgiebigen Pausen dazwischen. Wenn man mehr lernt macht das Hirn irgendwann zu und man gerät in Panik. Dazu kommt, dass das Hirn Pausen braucht, um das Gelernte zu verarbeiten, einzuordnen und zu verdauen.

Genauso wichtig wie das Lernen ist das drumherum: Schlaf, gutes Essen, aber auch Musik, ein schöner Film, eine Tasse Tee und eine Kerze auf dem Schreibtisch.

Wiederholungen am besten im Gehen: Nimm Deine Aufschriebe und Zusammenfassungen und gehe lesend und leise vor Dich hin sprechend durch den Wald oder durch den Park, das ist meistens sehr hilfreich und tut gut!

Der Plan hat noch etwas wohltuendes: Du musst nicht so viel in Panik verfallen und darüber nachdenken, ob Du es schaffst, Du bist im Plan und das ist gut so und beruhigt.

Und noch was: Wenn Du es bis kurz vors Abi geschafft hast, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du das Abi schaffst!

Viele Grüße, optimistische Gedanken und schönes Planen!

bke-Gregor *bye*
20.12.2018, 15:09 Uhr | Sany2018
Es ist einfach alles so kompliziert und schwierig im Moment. Ab morgen beginnen hier die Ferien und ich könnte, zumindest theoretisch gesehen, endlich ein bisschen entspannen, allerdings sollten wir, laut unseren Lehrern, unbedingt beginnen für das Abitur zu lernen, da die Menge ansonsten nicht zu schaffen sei. Zudem haben wir sehr viel an Hausaufgaben über die Ferien aufbekommen, sodass die Zeit sowieso wieder an allen Ecken und Enden fehlen wird, ganz abgesehen davon, dass da noch kein einziger freier Tag für mich berücksichtigt ist.

Am liebsten würde ich hinschmeißen!

Die Zeit nach den Ferien ängstigt mich so sehr und ich weiß absolut nicht, wie ich das alles schaffen soll. Ich habe Angst, dass ich den Lernstoff nicht verinnerlichen kann, Angst, dass ich nicht bestehe, Angst vor der Zeit danach und Angst um mich, Angst, dass es nicht “nur“ bei der bevorstehenden Erschöpfungsdepression bleibt sondern, dass ich tatsächlich irgendwann zusammenbrechen könnte und ich stehe quasi schon am Abgrund. Ein Teil meines Verstandes sagt mir „Sany, STOPP!“, der andere Teil „Sany, du stehst so kurz vor dem Abitur und du musst jetzt durchhalten, egal wie“.
Ich weiß selbst nicht mehr weiter.....

Ich weiß auch nicht in welcher Form mich meine Tutorin da unterstützen könnte.

In der Oberstufe hat man seinen Tutor als primären Ansprechpartner. Der Besuch bei den Sozialpädagogen ist eigentlich nicht mehr vorgesehen, da die Terminmöglichkeiten allein für die Unterstufe schon mangelhaft ausfallen, weil es es leider nur zwei Sozialpädagogen gibt. Natürlich kann man trotzdem hingehen und Termine vereinbaren, das geht auch zeitnah, allerdings ist mehr als ein aussprechen der Probleme nicht möglich, da die Qualifikation beider für schwerwiegenderes wie Burnout, Depressionen etc. nicht ausreichend ist und man infolgedessen weitervermittelt werden würde und das bin ich ja bereits.
19.12.2018, 23:20 Uhr | lightless
Hallo Sany,

Bei mir war das auch größtenteils wenige Monate vor dem Abi. Und wie du auch schreibst, ich habe Pausen gebraucht. Ich würde es im Nachhinein betrachtet immer wieder machen. Auch wenn schlechtes gewissen usw da rein gespielt haben und es alles schwer und ungewiss war, war es doch für mich die richtige Entscheidung. Das muss aber natürlich jeder für sich entscheiden.
Die Bescheinigung kann dir bestimmt auch dein Hausarzt geben. Oder natürlich auch die Psychologin aus der Beratungsstelle.

Und für die Oberstufe gibt es dann keinen mehr dem man sich anvertrauen kann? Das war auf meiner Schule anders. Deshalb kannte ich das nur so.

Liebe Grüße
Lightless
19.12.2018, 20:56 Uhr | Sany2018
Hallo lightless,

lieben Dank für deine Antwort und deine lieben Worte zu Beginn!

Das mit dem Informieren müsste ich “verlangen“, dann wäre das mit Sicherheit kein Problem, zumal mir das auch ans Herz gelegt wurde, aber ich stelle mir immer wieder die Frage, ob ich das überhaupt möchte und ob ich das Gefühl infolgedessen damit für alle ein Stück weit transparenter geworden zu sein aushalten könnte. Zumal werde ich die Schule im nächsten Jahr, wenn alles gut läuft, mit meinem Abitur verlassen und ich möchte so nicht in Erinnerung behalten werden. Ich weiß nicht, ob man das nachvollziehen kann, aber das ist unter anderem ein Gedankengang von mir bezüglich des informierens aller Lehrer.

Ich bin noch nicht in Therapie, da mir die Psychotherapeutin in der Beratungsstelle geraten hat, dass ich diese erst nach dem Abitur in Angriff nehmen solle und das hat sich mit meinem eigenen Standpunkt gedeckt, sodass Therapie für mich, wenn überhaupt erst im Sommer zur Debatte steht. Deshalb kann mir leider niemand eine Stundenreduzierung ausstellen und ich denke, dass das so kurz vor dem Abitur auch wenig sinnvoll wäre, obwohl ich diese “Pause“ schon dringend bräuchte.

Mit der Sozialpädagogin bin ich in Kontakt, allerdings ist sie schwerpunktmäßig für die unteren Jahrgänge verantwortlich und dementsprechend fällt auch die Beratung für die Oberstufenschüler aus. Meine Hauptansprechpartnerin ist die Psychotherapeutin in der Beratungsstelle und meine Tutorin.

Liebe Grüße
19.12.2018, 19:07 Uhr | lightless
Hallo Sany,

Erstmal finde ich es toll, dass du nach Hilfe suchst bzw diese annehmen möchtest.
Bei mir war das so, dass alle meine Lehrer erst informiert wurden, dass es mir nicht so gut geht und dann auch dass sie meine mündliche Mitarbeit nicht so benoten.
Später als es gar nicht mehr ging durfte ich sozusagen kommen und gehen wann ich wollte. Meine Therapeutin hatte mir ein Attest über eine Stundenreduzierung ausgestellt und dann konnte ich entscheiden wann und wie häufig ich in den Unterricht gehe.
mir hat das alles sehr geholfen und mir etwas Druck genommen! Jedoch mag es sein, dass nicht jede Schule gleich kooperativ ist. Es gibt aber in jeder Schule auch Sozialarbeiter oder Vertrauenslehrer mit denen man sprechen kann.

Ich wünsche dir viel Erfolg!

Liebe Grüße
Lightless

Treffer: 6

Sollten in diesem Thema Inhalte publiziert worden sein, die rassistischen, pornographischen bzw. menschenverachtenden Inhalts sind oder gegen die guten Sitten verstoßen, bitten wir dich, den Moderator zu benachrichtigen.
Meldungen bezüglich vermuteter Fakeaccounts werden nicht bearbeitet und nicht beantwortet.

Aktuelle Gruppenchats

bke-Jugendtreff "Good Vibes only"
26.04.24 17:30
Fachkraft bke-Helena
11 Stunde(n) - 4 Minuten

Offener Gruppenchat
28.04.24 18:00
Fachkraft bke-Helena

Offener Gruppenchat
29.04.24 20:00
Fachkraft bke-Livia

Beratungsstellensuche

Zum Suchen deine PLZ eingeben und Enter drücken!